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Ist Reet Stroh?

Gefragt von: Ricarda Langer B.Sc.  |  Letzte Aktualisierung: 29. August 2022
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Reet ist eine Schilfpflanze, die mit dem Getreide wie z.B. Hafer, Roggen, Weizen und Gerste verwandt ist. Heute sind Reetdächer etwas Besonderes, da die Eindeckung zeit- und arbeitsintensiv ist. Als Stroh werden gedroschene und trockene Halme von Getreidepflanzen bezeichnet.

Warum ist Reet Sondermüll?

Teure billige Dämmung

Seit Anfang Okober 2016 wird in Deutschland eine EU-Richtlinie umgesetzt, nach der Hexabromcyclododecan (HBCD) als Sondermüll gilt und daher nicht mehr in Müllverbrennungsanlagen angenommen wird.

Ist Reet gleich Schilf?

Reet, Schilf oder auch Schilfrohr ist allen bekannt, die gerne in den Norden fahren. Das Reet oder auch „Phragmites Australis“ genannt, ist eine der Lieblingsbedachungen im Nord- und Ostseeküstenbereich. Das Reet war eine der ersten Bedachungsmaterialien.

Wie wird Reet hergestellt?

Ein Reetdach kann auf drei verschiedene Arten hergestellt werden: als geschraubtes, genähtes oder gebundenes Dach. Das Reet wird in geschnürten Bündeln geliefert, auf den Dachlatten verteilt und dann so verschoben, dass die unteren Reethalmenden eine schräge einheitliche, durchgehende Fläche bilden.

Warum hat ein Reetdach keine Regenrinne?

In der Regel besitzen Reetdächer keine Regenrinnen. Viele typische Materialien für Dachrinnen können nur bedingt für Reetdächer verwendet werden, da das Wasser beim Ablaufen von einem Reetdach sauer wird. Diese Säure zerstört Zinkblech sehr schnell. Besser geeignet wären Kupfer oder Aluminium.

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Was kostet 1 m2 Reetdach?

Wie teuer ist ein Reetdach? Im Vergleich zu einem Hartdach müssen Bauherren für ein Dach aus Reet rund 140 bis 150 Euro Mehrkosten pro Quadratmeter Dachfläche einkalkulieren. Allein die Materialkosten liegen derzeit bei 50 bis 60 Euro pro Quadratmeter.

Wie lange hält ein Reetdach im Durchschnitt?

Die Lebensdauer eines Reetdaches beträgt in der Regel zwischen 25 und 40 Jahre und kann in Einzelfällen sogar deutlich höher liegen. Die Lebensdauer eines Reetdaches hängt wesentlich von planerischen und bautechnischen Details des Gebäudes, der sorgfältigen handwerklichen Ausführung und dem verwendeten Material ab.

Warum ist ein Reetdach wasserdicht?

Das in den Pflanzen enthaltene Silizium sorgt dafür, dass ein Reetdach wasserabweisend ist darüber hinaus auch noch schwer entflammbar. Reet ist widerstandsfähig und belastbar. Das Naturmaterial ist aufgrund der biologischen Konstruktion der Halme sehr belastbar und elastisch.

Warum gibt es im Norden reetdächer?

Erster Vorteil eines Reetdaches – Regen-und Schneesicherheit

Ein Dach muss vor allem dicht sein und die Bewohner des Hauses vor dem Eindringen von Wasser schützen. Wenn Sie sich ein Reetdach decken lassen, wird Ihnen der Profi garantieren können, dass es regensicher ist.

Was kostet ein Bund Reet?

Man berechnet für einen Quadratmeter Reetdach, pro Mann eine Stunde Arbeitszeit. Es werden ungefähr 12 Bund Reet zu einem Preis von ca. 3,40 € verwendet. Dies erklärt auch den hohen Preis eines Reetdaches, doch die Vorteile überwiegen.

Was ist teurer Reetdach oder Ziegel?

Wer in Besitz eines Hauses mit Reetdach ist, weiß auch, dass dieser deutlich teurer ist, aus dem einfachen Grund, da hier das Brandrisiko um einiges höher ist als beispielsweise bei einem Ziegeldach.

Welches Reet ist das beste?

Bei der Beurteilung von Reet können Laboruntersuchungen jedoch nicht jahrzehntelange Erfahrung ersetzen. Der Experte spürt die Unterschiede schon, wenn er die Halme durch die Hände gleiten lässt. Das beste Reet glänzt durch seine wasserabweisende Schicht, ist gerade gewachsen, hart am Stoppel und trotzdem biegsam.

Was ist unter einem Reetdach?

Das typische und traditionelle norddeutsche Reetdach ist ein steiles, ganzeinheitlich, tief herabragendes und mit großem Dachüberstand aufgebautes Walmdach, wobei auch Satteldächer mit steilen Giebeln (Giebelflächenneigung ca.

Welche Tiere leben im Reetdach?

Moose und Flechten verschiedener Arten gehören zum Reetdach. Ihre Ansiedlung auf diesem Substrat läßt sich in unserem feuchten Meeresklima gar nicht verhindern, wenn man es denn wollte.

Wo gibt es die meisten reetdachhäuser?

Es gibt einen plausiblen Grund, weshalb die meisten Reetdachhäuser in der Nähe zur Ostsee erbaut wurden. Häuslebauer von damals bedienten sich am an Ufern sowie der sumpfigen Umgebung wachsenden Schilf, das getrocknet und zu Bündeln verpackt wurde.

Wo wird Reet geerntet?

Das Reet, das momentan am häufigsten verwendet wird, stammt aus der Ukraine, Russland und Westungarn.

Können Reetdächer brennen?

Stichwort Reetdachhausbrände – für Feuerwehren eine besondere Aufgabe in der Brandbekämpfung. Reetdachbrände führen in den meisten Fällen zum Totalverlust des Gebäudes. Die Feuerwehr muss sich fast immer auf den Schutz anderer Gebäude beschränken.

Wie pflegt man ein Reetdach?

Die Entmoosung sollte bei Trockenheit, ebenfalls mit einer feinen Harke oder einem Laubbesen, durchgeführt werden. Denn im trockenen Zustand lösen sich Moos und anderer Schmutz besser vom Reet. Außerdem sollte im Anschluss an die Reinigung das Reetdach wieder mit einem Klopfbrett festgeklopft werden.

Welche Vorteile hat ein Reetdach?

Reetdächer sind nicht nur besonders chic und wohnlich, sie isolieren auch besonders gut. Das heißt für Sie: weniger Wärmeverlust im Winter und weniger Aufheizen im Sommer. Reetdächer sind extrem sturmsicher, regensicher, schneedicht und frostbeständig.

Ist ein Reetdach teurer in der Versicherung?

Was kostet ein Reetdach in der Versicherung? Das ist von Versicherer zu Versicherer unterschiedlich. Da ein Reetdach schneller entflammbar ist, als massive Dächer, ist hier auch die Wohngebäudeversicherung meist teurer. Das ist auch logisch, weil die Kosten schnell in astronomische Summen steigen.

Wie lange hält ein Ziegeldach?

Ein Ziegeldach bleibt bis zu 50 Jahre lang funktionsfähig. Dachsteine halten im Schnitt ebenso lange durch. Etwas weniger, zwischen 30 und 40 Jahre, ist bei Faserzementplatten drin. Dachpappe hält am kürzesten mit 20 bis 35 Jahren.

Wie wird ein Reetdach gedeckt?

Es gibt drei verschiedene Arten ein Weichdach zu decken. Man unterscheidet zwischen gebundenen, geschraubten und genähten Deckungen.

Wie lange hält schilfdach?

100 Jahre – so lange sollen einige Dächer aus Schilfrohr schon gehalten haben. Im Prinzip kann man beim Reetdach eine Lebensdauer von 25 bis 40 Jahren erwarten. „Je nach Dachneigung, Klima, Witterung und Ausrichtung zur Sonne auch deutlich länger“, verspricht der Architekt.

Was wiegt Reet?

In den meisten Fällen liegt das Gewicht bei lediglich rund 5 kg/m².

Wie heißen die Dächer auf Sylt?

Sie zählen zu den markantesten Blickfängen auf Sylt und prägen die Landschaft – die uthlandfriesischen Häuser oder „Reetdachhäuser“. Die mit Reet bedeckten Behausungen der Friesen haben dem Vormarsch von weitaus weniger gemütlich anmutenden Hartdächern widerstanden.

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