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Ist Venlafaxin ein gutes Medikament?

Gefragt von: Ramona Gärtner-Stahl  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Die therapeutische Wirksamkeit von Venlafaxin bei Angststörungen ist nachgewiesen. Es bessert die Beschwerden. Anders als manche anderen Medikamente bei Angststörungen hat dieser Wirkstoff den Vorteil, dass er kaum dämpft und müde macht. Venlafaxin wird zur Behandlung von Angststörungen als "geeignet" angesehen.

Was ist besser als Venlafaxin?

Duloxetin ist ein selektiver, dualer Noradrenalin-Serotonin-Wiederaufnahmehemmer, der besonders im Sakralmark seine Wirkung ausüben soll. Die Wirkung entspricht qualitativ in etwa der des Venlafaxin, es inhibiert jedoch dosisabhängig die Wiederaufnahme von Noradrenalin und Serotonin in etwa gleich stark.

Wie fühlt man sich mit Venlafaxin?

Sehr häufig (also bei mehr als einem von zehn Behandelten) verursacht die Einnahme von Venlafaxin Kopfschmerzen, Magen-Darm-Störungen (wie Übelkeit, Erbrechen und Verstopfung), Schwitzen, Mundtrockenheit sowie ein erhöhtes Kariesrisiko aufgrund der Mundtrockenheit.

Kann man Venlafaxin ein Leben lang nehmen?

Kann ich das Medikament unbedenklich lebenslang nehmen? Lammers: Ob Sie das Venlafaxin ein Leben lang einnehmen sollten, hängt davon ab, ob Sie schon mehr als drei depressive Episoden durchlitten haben. Dann kann es eine lebenslange Einnahme rechtfertigen, natürlich in Absprache mit dem verschreibenden Psychiater.

Warum gibt es kein Venlafaxin mehr?

Teva begründet den eigenen Engpass bei Venlafaxin mit den Defekten konkurrierender Hersteller. „Aufgrund nicht planbarer Überverkäufe, bedingt durch Defekte anderer Anbieter”, sei es zu Verzögerungen beim Lieferanten gekommen, erklärt eine Sprecherin des Unternehmens.

Venlafaxin ist kein leichtes Präparat - Eure Fragen und Kommentare

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Wer bekommt Venlafaxin?

Tabletten oder Retardkapseln mit dem Wirkstoff Venlafaxin werden bei erwachsenen Patienten zur medikamentösen Behandlung oder Rezidivprophylaxe einer Depression, bei einer generalisierten Angststörung, sozialer Phobie und Panikstörungen mit oder ohne Agoraphobie eingesetzt.

Wird man von Venlafaxin müde?

Mehr als 10 von 100 Behandelten schwitzen tagsüber oder nachts stark. Kopfschmerzen und Schlaflosigkeit können sich einstellen. Über Müdigkeit klagen 1 bis 10 von 100 Anwendern.

Sind Antidepressiva auf Dauer schädlich?

Schwere Nebenwirkungen

Antidepressiva können Schwindel und Gangunsicherheit auslösen und damit vor allem bei älteren Menschen das Risiko für Stürze und Knochenbrüche erhöhen. Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten können dieses Risiko noch verstärken.

Kann man von Venlafaxin abhängig werden?

Entzugserscheinungen. Antidepressiva machen zwar nicht süchtig, rufen aber oft ein Absetzphänomen hervor, wenn die Einnahme plötzlich eingestellt wird. Das betrifft insbesondere die Antidepressiva Venlafaxin (Efexor), Duloxetin (Cymbalta) und Paroxetin (Deroxat).

Ist Venlafaxin schädlich für die Leber?

Umstellungsversuche auf zunächst Mirtazapin und später Venlafaxin führten in beiden Fällen ebenfalls zu einer deutlichen, nach Absetzen jeweils rückläufigen Leberwerterhöhung (nach Venlafaxin verzögert unter Weiterbehandlung mit Johanniskraut, 900 mg/Tag und Zopiclon, 7,5 mg/Tag).

Wann wirkt Venlafaxin stimmungsaufhellend?

Gegen Depressionen müssen Sie Venlafaxin viele Monate lang einnehmen. Eine erste, stimmungsaufhellende Wirkung setzt frühestens nach 2–4 Wochen ein. Auch wenn die Symptome verschwunden sind, wird die Behandlung noch für mindestens 6 Monate weitergeführt.

Wann Besserung bei Venlafaxin?

Bei schnellen Fortschritten ist ein vollständiger Therapieerfolg nach vier bis acht Wochen wahrscheinlich. Tritt dagegen nach zwei Wochen keine Besserung ein, ist eine Genesung auch in den folgenden Wochen unter der gleichen Therapie nicht zu erwarten.

Was macht Venlafaxin im Gehirn?

Venlafaxin vermindert die Wiederaufnahme (englisch: reuptake) von Serotonin und Noradrenalin in die präsynaptischen Vesikel an bestimmten Synapsen im Gehirn. Das dadurch vermehrte Angebot dieser Neurotransmitter im synaptischen Spalt soll die Linderung der depressiven Symptome bewirken.

Welche Alternative gibt es zu Venlafaxin?

Vor allem für sie sind die selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer, SSRI, Citalopram, Escitalopram, Fluvoxamin, Paroxetin und Sertralin eine geeignete Alternative.

Welche Antidepressiva haben die wenigsten Nebenwirkungen?

In mehreren Studien, die Sertralin mit trizyklischen Antidepressiva und die SSRI untereinander verglichen, zeigte Sertralin einen schnelleren Wirkungseintritt und weniger Therapieabbrüche wegen Nebenwirkungen.

Was ist besser Citalopram oder Venlafaxin?

Durch den Vergleich der kumulativen Wahrscheinlichkeiten („Wirkstoff befindet sich unter den vier wirksamsten“) ergab sich folgende Rangliste: Mirtazapin (24,4%), Escitalopram (23,7%), Venlafaxin (22,3%), Sertralin (20,3%), Citalopram (3,4%), Milnacipran (2,7%), Bupropion (2,0%), Duloxetin (0,9%), Fluvoxamin (0,7%), ...

Wie lange dauert Entzug von Venlafaxin?

Nach Absetzen von Venlafaxin kann es bis zu vier Wochen oder länger nach Behandlungsende zu Absetzsymptomen kommen. Zu ihnen zählen unter anderem: Psychische Veränderungen (Angstgefühle, Agitiertheit, Verwirrtheit, Benommenheit, Wahrnehmungsstörungen, Wahnideen, Persönlichkeitsstörungen etc.)

Warum nimmt man von Venlafaxin zu?

Nimmt ein Patient ein Antidepressivum, so bessert das nicht nur seine Stimmung, sondern auch der Appetit kehrt zurück. Deshalb kommt es bei vielen antidepressiven Behandlungen zu einer Gewichtszunahme. „Das liegt aber nicht daran, dass das Medikament selbst Kalorien hat, sondern dass man einfach mehr isst.

Ist Venlafaxin eine Droge?

Auch für Venlafaxin (z. B. Trevilor®) werden in Dosen von bis zu 3750 mg/Tag Amphetamin-ähnliche Effekte beschrieben [19].

Kann Antidepressiva das Gehirn schädigen?

Eine Studie von Wiener Forschern zeigt, dass selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRIs) im Gehirn Prozesse anstoßen, die die Aufnahmefähigkeit verändern.

Was passiert wenn man jahrelang Antidepressiva nimmt?

und Gewichtszunahme

Patientinnen und Patienten mit psychischen Erkrankungen leiden häufig an Herz-Kreislauf- und Stoffwechsel-Erkrankungen. Die Einnahme der meisten Antidepressiva kann zu Bluthochdruck führen. Vor allem bei TCAs, SNRIs und Mirtazapin besteht das Risiko für Herzrhythmusstörungen.

Welches ist das meist verschriebene Antidepressiva?

Die Liste der häufigsten Antidepressiva wird angeführt von den sogenannten „Selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern“ (SSRI). Vertreter dieser Gruppe sind zum Beispiel: Fluvoxamin, Fluoxetin, Citalopram, Escitalopram, Sertralin, Paroxetin und Vortioxetin.

Warum schwitzt man von Venlafaxin so stark?

Arzneimittelnebenwirkung Hyperhidrose

Durch ihre cholinerge Wirkung kommt es zur Sekretionsförderung der Schweißdrüsen. Einige Antidepressiva (Venlafaxin, Duloxetin) sowie Opioide regen die Sympathikusaktivität an.

Wie wirkt Venlafaxin bei Gesunden?

Sie hemmen, genau wie tricyclische Antidepressiva (TCA), die Wiederaufnahme von Serotonin und Noradrenalin. Eine relevante Affinität zu adrenergen, cholinergen oder histaminergen Rezeptoren zeigen sie hingegen nicht. Sie besitzen einen antidepressiven und antriebssteigernden Effekt, wirken aber nicht sedierend.

Was für Nebenwirkung hat Venlafaxin?

Nebenwirkungen von VENLAFAXIN AbZ 225 mg Retardtabletten

Sehstörungen, wie: Verschwommenes Sehen (Weitstellung der Pupille)