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Kann der Arbeitgeber mich einfach frei stellen?

Gefragt von: Vera Jansen  |  Letzte Aktualisierung: 30. August 2022
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Bei einer Freistellung (auch Suspendierung genannt) wird der Arbeitnehmer dauerhaft oder zeitweise von seiner vertraglich festgelegten Arbeitspflicht entbunden. Die Freistellung kann einseitig vom Arbeitgeber angeordnet oder einvernehmlich von beiden beiden Parteien vereinbart werden.

Was tun bei Freistellung durch Arbeitgeber?

Wird ein Arbeitnehmer freigestellt, beurlaubt oder bis zum Ablauf der Kündigungsfrist suspendiert, ist das für gewöhnlich widerruflich. Das heißt, prinzipiell kann Ihr Chef Sie dann auffordern, wieder an den Arbeitsplatz zurückzukehren und Ihre Arbeit wiederaufzunehmen.

Was sind Gründe für eine Freistellung?

Gründe für eine Freistellung
  • Wunsch des Arbeitnehmers: Urlaubsanspruch oder Zeit zur Stellensuche.
  • Wunsch des Arbeitgebers: Verdächtigung eines Arbeitnehmers einer Straftat.
  • Pflege von Angehörigen: Arbeitnehmer:in muss nahen Angehörigen oder Kinder pflegen.

Wann wird man von der Arbeit freigestellt?

Soll das Arbeitsverhältnis beendet werden, egal ob durch Kündigung oder einen Aufhebungsvertrag, wird der Arbeitnehmer oftmals freigestellt. Dies bedeutet, er braucht nicht mehr zur Arbeit zu erscheinen und erhält dennoch seinen Lohn bis zum letzten Tag des Arbeitsverhältnisses.

Wann darf der Arbeitgeber unbezahlt freistellen?

Der Arbeitgeber muss die unbezahlte Freistellung aufgrund seiner Fürsorgepflicht gewähren. Das gilt für Fälle, in denen sich der Arbeitnehmende in einer Notsituation befindet, zum Beispiel weil ein Familienmitglied plötzlich erkrankt ist.

Was gilt bei einer Freistellung von der Arbeit? Welche Rechte haben Arbeitnehmer und Unternehmen?

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Kann man gegen Freistellung widersprechen?

Es gibt jedoch Fälle, in denen die Freistellung den Interessen des Betroffenen widerspricht. Dann stellt sich die Frage, ob der Arbeitgeber berechtigt ist, den Mitarbeiter gegen dessen Willen freizustellen. Nach der Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichts hat der Arbeitnehmer einen Anspruch auf Beschäftigung.

Welche Arten von Freistellung gibt es?

Gesetzlicher Anspruch Freistellung

Im Arbeitsalltag sind die gängigen Arten der gesetzlichen Freistellung Urlaub (§ 1 BUrlG), Arbeitsunfähigkeit (Krankmeldung) (§ 3 EntgFG), Bildungsurlaub (abhängig vom Bundesland), Mutterschutz und Elternzeit (§ 16 MuSchG und § 15 BEEG).

Wer zahlt bei Freistellung?

Zu unterscheiden ist dabei zwischen bezahlten und unbezahlten Freistellungen. Im ersten Fall ist der Arbeitgeber weiterhin zur Gehaltszahlung verpflichtet, im zweiten Fall entfällt mit der Arbeitspflicht des Arbeitnehmers auch die Vergütungspflicht des Arbeitgebers.

Ist eine Freistellung eine Kündigung?

Nicht zu verwechseln ist die Freistellung mit der fristlosen Kündigung, bei der man auch per sofort die Arbeitsleistung einstellt. Eine fristlose Kündigung – das sagt auch schon der Name – ist eine Kündigung ohne Frist, während eine Freistellung das Arbeitsverhältnis erst nach der vertraglichen Kündigungsfrist beendet.

Wer darf Mitarbeiter freistellen?

Ein Anspruch auf bezahlte Freistellung liegt auch vor, wenn Arbeitnehmer ohne eigenes Verschulden verhindert sind, z. B. durch einen Unfall (§ 616 Bürgerliches Gesetzbuch). Ebenso sind Beschäftigte bezahlt freizustellen, wenn es um eine Stellensuche oder um die Meldung bei einer Arbeitsagentur geht.

Ist man bei Freistellung versichert?

Sind Sie pflichtversicherter Arbeitnehmer:in, ändert sich im ersten Monat Ihres unbezahlten Urlaubs nichts. Sie bleiben weiter als Arbeitnehmer versichert und zahlen in dieser Zeit keine Beiträge. Dauert Ihr unbezahlter Urlaub länger als einen Monat, wird Ihr Arbeitgeber Sie bei uns abmelden.

Was ist eine unbezahlte Freistellung?

Eine unbezahlte Freistellung bedeutet, dass der Arbeitnehmer nicht an seinem Arbeitsplatz erscheinen muss, für diese Zeit aber auch keine Bezahlung erhält. Allgemein kann eine Freistellung nicht einseitig ohne klare Begründung festgelegt werden.

Was bedeutet Freistellung ohne Kündigung?

Die Freistellung von der Arbeit ohne Kündigung. Bei einer Freistellung werden Sie als Arbeitnehmer von Ihrer Pflicht, Arbeitsleistung zu erbringen, entbunden. Diese Freistellung kann entweder bezahlt oder unbezahlt erfolgen.

Was ist wenn mein Arbeitgeber keine Arbeit für mich hat?

In jedem Fall müssen Sie Ihren Arbeitgeber über den Grund Ihrer Arbeitsverhinderung unverzüglich informieren, da Sie sonst eine Abmahnung oder sogar eine Kündigung riskieren.

Wie muss eine Freistellung erfolgen?

Muss eine Freistellung schriftlich erfolgen? Der Arbeitgeber kann den Arbeitnehmer schriftlich oder mündlich freistellen. Eine Pflicht zur Schriftform besteht insofern nicht. Allerdings sollte der Arbeitnehmer darauf bestehen, dass die Freistellung schriftlich bestätigt wird.

Was ist besser Kündigung oder Freistellung?

Gründe für eine Freistellung

Wenn persönliche oder arbeitsrechtliche Konflikte der Auslöser für eine Kündigung waren, wir das Freistellen häufig gewählt, um ungünstige Einflüsse auf das Betriebsklima abzuwenden. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Mitarbeiter selbst oder der Arbeitgeber die Kündigung ausgesprochen hat.

Ist eine Freistellung negativ?

Eine Freistellung hat weitere negative Folgen: Die Führungskraft wird von den Kommunikationswegen des Unternehmens abgeschnitten, er erfährt nicht mehr, was in seiner Abteilung geschieht und hat keinen Zugriff auf wichtige Unternehmensdaten.

Wie kann man freigestellt werden?

Eine Freistellung kann vom Arbeitnehmer selbst beantragt oder auch vom Arbeitgeber einseitig angeordnet werden. In beiden Fällen muss jedoch in der Regel eine schriftliche Erklärung vorliegen.

Was bedeutet Freistellung wegen Corona?

Das kann zum Beispiel der Fall sein, wenn aufgrund des Corona-Virus Lieferungen ausbleiben und dadurch die Arbeitszeit verringert werden muss oder staatliche Schutzmaßnahmen dafür sorgen, dass der Betrieb vorrübergehend geschlossen wird.

Wer muss Freistellung beweisen?

Lassen Sie sich Ihre Freistellung schriftlich bestätigen.

Oder achten Sie zumindest darauf, dass Ihr Vorgesetzter diese in Anwesenheit von Zeugen ausspricht. Denn im Zweifelsfall müssen Sie bei einem Prozess vor dem Arbeitsgericht beweisen, dass Sie tatsächlich freigestellt wurden!

Was bedeutet es freigestellt zu sein?

Bei einer Freistellung (auch Suspendierung genannt) wird der Arbeitnehmer dauerhaft oder zeitweise von seiner vertraglich festgelegten Arbeitspflicht entbunden. Die Freistellung kann einseitig vom Arbeitgeber angeordnet oder einvernehmlich von beiden beiden Parteien vereinbart werden.

Was passiert mit Urlaub bei Freistellung?

Für die Berechnung des gesetzlichen Mindesturlaubs bleiben Zeiten eines unbezahlten Sonderurlaubs unberücksichtigt. Gleiches gilt bei Altersteilzeit für die Freistellungsphase, in der das zuvor angesparte Wertguthaben aufgebraucht wird.

Kann ich während einer Freistellung eine neue Arbeit annehmen?

Nach geltendem Recht, ist ein freigestellter Arbeitnehmer verpflichtet, Ersatzverdienstmöglichkeiten während der Kündigungsfrist nicht absichtlich zu unterlassen (Art. 324 Abs. 2 OR). Dies bedeutet, dass ein Stellenantritt während der Freistellung grundsätzlich möglich ist.

Was ist ein freistellungsanspruch?

Befreiungsanspruch. 1. Begriff: Leistungsanspruch des Versicherungsnehmers in der Haftpflichtversicherung. Der Anspruch gegenüber dem Haftpflichtversicherer besteht darin, ihn oder eine mitversicherte Person von Schadenersatzansprüchen Dritter freizustellen.

Was ist besser Freistellung oder Abfindung?

Eine bezahlte Freistellung ist oft besser. Aber egal ob Aufhebung oder Abwicklung: Die Abfindung muss auf jeden Fall versteuert werden. In der Regel beträgt die Höhe ein halbes bis ein ganzes Bruttomonatsgehalt pro Jahr der Betriebszugehörigkeit.