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Ist Uran knapp?

Gefragt von: Paul Noack-May  |  Letzte Aktualisierung: 23. August 2022
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Bei heutigem Uranbedarf und -preis reichen die Vorkommen nur noch knapp 20 Jahre. Dies legen zumindest UN- und OECD-Daten nahe. Bei Kilopreisen zwischen 40 und 80 Dollar pro Kilogramm wären weltweit noch gut 1,2 Millionen Tonnen Uran gesichert und rentabel abbaubar. Heute kostet das Kilo Uran 55 Euro.

Wie lange wird es Uran noch geben?

Laut Bundeswirtschaftsministerium reicht das Uran noch für mehr als 240 Jahre. Das Bundesumweltministerium hingegen sieht die Vorkommen bereits in 65 Jahren erschöpft.

Hat Uran eine Zukunft?

Die Kernenergie sorgt für ein emissionsfreies Energieangebot. Kluge Investoren haben ein Auge auf Uranunternehmen. Rund 325 Atomreaktoren sind in der Planung, was die nötige Uranmenge fast verdoppeln würde, und 51 Kernanlagen befinden sich im Bau.

Wie viel Uran gibt es noch in Deutschland?

Deutschland: 219.626 (davon DDR: 213.380t von 1946 bis 1989) Kasachstan: 199.413 Tonnen (einschließlich sowjetischem Anteil) Australien: 183.239 Tonnen. Südafrika: 158.718 Tonnen.

Wie teuer ist 1 Kilo Uran?

Für den Preis von bis zu 260 Dollar pro Kilogramm Uran würden sich auch Vorkommen erschliessen lassen, die aufwändiger im Abbau sind.

Rohstoff Uran wird knapp: Superzyklus geht los! Aber warum?

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Ist Uran endlich?

Ja, Uran ist endlich und Kernspaltung ist nur eine Brückentechnologie. Aber in 56 Millionen Jahren haben wir genug Zeit um alternative Energiequellen zu finden, die nicht das Klima erwärmen.

Wo bekommt Deutschland Uran her?

20 Prozent des in der EU genutzten natürlichen Urans wurden 2020 aus Russland importiert, heißt es in dem Papier, das sich unter anderem auf Zahlen der Euratom-Versorgungsagentur (ESA) stützt – der zentralen EU-Behörde, die für die Beschaffung dieses Rohstoffs verantwortlich ist.

Welche Länder reichern Uran an?

Uran wird heute hauptsächlich in Kasachstan, Kanada, Australien, Namibia, Russland, Niger, Usbekistan, den USA, der Ukraine, China und Südafrika gefördert. Insbesondere in den afrikanischen Ländern sorgt der Uranabbau für große Probleme durch radioaktive Verstrahlung der Minenarbeiter und der Umwelt.

Wo kauft Frankreich Uran ein?

Aber auch Frankreich bezieht Uran aus Russland. Nach rund zehn Jahren Pause hatte der inzwischen von Areva in Orano umgetaufte französische Atomkonzern 2020 erneut einen Vertrag mit Rosatom über die Lieferung von abgebrannten Brennstäben nach Russland unterzeichnet.

Was kommt nach Uran?

Die drei natürlichen Zerfallsreihen

Praktisch und historisch wichtig sind die Zerfallsreihen der drei primordialen Radionuklide Uran-238, Uran-235 und Thorium-232, auch Natürlich radioaktive Familien genannt. Sie entstehen durch Alpha- und Beta-Zerfälle, die mehr oder weniger regelmäßig abwechselnd aufeinander folgen.

Wer investiert in Uran?

Rohstofffonds mit Uran Investments

Möglich ist das über einschlägige Produzenten wie Cameco und Denison Mines oder den französischen Kraftwerkbetreiber Areva, der auch Minen betreibt. Ganz dem Thema Uran hat sich etwa der Uranium Focused Energy Fund der Middlefield Group (ISIN: CA9170011097) verschrieben.

Warum fällt Uran?

Ein Grund für die rege Aktivität liegt darin, dass viele der Projekte, wie etwa die kanadische Lake Cigar Mine, in den letzten Jahren in Schwierigkeiten geraten sind.

Woher kommt das meiste Uran?

Uranbergbau ist die Gewinnung von Uran aus Uranlagerstätten. Die größten Uranbergbauländer sind Kanada, Australien, Kasachstan, Russland, Niger, Namibia, Usbekistan und die USA. Rund 70 % der bekannten Uranvorräte Nordamerikas finden sich auf indigenem Land.

Hat Frankreich eigene Uranvorkommen?

„Frankreich muss Uran vollständig importieren“, betont Charlotte Mijeon. „Energieunabhängigkeit durch Atomstrom ist nichts als ein Klischee – Frankreich ist stark abhängig! “ Nach wie vor wird in Niger, Namibia, Kasachstan, Kanada, Australien und anderen Ländern Uran für Atomstrom und Nuklearwaffen abgebaut.

Welches Land hat die meisten Atomkraftwerke auf der Welt?

18 von 36 OECD-Ländern erzeugen Strom mit Kernkraftwerken. Der Anteil der Kernenergie beträgt in diesen Ländern im Schnitt knapp 30 Prozent. Die USA erzeugten im Jahr 2020 mit 94 Anlagen (2 stehen in Bau) am meisten Atomstrom, vor Frankreich (56 Reaktoren), China (49 Reaktoren) und Russland (38 Reaktoren).

Wo liegt Europas größtes Atomkraftwerk?

Es ist mit 5,7 GW Gesamtleistung das leistungsstärkste Kernkraftwerk Europas und liegt etwa 50 Kilometer von der Großstadt Saporischschja entfernt. Etwa 2 km östlich des Kernkraftwerkes steht das konventionelle Wärmekraftwerk Saporischschja.

Wie viele AKW hat Russland?

In Russland sind insgesamt 34 Kernreaktoren mit einer Gesamtkapazität von 26.242 MW brutto in Betrieb. Sieben Reaktoren mit einer Leistung von 7.898 MW brutto werden zurzeit gebaut. Zwölf Reaktoren mit einer Kapazität von 919 MW brutto wurden bereits stillgelegt.

Wie lange reichen die Uranvorräte noch?

Die Uran-Studie, die auf Basis von Daten der Konferenz für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) erstellt wurde nach, dass die Uranvorkommen auch bei reduziertem Bedarf spätestens 2070 ausgebeutet sein werden.

Woher beziehen die USA ihr Uran?

Die Vereinigten Staaten beziehen 17 % ihres angereicherten Urans direkt aus Russland.

Wie viel Uran braucht ein Atomkraftwerk?

Uran ist sehr energiedicht. Deshalb benötigt ein 1000-Megawatt-Kernkraftwerk wie jenes in Gösgen pro Jahr nur rund 20 Tonnen (1 Kubikmeter) angereichertes Uran, um rund 8,5 Milliarden Kilowattstunden Strom zu produzieren.

Wie viele Windräder für ein AKW?

Wie viele Windenergieanlagen braucht man, um ein Atomkraftwerk zu ersetzen? Man braucht fast 700 Windenergieanlagen (2.3 MW), um die Stromerzeugung eines Kernkraftwerkes der Grösse von Mühleberg zu ersetzen.

Wie viel Tonnen Uran enthält ein Reaktorkern?

Das sind Stäbe von 11 mm Durchmesser und 4,17 m Länge. 72 solcher dünner Brennstoffstäbe werden zu einem Brennelement zusammengefasst. Im Reaktor befinden sich 840 solcher Brennelemente, damit also 60 480 Brennstoffstäbe mit einer Brennstoffmenge von insgesamt 151 Tonnen.

Sollte man in Uran investieren?

Erst die im Dezember 2020 einsetzenden Preissteigerungen beim Rohstoff Uran sorgten für Dynamik in den Kurscharts. So verzeichnete auch die NexGen Energy-Aktie für das Jahr 2020 ein starkes Plus von 142 Prozent. und legte auch im Jahresverlauf 2021 dreistellig zu.

Wer baut die besten Atomkraftwerke?

Im Juli 2022 plant China 32 Atomreaktoren, die innerhalb der nächsten acht bis zehn Jahre in Betrieb gehen sollen. Im weltweiten Vergleich plant das genannte Land somit die meisten Atomreaktoren, gefolgt von Russland und Indien. Im Jahr 2020 gingen zuletzt vier Atomreaktoren weltweit in den Bau.

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