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Kann der Arbeitgeber nach einer Kündigung den Urlaub verweigern?

Gefragt von: Gert Krause  |  Letzte Aktualisierung: 28. August 2022
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„Im Falle einer ordentlichen Kündigung darf der Resturlaub grundsätzlich nicht verweigert werden“, so der Rechtsexperte. „In Ausnahmefällen kann der Arbeitgeber darauf bestehen, dass der Mitarbeiter den restlichen Urlaub nicht nehmen darf, zum Beispiel wegen der Einarbeitung von neuen Mitarbeitern.

Kann ich nach Kündigung auf meinen Urlaub bestehen?

Besteht der Anspruch auf Abgeltung bei jeder Kündigung? Der Urlaubsanspruch bei einer Kündigung, der mangels Abnahmemöglichkeit abgegolten wird, besteht gesetzlich bei jeder Beendigung des Arbeitsverhältnisses. Arbeitnehmer können daher auch bei einer Eigenkündigung den vollen Urlaubsanspruch geltend machen.

Kann mir der Arbeitgeber Urlaub nach der Kündigung streichen?

Resturlaub nach Kündigung: Was steht Arbeitnehmern zu? Ein Arbeitgeber kann den Resturlaub bei Kündigung durch Arbeitnehmer nicht einfach streichen, er kann ihn aber finanziell abgelten. Grundsätzlich ist der Urlaubsanspruch bei Kündigung durch Arbeitnehmer unantastbar.

Was passiert mit Urlaubstage nach Kündigung?

Fazit. Nach einer Kündigung muss der verbleibende Urlaub nach Möglichkeit im Laufe der Kündigungsfrist genommen werden. Wenn auch am letzten Arbeitstag noch Resturlaub offen ist, erhält der Arbeitnehmer diesen ausgezahlt. Bei einer Freistellung während der Kündigungsfrist verfällt der Resturlaub nicht automatisch.

Habe ich ein Recht auf Resturlaub wenn ich kündige?

Ja, es besteht ein Anspruch auf Auszahlung des Resturlaubs bei Kündigung – allerdings nur, wenn Sie die Urlaubstage nicht mehr nehmen können, weil die verbleibende Arbeitszeit dafür nicht ausreicht oder Ihr Arbeitnehmer nicht auf Ihre Arbeitsleistung verzichten kann.

Darf der Arbeitgeber den Urlaub verweigern? I Fachanwalt Bredereck

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Kann mir mein Chef meinen Urlaub verweigern?

Wann darf der Chef den Urlaub verweigern? Zunächst die gute Nachricht: Arbeitnehmer dürfen den Zeitpunkt ihres Urlaubs frei wählen (§ 7 Abs. 1 BUrlG) . Der Arbeitgeber ist an den Wunsch des Mitarbeiters gebunden, er darf den Urlaub nur verweigern, wenn zwingende betriebliche Gründe dagegen sprechen.

Kann ich krank machen wenn ich gekündigt habe?

Grundsätzlich ist es möglich, dass Sie sich nach einer Kündigung krankschreiben lassen, wenn Sie einen Arzt finden, der Ihnen die Arbeitsunfähigkeit bescheinigt. Da die ärztliche Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung einen hohen Stellenwert hat, kann der Arbeitgeber hier zunächst auch nichts ausrichten.

Was passiert mit nicht genommenen Urlaub bei Kündigung?

Ist die Abgeltung bei jeder Kündigung ein Muss? Ja, wenn Urlaubstage zum Beispiel aus betrieblichen Gründen vor dem Ausscheiden nicht mehr genommen werden dürfen, haben Arbeitnehmende bei jeder Kündigung das Recht, ausbezahlt zu werden und den vollen Urlaubsanspruch geltend zu machen.

Wann muss Urlaub ausgezahlt werden nach Kündigung?

Haben Sie noch alten Urlaub aus dem letzten Jahr übrig, ist eine Abgeltung eine individuelle Vereinbarung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Diese entzieht sich jeglicher gesetzlicher Grundlage. Möchten Sie sich den Resturlaub auszahlen lassen, sind die letzten 13 Wochen entscheidend.

Was passiert mit Überstunden und Resturlaub bei Kündigung?

Was passiert mit Überstunden und Resturlaub bei Kündigung? Der Resturlaub bei Kündigung ist in den meisten Fällen in Natur zu nehmen, wenn dies für den Arbeitnehmer zeitlich möglich ist. Hinsichtlich der Überstunden greift die vertraglich festgehaltene Regelung.

Wann darf der Urlaub abgelehnt werden?

Die Ablehnung vom Urlaubsantrag durch den Arbeitgeber ist zulässig, wenn dringende betriebliche Belange dem Urlaubswunsch des Arbeitnehmers entgegenstehen.

Wie viel Urlaub steht einem nach Kündigung zu?

Doch bei einer Kündigung haben Mitarbeiter immer noch Resturlaub übrig. Dieser ergibt sich aus ihrem gesetzlichen Urlaubsanspruch. Nach Paragraf 3 Bundesurlaubsgesetz (BUrlG) stehen Arbeitnehmern bei einer Sechstagewoche wenigstens 24 Tage Urlaub pro Jahr zu. Bei einer Fünftagewoche beträgt der Urlaubsanspruch 20 Tage.

Wie lange Krankschreiben nach Kündigung?

Nicht selten lassen sich Arbeitnehmer:innen, die gekündigt wurden, bis zum Ende des Arbeitsverhältnisses krankschreiben. Das Bundesarbeitsgericht (BAG) hat nun aber entschieden, dass sie dann nicht automatisch mit einer Gehaltsfortzahlung rechnen können.

Wer zahlt nach Kündigung?

Eine Kündigung berührt grundsätzlich nicht den Anspruch auf Krankengeld. Der Arbeitgeber zahlt für maximal sechs Wochen das Entgelt weiter. Bei einer krankheitsbedingten Kündigung durch den Arbeitgeber erhält der Arbeitnehmer die Entgeltfortzahlung auch für die Zeit nach der Beendigung des Arbeitsverhältnisses.

Was tun wenn ich meinen Urlaub nicht bekomme?

Was können Arbeitnehmer gegen die Ablehnung des Urlaubsantrags tun? Wenn der Urlaubsantrag vom Chef nicht genehmigt wird, können Arbeitnehmer gerichtliche Schritte einleiten. Sie müssen also den Arbeitgeber auf Gewährung des Urlaubs im umstrittenen Zeitraum verklagen.

Wie oft darf ein Chef Urlaub ablehnen?

Er muss also einem Urlaubsantrag auch hinsichtlich der gewünschten Zeit stattgeben. Etwas anderes gilt aber dann, wenn dringende betriebliche Belange oder Urlaubswünsche anderer Beschäftigter Vorrang haben. Dann darf im Einzelfall ein Urlaubsantrag auch einmal abgelehnt werden.

Kann ich auf meinen Urlaub bestehen?

Die Antwort lautet: Grundsätzlich ja. Denn Arbeitnehmer haben zwar ein Recht auf Urlaub, aber keinen Anspruch darauf, diesen Urlaub zu einem bestimmten Zeitpunkt zu nehmen. Der Arbeitgeber muss zwar auf die Wünsche des Mitarbeiters bei der Ferienplanung eingehen.

Habe gekündigt und bin jetzt krank geschrieben?

Wer sein Arbeitsverhältnis kündigt und sich am selben Tag krankschreiben lässt, bekommt anschließend vielleicht kein Gehalt mehr. Denn Arbeitgeber dürfen Krankschreibungen anzweifeln, die genau am letzten Arbeitstag enden. Das hat jetzt das Bundesarbeitsgericht entschieden.

Wie wird der Urlaub berechnet bei Kündigung?

Den Urlaubsanspruch bei einer Kündigung berechnen

Scheidet beispielsweise jemand mit einem Urlaubsanspruch von 25 Tagen zum 31. Mai aus, sieht die Rechnung so aus: Fünf Monate geteilt durch zwölf Monate ergibt den Faktor 0,42, mal 25 Urlaubstage ergibt den Anspruch von 10,42 Urlaubstagen.

Wann darf mein Chef meinen Urlaub streichen?

Der Arbeitgeber darf genehmigten Urlaub nur streichen, wenn dies mit der Zustimmung des Angestellten geschieht oder ein Notfall vorliegt. Was gilt in diesem Fall als Notfall? Um wegen eines Notfalls Urlaub streichen zu können, muss eine existenzbedrohende Ausnahmesituation im Unternehmen vorliegen.

Warum kann Urlaub abgelehnt werden?

Ablehnungsgrund eines Urlaubs: dringende betriebliche Belange. Urlaub kann durch betrieblich begründete Verweigerungsgründe wie einem wichtigen Großauftrag, dringenden, fristgebundenen Arbeiten, einer Unterbesetzung zu besonders arbeitsreichen Zeiten (Schlussverkauf) etc. abgelehnt werden.

Was passiert wenn ich nach der Kündigung nicht mehr arbeiten gehe?

Erscheint der Arbeitnehmer vor Ablauf der Kündigungsfrist einfach nicht mehr zur Arbeit, verletzt er seine Hauptleistungspflicht aus dem Arbeitsvertrag. An dieser Stelle erst einmal die gute Nachricht: Im Arbeitsrecht gilt der Grundsatz „Kein Lohn ohne Arbeit“.

Kann man mich fristlos kündigen wenn ich schon gekündigt habe?

Laut Arbeitsrecht setzt eine fristlose Kündigung immer einen triftigen Kündigungsgrund voraus. Erledigt ein Angestellter seine vertraglich vereinbarten Aufgaben nicht und hilft auch kein klärendes Gespräch, kann ein Arbeitgeber eine fristlose Kündigung nach ordentlicher Kündigung vom Arbeitnehmer einreichen.

Wie lange kann ein Arzt krank schreiben?

Grundsätzlich liegt es im Ermessen Ihres Arztes, wie lange er Sie krankschreibt. Gemäß der Arbeitsunfähigkeits-Richtlinien (AU-RL) soll ein Zeitraum von zwei Wochen (bzw. einem Monat in Ausnahmefällen) bei einer Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung jedoch nicht überschritten werden.

Kann die Firma meinen Urlaub streichen?

Nein. Wenn der Arbeitgeber den Urlaub einmal genehmigt hat, ist er an seine Zustimmung gebunden und kann sie nicht widerrufen. Eine Ausnahme von dieser Regel ist nur im absoluten Notfall möglich, also bei einem unvorhersehbaren, existenzgefährdenden Ereignis.