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Kann Blindengeld gepfändet werden?

Gefragt von: Frau Hanne Haase  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Blindengeld ist gemäß § 850a Nr. 8 ZPO und § 54 Abs. 3 Nr. 3 SGB I nicht pfändbar.

Kann Blindengeld gekürzt werden?

3.3.

Die Blindenhilfe kann bis zu 25 % gekürzt werden, z.B. bei Weigerung des Hilfesuchenden, eine zumutbare Tätigkeit oder die Teilnahme an einer erforderlichen Vorbereitung aufzunehmen.

Wird Blindengeld auf die Rente angerechnet?

es kann/wird auf andere Sozialleistungen ( z.B. Pflegegeld, Grundsicherung) angerechnet, aber nicht auf die DRV -Rente.

Ist Blindengeld Einkommen?

Das Blindengeld dient dem Ausgleich blindheitsbedingter Mehraufwendungen. Es dient nicht dazu, den Lebensunterhalt zu bestreiten. Es ist deshalb nicht als „Einkommen“ zu betrachten und wird auch gemäß § 3 Nr. 11 EStG nicht zu den steuerpflichtigen Einkünften gezählt.

Was wird auf Blindengeld angerechnet?

Blinde Menschen erhalten unabhängig vom Lebensalter ein monatliches Blindengeld in Höhe von 582,97 €. Pflegeleistungen werden ab Pflegegrad 2 teilweise auf das Blindengeld angerechnet. Das bedeutet, man erhält die Leistungen aus der Pflegeversicherung vollständig und zusätzlich ein gekürztes Blindengeld.

Finanzielle Hilfen - Wissenswertes zum Blinden- und Sehbehindertengeld und zur Blindenhilfe

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Wie lange wird Blindengeld gezahlt?

Die Gewährung von Blindenhilfe nach dem SGB XII ist abhängig von Einkommen und Vermögen. Ab 1. Juli 2022 beträgt die Blindenhilfe für Personen nach Vollendung des 18. Lebensjahres 806,40 Euro (bisher: 765,43 Euro), Personen bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres erhalten 403,89 Euro (bisher: 383,37 Euro).

Wie hoch ist das Blindengeld monatlich?

Falls man blind und sozialhilfeberechtigt ist, bekommt man für seine blindheitsbedingten Ausgaben 765,43 Euro (Volljährige) bzw. 383,37 Euro (Minderjährige) monatlich (Stand: Juli 2020). Das Blindengeld wird dann durch die sogenannte "Blindenhilfe" aufgestockt.

Welcher Pflegegrad für Blinde?

Für Pflegegrad 1 sind mindestens 12,5 Punkte notwendig. Rund 30 Prozent der blinden Menschen in Deutschland sind als pflegebedürftig anerkannt. Blindheit allein führt also nicht automatisch zur Pflegebedürftigkeit.

Wie hoch darf das Einkommen bei Blindenhilfe sein?

Diese Erhöhung gilt für alle Bezieher von Sozialhilfe. Damit profitieren auch Menschen, die aufstockend zu ihrem Landesblindengeld Blindenhilfe nach § 72 SGB XII erhalten. So beträgt der Schonbetrag bei einem Ehepaar künftig 10.000 Euro. Hat das Paar zwei unterhaltsberechtigte Kinder, steigt der Betrag auf 11.000 Euro.

Welche Pflegestufe erhalten Blinde?

Die dritte Pflegestufe bei Sehbehinderung oder anderen Erkrankungen wird vergeben, wenn ein täglicher Pflegeaufwand von mindesten 5 Stunden notwendig ist. Für die Grundpflege müssen mindestens 4 Stunden benötigt werden.

Was ist der Unterschied zwischen Blindenhilfe und Blindengeld?

Die Blindenhilfe ist jedoch vom Einkommen und Vermögen des Antragstellers und ggf. bestimmter Familienangehöriger abhängig. Das Blindengeld gibt es nur auf Antrag. Die Leistung wird auch nur vom Antragsmonat an und nicht rückwirkend bewilligt, auch wenn man schon länger blind ist.

Was steht Blinden Menschen zu?

Die maximale Höhe der Blindenhilfe für Erwachsene beträgt in Deutschland aktuell 694,68 Euro monatlich. Kinder und Jugendliche erhalten bis zu ihrem 18. Geburtstag 347,94 Euro (Stand 2018). Um Blindenhilfe zu beantragen, ist es zunächst wichtig, die Sehbehinderung mithilfe einer ärztlichen Untersuchung nachzuweisen.

Wer zahlt Blindengeld aus?

Das Blindengeld wird auf Antrag durch die örtlich zuständige Grundsicherungs- und Sozialdienststelle bewilligt. nachrangig gegenüber der Blindenhilfe nach Paragraf 27 d Bundesversorgungsgesetz (BVG).

Was ist hochgradig sehbehindert?

Als hochgradig sehbehindert gilt, wer nicht mehr als 0,05 (1/20) sieht oder bei wem gleichartige Störungen des Sehvermögens vorliegen. Auch für die Anerkennung einer hochgradigen Sehbehinderung sind neben der Sehschärfe andere Beeinträchtigungen, wie etwa ein eingeschränktes Gesichtsfeld, zu berücksichtigen.

Welche Hilfen gibt es für Blinde?

Blinde Menschen mit einem geringem Einkommen oder geringem Vermögen können möglicherweise Blindenhilfe bekommen. Den Antrag auf Blindenhilfe stellen Sie bei Ihrem zuständigen Sozialamt. Weitere Informationen zur Blindenhilfe finden Sie auf einfach-teilhaben.de und beim Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband.

Wie hoch ist das Blindengeld in Bayern?

Das Blindengeld wird monatlich in Höhe von 85 v. H. der Blindenhilfe nach dem Sozial- gesetzbuch Zwölftes Buch – Sozialhilfe – (SGB XII), gezahlt, das sind 651 € (Stand: 01.07.2020). Für hochgradig Sehbehinderte beträgt es 30 v.H. dieses Betrages, ab 01.07.2020 somit 195,30 €.

Kann ein Blinder sich eine Haushaltshilfe nehmen?

wen du gesetzlich blind bist, dann müßte dir beim SBA doch auch noch das Merkzeichen Bl für blind zustehen. Eine Pflegestufe bekommst du nur, wenn du Hilfe zur Pflege benötigst. Wenn dies der Fall ist, wird auch der Bedarf für den Haushalt mit angerechnet, aber wie gesagt nur, wenn Pflegebedarf besteht.

Was muss man haben um Pflegegrad 3 zu bekommen?

Voraussetzungen für Pflegegrad 3

Die Voraussetzung für Pflegegrad 3 ist, dass Gutachter des sogenannten MDK oder MEDICPROOF bei der Begutachtung in der Häuslichkeit des Pflegeversicherten mindestens 47,5 und weniger als 70 Punkte im Prüfverfahren (auch bekannt als „NBA“) dokumentieren.

Wie viel Prozent Behinderung bei einem Auge?

Beträgt die Sehschärfe auf dem linken Auge 0,2 und auf dem rechten Auge 0,05 ergibt sich ein Grad der Behinderung von 60, Merkzeichen RF. Beträgt die Sehschärfe auf dem linken Auge 0,1 und auf dem rechten Auge 0,08 ergibt sich ein GdB von 70, Merkzeichen RF, G und B.

Wie hoch ist das Blindengeld in Deutschland?

Leistungen für blinde Menschen

Blinde Menschen haben in Nordrhein-Westfalen (NRW) Anspruch auf Blindengeld in folgender Höhe (Stand: 01.07.2022): Kinder und Jugendliche: 403,89 Euro. Erwachsene unter 60 Jahre: 806,40 Euro. Erwachsene über 60 Jahre: 473,00 Euro.

Wann gilt man als sehbehindert?

Ein Mensch ist sehbehindert, wenn er auf dem besser sehenden Auge selbst mit Brille oder Kontaktlinsen nicht mehr als 30 % von dem sieht, was ein Mensch mit normalem Sehvermögen erkennt.

In welchem Alter erblinden die meisten Menschen?

Da 48 % aller Erblindungen ab dem 80. Lebensjahr auftreten, ist die altersbedingte Makuladegeneration insgesamt die häufigste Ursache für Erblindung in Deutschland.

Was können blinde nicht?

Einige blinde Menschen können hell und dunkel unterscheiden, andere sehen nur einen ganz kleinen Ausschnitt, können damit aber sogar lesen. Menschen, die gar keinen Sehrest haben, sehen nichts – auch nicht schwarz. Das können wir uns schlecht vorstellen, aber wir können es selber erleben.

Warum haben blinde trübe Augen?

Beim Grauen Star trübt sich die Augenlinse allmählich ein, weil sich Substanzen dort ablagern und den Blick trüben. Der Graue Star lässt sich gut operieren: Der Arzt ersetzt die eingetrübte Linse durch eine neue Kunststofflinse. In den Industrieländern ist der Katarakt als erworbene Ursache der Erblindung sehr selten.

In welchen Bundesländern gibt es Sehbehindertengeld?

Dies ist der Fall, wenn die Einschränkung des Sehvermögens einen Grad der Behinderung von 100 bedingt.
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In folgenden Bundesländern wird das Sehbehindertengeld angeboten:
  • Bayern.
  • Berlin.
  • Hessen.
  • Mecklenburg-Vorpommern.
  • Nordrhein-Westfalen.
  • Sachsen.
  • Sachsen-Anhalt.