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Ist Träumen schädlich?

Gefragt von: Hiltrud Engelhardt B.Sc.  |  Letzte Aktualisierung: 10. September 2022
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Aus neurophysiologischer Sicht ist der Traum ein für den Körper überaus wichtiger Mechanismus. Der Neurologe Michel Jouvet vertritt die These, dass die Bilder und Szenen des Traums zur ständigen Programmierung unserer Gehirnzellen gehören.

Ist es gesund jede Nacht zu Träumen?

"Das ist völlig normal", sagt Prof. Michael Schredl, wissenschaftlicher Leiter des Schlaflabors am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit (ZI) in Mannheim. "Im Prinzip träumen alle Menschen beim Schlafen, andernfalls ist etwas mit dem Gehirn nicht in Ordnung", erklärt Schredl.

Ist es schlimm viel zu Träumen?

Allerdings wurde auch festgestellt, dass 70 Prozent der Menschen, die viel träumen und somit häufige REM-Phasen haben, unter einer Art Mini-Depression leiden. Je kürzer der REM-Schlaf, desto besser sei die Stimmung.

Ist Schlaf erholsam Wenn man träumt?

Wer schlecht träumt, kann sich nachts nicht erholen. Das muss nicht sein. Gegen Albträume helfen gezielte Übungen oder eine Therapie.

Kann ein Traum warnen?

Ein Albtraum kann also auch eine Warnung sein, der einem helfen kann, das Geträumte im wachen Zustand zu verhindern, indem man sein Verhalten anpasst oder bestimmte Gefühle nicht zulässt.

Stefan Klein & Melanie Schädlich: Wie funktionieren Träume? | Sternstunde Philosophie | SRF Kultur

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Sind Träume real?

Zunächst wird ein Traum als Wahrtraum bezeichnet, wenn er dem Träumenden etwas über seine konkrete Lebenssituation aussagt. Er zeichnet sich weiterhin durch den Eindruck eines realen Erlebens aus, wie es sonst nur im Wachzustand erfahren wird.

Hat man im Traum Gefühle?

In Träumen empfinden wir die stärksten Gefühle, ganz ohne Reize von außen. Sie zeigen uns, wie wir die Wirklichkeit, die wir erleben, selbst konstruieren. Das zu erkennen ist oft eine große Befreiung.

Was Träumen depressive Menschen?

Bei unseren Studien haben wir auch herausgefunden, dass es eine klare Verbindung zwischen Träumen und Depressionen gibt. Depressive Menschen träumen fünfmal mehr als andere Menschen, und in ihren Träumen arbeiten sie zwar auch ihre Probleme auf, aber die Ergebnisse sind viel negativer und pessimistischer.

Kann Träumen anstrengend sein?

„Wer einmal pro Woche oder häufiger schlecht träumt, kann unter erheblichem Leidensdruck stehen“, sagt die Psychologin Dr. Annika Gieselmann von der Universität Düsseldorf. Häufig auftretende oder sehr belastende Albträume fallen in den Bereich der Angststörungen.

Was bedeutet es wenn man jede Nacht intensiv träumt?

Intensives Träumen hat Ursachen, wie zum Beispiel einen längeren Schlaf mit mehr REM-Phasen oder auch starke Emotionen im Alltag. Erlebnisse werden nämlich durch die gespeicherten Gefühle verarbeitet. Die aufgenommenen Bilder spielen dabei eher eine Nebenrolle.

Warum Träume ich immer so komische Sachen?

Woher kommen die komischen Sachen? Wenn wir schlafen, sind wir ja sozusagen stillgelegt. Wir liegen nur da und machen nichts und lassen unsere bewussten Gedanken los. So hat die Seele ganz andere Freiheiten und kann den Gedanken, die am Tag keine Chance hatten hochzukommen freien Lauf lassen.

Wie viel Träumen ist normal?

Während wir schlafen, findet ungefähr alle 90 Minuten eine Traumphase statt; insgesamt sind es pro Nacht 4-6 Träume. So „verträumen“ wir in der Regel mehr als 2 Stunden pro Nacht und erleben unsere intensivsten Träume im REM-Schlaf.

Was sagen meine Träume über mich aus?

Träume spiegeln, was uns beschäftigt – mental wie emotional. In ihnen stecken Ängste, Sehnsüchte ebenso wie Lösungen für aktuelle Probleme. Denn während wir schlafen, arbeitet das Gehirn weiter. Es verknüpft Wissen und Erfahrungen und formt daraus (teils krude) Traumbilder.

Was passiert mit unserem Gehirn wenn wir Träumen?

Mithilfe von Hirnstrommessungen wurde festgestellt, dass die für das Sehen zuständige Großhirnrinde während eines Traums fast genauso aktiv ist wie im Wachzustand. Das erklärt, warum Träume von uns vor allem bildlich wahrgenommen werden: Unser Gehirn erhält visuelle Signale wie im Wachzustand.

Ist es gut wenn man sich an seine Träume erinnern kann?

Man träumt doch eigentlich jede Nacht und warum erinnert man sich an so wenig Träume? Beim Träumen ist es so, dass es sinnvoll ist, sich schlecht an Träume zu erinnern. Wenn man sich an Träume genauso gut erinnern könnte wie an die Dinge, die man im Wachzustand erlebt hätte, gäbe es Chaos.

Was tun bei viel Träumen?

So gehst du mit ständigen Albträumen um
  1. Abends vor dem Schlafen nicht die nervenaufreibende Serie schauen, sondern einen entspannenden Spaziergang machen (oder was auch immer dir hilft, dich zu entspannen)
  2. Dauerstress ernst nehmen und etwas daran verändern.
  3. Belastende Beziehungen und Lebensumstände klären.

Was tun gegen viel Träumen?

Sind die Albträume Ausdruck von Angststörungen oder anderen psychischen Erkrankungen, hilft eine Psychotherapie. Wird das nächtliche Kopfkino durch besonders viele Traumschlafphasen ausgelöst, können Medikamente infrage kommen, die den Traumschlaf eindämmen.

Warum kommen depressive nicht aus dem Bett?

Das Morgentief der Depression wird häufig durch eine Störung der eigenen inneren Uhr bzw. des sogenannten zirkadianen Rhythmus verursacht. Die innere Uhr reguliert alles von der Herzfrequenz bis zur Körpertemperatur. Sie beeinflusst unsere Energie, unsere Wachheit, unser Denken und unsere Stimmung.

Soll man depressive schlafen lassen?

Viel Schlaf oder langes Liegen im Bett kann einer neuen Studie zufolge depressive Symptome verschlechtern. Das Tückische daran: Viele Patienten fühlen sich dauerhaft müde und antriebslos, gehen daher früh ins Bett oder legen sich auch tagsüber hin.

Ist schlafen gut bei Depression?

Langes Schlafen oder Dösen im Bett – Menschen mit Depressionen hoffen, sich so zu erholen. Manchen hilft das. Bei vielen verstärkt das die Symptome aber erst recht. Depressive Menschen leiden häufig unter chronisch erhöhter Wachheit.

Sind Träume das was man sich wünscht?

Freud zufolge stellen Träume als Wunsch-Erfüller ein Tor in unsere Psyche und eine Möglichkeit dar, uns selbst besser zu verstehen. Das liegt unter anderem an seiner Überzeugung, dass die meisten verdrängten Wünsche in unserer Kindheit begründet werden und uns noch bis ins Erwachsenenalter begleiten.

Was haben Träume mit der Realität zu tun?

Fritz Lackinger: Während des Träumens erleben wir den Traum als äußere Wirklichkeit und nach dem Erwachen als innere Realität. Das hängt mit der Funktionsweise des Gehirns während des Träumens zusammen.

Was Träume über uns verraten?

Träume spiegeln Erfahrungen aus dem Alltag wider, in dem wir zu sehr mit Eindrücken von Außen beschäftigt sind. Im Traum aber erleben wir, was uns wirklich bewegt. Wiederkehrende Grundmuster verraten, was den Träumenden beschäftigt.

Was bedeutet ein Zungenkuss im Traum?

Der Zungenkuss steht in der Traumdeutung für Sehnsucht. Dies kann schlicht und ergreifend die Sehnsucht nach körperlicher Intimität sein - vor allem, wenn Sie im Traum ein anderes Paar beim Küssen beobachten.

Warum kann man im Schlaf nicht rennen?

Normalerweise wird die Muskelaktivität während des REM-Schlafs gehemmt, damit man sich nicht bewegt. "Bei dieser Parasomnie ist die Muskelblockade jedoch ausgeschaltet – vermutlich durch eine Funktionsstörung im Hirnstamm", erklärt Schlafexperte Schredl.

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