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Ist Sertralin und Citalopram das gleiche?

Gefragt von: Ursula Neubert  |  Letzte Aktualisierung: 30. August 2022
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Citalopram und Sertralin sind neue Antidepressiva vom SSRI-Typ. Sie hemmen die Serotonin-Wiederaufnahme im synaptischen Spalt und erhöhen somit die Serotoninkonzentration an den Rezeptoren.

Was ist der Unterschied zwischen Sertralin und Citalopram?

Für Sertralin liegt das Verhältnis der Serotonin- zur Noradrenalin-Reuptake-Hemmung bei 840. Nur Citalopram ist mit 3 400 noch selektiver als Sertralin. Der Selektivitätsfaktor für Fluoxetin beträgt 54, für Fluvoxamin 160 und für Paroxetin 280. Relevante Interaktionen mit anderen Rezeptoren weist Sertralin nicht auf.

Was wirkt ähnlich wie Sertralin?

Selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer ("selective serotonin reuptake inhibitors", SSRI) gehören zu den am meisten verwendeten Antidepressiva.

Was ist ähnlich wie Citalopram?

Neben Citalopram sind weitere SSRI auf dem deutschen Markt zugelassen: Escitalopram. Fluoxetin. Fluvoxamin.

Welches Medikament statt Sertralin?

Vor allem für sie sind die selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer, SSRI, Citalopram, Escitalopram, Fluvoxamin, Paroxetin und Sertralin eine geeignete Alternative. Sie weisen allerdings nicht generell weniger Nebenwirkungen auf als trizyklische Antidepressiva, sondern andere.

Depression: ab wann wirken Antidepressiva?

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Was ist besser als Citalopram?

Selektive Rezeptoraffinität

Escitalopram ist ein etwa doppelt so potenter Serotonin-Wiederaufnahmehemmer wie Citalopram und mehr als 100fach stärker wirksam als das R-Enantiomer.

Ist Sertralin ein gutes Medikament?

Sertralin gehört zur Klasse der Selektiven-Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer. Der Wirkstoff hilft Patienten, indem er stimmungsaufhellend, aktivierend und angstlösend wirkt. Auch bei Zwangsstörungen wird Sertralin mit gutem Erfolg eingesetzt.

Wird man von Citalopram müde?

Anders als manche anderen Medikamente bei Angststörungen hat Citalopram den Vorteil, dass es kaum dämpft und deshalb nicht müde macht.

Kann man durch Sertralin zunehmen?

Im Gegensatz zu anderen SSRI führt Sertralin nicht zur Gewichtsabnahme oder Agitiertheit. Eine Gewichtszunahme und psychomotorische Hemmung wie unter der Behandlung mit trizyklischen Antidepressiva sind ebenfalls nicht zu befürchten.

Was ist der beste Stimmungsaufheller?

Zu den pflanzlichen Stimmungsaufhellern, die häufig bei psychischen Beschwerden eingesetzt werden, zählen unter anderem:
  • Baldrian.
  • Hopfen.
  • Johanniskraut.
  • Lavendel.
  • Melisse.
  • Passionsblume.
  • Safran.

Was verträgt sich nicht mit Sertralin?

Sertralin darf nicht zusammen mit MAO-Hemmern einschließlich Selegilin, Moclobemid und dem Antibiotikum Linezolid gegeben werden. Es liegen Berichte von schweren Nebenwirkungen und Todesfällen vor. Zwischen Ende und Beginn der Behandlung mit Sertralin und einem MAO-Hemmer sollten mindestens 14 Tage liegen.

Für was nimmt man Sertralin ein?

Sertralin gehört zur Arzneimittelgruppe der selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRIs). Diese Arzneimittel werden zur Behandlung von depressiven Erkrankungen und/oder Angststörungen angewendet.

Für was ist Citalopram gut?

Wie wirkt Citalopram? Citalopram greift in den Neurotransmitter-Stoffwechsel im Gehirn ein. Infolge einer selektiven, potenten Hemmung des Serotonintransporters steigt die Konzentration an Serotonin (5-HT, 5-Hydroxytryptamin) im synaptischen Spalt und an der Präsynapse.

Wann wirkt Sertralin gegen Angst?

Es dauert in der Regel 2 bis 6 Wochen, bis SSRI eine angstlösende Wirkung entfalten. Sie helfen allerdings nur einem Teil der Menschen, die sie einnehmen.

Kann Sertralin Depression verstärken?

Es gibt Hinweise, dass Depressionsmittel, zu denen auch der SSRI Sertralin gehört, die Bereitschaft, sich Schaden zuzufügen oder das Leben zu nehmen, verstärken können.

Wie stark ist Sertralin?

Sertralin ist in Form von Filmtabletten in den Stärken 50 und 100 mg sowie als Konzentrat zur Herstellung einer Lösung zum Einnehmen auf dem deutschen Markt zugelassen.

Welches ist das meist verschriebene Antidepressiva?

Die selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) sind die am häufigsten verordneten Antidepressiva in Europa. In einer europaweiten Beobachtungsstudie gab es jedoch beträchtliche Unterschiede in der Verschreibung verschiedener Antidepressiva-Gruppen.

Kann man von Sertralin abhängig machen?

Da Antidepressiva nicht zu den Substanzen gehören, die eine Abhängigkeit hervorrufen, treten beim Absetzen keine Entzugserscheinungen auf. Sehr wohl sollten diese Substanzen trotzdem nicht schlagartig abgesetzt werden, sondern je nach vorangegangener Einnahmedauer über Tage bis Wochen ausgeschlichen werden.

Welches Antidepressiva macht glücklich?

Psychopillen wie Prozac oder Fluctin machen nicht nur glücklich. Sie steigern sogar die soziale Kompetenz. Versuchspersonen kooperieren unter ihrem Einfluss bei Gruppenaufgaben deutlich besser. Das belegen aktuelle Studien.

Was verträgt sich nicht mit Citalopram?

Die gleichzeitige Anwendung von Citalopram und irreversiblen MAO-Hemmern (Tranylcypromin) ebenso wie reversiblen selektiven MAO-A-Hemmern (Moclobemid) oder MAO-B-Hemmern (Selegilin) kann ein lebensbedrohliches Serotonin-Syndrom mit Verwirrtheit, Zittern, Schwitzen, Fieber und Blutdruckabfall bis hin zum Koma auslösen.

Was macht Citalopram im Gehirn?

Wirkung von Citalopram

SSRI blockieren selektiv den Transporter für die Rückaufnahme von Serotonin in die Nervenzellen. Dadurch steigert Citalopram die Konzentration und Wirkung von Serotonin an den speziellen Serotonin-Rezeptoren der Nerven im Gehirn und führt damit zur verbesserten Stimmung.

Was sollte man bei Depressionen nicht essen?

Eine stark zuckerhaltige, fettreiche Ernährung kann entzündliche Prozesse im Körper auslösen, die das Risiko für eine depressive Erkrankung erhöhen.

Was beruhigt bei Depressionen?

Kombinationstherapie: Johanniskraut, Passionsblume und Baldrian. Die Kombination Johanniskraut, Baldrian (Valeriana officinalis) und Passionsblume (Passiflora incarnata) gilt als traditionsreicher Klassiker der Depressionsbehandlung.

Wie äußert sich ein Serotoninmangel?

Mögliche Symptome, die bei einem Serotoninmangel auftreten können, sind: Antriebslosigkeit und verstärkte Müdigkeit. gesteigerte Reizbarkeit. schlechte Laune.

Was hat Serotonin mit Depressionen zu tun?

Ein hoher oder niedriger Gehalt des Botenstoffs Serotonin im Gehirn hat keinen Effekt darauf, ob eine Depression vorliegt oder nicht. Die Serotonin-Aktivität am Rezeptor ist bei den meisten gesunden und depressiven Menschen gleich, bei einem kleinen Anteil der depressiven Patient*innen sogar höher.