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Kann der Arbeitgeber verlangen jeden Tag Überstunden zu machen?

Gefragt von: Edmund Kramer  |  Letzte Aktualisierung: 28. August 2022
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Chefs zahlen nur die Arbeitszeit, die sie ausdrücklich anordnen. In besonderen Fällen darf der Chef Überstunden von seinen Mitarbeitern verlangen. Das kann ein Personalengpass sein oder ein dringendes Projekt. Hierbei sind die Arbeitnehmer in der Pflicht – aber auch die Arbeitgeber.

Bin ich verpflichtet jeden Tag Überstunden zu machen?

“ – diese Fragen hat sich wohl fast jeder Arbeitnehmer schon einmal gestellt, wenn es in der Firma gerade hoch herging. Rein rechtlich gesehen ist die Lage eindeutig: Sie sind nicht zu Überstunden verpflichtet, die über die zwischen Ihnen und Ihrem Arbeitgeber im Arbeitsvertrag vereinbarte Arbeitszeit hinausgehen.

Wie viele Überstunden darf Arbeitgeber verlangen?

Wie viele Überstunden sind gesetzlich erlaubt? Wie viele Überstunden ein Mitarbeiter machen darf, ist gesetzlich geregelt. Pauschal kann man sagen, dass 20 Überstunden pro Woche erlaubt sind. Dabei gilt: Nicht mehr als zwölf Arbeitsstunden pro Tag, nicht mehr als 60 Stunden pro Woche.

Wie oft darf der Arbeitgeber Überstunden anordnen?

Bei einer 40-Stunden-Woche sind also maximal acht Überstunden pro Woche erlaubt. Verlangt ein Arbeitgeber mehr, verstößt er gegen das Arbeitszeitgesetz.

Kann ich gezwungen werden Überstunden zu machen?

Grundsätzlich sind Überstunden gesetzlich nicht geregelt. Deshalb beruhen die Regelungen bezüglich Überstunden in der Regel auf dem Arbeitsvertrag. Allerdings darf der Arbeitgeber nicht immer einfach Überstunden anordnen. Denn nach Ansicht der Rechtsprechung müssen Überstunden immer vorher angekündigt werden.

Darf der Arbeitgeber Überstunden verlangen? | Betriebsrat Video

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Kann ich entlassen werden wenn ich kein Überstunde machen will?

In diesem Fall findet das Kündigungsschutzgesetz nämlich keine Anwendung, der Arbeitgeber kann ohne Grund kündigen. Er wird also dem Arbeitnehmer vielleicht nicht sagen, dass er ihm kündigt, weil dieser keine Überstunden leisten wollte, der Betroffenen kann aber gegen eine Kündigung in diesem Fall nichts unternehmen.

Wie kann man sich gegen Überstunden wehren?

Wie lassen sich Überstunden reduzieren?
  1. Lerne „Nein“ zu sagen. Eine der wichtigsten Regeln in puncto Selfcare ist auch beim Thema Überstunden entscheidend: Du musst lernen nein zu sagen. ...
  2. Plane deinen Arbeitstag. ...
  3. Sei nicht ständig erreichbar. ...
  4. Wehre dich gegen deinen Arbeitgeber.

Wie lange müssen Überstunden vorher angekündigt werden?

Demnach muss der Arbeitgeber hier dem Arbeitnehmer mindestens vier Tage im Voraus die Lage der Arbeitszeit mitteilen. Eine solche Frist dürfte auch im Hinblick auf die Ankündigung von Überstunden unter normalen Umständen angemessen sein. Früher wird der Arbeitgeber nicht zur Ankündigung verpflichtet sein.

Was ist zumutbare Mehrarbeit?

Als zumutbare Überstunden gelten zwei zusätzliche Stunden pro Tag, sodass der Arbeitstag auf bis zu zehn Stunden verlängert werden darf. In der Summe gelten für den Gesetzgeber bis zu 60 Arbeitsstunden pro Woche als Obergrenze für die Arbeitszeit inklusive zumutbare Überstunden.

Was darf der Chef nicht verlangen?

Ihr Chef darf nicht von Ihnen fordern, private Dinge zu berichten, die Sie nicht von sich aus erzählen würden. Jeder Mitarbeiter hat ein Recht auf Privatsphäre und die ist außerdem auch durch das deutsche Rechtssystem geschützt.

Wie viele Überstunden sind bei Teilzeit erlaubt?

Prinzipiell müssen Mitarbeiter in Teilzeit keine Überstunden leisten. Eine Pflicht dazu besteht zumindest nicht ohne weiteres. Denn der Arbeitgeber kann nicht ohne rechtliche Grundlage die Arbeitszeit heraufsetzen, indem er die Ableistung von Überstunden verlangt.

Wie viele Überstunden sind unbezahlt erlaubt?

In der Praxis finden sich verschiedene Regelungen hierzu: ein Anteil von 10 % der Wochenarbeitszeit wird pauschal abgegolten.

Sind 15 Minuten schon eine Überstunden?

Mehrarbeit erst ab 20 min.

Wie sagt man Nein zu Überstunden?

So sagst du „Nein“ zu Überstunden

Das kannst du machen, indem du entweder klar kommunizierst, dass du darüber nachdenken musst oder aber eine kleinere Aufgabe als Vorwand vorschiebst, um nicht gleich antworten zu müssen. Z.B. „Ich mache diese Aufgabe noch fertig, dann könnten wir darüber sprechen.

Was passiert wenn ich Überstunden ablehne?

Grundsätzlich müssen vom Arbeitnehmer geleistete Überstunden entweder durch einen Freizeitausgleich oder durch die Bezahlung der geleisteten Mehrarbeit ausgeglichen werden. Nicht im Gesetz geregelt ist, bis wann dieser Ausgleich stattfinden muss.

Wann sind Überstunden zu viel?

Worauf muss ich als Arbeitnehmer in Sachen Überstunden unbedingt achten? Zu viele Überstunden darf der Chef nicht verlangen. Mehr als insgesamt 60 Stunden pro Woche muss niemand arbeiten, legt das Arbeitszeitgesetz fest. Wenn Sie Überstunden leisten, dann lassen Sie sie sich zeitnah vom Chef abzeichnen.

Kann man mit 60 noch gekündigt werden?

Noch immer gilt in vielen Unternehmen die Divise der Verjüngung und häufig werden Arbeitnehmer zwischen 55 und 60 Jahren entlassen. Dabei stellt sich die Frage, ob das Kündigungsschutzgesetz für diese Altersgruppe eine besondere Regelung getroffen hat. Die Antwort darauf lautet im Allgemeinen: Nein.

Wie viele Überstunden sind angemessen?

Eine typische Vollzeitbeschäftigung sieht eine Arbeitszeit von 40 Stunden pro Woche vor, also eine 5-Tage-Woche mit je acht Stunden täglich. Daraus ergeben sich maximal acht Überstunden pro Woche. Längere Arbeitszeiten von bis zu zehn Stunden am Tag (60 Stunden pro Woche) sind nur in Ausnahmen möglich.

Können Überstunden vertraglich wegbedungen werden?

Zusammenwirken von Überstunden und Überzeit

Wie im Text dargelegt, kann der Überstundenzuschlag wegbedungen werden, nicht jedoch der Überzeitzuschlag gemäss ArG. Besteht keine vertragliche Regelung, so sind die Überstunden inkl. Zuschlag zu bezahlen.

Bin ich verpflichtet einzuspringen?

Es gibt keine Pflicht einzuspringen

Grundsätzlich sind Arbeitnehmer nicht verpflichtet, außerhalb ihres einmal festgelegten Dienstplans einzuspringen. Der Arbeitgeber besitzt zwar ein sogenanntes Direktionsrecht zu Ort und Zeit der Arbeitsleistung.

Wie merke ich das mein Arbeitgeber mich loswerden will?

Wir zeigen dir wie du eine drohende Kündigung rechtzeitig erkennst und auf welche Warnsignale man besonders Acht geben sollte.
  • Straining & Boreout. ...
  • Vertrauensentzug & Mikromanagement. ...
  • Isolation. ...
  • Verteidigungsmodus & Rechtfertigung. ...
  • Abmahnung. ...
  • Klare Ansage. ...
  • Stasi 2.0. ...
  • Feedbackgespräche häufen sich.

Was tun wenn der Chef zu viel verlangt?

Was tun bei zu viel Arbeit? Das Gespräch mit dem Chef
  1. Schreibe Listen. Es hilft, dir klar zu machen, was für Aufgaben du erledigen musst und wann diese fällig werden. ...
  2. Konzentriere dich immer auf eine Aufgabe. ...
  3. Mache regelmäßig Pausen, in denen du abschalten kannst.

Was muss ich mir auf der Arbeit gefallen lassen?

“, „Du Trottel“: Solche und ähnliche Beschimpfungen muss sich niemand gefallen lassen, auch von seinem Chef oder seiner Chefin nicht. Auch im Unternehmen müssen sich die Menschen an Recht und Gesetz halten – und persönliche Beleidigungen sind ein Straftatbestand (§185 StGB).

Wie kann ich den Chef ärgern?

Beispiel 1: Ihr Chef erzählt gerne Anekdoten von seinen vergangenen Erfolgen. Also bitten Sie ihn um ein konkretes Beispiel aus der Vergangenheit. Er freut sich, erzählen zu dürfen, und vergisst darüber, Ihre eigentliche Arbeit zu kontrollieren, hat aber das Gefühl, mitgewirkt zu haben.

Was tun wenn der Chef persönlich wird?

Langfristige Strategien für den Umgang mit schwierigen Chefs
  1. Zeigen Sie Verständnis. Versuchen Sie es mit Verständnis. ...
  2. Nehmen Sie Rücksicht auf seine Macken. Jeder Chef hat Dinge, auf die er allergisch reagiert. ...
  3. Nehmen Sie sein Verhalten nicht persönlich. ...
  4. Kehren Sie vor der eigenen Tür. ...
  5. Suchen Sie das Gespräch.