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Kann Borreliose Entzündungen auslösen?

Gefragt von: Agathe Böttcher  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Bei unklaren Schmerzen in den Gelenken oder Entzündungen sollte neben verschiedenen Krankheiten als Ursache auch immer an eine (chronische) Borreliose gedacht werden. Die Entzündungen der Gelenke treten oft erst Jahre nach einem Zeckenstich auf.

Wie äußert sich ein Borreliose Schub?

Betroffene Patienten entwickeln eine schubweise oder chronisch verlaufende Entzündung von einem oder mehreren Gelenken. Meist sind die Kniegelenke betroffen, seltener andere große Gelenke wie Sprung- oder Ellenbogengelenk. Die Patienten klagen über Schmerzen und Schwellungen im Gelenksbereich.

Welche Spätfolgen kann Borreliose haben?

Bekannte Spätfolgen einer Borrelieninfektion sind anhaltende Hautveränderungen (Acrodermatitis chronica atrophicans), Gelenkentzündungen (Lyme-Arthritis) oder neurologische Beschwerden (chronische oder späte Neuroborreliose).

Was löst Borreliose Schub aus?

Die Krankheit wird in der Regel durch einen Zeckenbiss ausgelöst. Seltener kann die Krankheit auch durch andere Insekten wie Stechmücken übertragen werden. Seine Namensherkunft verdankt die Bezeichnung Borreliose dem französischen Bakteriologen Amédée Borrel (1867 – 1936).

Welche Schmerzen hat man bei Borreliose?

Häufigstes Zeichen der Neuroborreliose sind brennende und stechende Schmerzen, die vor allem nachts auftreten. Die Nervenschmerzen sind oft gürtelförmig verteilt, können den Ort wechseln und sprechen typischerweise schlecht auf Schmerzmittel an.

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Ist Borreliose eine Entzündung?

Bei einer Borreliose entzündet sich zunächst die Haut in der Nähe der Einstichstelle. Später können die „Borrelien“ genannten Bakterien auch Gelenke und verschiedene Organe angreifen. Meist verursacht die Infektion jedoch keine starken Beschwerden.

Ist der Entzündungswert im Blut bei Borreliose erhöht?

Zudem sind gängige Blutparameter wie Blutkörpersenkungsgeschwindigkeit (BSG), die Leukozyten und das C-reaktive Protein (CRP) leicht erhöht. Sowohl die Lyme-Borreliose, als auch die Neuroborreliose und Lyme-Arthritis werden mit Antibiotika behandelt.

Was Borrelien nicht mögen?

Borrelien mögen kein basisches Milieu

Ein basisches Körpermilieu macht Borrelien angreifbarer. Bei den meisten von uns ist der Körper jedoch viel zu sauer.

Hat man Borreliose ein Leben lang?

Die Zeckenkrankheit Lyme-Borreliose ist tückisch: Spätestens acht Jahre nach einer Infektion bricht die Krankheit aus. Eine Spontanheilung gibt es nicht, auch eine überstandene Borreliose macht nicht immun. Ein Arzt glaubt nun zu wissen, wie man die Krankheit wirksam bekämpft.

Welche Blutwerte sind bei Borreliose verändert?

Der Borrelien-Antikörper-IGG Index beziffert das Verhältnis der Borrelienantikörpermenge zwischen Blut und Liquor (Gehirn-Rückenmark-Flüssigkeit). Erhöhte Werte des Borrelien-Antikörper-IGG-Index können einen Hinweis auf eine Neuroborreliose darstellen.

Kann man Borreliose auch nach Jahren noch behandeln?

Durch eine adäquate Behandlung lassen sich auch die meisten Spätfolgen einer Borreliose restlos bekämpfen, auch wenn die Rückbildung der Symptome Wochen bis Monate dauern kann. Bei einem geringen Teil der Patienten, bleiben jedoch, besonders nach relativ spätem Behandlungsbeginn, Spätschäden bestehen.

Wie lange Gelenkschmerzen bei Borreliose?

Behandlung von Gelenkbeschwerden bei Borreliose

Am Ende ist in solchen Fällen die Beweglichkeit des Gelenkes irreversibel vermindert. Eine akute Borreliose im Knie lässt sich oft mit Antibiotika sehr gut behandeln. Allerdings ist selbst bei einer akuten Borreliose eine Therapie von Minimum 8-12 Wochen anzuraten.

Wann verschwinden Symptome Borreliose?

Das Spätstadium der Borreliose kann für gewöhnlich mit Antibiotika behandelt werden. Die Prognose ist in der Regel gut, obwohl die Symptome bei manchen Betroffenen auch mehr als sechs Monate nach der Behandlung noch weiterbestehen können.

Kann Borreliose eine Autoimmunerkrankung auslösen?

Neben diversen Co-Infektionen, die zusammen mit Borrelien von Zecken übertragen werden können, kann es als Folge einer Borreliose zu einer Autoimmunerkrankung kommen. Eine langanhaltende Borreliose kann im Körper Gewebeschäden und Entzündungen verursachen, die vielfältige Beschwerden auslösen.

Hat man bei Borreliose Rückenschmerzen?

Borreliose bleibt oft unentdeckt

Diese Krankheit ist multisystemisch und das bedeutet für den Erkrankten eine Vielzahl an Beschwerden. Häufig kommt es zu Rückenschmerzen, wiederkehrenden Entzündungen in den Gelenken, Schmerzen in den Nerven, Kopfschmerzen und ständiger Müdigkeit.

Wie lange kann man Borreliose im Blut nachweisen?

Während die IgM-Antikörper meist nur ungefähr sechs Monate im Blut nachweisbar bleiben, können die IgG-Antikörper über viele Jahrzehnte im Blut zu finden sein.

Was macht Borreliose im Körper?

Die Borreliose ist eine Krankheit, die durch Zecken übertragen wird. Sie wird auch Lyme-Borreliose oder Lyme-Krankheit genannt. Die Borreliose kann vielgestaltig und unterschiedlich schwer verlaufen und betrifft überwiegend die Haut, aber auch das Nervensystem, die Gelenke und das Herz können betroffen sein.

Was tun bei Borreliose Wenn Antibiotika nicht wirkt?

Wenn ein Antibiotikum nicht wirkt, sollte die Behandlung nach etwa 4 Wochen auf einen anderen Wirkstoff umgestellt werden. Bei Patienten mit chronischer Gelenkentzündung kann es durchaus ratsam sein, Schmerzmittel und Entzündungshemmer anzuwenden.

Welche Hausmittel bei Borreliose?

Ausserdem abwehrstärkende Gewürze und Kräuter, unter ihnen Basilikum, Bärlauch, Knoblauch, Zwiebel, Gartenkresse, Gelbwurz, Ingwer, Kapuzinerkresse, Koriander, Pfefferminze, Salbei, Thymian und Zimt.

Welche Vitamine bei Borreliose?

Vitamin B: B-Vitamine sind bekanntlich für die Nervenfunktionen sehr wichtig. Wenn bei Borreliose folglich neurologische Symptome beobachtet werden, könnte ein hochwertiger und hochdosierter Vitamin-B-Komplex hilfreich sein.

Wo verstecken sich Borrelien im Körper?

Die Borrelien haben eine Tendenz, sich in schlecht durchblutetem Gewebe (Innenhäute der Blutgefäße, Sehnen, Bindegewebe, Nervenscheiden) abzukapseln und zu verstecken. Dort sind sie wiederum für das Immunsystem schlechter erreichbar. Sie bilden auch sogenannte Zystenformen.

Kann Borreliose nach Antibiotika wieder kommen?

Patienten-Organisationen fordern z.B. eine probatorisch längere Antibiose bei positivem IgG-Antikörper-Nachweis, da zu kurze Antibiosen bei seit längerer Zeit bestehenden Infektionen mit Borrelien nicht ausreichend wirken. Die Symptome der Patienten kommen in solchen Fällen nach wenigen Wochen wieder.

Wie sind die Entzündungswerte bei Borreliose?

Dazu zählen unter anderem die Blutkörperchensenkungsgeschwindigkeit (BSG), die weißen Blutkörperchen (Leukozyten) und das C-reaktive Protein (CRP). Diese Werte sind bei einer Neuroborreliose normal oder leicht erhöht und können allgemein auf eine den ganzen Körper betreffende (systemische) Infektion hindeuten.

Kann man Borreliose im MRT sehen?

Allerdings tragen auch viele gesunde Menschen Borrelien-Antikörper in sich. Manchmal lässt sich auch der Erreger selbst oder seine Erbsubstanz im Liquor nachweisen. Bei einer Entzündung des Gehirns und Rückenmarks wird in der Regel auch eine Kernspintomografie (MRT) durchgeführt.

Was macht der Neurologe bei Verdacht auf Borreliose?

Borreliose: Diagnostik und Untersuchungen

auftreten, muss an eine Borreliose gedacht werden. Durch Untersuchungen des Blutes und des Gehirnwassers kann der Neurologe den Verdacht einer Infektion erhärten, die Interpretation solcher Labortests ist aber nicht einfach.

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