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Kann Bulimie geheilt werden?

Gefragt von: Gitta Kellner  |  Letzte Aktualisierung: 27. August 2022
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Bulimie-Betroffene haben nach 5 Jahren eine Heilungsrate von 50 Prozent, 20 Prozent zeigen keine Besserung. Für die Binge-Eating

Binge-Eating
Menschen mit einer Binge-Eating-Störung leiden unter immer wiederkehrenden Essanfällen. Sie nehmen innerhalb kurzer Zeit große Nahrungsmengen zu sich und haben das Gefühl, die Kontrolle über ihr Essverhalten zu verlieren. Der englische Begriff „binge eating“ steht für exzessives, übermäßiges Essen.
https://www.bzga-essstoerungen.de › binge-eating-stoerung
-Störung sieht die Prognose am besten aus: Zwei Drittel können ihre Erkrankung erfolgreich überwinden.

Wie ist Bulimie heilbar?

Bulimie wird in der Regel mit Hilfe einer Psychotherapie und oft auch Ernährungstherapie behandelt. Auch die körperlichen und psychischen Folgen der Erkrankung, wie zum Beispiel einen Nährstoffmangel oder Depressionen, muss behandelt werden.

Wie bekomme ich meine Bulimie in den Griff?

Um die gefürchtete Gewichtszunahme zu verhindern, zwingen sich Bulimiekranke häufig zum Erbrechen. Um ihr Gewicht zu halten oder zu reduzieren, greifen sie außerdem auf Abführmittel (Laxantien), Entwässerungsmittel (Diuretika), Appetitzügler, episodisches Fasten und andere geeignet erscheinende Maßnahmen zurück.

Was sind Spätfolgen von Bulimie?

Trotz des meist normalen Körpergewichts kann die Krankheit schwere gesundheitliche Folgen haben: Häufiges Erbrechen schädigt dauerhaft Zähne und Speiseröhre. Es kommt zu Störungen des Elektrolyt- und Wasserhaushalts, was zu lebensbedrohlichen Symptomen wie Herzrhythmusstörungen führen kann.

Warum haben Leute mit Bulimie hamsterbacken?

Ein gesteigerter Bewegungsdrang und exzessive sportliche Betätigung stehen eventuell mit der Krankheit in Verbindung. Bei manchen Betroffenen fällt eine Schwellung im Gesichtsbereich, genauer der Speicheldrüsen auf, sie bekommen "Hamsterbacken" oder Zahnschäden.

Sie hat ihre Bulimie mit den Informationen von Medical Medium geheilt

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Was passiert wenn man zu oft bricht?

Wenn Sie wiederholt erbrechen, verliert Ihr Körper viel Flüssigkeit, was dazu führen kann, dass dieser austrocknet. Kleine Kinder, Ältere und Menschen mit einem geschwächten Immunsystem sind dabei besonders gefährdet.

Was ist typisch für Bulimie?

Bulimie: Beschreibung

Umgangssprachlich wird sie auch als Ess-Brech-Sucht bezeichnet. Typisches Bulimie-Symptome sind Heißhungerattacken, bei denen die Betroffenen unkontrolliert große Mengen an Nahrung verschlingen. Um nicht zuzunehmen, ergreifen sie anschließend drastische Gegenmaßnahmen.

Was macht Bulimie mit der Psyche?

Sie haben ein geringes Selbstwertgefühl und klagen über Schuldgefühle und Hoffnungslosigkeit, nicht selten auch über Schlaflosigkeit und Konzentrationsstörungen. Patienten mit einer Bulimie haben ein größeres Risiko, an Selbstmord zu sterben, als die Normalbevölkerung.

Was passiert bei Bulimie im Kopf?

Bei vielen von ihnen lässt sich beobachten, dass nicht nur die kognitive Leistungsfähigkeit sinkt, sondern auch das Gehirn schrumpft. Mediziner sprechen von einer Hirnatrophie. Betroffen ist davon vor allem die graue Substanz in der Hirnrinde. Im Gegenzug erweitern sich die mit Liquor gefüllten Bereiche des Gehirns.

Wie lange dauert es Bulimie zu heilen?

Die Dauer einer stationären Therapie ist sehr unterschiedlich. Sie hängt von den persönlichen Voraussetzungen und der Schwere der Krankheit ab, aber auch davon, was die Krankenkasse bewilligt. So kann ein Klinikaufenthalt zwischen sechs Wochen und sechs Monaten dauern.

Wie verhalten sich Bulimiekranke?

Bulimie ist eine psychische Erkrankung: Betroffene haben häufig Essanfälle, bei denen sie unkontrolliert große Mengen an Nahrungsmitteln zu sich nehmen. Aus Angst vor der Gewichtszunahme erbrechen sie sich dann, fasten zwischen den Essanfällen, nehmen zusätzlich Abführmittel ein oder treiben exzessiv Sport.

Wie viele Menschen sterben an Bulimie?

Von den Menschen mit Bulimie sterben etwa 0.5% an ihrer Krankheit bzw. an deren Folgen; bis zu 20% leiden ihr ganzes Leben an Bulimie. Ein Teil der Betroffenen mit Anorexie oder Bulimie wird später übergewichtig oder adipös .

Wer bekommt Bulimie?

Bulimie ist eine Essstörung, die mehr Mädchen als Jungen bekommen: Meistens in der Mitte oder am Ende der Pubertät mit 14, 15 oder 16 Jahren. Wer Bulimie hat, will viel Essen in sich hineinstopfen und versucht es danach sofort wieder auszubrechen.

In welchem Alter tritt die Bulimie am häufigsten auf?

Die Bulimie tritt vorwiegend bei Mädchen und jungen Frauen im Alter zwischen 15 und 30 Jahren auf. Wie bei der Magersucht sind Frauen in den westlichen Gesellschaft mit vorherrschendem Schlankheitsideal betroffen. Die Ess-Brechsucht ist eine Essstörung, bei der es zu wiederholten Essanfällen kommt.

Welche Arten von Bulimie gibt es?

2.2. Bulimie
  • der Purging-Typ, bei dem Erbrechen, Abführmittel und Medikamente, um den Körper zu Entwässern zur Gewichtsreduktion eingesetzt werden.
  • und der Non-Purging-Typ, bei welchem das Gewicht durch Methoden wie Fasten, reduzierte Kalorienaufnahme und Bewegung reduziert werden soll.

Was kann Bulimie verursachen?

Kommen übermäßiger Leistungsdruck, fehlende Anerkennung in der Familie oder von Gleichaltrigen, sozialer Rückzug oder starke Kontrolle durch die Eltern hinzu, steigt das Risiko einer Bulimie. Viele Betroffene haben ein geringes Selbstwertgefühl, Selbstzweifel plagen sie.

Kann man von Bulimie Diabetes bekommen?

Aus der Erfahrung heraus kann ich sagen, dass Übergewicht oft mit einem gestörten Essverhalten zusammenhängt. Und dass Übergewicht das Risiko für einen Typ-2-Diabetes begünstigen kann, wissen wir. Es gibt aber keine Daten dafür, dass ein gestörtes Essverhalten und Diabetes direkt zusammenhängen.

Welche Medikamente bei Bulimie?

Die Therapie mit selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmern (SSRI wie Fluoxetin oder Fluvoxamin) zur Behandlung einer Bulimie hat sich in vielen Fällen als wirksam erwiesen, und zwar unabhängig davon, ob der Patient depressive Verstimmungen hat oder nicht.

Wie kann man jemanden mit Bulimie helfen?

Offen sein und Verständnis zeigen: Es kann für Betroffene eine große Erleichterung sein, jemanden zu finden, der zuhört und die eigene Situation versteht. Gewicht, Figur und Essverhalten sollten nicht im Mittelpunkt des Gesprächs stehen. Vorwürfe, Schuldzuweisungen, Warnungen oder Drohungen sollten unterbleiben.

Wer erkrankt an einer Essstörung?

An Essstörungen erkranken meist junge Menschen. Die Magersucht hat ihren Beginn vor allem im frühen Jugendalter bzw. während der Pubertät, aber auch im jungen Erwachsenenalter.

Was ist chronische Bulimie?

Ist eine Bulimie erst einmal diagnostiziert, verläuft sie meistens chronisch oder intermittierend. Das bedeutet, dass sie zum dauerhaften Begleiter der Betroffenen wird oder mit kurzen Abständen der scheinbaren Heilung erneut auftritt (intermittierend). In beiden Fällen besteht Bulimie meist über mehrere Jahre.

Was ist die schlimmste Essstörung?

1) Welche Essstörung hat die schlimmsten Folgen: Anorexie, Bulimie, Binge Eating oder Adipositas? Die Frage nach den schlimmsten Folgen ist komplex. Rein statistisch ist die Magersucht mit einer Sterblichkeitsrate zwischen 8-15 % die gefährlichste Essstörung.

Wer ist am meisten von Bulimie betroffen?

Etwa ein bis zwei von 100 Menschen (1,5 %) erkranken im Laufe ihres Lebens an Bulimie. Einzelne Symptome (Krankheitszeichen) der Bulimie treten jedoch häufiger auf und kommen bei etwa 5 von 100 Menschen vor. In erster Linie sind Frauen und jungen Mädchen betroffen. 90 von 100 Bulimikern sind Mädchen und Frauen.

Bei welchem BMI muss man ins Krankenhaus?

Eine stationäre Aufnahme in unsere Klinik erfolgt nur mit einem Körpergewicht ab einem BMI (Gewicht in kg/Körpergröße in m2) von mindestens 15.

Wie bekomme ich meine Essstörung in den Griff?

Um eine Essstörung zu bewältigen, kann der Besuch einer Selbsthilfegruppe hilfreich sein. Es gibt spezielle Gruppen für Bulimie, Magersucht und die Binge-Eating-Störung. Aber es gibt auch offene Angebote für alle Arten von Essstörungen sowie Gruppen für Angehörige.