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Ist Schichtarbeit gefährlich?

Gefragt von: Frau Prof. Anika Schenk B.Eng.  |  Letzte Aktualisierung: 19. August 2023
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Die veränderten Tagesabläufe durch Schichtarbeit haben außerdem oft Auswirkungen auf das Sozial- und Privatleben. Besonders die Schlafstörungen bereiten den Schichtarbeitern starke Probleme. Zudem gibt es eine erhöhte Unfallneigung, welche zu Verletzungen oder schwerwiegenden Schäden führen können.

Wie schädlich ist Dauernachtschicht?

Arbeit in der Nachtschicht wahrscheinlich krebserregend

Hajo Zeeb, Leiter der Abteilung Prävention und Evaluation am Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie (BIPS), gibt es eine relativ deutliche Assoziation zwischen Nachtarbeit und malignen Tumoren der Brust, der Prostata und des Darms.

Sind Schichtarbeiter häufiger krank?

Nachtschicht kann krank machen

Schichtarbeiterinnen und Schichtarbeiter – besonders Nachtschichtarbeitende – leiden oft unter Schlafstörungen, schlafen schlechter oder zu wenig. Das kann Folgewirkungen haben und beispielsweise zu Konzentrationsschwäche, Nervosität und Magenbeschwerden führen.

Wie wirkt sich Schichtarbeit auf die Gesundheit aus?

Wie wirkt sich Schichtarbeit auf die Gesundheit aus? Schichtarbeit stresst den Körper und bringt den Bio-Rhythmus durcheinanderbringt. Sie kann unter anderem zu Schlafstörungen sowie Herz-Kreislaufbeschwerden führen.

Was spricht gegen Schichtarbeit?

Der wohl schwerwiegendste Nachteil einer Schichtarbeit ist, wie ungesund sie sein kann. Sie kann sich auf Dauer negativ auf deinen Körper auswirken, vor allem durch die ständig wechselnden und untypischen Schlafenszeiten.

Wie ungesund ist Schichtarbeit?

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Wie lange lebt ein Schichtarbeiter?

Bereits aus früheren Studien vor allem im Medizinwesen geht hervor: Wer lange nachts arbeiten muss, hat eine bis zu acht Jahre kürzere Lebenserwartung. Bislang völlig unterschätzt sei die gesundheitliche Belastung von Schichtarbeitern, was das Risiko von Magen- Darmerkrankungen beträfe, so Langhoff.

Wer darf keine Schichtarbeit machen?

Generell muss eine Nachtdienstuntauglichkeit von einem Arbeitsmediziner beurteilt und festgestellt werden. Keine Nachtschicht darf z. B. derjenige machen, der an Diabetes oder Bluthochdruck erkrankt ist und bei dem sich die Krankheit durch eine gesunde Lebensweise und Medikamente nicht einstellen lässt.

Welche Schicht ist am gesündesten?

Die Frühschicht gilt allgemein als gesündeste Schicht, da der Mensch am Morgen am leistungsfähigsten ist. Sie sollte möglichst nicht vor sechs Uhr morgens beginnen. Eine „gesunde Nachtschicht“ sollte bestenfalls vor sechs Uhr morgens, noch besser um fünf Uhr morgens enden.

Wie kommt man aus der Schicht raus?

Eine Möglichkeit, dem Schichtdienst zu entgehen, ist ein Wechsel der Position innerhalb des Krankenhauses. Im Funktionsdienst wie in der Endoskopie gibt es normalerweise keinen Schichtdienst. Allerdings ist dafür in der Regel eine entsprechende Fachweiterbildung nötig.

Wie lange schlafen nach Spätschicht?

Bedenken Sie stets: Wer schlafen will, bleibt wach. Auch nach einer Nachtschicht gilt, dass kurze Naps von 10 bis 20 Minuten erlaubt sind. Nach der letzten Nachtschicht sollten Sie allerdings nur kurze Zeit schlafen. Zwei bis drei Stunden gepaart mit ein bis zwei Naps über den Tag sind ausreichend.

Ist Schichtarbeit krebserregend?

Nachtschichten sind ungesund, das ist lange bekannt. Schon 2007 hat ein internationales Forscherteam ermittelt, dass Nachtarbeit »wahrscheinlich karzinogen« ist. Die aktuelle arbeitsmedizinische Forschung hat das Krebsrisiko bestätigt, im Arbeitsschutz müssen diese Erkenntnisse stärker beachtet werden.

Haben Schichtarbeiter mehr Urlaub?

Arbeitnehmer, die ständig Wechselschicht (§ 14 Abs. 5) leisten, erhalten je Halbjahr zusätzlich einen Urlaubstag. Arbeitnehmer, die ständig Schichtarbeit (§ 14 Abs. 6) oder Tätigkeit im Fahrdienst leisten, erhalten im Urlaubsjahr einen Tag zusätzlich.

Wie viel Schlaf bei Schichtarbeit?

Bedenken Sie stets: Wer schlafen will, bleibt wach. Auch nach einer Nachtschicht gilt, dass kurze Naps von 10 bis 20 Minuten erlaubt sind. Nach der letzten Nachtschicht sollten Sie allerdings nur kurze Zeit schlafen. Zwei bis drei Stunden gepaart mit ein bis zwei Naps über den Tag sind ausreichend.

Was ist besser früh oder Spätschicht?

Die Menschen kommen mit Schichtarbeit besser klar, wenn nach der Frühschicht, die Spät- und anschließend die Nachtschicht folgt. Das entspricht eher dem natürlichen 24-Stunden-Rhythmus. Zudem sind die Erholungspausen von der Früh- auf die Spätschicht länger als von der Spät- auf die Frühschicht.

Welche Arbeitszeiten sind am gesündesten?

Acht Stunden täglich haben sich bewährt

Die Dauer der Arbeitszeit wirkt sich auf die Gesundheit aus - das ist unmittelbar einleuchtend. Dabei spielt nicht nur die tägliche Arbeitszeit eine Rolle, sondern auch die wöchentliche. Je länger eine Person am Stück arbeitet, desto anstrengender und erschöpfender kann das sein.

Wie viel Ruhe nach Nachtschicht?

Nach einer Nachtschicht-Phase sollte die Ruhephase mindestens 24 Stunden betragen, um sich wieder in den Tagesrhythmus einzupendeln. Es empfiehlt sich also z.B. freie Tage nach Nachtschichten bzw. Nachtschichten vor einem freien Wochenende einzuplanen.

Welche Schicht ist die beste?

Früh-Spät-Nacht: Vorwärts rotierende Schichtsysteme helfen, den Schichtwechsel besser zu meistern. Schnell rotierende Schichtsysteme: Wer zum Beispiel immer nur zweimal hintereinander im gleichen Schichttyp arbeitet, verkraftet den Schichtwechsel besser, als wenn zu viele Schichten gleicher Art aufeinander folgen.

Kann ein Arzt Schichtarbeit verbieten?

Ergibt die arbeitsmedizinische Untersuchung, auf die Sie Anspruch haben, dass Sie aus gesundheitlichen Gründen keine Nachtschicht mehr arbeiten können, ist eine Befreiung von der Nachtschicht durch ein ärztliches Attest möglich. Der Arbeitgeber darf Sie dann nicht als arbeitsunfähig einstufen.

Was ist die beste Arbeitszeit?

Morgens zwischen 8 und 9 Uhr ins Büro, abends zwischen 17 und 18 Uhr nach Hause, dazwischen eine Stunde Mittagspause – ergibt 8 Stunden „effektive“ Arbeitszeit. „9 to 5 Job“ oder auch „Acht-Stunden-Job“ nennt sich das Ganze und ist in Deutschland die bevorzugte Arbeitszeit.

Was passiert mit dem Körper bei Schichtarbeit?

Schichtarbeit kann die innere biologische Uhr aus dem Takt bringen. Schlaflosigkeit kann zu depressiven Verstimmungen führen. Aus arbeitswissenschaftlicher Sicht sollte die Nacharbeitszeit acht Stunden nicht überschreiten. Einfache Schlafregeln können die Belastungen durch Schicht- und Nachtarbeit abmildern.

Kann man als Schichtarbeiter früher in Rente gehen?

Die Zeit. Von der Vier-Prozent- Quote können Schichtarbeiter und andere Beschäftigte, die „dauerhaft“ belastende Tätigkeiten ausüben, 2,5 Prozent beanspruchen. Nicht „Belastete“ können bis zu vier Jahre vereinbaren; die Altersteilzeitmuss anschließend nahtlos in eine abschlagsfreie Rente übergehen.

Wie viel verdienen Schichtarbeiter?

Gehaltsspanne: Schichtarbeiter/-in in Deutschland. 39.356 € 3.174 € Bruttogehalt (Median) bei 40 Wochenstunden: 50% der Datensätze liegen über diesem Wert und 50% darunter. 35.138 € 2.834 € (Unteres Quartil) und 44.081 € 3.555 € (Oberes Quartil): 25% der Gehälter liegen jeweils darunter bzw. darüber.

Ist Schicht und Nachtarbeit per se schlecht für die Gesundheit?

So ist ein erhöhtes gesundheitliches Risiko bei Beschäftigten in Schicht- und/oder Nachtarbeit wissenschaftlich belegt. Nicht zu vernachlässigen sind zudem Unfälle durch Übermüdung und ihre möglichen Folgen. Besonders hoch ist das Risiko bei Dauernachtarbeit.

Ist Schichtarbeit zumutbar?

Steht eine Arbeitsschicht der Betreuung eines Kindes im Wege, kann die Schichtarbeit als unzumutbar gelten. Beachten Sie jedoch, dass die Arbeit trotzdem als zumutbar gilt, wenn es alternative Betreuungsmöglichkeiten gibt (z. B. durch den Ehepartner).

Wie viele Nächte darf man hintereinander arbeiten?

Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, BAuA, empfiehlt nicht mehr als vier Nachtdienste hintereinander, Arbeitswissenschaftler sogar eher nur drei. Grundsätzlich ist eine Ruhezeit von 11 Stunden vorgeschrieben, das heißt Zeit, die in der weder gearbeitet wird noch Bereitschaft besteht.