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Kann das Homeoffice die erste Tätigkeitsstätte sein?

Gefragt von: Herr Prof. Dr. Hanspeter Gross  |  Letzte Aktualisierung: 6. Juni 2023
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Grundsätzlich gilt: das Home-Office begründet keine erste Tätigkeitsstätte. Dies liegt unter anderem daran, dass das Home-Office keine betriebliche Einrichtung des Arbeitgebers ist. Eine erste Tätigkeitsstätte ist aber als eine ortsfeste betriebliche Einrichtung des Arbeitgebers definiert.

Kann Homeoffice erste Tätigkeitsstätte sein?

Fiskus und Rechtsprechung sind sich einig, dass ein Homeoffice nie eine erste Tätigkeitsstätte sein kann. Erstes Kriterium für die erste Tätigkeitsstätte ist die Zuordnung durch den Arbeitgeber. Dieser ist frei, welche Zuordnung er trifft.

Ist das Homeoffice eine Arbeitsstätte?

Aus der Definition ergibt sich daher bereits die erste Weichenstellung: Das Homeoffice kann niemals die erste Tätigkeitsstätte sein, da es sich dabei nicht um eine betriebliche Einrichtung handelt.

Wann gibt es keine erste Tätigkeitsstätte?

Die Grenze liegt bei 2 vollen Arbeitstagen pro Woche bzw. einem Drittel der vereinbarten Arbeitszeit. Insbesondere der klassische Außendienstmitarbeiter wird durch den Umfang der beim Arbeitgeber zur verrichtenden Arbeiten dort nur ausnahmsweise eine erste Tätigkeitsstätte begründen.

Wann liegt eine erste Tätigkeitsstätte vor?

Eine erste Tätigkeitsstätte liegt vor, wenn man als Arbeitnehmer*in bei einem Arbeitgeber angestellt ist und stets am immer gleichen, festen Arbeitsplatz arbeitet. Für komplexere Fälle wurden drei Voraussetzungen festgesetzt, die bei einer ersten Tätigkeitsstätte erfüllt sein müssen.

Reisekosten: Dienstwagen und erste Tätigkeitsstätte

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Wer hat keine erste Tätigkeitsstätte?

Dann könnten Sie jede Fahrt zum Bahnhof, Busdepot, Flughafen oder Hafen als Auswärtstätigkeit abrechnen. Das gilt auch für Außendienstmitarbeiter/innen beziehungsweise Vertriebsmitarbeiter/innen. Diese haben oft ein weiträumiges Tätigkeitsgebiet und somit keine erste Tätigkeitsstätte.

Hat man immer eine erste Tätigkeitsstätte?

Grundsätzlich kann es in einem Arbeitsverhältnis nur eine erste Tätigkeitsstätte geben (Rz. 29, §9 Abs. 4 Satz 5 EStG). Es gibt aber keine Verpflichtung, dass der Arbeitnehmer überhaupt eine erste Tätigkeitsstätte haben muss.

Wann Keine Versteuerung Fahrten Wohnung Arbeitsstätte?

Es ist kein geldwerter Vorteil für Fahrten zwischen Wohnung und erster Tätigkeitsstätte zu erfassen, wenn dem Mitarbeiter oder der Mitarbeiterin ein betriebliches Kraftfahrzeug ausschließlich an den Tagen für seine Fahrten zwischen Wohnung und erster Tätigkeitsstätte überlassen wird, an denen es erforderlich werden ...

Was gilt als Tätigkeitsstätte?

Erste Tätigkeitsstätte ist die betriebliche Einrichtung, an der der Arbeitnehmer typischerweise arbeitstäglich tätig werden soll oder. je Arbeitswoche zwei volle Arbeitstage oder. mindestens ein Drittel seiner vereinbarten regelmäßigen Arbeitszeit tätig werden soll.

Sind Fahrten Wohnung Arbeitsstätte betriebliche Fahrten?

Fahrten zwischen Wohnung und erster Tätigkeitsstätte bzw. erster Betriebsstätte sind betriebliche Fahrten.

Wo ist der Arbeitsort bei Homeoffice?

Der Arbeitsort ist der Ort, an dem Beschäftigte überwiegend ihre Tätigkeit ausüben. Dass dies nicht zwingend das Büro sein muss, haben sowohl Arbeitgeber als auch Beschäftigte während der Pandemie erkannt.

Was ist der Unterschied zwischen mobiles Arbeiten und Homeoffice?

Während beim mobilen Arbeiten die Erreichbarkeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu bestimmten Zeiten im Vordergrund steht, bedeutet Arbeiten im Homeoffice, dass Kollegen und Vorgesetzte ihre Aufgaben zu festen Zeiten an einem fest eingerichteten, geprüften Arbeitsplatz erledigen.

Was bedeutet häusliche Arbeitsstätte?

Allgemeines. Das „häusliche Arbeitszimmer“ ist ein Rechtsbegriff aus dem Einkommensteuerrecht, während in der Arbeitswelt eher von „Arbeitszimmer“ oder vom „Homeoffice“ gesprochen wird. Es handelt sich um ein Zimmer in einer Privatwohnung, das für die berufliche oder betriebliche Tätigkeit genutzt wird.

Wird Homeoffice vom Finanzamt geprüft?

Pro Tag im Homeoffice können Steuerpflichtige ab nächstem Jahr sechs Euro in der Einkommenssteuererklärung geltend machen. War die Pauschale bislang auf 600 Euro im Jahr begrenzt, können ab 2023 bis zu 1.260 Euro jährlich geltend gemacht werden. Damit sind künftig 210 statt 120 Homeoffice-Tage begünstigt.

Kann das Finanzamt prüfen ob ich im Homeoffice war?

Homeoffice-Angaben prüfen Finanzämter in diesem Jahr ganz genau. Die Finanzämter sind nun angewiesen, genau zu prüfen, ob an den Homeoffice-Tagen nicht etwa auch eine Pendlerpauschale geltend gemacht wird. Ein eigener Fragebogen zu dem Thema soll hier Klarheit bringen.

Wann entfällt die 0 03 Regelung?

Wichtig ist sicherlich der Hinweis, dass der Zuschlag von 0,03 Prozent entfällt, wenn der Arbeitnehmer einen vollen Kalendermonat krank oder im Urlaub ist. Zur Frage, ob bei Homeoffice über einen vollen Kalendermonat etwas ähnliches gilt, empfiehlt sich eine Anfrage beim zuständigen Betriebsstättenfinanzamt.

Kann man zwei erste tätigkeitsstätten haben?

Der Arbeitnehmer kann pro Dienstverhältnis maximal eine erste Tätigkeitsstätte haben. Nur wenn der Arbeitnehmer mehrere Beschäftigungen ausübt, sind mehrere erste Tätigkeitsstätten möglich.

Welche Strecke für Fahrten Wohnung Arbeitsstätte?

Maßgebend ist die kürzeste Straßenverbindung zwischen Wohnung und erster Tätigkeitsstätte und zwar unabhängig davon, welches Verkehrsmittel der Arbeitnehmer benutzt. Die Entfernung ist auf volle Entfernungskilometer abzurunden, d. h., angefangene Kilometer bleiben unberücksichtigt.

Was ist keine Arbeitsstätte?

Was zählt nicht als Arbeitsstätte? Arbeitsplätze wie der Gemüsestand auf dem Markt (Marktverkehr), die Losbude des Schaustellers (Reisegewerbe), auf land- und forstwirtschaftlichen Flächen sowie Transportmittel im öffentlichen Verkehr zählen nicht zu den Arbeitsstätten.

Wie werden Fahrten zwischen Wohnung und Betriebsstätte versteuert?

Im Gegenzug kann der Arbeitnehmer und auch der Unternehmer für die Fahrten zwischen Wohnung und Arbeitsstätte je Entfernungskilometer 0,30 € (1. -20. Kilometer) und ab dem 21. Kilometer 0,38 € (von 2022 bis 2026) und Fahrtag als Werbungskosten geltend machen.

Was sind steuerfreie Arbeitgeberleistungen für Fahrten zwischen Wohnung und erster Tätigkeitsstätte?

Arbeitgeberleistungen (Barzuschüsse und Sachleistungen) für Fahrten des Arbeitnehmers zwischen Wohnung und erster Tätigkeitsstätte mit öffentlichen Verkehrsmitteln im Linienverkehr sind steuerfrei.

Was bedeutet einfache Entfernung zwischen Wohnung und Arbeitsstätte?

Feldhilfe: Einfache Entfernung je Arbeitstag (nur Hinweg)

Geben Sie hier die Anzahl der Kilometer für die einfache Entfernung (nur Hinweg) zwischen Wohnung und Arbeitsstätte an; der Gesetzgeber versteht darunter die kürzeste benutzbare Straßenverbindung.

Wann liegt eine Einsatzwechseltätigkeit vor?

Ist die berufliche Auswärtstätigkeit dadurch gekennzeichnet, dass der Arbeitnehmer typischerweise an ständig wechselnden Tätigkeitsstätten eingesetzt wird, spricht man von einer Einsatzwechseltätigkeit.

Was bedeutet Abwesenheit von mehr als 8 Stunden?

Beträgt die Abwesenheit mehr als 8 Stunden, erhält er eine Verpflegungspauschale für den Tag, an dem er überwiegend abwesend war. Führt der Arbeitnehmer an einem Tag mehrere Dienstreisen durch, darf er die Zeiten seiner Abwesenheit zusammenrechnen.

Wann hat man eine regelmäßige Arbeitsstätte?

Von einer regelmäßigen Arbeitsstätte ist bereits dann auszugehen, wenn der Arbeitnehmer an mindestens 46 Tagen im Kalenderjahr die betriebliche Einrichtung des Arbeitgebers aufsuchen „soll“. Das gilt auch dann, wenn die 46 Tage – entgegen der ursprünglichen Annahme – „planwidrig“ nicht erreicht werden.