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Ist Überspannungsschutz bei PV-Anlagen Vorschrift?

Gefragt von: Valentina Berndt B.Eng.  |  Letzte Aktualisierung: 11. September 2022
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Der Einbau eines Überspannungsschutzes in PV-Anlagen ist seit 01.10.2016 durch die VDE Normen 0100-443 und 0100-534 gefordert. Neu: Zum 14.12.2018 endet nun die Übergangsfrist und die Normen sind verpflichtend. Dies gilt bei PV-Neuanlagen ebenso wie bei Umbauten und Erweiterungen von Solaranlagen.

Ist ein Überspannungsschutz Pflicht?

Überspannungsschutz ist spätestens seit Dezember 2018 definitiv Pflicht. Dies gilt für nahezu alle Gebäude, die an Stromnetze angeschlossen sind. Das Nachrüsten, ob in Altbau oder auch jüngeren Gebäuden, wird hingegen erst dann zur Pflicht, wenn eine Erweiterung oder Veränderung der bestehenden Anlage stattfindet.

Welchen Überspannungsschutz für Photovoltaik?

Um Überspannungsschäden zu verhindern, wird für PV-Aufdachanlagen ein Blitzschutzsystem nach VDE 0185- 305-3 (IEC/ EN 62305-3) empfohlen.

Ist Blitzschutz bei PV-Anlagen notwendig?

Auch technisch gesehen ist ein Blitzschutz für PV-Anlagen nicht unbedingt notwendig. Im Allgemeinen erhöht eine solche Anlage das Risiko eines Blitzeinschlags nicht. Die Ausnahme bildet eine hoch aufgeständerte Photovoltaik auf einem Flachdach, wenn die Anlage dann den höchsten Punkt in der näheren Umgebung bildet.

Wie muss eine PV-Anlage geerdet werden?

Die PV-Module müssen im Schutzbereich der Fangeinrichtung liegen und die metallenen Montagegestelle sind zu erden. Schäden durch Blitzteilströme oder durch induktiv eingekoppelte Überspannungen sind durch den Einsatz von ge- eigneten Schutzgeräten zu vermeiden bzw. zu verringern.

#5 - PV Anlage - Generatoranschlusskasten (GAK-light) - Überspannungsschutz - Absicherung DC-UV

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Warum müssen Solarmodule geerdet werden?

Einige verlangen, dass der Modulrahmen geerdet wird, andere geben lediglich an, dass das möglich sei, um die Anlage vor Blitzschlag zu schützen. Auch über die Methoden zur Erdung gibt es unterschiedliche Hinweise.

Welcher Querschnitt Erdung PV-Anlage?

16 mm2 wenn es Blitzstrom-fest sein soll, 6 mm2 wenn nicht.

Was passiert wenn ein Blitz in eine Solaranlage einschlägt?

Durch den Blitz entstehen hohe Spannungen, die zu elektrischen und magnetischen Feldern führen und die PV-Anlage kritisch gefährden können. Oftmals kommt es dann in den PV-Modulen oder den Wechselrichtern zu induktiven Spannungsentladungen, die im schlimmsten Fall zu einem totalen Ausfall des Bauteils führen.

Ist ein Feuerwehrschalter Pflicht?

Eine gesetzliche Nachrüstpflicht besteht zurzeit nicht. Jedoch spricht die hohe Zusatzsicherheit, die mit wenig Aufwand und kleinen Kosten geschaffen werden kann, für die Nachrüstung. Wer baut den Schalter ein? Jeder Installateur, der PV-Anlagen baut, kann den Schalter einbauen oder nachrüsten.

Ist ein Blitzschutz Pflicht?

Keine generelle Pflicht

So müssen öffentliche Gebäude mit einer Höhe von über 20 Metern und Hochhäuser bei entsprechender Bewertung mit einem Blitzableiter versehen sein. Auch besonders hoch und exponiert gelegene Häuser müssen Eigentümer meist mit dem Blitzschutz ausrüsten.

Wann braucht man einen GAK?

Der Generatoranschlusskasten, kurz GAK, dient dem Anschluss der Solaranlage. Hier laufen die Stränge des Solargenerators zusammen und werden zur Gleichstromhauptleitung. In den GAK werden weiterhin Sicherungselemente integriert, die vor einer Überspannung, etwa nach Blitzeinschlägen in der Nähe, schützen sollen.

Wie sicher sind Überspannungsschutz?

Darüber hinaus ist ein Überspannungsschutz sinnvoll, um konkrete, laufende Kosten wie beispielsweise eine Zusatzversicherung gegen Blitzschlag überflüssig zu machen. Mit einem zuverlässigen 3-Stufen-System gegen Überspannung ist ein Haushalt zuverlässig gegen Schäden geschützt.

Was macht der Überspannungsschutz?

Die aktiven Leiter, die Spannung führen (Telefon, Strom, Breitbandkabel usw.) sind mit Überspannungsschutzgeräten zu versehen. Diese Schutzgeräte stellen für Überspannungen einen kurzzeitigen Kurzschluss gegen Erde her.

Welcher Überspannungsschutz ist Vorschrift?

Es ist davon auszugehen, dass Betriebsmittel der Überspannungskategorie I (1,5 kV) und II (2,5 kV) in jedem Wohngebäude installiert sind. Somit ist Überspannungsschutz in allen Neubauten Pflicht – auch wenn kein äußeres Blitzschutzsystem vorhanden ist.

Wo ist der Überspannungsschutz eingebaut?

Ihr Einsatz erfolgt koordiniert mit den Blitzstromableitern in der festen Installation, beispielsweise in der Unterverteilung. Überspannungsableiter Typ 3 werden nahe am zu schützenden Gerät wie beispielsweise einem Computer verbaut – typischerweise also im Kabelkanal oder im Steckdosenbereich.

Was kostet der Einbau eines Überspannungsschutz?

Überspannungsschutz nachrüsten Kosten

Je nach Variante, etwa in Kombination mit einer eigenen Blitzschutzanlage, können Kosten in Höhe von bis zu 1.000 Euro für ein Einfamilienhaus entstehen. Komplettsysteme können aber auch deutlich teuer werden. Eigenheimbesitzer müssen dann mit Kosten von rund 1.600 Euro rechnen.

Kann man eine Photovoltaikanlage einfach abschalten?

Photovoltaik-Anlagen lassen sich nicht abschalten.

Kann man PV Anlage ausschalten?

Unter Brandfallabschaltung oder Abschalteinrichtung versteht man eine Vorrichtung, die bei Photovoltaikanlagen die von den Photovoltaikmodulen erzeugte Gleichspannung abschalten kann, die bis zu 1000 V betragen kann. Sie stellt eine Ergänzung der Einrichtung zur Netzüberwachung mit zugeordneten Schaltorganen (ENS) dar.

Kann eine PV Anlage abgeschaltet werden?

Januar 2020 hat der Bundesgerichtshof (BGH) entschieden, dass Photovoltaik-Anlagen ab einer bestimmten Größe vom Netzbetreiber zumindest stufenweise gedrosselt werden können müssen. Es genügt nicht, wenn der Netzbetreiber die Anlage aus der Ferne lediglich abschalten kann.

Wer haftet bei einer fehlerhaften Installation der PV Anlage?

Bei einer fehlerhaften Installation: Wenn der Bauunternehmer mangelhaft geleistet hat und es dadurch zu Minderleistungen der Anlage kommt, bestehen aus den Werkverträgen zumindest Gewährleistungsansprüche. Gewährleistungen sind gesetzliche Bestimmungen zur Mängelhaftung im Kauf- und Werkvertragsrecht.

Wann muss eine Blitzschutzanlage errichtet werden?

Bei öffentlichen Gebäuden (Krankenhäusern, Schulen, Kinos) muss ausreichend Blitzschutz gewährleistet werden. Die Pflicht zur Installation von Blitzschutzanlagen besteht bei Häusern, die höher als 20 Meter sind, Häusern auf einer Bergkuppe oder Häusern mit Reet-, Holz- oder Strohdächern.

Was ist eine Blitzschutzanlage?

Blitzschutzsysteme schützen Personen, Gebäude und Technik vor den schädlichen Auswirkungen von Blitzen. Damit sie ihre Schutzfunktion erfüllen können, ist eine abgestimmte Planung der einzelnen Maßnahmen unter Berücksichtigung der baulichen Gegebenheiten notwendig.

Warum Wechselrichter Erden?

Die Verbindung zwischen Gehäuse und der Batterie dient hier auch zum Potentialausgleich und weil der Minuspol der Batterie oft auch mit der Karosserie verbunden ist. Es gibt ja z.B. 12 V Geräte die nur an Plus angeschlossen sind und Minus über das Gehäuse erhalten, da sie eine leitende Verbindung zur Karosserie haben.

Welcher Kabelquerschnitt vom Wechselrichter zum Zähler?

Das 6 mm² Kabel ist schon sehr gut geeignet!

Wie tief muss ein Erdungsstab sein?

Sie sollten mindestens eine Tiefe von 9 m im feuchten Erdreich erreichen. Ist die Tiefe zu gering, ergibt sich eine schlechte Potentialverteilung und somit eine erhöhte Schrittspannung am Erder bei Blitzeinschlag. Sofern es der Untergrund erlaubt, werden Tiefenerder in der Regel bis zu 30 Meter in die Erde getrieben.