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Kann das Finanzamt Verspätungszuschlag erlassen?

Gefragt von: Emmi Kolb  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Sie können gegen einen Verspätungszuschlag Einspruch einlegen oder einen Antrag auf Erlass aus Billigkeitsgründen stellen.

Kann das Finanzamt auf Verspätungszuschlag verzichten?

Bei vierteljährlich oder monatlich abzugebenden Steueranmeldungen, kann auf die Festsetzung eines Verspätungszuschlags verzichtet werden, wenn Sie die Steueranmeldung innerhalb von 14 Monaten nach Ablauf des jeweiligen Monats bzw. Quartals abgegeben haben.

Kann man gegen Verspätungszuschlag Einspruch einlegen?

Gegen einen Verspätungszuschlag kannst Du Dich binnen eines Monats mit einem Einspruch wehren. Wird dieser abgelehnt, bleibt Dir nur die Klage vor dem Finanzgericht.

Ist Verspätungszuschlag rechtens?

Im Prinzip ja. Aber: Die Abgabenordnung schreibt den Verspätungszuschlag nur dann vor, wenn man auch Steuern nachzahlen muss. Also: Ist der Steuerbetrag gleich null oder ein Minus-Betrag (Erstattung), dann muss die Behörden Zuschlag nicht zwangsläufig einfordern.

Wann darf das Finanzamt einen Verspätungszuschlag berechnen?

Das Wichtigste in Kürze

Versäumen Sie die Abgabefrist, kann das Finanzamt einen Verspätungszuschlag oder Zwangsgelder festsetzen. Der Verspätungszuschlag beträgt der festgesetzten Steuer, maximal 25.000 €. Mindestens wird für jeden verspäteten Monat ein Betrag von 25 € festgesetzt.

Verspätungszuschlag nach § 152 AO | Gründe und Höhe

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Was bedeutet Erlass aus Billigkeitsgründen?

Gemäß § 227 AO können die Finanzbehörden Ansprüche aus dem Steuerschuldverhältnis ganz oder zum Teil erlassen, wenn deren Einziehung nach Lage des einzelnen Falles unbillig wäre; unter den gleichen Voraussetzungen können bereits entrichtete Beträge erstattet oder angerechnet werden.

Wann Einspruch gegen Verspätungszuschlag?

Ist der Steuerzahler mit der Entscheidung des Finanzamts nicht einverstanden, kann er Einspruch gegen den Verspätungszuschlag einlegen. Hierfür hat er ab dem Tag, an dem er den dazugehörigen Steuerbescheid erhalten hat, einen Monat lang Zeit. Der Einspruch muss schriftlich erfolgen.

Wie hoch darf der Verspätungszuschlag sein?

Höhe des Verspätungszuschlags

Der Verspätungszuschlag beträgt 0,25 Prozent der festgesetzten Steuer, mindestens aber 25 Euro pro verspätetem Monat. Maximal werden 25.000 Euro Verspätungszuschlag fällig.

Wann Kein Verspätungszuschlag?

Deine Vorteile: Falls du freiwillig eine Steuererklärung einreichst, hast du dafür vier Jahre Zeit. Deine Steuererklärung für 2021 muss also erst am 31.12.2025 beim Finanzamt sein. Auch wenn du eine oder mehrere Steuererklärungen ausfallen lässt, droht in dem Fall kein Verspätungszuschlag.

Wann mahnt das Finanzamt?

Nur diejenigen, die ihre Steuerklärung selbst einreichen wollen, müssen dies bis zum 31. Oktober 2022 tun. Steuerberater müssen die Steuererklärung für ihre Mandanten grundsätzlich spätestens 14 Monate nach Jahresende abgeben, also Ende Februar des übernächsten Jahres.

Was passiert wenn man vom Finanzamt geschätzt wird?

Deshalb gilt Folgendes: Erhalten Sie vom Finanzamt eine Steuerschätzung, sollten Sie umgehend die fehlenden Angaben liefern oder eine Einkommensteuererklärung abgeben, falls Sie dies noch nicht getan haben. Die Frist dafür beträgt einen Monat. Nur so können Sie eine Nachzahlung abwenden.

Was tun wenn das Finanzamt trödelt?

Wenn sich das Finanzamt mit der Bearbeitung Ihrer Steuererklärung endlos Zeit lässt, können Sie Untätigkeitseinspruch einlegen.

Wie kann man sich gegen das Finanzamt wehren?

Mit einer Dienstaufsichtsbeschwerde wenden Sie als Steuerpflichtige sich an die vorgesetzte Dienstbehörde, meist die Oberfinanzdirektion. Auch eine Dienstaufsichtsbeschwerde an den Sachgebietsleiter oder den Vorsteher des Finanzamts ist denkbar.

Wie lange kann das Finanzamt rückwirkend prüfen?

Innerhalb der gesamten 4 Jahre darf das Finanzamt dann zurück prüfen. Dabei ist es unerheblich, ob Sie eine Steuererklärung abgegeben haben, oder nicht. Diese „kurze“ Frist von 4 Jahren gilt aber nur, wenn Sie nicht verpflichtet sind oder waren, eine Steuererklärung abzugeben.

Was passiert wenn man jahrelang keine Steuererklärung gemacht hat?

Die Abgabe einer freiwilligen Steuererklärung ist bis zu 4 Jahre nach dem betreffenden Steuerjahr möglich, für das Jahr 2018 also beispielsweise bis Ende 2022. Seit Jahren keine Steuererklärung mehr abgegeben – Kann ich jetzt wieder einreichen? Du kannst für die letzten 4 Steuerjahre freiwillig abgeben.

Was passiert wenn ich die Steuer zu spät abgebe?

Der Verspätungszuschlag beträgt 0,25 % der festgesetzten Steuer (abzüglich Vorauszahlungen und Anrechnungsbeträge), mindestens aber 25 Euro pro Monat. Das kann sich sehr schnell zu einer beträchtlichen Summe aufsummieren, denn der Verspätungszuschlag wird erst bei einer Summe von maximal 25.000 Euro gedeckelt.

Was passiert wenn man 10 jahrelang keine Steuererklärung gemacht hat?

Laut Abgabenordnung kann ein Verspätungszuschlag festgelegt werden, wenn die Steuererklärung nicht oder verspätet abgegeben wird. Maximal werden 10 Prozent der festgesetzten Steuer, aber höchstens 25.000 Euro als Strafe fällig.

Was passiert wenn Steuererklärung 2020 zu spät abgegeben wird?

Wenn Sie eine Steuererklärung machen müssen und die Frist am 31. Juli verpassen, kann ein Verspätungszuschlag von 0,25 Prozent der Steuerschuld fällig werden, mindestens jedoch von 25 Euro im Monat. Wenn Sie erst im März des Folgejahres oder später abgeben, müssen Sie in jedem Fall zahlen.

Ist es Steuerhinterziehung wenn man keine Steuererklärung abgibt?

Wer also verpflichtet ist, eine Steuererklärung abzugeben und dieser Verpflichtung nicht innerhalb der gesetzlichen Fristen nachkommt, kann sich im schlimmsten Fall einer Steuerhinterziehung schuldig machen.

Wie berechnet sich ein Verspätungszuschlag?

Das ist gesetzlich festgelegt. Demnach beträgt der Verspätungszuschlag pro Monat 0,25 Prozent der festgesetzten Steuer. Es werden mindestens 25 Euro fällig. Nach oben hin zieht der Gesetzgeber ebenfalls eine klare Grenze: Bei 10 Prozent der festgesetzten Steuer beziehungsweise einem Betrag von 25.000 Euro ist Schluss.

Was ist der Unterschied zwischen Säumniszuschlag und Verspätungszuschlag?

Säumniszuschläge sind in § 240 AO geregelt. Sie unterscheiden sich insbesondere von den bereits vorgestellten Verspätungszuschlägen, da sie unmittelbar kraft Gesetz entstehen. Das heißt, das Finanzamt hat keinen Ermessensspielraum, ob und in welcher Höhe sie festgesetzt werden.

Wie lange kann ich meine Steuererklärung für 2019 machen?

Für die Steuererklärung für 2019 haben Sie also bis zum 31.7.2020 Zeit. Wenn Sie merken, dass Sie diesen Termin nicht einhalten können, können Sie eine Fristverlängerung beim Finanzamt beantragen.

Ist man verpflichtet jedes Jahr eine Steuererklärung zu machen?

Jede:r zweite Arbeitnehmer:in in Deutschland ist dazu verpflichtet, eine Steuererklärung abzugeben. Hier erfahren Sie, ob auch für Ihre persönliche steuerliche Situation die Abgabe einer Steuererklärung Pflicht ist – ob also eine sogenannte Pflichtveranlagung besteht.

Sind Säumniszuschläge verfassungswidrig?

auch Steuernachricht vom 13.01.2022) vertritt der BFH in seinem aktuellen Beschluss die Ansicht, dass die Regelung zur gesetzlich festgelegten Höhe der Säumniszuschläge nur insgesamt verfassungsgemäß oder verfassungswidrig sein kann und es keine Teilverfassungswidrigkeit in Bezug auf einen bestimmten Zweck einer Norm ( ...

Bin ich dazu verpflichtet eine Steuererklärung zu machen?

Das Einkommensteuergesetz (EStG) unterscheidet zwischen der Pflichtveranlagung, bei der Du zur Abgabe einer Einkommensteuererklärung gesetzlich verpflichtet bist, und der Antragsveranlagung. Dabei gibst Du freiwillig eine Steuererklärung ab.