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Kann Arbeitgeber Telefonnummer verlangen?

Gefragt von: Nina Jung-Pfeifer  |  Letzte Aktualisierung: 30. August 2022
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Bei einer Handynummer handelt es sich um »personenbezogene Daten«. Diese kann der Arbeitgeber daher laut Beschäftigtendatenschutz nur verlangen, wenn er eine Einwilligung der Beschäftigten hat (hier nicht der Fall) oder sich auf eine sonstige Erlaubnisgrundlage stützten kann.

Kann mein Arbeitgeber meine Handynummer verlangen?

Private Mobilfunk- oder Festnetz-Telefonnummern, E-Mail-Adressen oder Kontaktdaten für WhatsApp etc. sind für die Abwicklung des Arbeitsverhältnisses grundsätzlich nicht erforderlich. Liegt keine Einwilligung des Mitarbeiters vor, ist die Nutzung durch den Arbeitgeber verboten.

Ist man verpflichtet seinem Arbeitgeber die Telefonnummer zu geben?

Arbeitnehmer sind grundsätzlich nicht verpflichtet, ihrem Arbeitgeber ihre private Mobilfunknummer anzugeben. Dies hat das Landesarbeitsgericht Thüringen mit Urteil vom 16.05.2018 entschieden. Der Arbeitgeber könne auch auf anderem Weg sicherstellen, dass Beschäftigte im Notfall zu erreichen seien.

Kann Arbeitgeber Erreichbarkeit verlangen?

Hinweis: Erreichbarkeit aufgrund eines Diensthandys

Gesetzlich geregelt ist allerdings Ihre Arbeitszeit. Diese beträgt höchstens acht Stunden pro Tag. In dieser Zeit kann der Arbeitgeber verlangen, dass Sie erreichbar sind. Ihren Feierabend können Sie jedoch frei gestalten.

Was tun wenn ein Mitarbeiter nicht zur Arbeit erscheint?

Rufen Sie den Angestellten an oder schreiben Sie eine E-Mail. Sollte kein wichtiger Abwesenheitsgrund wie ein Unfall oder eine Krankheit vorliegen, können Sie den Arbeitnehmer abmahnen: Fordern Sie ihn auf, seinen vertraglichen Pflichten nachzukommen und die Arbeit wieder aufzunehmen.

Muss man dem Arbeitgeber die private Handynummer geben? | Fachanwalt Alexander Bredereck

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Wie viele Abmahnungen braucht man um gekündigt zu werden?

Fazit. Dass der Arbeitgeber vor einer Kündigung stets drei Mal abmahnen muss, ist ein Irrglaube. Bei schweren Verstößen kann schon eine Abmahnung ausreichen, um dem Arbeitnehmer zu kündigen. Der Arbeitnehmer wird durch die Abmahnung zunächst nur vor einer drohenden Kündigung gewarnt.

Kann man gekündigt werden weil man zu langsam ist?

Eine Kündigung wegen „zu langsamer Arbeit“ oder Schlechtleistung ist bei Geltung des Kündigungsschutzes nach dem Kündigungsschutzgesetz (KSchG) wegen personen- oder verhaltensbedingten Gründen denkbar.

Bin ich verpflichtet ans Telefon zu gehen wenn die Arbeit anruft?

Grundsätzlich gilt: In der Regel sind Arbeitnehmer nicht verpflichtet, Anrufe nach Feierabend und im Urlaub anzunehmen, sagt Alexander Bredereck, Fachanwalt für Arbeitsrecht in Berlin. Arbeitnehmer schulden ihrem Chef keine Rund-um-die-Uhr-Erreichbarkeit.

Bin ich verpflichtet ans Telefon zu gehen wenn ich krank bin?

Ob ein Mitarbeiter im Krankheitsfall ans Telefon gehen muss, wenn der Vorgesetzte anruft, hängt von internen oder vertraglichen Regelungen ab. Normalerweise ist ein Arbeitnehmer nicht dazu verpflichtet, während Krankheit für das Unternehmen bereitzustehen.

Bin ich verpflichtet im Urlaub ans Telefon zu gehen?

Eine permanente Erreichbarkeit im Urlaub ist im Gesetz dementsprechend nicht verankert. Wenn Sie als Arbeitnehmer über ein Diensthandy verfügen, gibt das Ihrem Arbeitgeber nicht automatisch das Recht, Sie im Urlaub anzurufen, wenn ihm der Sinn danach steht. Dies würde der Erholung ebenfalls entgegenstehen.

Was ist eine dienstliche Telefonnummer?

Dienstlich geführte Telefongespräche sind einzuleiten mit Vorwahl der Ziffer 0.

Wie kann man eine unbekannte Nummer herausfinden?

Eine Möglichkeit hierfür ist die so genannte Rückwärtssuche, auch Inverssuche genannt. Auf den Webseiten von „Das Örtliche“, „11880“ oder „Das Telefonbuch“ können Sie überprüfen, ob die Nummer, die Sie angerufen hat, gelistet ist.

Was versteht man unter Rufbereitschaft?

Was ist Rufbereitschaft? Wenn Mitarbeitende auch außerhalb der regulären Arbeitszeiten erreichbar sein müssen und kurzfristig einsatzbereit wären, dabei aber ihren Aufenthaltsort bestimmen können, handelt es sich um Rufbereitschaft.

Kann man angezeigt werden wenn man eine Nummer weiter gibt?

Jede private Telefonnummer zählt zu den personenbezogenen Daten und unterliegt damit dem Datenschutz. Die Speicherung, Nutzung, Verarbeitung und Weitergabe seiner Telefonnummer sind laut Datenschutz nur zulässig, wenn der Betroffene dem zustimmt, ein Gesetz dies legitimiert oder die Daten öffentlich zugänglich sind.

Wann darf der Arbeitgeber anrufen?

Alexander Bredereck: Es gibt kein Gesetz, das dem Chef den Anruf verbieten könnte. Wenn der Chef nachfragen will, wie es dem Arbeitnehmer geht oder wenn er eine dringende wichtige Frage hat – etwa nach einem überlebenswichtigen Passwort, dann darf er anrufen.

Was darf der Chef nicht zu mir sagen?

1. “Das ist nicht mein Problem.” Ihr Mitarbeiter berichtet Ihnen von einer Frage oder Herausforderung, die er nicht alleine zu lösen weiß. Mit dem Satz “Das ist nicht mein Problem” lassen Sie ihn völlig auflaufen und signalisieren ihm, dass er Sie nicht behelligen soll.

Kann man gekündigt werden wenn man zu oft krank macht?

War der Beschäftigte in drei Jahren immer mehr als 30 Tage krank, so droht eine Kündigung. Hier spricht man von häufigen Kurzerkrankungen. Mit einer Kündigung rechnen muss man außerdem, wenn eine dauerhafte oder lang anhaltende Arbeitsunfähigkeit vorliegt.

Kann mich mein Chef zwingen krank arbeiten zu gehen?

Arbeiten trotz Krankschreibung ist grundsätzlich erlaubt. Es gibt keine gesetzliche Regelung, die das Arbeiten trotz Krankmeldung verbietet. Denn, was viele nicht wissen: "Die Krankschreibung stellt kein Arbeitsverbot dar", sagt Fachanwalt für Arbeitsrecht Oliver Kieferle.

Wann kann ich die Arbeit verweigern?

Eine Arbeitsverweigerung liegt vor, wenn ein Arbeitnehmer seinen arbeitsvertraglichen Pflichten willentlich nicht nachkommt. Eine Arbeitsverweigerung kann im Einzelfall gerechtfertigt sein, so zum Beispiel wegen einer unzumutbaren Weisung des Arbeitgebers, eines Streiks oder bei einem erheblichen Lohnrückstand.

Welche Fehler führen zur Kündigung?

Will der Arbeitgeber kündigen, muss er beweisen, dass die Mitarbeiterin schlechter gearbeitet hat, als sie es gekonnt hätte. Das Bundesarbeitsgericht hat klargestellt: „Der Arbeitnehmer muss tun, was er soll, und zwar so gut, wie er kann. “ Er schuldet das „Wirken“ und nicht das „Werk“ (BAG 31.

Kann man einfach ohne Abmahnung entlassen werden?

Arbeitnehmer, die gegen Ihre Arbeitspflicht bzw. andere vertragliche Pflichten verstoßen, müssen in der Regel vor einer Kündigung abgemahnt werden. Bei schweren Pflichtverletzungen ist jedoch auch eine Kündigung ohne Abmahnung zulässig.

Kann man nach 2 Abmahnungen fristlos kündigen?

Eine Abmahnung ist also grundsätzlich nötig, um dem Arbeitnehmer wegen seines Verhaltens zu kündigen. Aber Achtung: Es ist ein weit verbreiteter Mythos, dass der Arbeitnehmer erst nach drei Abmahnungen gekündigt werden kann! Der Arbeitgeber ist nicht dazu verpflichtet, eine feste Anzahl an Abmahnungen auszusprechen.

Wie schlimm ist eine Abmahnung?

Die Abmahnung bzw. das abgemahnte Verhalten muss vom Arbeitgeber als unmissverständlicher Vertragsverstoß gerügt werden. Der Arbeitgeber muss deutlich machen, dass ein Wiederholungsfall zur Kündigung führen kann.

Was kommt nach Abmahnung?

In den meisten Fällen folgt auf die Abmahnung eine Kündigung, wenn das abgemahnte Verhalten wiederholt wird. In der Regel folgt eine Kündigung meist nach einem wiederholten Pflichtverstoß und somit in der Regel bereits nach einer einmaligen Abmahnung.

Kann man Rufbereitschaft ablehnen?

Darf ich die Bereitschaft ablehnen? Gibt es eine klare Regelung – in Arbeits- beziehungsweise Tarifvertrag oder einer gültigen Betriebsvereinbarung – sind Mitarbeiter zur Rufbereitschaft verpflichtet. Auch wenn dieser Teil des Jobs Ihnen wenig Spaß macht, können Sie dann nicht ablehnen oder die Bereitschaft verweigern.

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