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Kann Arbeitgeber bei Krankenkasse nachfragen?

Gefragt von: Magda Franke  |  Letzte Aktualisierung: 29. August 2022
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Dafür müssen Arbeitgeber jedoch die Krankheitsursache kennen - was ihnen in den meisten Fällen nicht möglich ist. Damit sie die gesetzliche Regelung trotzdem anwenden können, haben Arbeitgeber die Möglichkeit, sich zwecks Prüfung an die Krankenkasse zu wenden.

Was darf der Arbeitgeber bei der Krankenkasse nachfragen?

aa) Nach § 69 Abs. 4 SGB X sind die Krankenkassen befugt, einem Arbeitgeber mitzuteilen, ob die Fortdauer einer Arbeitsunfähigkeit oder eine erneute Arbeitsunfähigkeit eines Arbeitnehmers auf derselben Krankheit beruht. Die Übermittlung von Diagnosedaten an den Arbeitgeber ist nicht zulässig.

Kann der Arbeitgeber beim Arzt nachfragen?

Grundsätzlich darf der Chef nach dem Grund für die Arbeitsunfähigkeit fragen. Arbeitnehmer müssen allerdings keine Auskunft darüber geben. "Das unterliegt dem Schutz der Privatsphäre", weiß Roß-Kirsch. Der Arbeitnehmer kann also selbst entscheiden, ob er den Arbeitgeber einweiht oder nicht.

Hat der Arbeitgeber ein Recht die Krankheit zu erfahren?

Wird ein Arbeitnehmer krank, sind Art, Ursache und Umfang seiner Erkrankung grundsätzlich seine Privatsache. Sie muss dem Arbeitgeber weder vom Beschäftigten noch vom Arzt mitgeteilt werden.

Wie prüft der Arbeitgeber Vorerkrankungszeiten?

Die Prüfung beginnt immer bei der aktuellen Arbeitsunfähigkeit. Liegt eine anrechenbare Vorerkrankung innerhalb der letzten sechs Monate vor, wird diese als Vorerkrankungszeit angerechnet. Die Entgeltfortzahlung der aktuellen Erkrankung verkürzt sich um diesen Zeitraum.

10.06.2021 Achtung, wenn Krankenkassen nachfragen!

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Kann der Arbeitgeber bei der Krankenkasse nach Vorerkrankungen fragen?

Aufgrund datenschutzrechtlicher Bestimmungen dürfen Krankenkassen Vorerkrankungsanfragen nur in elektronischer Form beantworten. Für die Anfrage können Arbeitgeber ein dafür zugelassenes Entgeltabrechnungsprogramm oder sv.net nutzen. Nutzen Sie dafür bitte den "ABGABEGRUND = 41".

Was muss ich der Krankenkasse sagen?

Es reicht aus, wenn Betroffene ihrer Krankenkasse schriftlich Auskunft geben. “ Eine Auskunft über den genauen Behandlungsverlauf und geplante Reha-Maßnahmen muss man lediglich dem medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK) mitteilen.

Was tun wenn der Arbeitgeber nach Krankheit fragt?

Generell gilt: ist man als Arbeitnehmer erkrankt, so hat der Arbeitgeber keinen Zugriff auf Daten, die Rückschlüsse über die Art der Erkrankung zulassen. Gerade bei einem guten Verhältnis zum Arbeitgeber fragt der Arbeitgeber jedoch häufig höflich nach. Eine Antwort muss man darauf allerdings nicht geben.

Wie lange muss man krank sein um gekündigt zu werden?

Wann muss ich mit einer Kündigung rechnen? Die Gerichte prüfen immer die letzten drei Jahre vor der Kündigung. War der Beschäftigte in drei Jahren immer mehr als 30 Tage krank, so droht eine Kündigung.

Welche Krankheiten kann ich meinem Arbeitgeber mitteilen?

Muss ich meinem Arbeitgeber mitteilen, was für eine Krankheit ich habe? Gegen Ihren Willen hat der Arbeitgeber keinen Anspruch darauf zu erfahren, welche Krankheit Sie haben. Deshalb ist auf dem für den Arbeitgeber bestimmten Teil der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung keine Diagnose angegeben.

Kann der Arbeitgeber die Krankschreibung anzweifeln?

Wer ein ärztliches Attest hat, muss nicht zur Arbeit gehen – und der Chef kann nichts dagegen tun. So jedenfalls die Annahme. Doch das stimmt nicht ganz. In begründeten Fallen darf der Arbeitgeber die Krankmeldung anzweifeln.

Kann Arbeitgeber gesundheitsprognose verlangen?

Zur Begründung einer negativen Gesundheitsprognose darf der Arbeitgeber grundsätzlich Fehltage des Arbeitnehmers aus der Vergangenheit heranziehen. Diese können ein Indiz dafür sein, dass auch in der Zukunft mit weiteren krankheitsbedingten Fehlzeiten zu rechnen ist.

Was darf der Chef nicht Fragen?

Bei unzulässigen Fragen dürfen Mitarbeiter lügen. Bei zulässigen Fragen allerdings besteht die Gefahr einer Kündigung oder Anfechtung des Arbeitsvertrages sowie möglicher Schadensersatzansprüche durch den Arbeitnehmer. Generell gilt, dass dem Arbeitgeber kein uneingeschränktes Fragerecht zusteht.

Bin ich verpflichtet meinem Chef zu sagen warum ich krank bin?

Der Arbeitnehmer muss nur die Tatsache mitteilen, dass er arbeitsunfähig erkrankt ist; über Art und Ursache der Erkrankung muss er keine Mitteilung machen. Ausnahmen bestehen nur dann, wenn besondere Maßnahmen erforderlich sind.

Was darf der Chef nicht sagen?

Ihr Chef darf nicht von Ihnen fordern, private Dinge zu berichten, die Sie nicht von sich aus erzählen würden. Jeder Mitarbeiter hat ein Recht auf Privatsphäre und die ist außerdem auch durch das deutsche Rechtssystem geschützt.

Wie lange darf mein Hausarzt mich wegen Depression krank schreiben?

Erfolgt die Behandlung der Depression in einer allgemeinen Klinik, können sich Arbeitnehmer eine neutrale AU geben lassen. Auf diese Weise erfährt der Arbeitgeber nicht, auf welcher Station die Behandlung erfolgt. Sechs Wochen im Jahr dürfen Arbeitnehmer krank sein, ohne einen Jobverlust befürchten zu müssen.

Wie viel krank im Jahr ist normal?

Laut einer Auswertung der Krankenkasse KKH werden die Arbeitnehmer in Deutschland immer länger krankgeschrieben. 15 Tage pro Jahr fiel jeder Beschäftigte im Jahr 2019 durchschnittlich aus. Das sind 1,2 Tage mehr als 2015. Frauen sind häufiger krank als Männer.

Kann man wegen Depression gekündigt werden?

Ist eine Kündigung wegen Depression oder anderer psychischer Erkrankungen erlaubt? Ja, nicht nur körperliche, sondern auch psychische Erkrankungen können ein Kündigungsgrund sein. Allerdings ist die deutsche Rechtsprechung in Hinblick auf krankheitsbedingte Kündigungen äußerst streng.

Wann kann der Arbeitgeber den Medizinischen Dienst einschalten?

Wenn eine gesetzliche Krankenkasse eine ärztlich bescheinigte Arbeitsunfähigkeit für klärungsbedürftig hält, kann sie den Medizinischen Dienst mit einer gutachtlichen Stellungnahme beauftragen.

Was antworten Wenn Kollegen nach Krankheit fragt?

Ihr Tipp: „Erzählen Sie von sich aus, was sich verändert hat, erklären Sie neue Abläufe, sagen Sie dem Rückkehrer ein- fach, dass Sie sich freuen, dass er wieder da ist. “ Dann rückt die Krankheit nach und nach in den Hintergrund.

Was darf die Krankenkasse nicht Fragen?

Wer krankgeschrieben ist, erhält von seiner Krankenkasse oft einen „Selbstauskunftsbogen“ mit medizinischen und persönlichen Fragen. Zulässig ist das meistens nicht. Deswegen sollten Betroffene ihre Daten keinesfalls gutgläubig der Kasse zur Verfügung stellen.

Wie reagieren wenn Krankenkasse anruft?

Wer krank ist, braucht Zeit und Ruhe, um wieder gesund zu werden. Doch nicht selten kommt es vor, dass Patienten, die Krankengeld beziehen, von den Mitarbeitern ihrer Krankenkasse angerufen und bedrängt werden. Der Sozialverband VdK rät, die Ruhe zu bewahren und sich an den VdK zu wenden.

Wann prüft Krankenkasse Arbeitsunfähigkeit?

Die Krankenkassen sind gesetzlich verpflichtet, die Arbeitsunfähigkeit von Versicherten durch den Medizinischen Dienst begutachten zu lassen, wenn es darum geht, den Behandlungserfolg zu sichern und die Arbeitsfähigkeit wiederherzustellen, oder. wenn Zweifel an der Arbeitsunfähigkeit bestehen.

Welche Krankheiten werden zusammengezählt?

Tritt dieselbe Krankheit innerhalb von sechs Monaten erneut auf, werden die Krankheitstage zusammengezählt, bis maximal 42 Tage erreicht sind. Der Arbeitnehmer hat nach Ablauf der sechs Wochen die Möglichkeit, Krankengeld zu beantragen.

Wie lange muss man Vorerkrankungen angeben?

Bei der Gesundheitsprüfung zur Berufsunfähigkeitsversicherung müssen Versicherungsnehmer alle Krankheiten angeben, die in den vergangenen 5 Jahren behandelt wurden. Gerade bei chronischen Krankheiten prüfen die Versicherer genauer nach und holen Auskünfte bei den behandelnden Ärzten ein.