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Ist soziale Phobie eine psychische Krankheit?

Gefragt von: Herr Prof. Dr. Anton Henke  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Die Soziale Phobie gehört zu den häufigsten psychischen Erkrankungen. Sieben bis 12 von 100 Menschen erkranken mindestens einmal im Leben an einer Sozialen Phobie. Frauen sind eineinhalb Mal so häufig betroffen wie Männer. Meist tritt die Erkrankung erstmals im Jugendalter auf.

Warum bekommt man eine soziale Phobie?

Wie soziale Phobien entstehen

Wenn Kinder ihre Eltern als Vorbilder haben und sehen, dass diese sozial sehr ängstlich sind, dann wird dadurch häufig ein entsprechend schwieriger Umgang mit sozialen Situationen oder auch mit Leistungssituationen vermittelt. Auch andere schlechte Erfahrungen können eine Rolle spielen.

Ist soziale Phobie eine Angststörung?

Die soziale Phobie gehört zu den Angststörungen. Die Betroffenen haben Angst, sich in der Öffentlichkeit zu blamieren oder unangenehm aufzufallen.

Was ist der Unterschied zwischen sozialer Angst und Sozialer Phobie?

Eine Soziale Phobie ist vor allem eine Angst vor sozialer Bewertung. Die Soziale Angststörung zeichnet sich dadurch aus, dass sich Betroffene vor der kritischen Betrachtung anderer Menschen fürchten – dabei ist es völlig egal, ob sie dabei tatsächlich bewertet werden.

Kann eine soziale Phobie geheilt werden?

Die gute Nachricht: Eine Soziale Phobie ist behandelbar. Eine psychotherapeutische Behandlung und Medikamente können helfen. Studien zufolge verbessern sich die Symptome bei bis zu zwei Dritteln der behandelten Patienten.

Soziale Phobie: Ursachen und Entstehung

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Wie lange dauert eine Therapie bei sozialer Phobie?

Die Patienten der ersten Gruppe wurden neun Monate lang mit der sogenannten kognitiven Therapie behandelt, die der zweiten neun Monate lang mit der sogenannten psychodynamischen Therapie. Die dritte Gruppe blieb über sechs Monate unbehandelt – entsprechend den realen Bedingungen einer Warteliste.

Welche Medikamente gegen soziale Phobie?

Escitalopram, Paroxetin, Venlafaxin, Duloxetin) sind die Medikamente der 1. Wahl bei der medikamentösen Behandlung. Die Wirksamkeit ist gut belegt, die angstlösende Wirkung bei der sozialen Phobie tritt jedoch bei 50–80 % der Betroffenen erst verzögert nach 8–12 Wochen ein.

Kann man mit sozialer Phobie arbeiten?

Auch werden keine Gehaltsverhandlungen angestoßen oder aus Angst vor Bewerbungsgesprächen ein Jobwechsel nicht in Erwägung gezogen. Eine unbehandelte soziale Phobie kann die berufliche Perspektive extrem einengen“, erklärt der Experte.

Wie diagnostiziert man soziale Phobie?

Eine soziale Phobie wird diagnostiziert, wenn die Betroffenen an Ängsten und Sorgen mit all den folgenden Punkten leiden: Sie sind intensiv und bestehen seit mindestens 6 Monaten. Sie betreffen eine oder mehrere gesellschaftliche Situationen. Sie treten fast immer in der/den gleichen Situation/en auf.

Wie werde ich meine soziale Phobie los?

Eine Therapiemöglichkeit für Menschen mit sozialer Angst ist die kognitive Verhaltenstherapie. Der Fokus liegt hier zunächst auf der Umstrukturierung von unangenehmen Gedanken. In der Therapie lernen Patienten und Patientinnen mit Angst vor Menschen, ihre Gedanken einer sogenannten Realitätsprüfung zu unterziehen.

Was ist der Unterschied zwischen einer Phobie und Angst?

Ängste können entstehen, ohne dass der Betroffene etwas über deren Herkunft oder die Gründe ihres Verschwindens weiß, während bei der Furcht und Phobie eine relativ genaue Vorstellung von dem Objekt vor- liegt.

Wie viele Menschen leiden an einer sozialen Phobie?

7-16% aller Menschen leiden zumindest einmal im Leben an einer sozialen Phobie, oft beginnen soziale Phobien in der Jugend. Frauen sind 1,5-2x häufiger betroffen als Männer.

Kann nicht mehr unter Menschen gehen?

Eine soziale Phobie ist eine Angststörung. Die Betroffenen haben Angst davor, im Zentrum der Aufmerksamkeit zu stehen oder von anderen Menschen bewertet zu werden. Häufig werden solche Situationen, wie zum Beispiel das Reden oder Essen in der Öffentlichkeit, vermieden.

Wann beginnt eine soziale Phobie?

Soziale Phobien beginnen meist in Kindheit und Pubertät. In bestimmtem Rahmen und Ausmaß gelten Schüchternheit und soziale Gehemmtheit noch als normal. Die Diagnose sollte erst gestellt werden, wenn ungewöhnlich starke Ängste zu einem verhängnisvollen Vermeidungsverhalten in entsprechenden Situationen führen.

Ist eine Angststörung eine Behinderung?

Häufig geht es in der sozialrechtlichen Praxis um die Bewertung des Schweregrades einer Depression oder einer Angst-/Panikstörung. Schätzt man diese als „leichtere Störungen“ ein, so ist lediglich ein Behindertengrad von 0-20 vorgesehen.

Kann eine soziale Phobie angeboren sein?

Das Risiko, an einer Sozialen Phobie zu erkranken, ist für Verwandte von Menschen mit Sozialer Phobie etwa 3-mal so hoch im Vergleich zu einer unbelasteten Familie. Diese Untersuchungen zeigen eindrucksvoll, dass genetische Faktoren von entscheidender Bedeutung für die Entstehung der Erkrankung sind.

Ist soziale Phobie Schüchternheit?

Eine soziale Phobie ist im Kern durch Ängste im Kontakt mit anderen Menschen gekennzeichnet und geht weit über eine Schüchternheit oder „Lampenfieber“, wie wir es alle kennen, hinaus. inadäquates, peinliches oder für sie demütigendes Verhalten.

Ist eine Phobie eine Krankheit?

Bei der sozialen Phobie handelt es sich um eine krankhafte Angst, in sozialen Situationen im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen. Die soziale Phobie wird als eigene, größere Krankheitsentität verstanden (eigene Erkrankung, die sich von anderen Erkrankungen gut abgrenzen lässt).

Habe ich eine soziale Störung?

Psychologischer Test zur sozialen Angst

Umfassendere soziale Phobien sind in der Regel mit niedrigem Selbstwertgefühl und Furcht vor Kritik verbunden. Sie können sich in Beschwerden wie Erröten, Händezittern, Übelkeit oder Drang zum Wasserlassen äußern.

Ist soziale Phobie eine Depression?

Meist tritt die Soziale Phobie zuerst auf. Bleibt sie unbehandelt, erhöht sich das Risiko, eine Depression oder einen Alkoholmissbrauch zu entwickeln.

Was macht die Angst mit dem Menschen?

Die Angst warnt uns und hält uns davon ab, unverantwortliche Risiken einzugehen. Zugleich mobilisiert sie Kräfte, sei es zur Abwehr oder zur Flucht. Im Laufe der Zivilisation sind die unmittelbaren Bedrohungen durch die Natur geringer geworden, vor allem für die Stadtmenschen in den Industrienationen.

Warum fühle ich mich so unwohl unter Menschen?

Gerade wenn wir von vielen sozialen Gruppen umgeben sind, kann es sein, dass das Gefühl, anders zu sein oder sich nicht zugehörig zu fühlen, mehr Platz einnimmt als das Gefühl der Zugehörigkeit. Gründe dafür können wie genannt die Hochsensibilität, aber auch Selbstablehnung oder innere Unruhe sein.

Welche Antidepressiva bei sozialer Phobie?

Schlussfolgerungen: Eine Kombination mit Escitalopram verstärkt den Effekt der IKVT bei der Behandlung sozialer Phobien.

Kann man eine Angststörung ohne Medikamente heilen?

Eine geeignete Psychotherapie kann sehr wirksam sein und helfen, die Angst zu überwinden. Sie erfordert aber viel Eigeninitiative und Kraft, und oft muss man länger auf einen Therapieplatz warten. Je nach persönlicher Situation und Schwere der Erkrankung kann es daher sinnvoll sein, zunächst Medikamente einzunehmen.

Kann man von einer angsterkrankung wirklich geheilt werden?

Alexander Gerlach: "Bis zu 80 Prozent der Patienten können geheilt werden und ein Leben ohne Panikattacken führen." Der Psychologe untersucht im Besonderen die Panikstörung mit Agoraphobie, also der Angst vor Menschenmassen und weiten Plätzen.

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