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Ist Plattenbau Neubau?

Gefragt von: Hans-Walter Metzger  |  Letzte Aktualisierung: 26. Juli 2023
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Der Soziologe Steffen Mau konstatiert in seinem Buch Lütten Klein (2019) über die gleichnamige Plattenbau-Siedlung in Rostock, der Begriff „Plattenbau“ werde von vielen Bewohnern seit der Wende als „westdeutscher Kampfbegriff“ verstanden. In der DDR war die Bezeichnung „Neubau“ gebräuchlich.

Warum heisst es Plattenbau?

Viel Wohnraum mit möglichst wenig Ressourcen

Großtafelbauweise heißt die korrekte Bezeichnung für den Plattenbau. Großtafeln sind Platten, die in eigenen Werken hergestellt, dann auf die Baustellen gefahren und dort zusammengesetzt wurden.

Wie lange hält ein Plattenbau?

Es wird überall angegeben, dass Plattenbauten für eine Lebensdauer von 30 bis 50 Jahren konzipiert wurden. Damit ist aber nicht die Konstruktion, sondern die technische Ausstattung gemeint – also etwa Küchenzeilen, Steigleitungen, Aufzüge.

Was ist Plattenbau DDR?

Plattenbauten in der DDR

Um schnell günstigen Wohnraum zu schaffen, ging man zur Bauweise mit fertigen Elementen aus Beton über. Schnell erhielten die so entstandenen Bauten den Namen Plattenbau. Der offizielle Name dieser Art zu bauen ist aber "Großtafelbauweise".

Sind die Plattenbauten stabil?

Schließlich sind Plattenbauten äußerst stabil und windresistent. Aus statischen Gründen spricht nichts gegen das zusätzliche Aufstocken.

Verwandelte "Platte": Originelle Lösungen für DDR-Neubauten | Umschau | MDR

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Wie viel kostet ein Plattenbau?

Im Schnitt beträgt der Preis pro Quadratmeter in Deutschland 2370 Euro. Heißt: Viele der Projekte liegen deutlich darüber. Ein Forschungsprojekt im Rahmen der Internationalen Bauausstellung (IBA) Thüringen kam zu dem Ergebnis, dass durch serielles Bauen Kosten von unter 1600 Euro pro Quadratmeter realisierbar seien.

Wie viele Wohnungen sind in einem Plattenbau?

Standard war die Ausstattung mit 1- bis 4-Raum-Wohnungen. Bei Häusern mit Sonderelementen, beispielsweise in Trapezform, existieren auch 5-Raum-Wohnungen, bei denen zwei Räume keine rechten Winkel im Grundriss aufweisen.

Wie viel kostet eine Wohnung in der DDR?

Wohnen war billig in der DDR. Zwischen 80 Pfennigen und 1,25 Mark kostete der Quadratmeter Wohnfläche. Benachteiligt fühlten sich nicht selten Mieter von Altbauwohnungen.

Wie lange musste man in der DDR auf eine Wohnung warten?

Unverheirateten Paaren stand keine eigene Wohnung zu, Familien mussten etwa fünf Jahre auf eine solche warten. Die Wartezeit für einen Telefonanschluss betrug zehn Jahre, für einen Wagen der Marke „Wartburg“ 15 Jahre, für den ebenfalls in der DDR produzierten „Trabant“ mindestens 10 Jahre.

Wie bekam man in der DDR eine Wohnung?

Antrag auf Zuweisung einer Wohnung

Einen Wohnungsmarkt, der Angebot und Nachfrage regelte, gab es in der DDR nicht. Wohnungen wurden allein vom Staat zugewiesen. Man musste beim Amt für Wohnungswesen einen Antrag stellen, wenn man umziehen wollte.

Kann ein Plattenbau einstürzen?

Der technische Zustand dieser Gebäude macht eine Renovierung aber wirklich nötig. Wenn wir hier nicht investieren, dann könnten in 10 oder 15 Jahren ernsthafte Probleme auftreten, und eventuell sogar Häuser einstürzen."

Wo stehen die meisten Plattenbauten?

Ab 1984 wurde auch in Hellersdorf gebaut, dort mit etwas mehr Formen, weil alle Kombinate der DDR dabei waren. In nur 15 Jahren entstand die größte Plattenbausiedlung Europas mit 103 000 Wohnungen.

Warum werden keine Altbauten mehr gebaut?

Kunststoffe, wie Bauschaum oder Styropor, kamen zur Zeit der Errichtung von heutigen Altbauten nicht zum Einsatz. Ein Haus, das vor 1945 gebaut wurde, ob aus Holz und Lehm wie beim Fachwerkbau, oder massiv wie eine Burg, ist also in seinen Grundbausteinen sehr natürlich und entsprechend ökologisch.

Wann wurde die erste Plattenbau gebaut?

Die ersten Häuser, bei denen vorgefertigte Großplatten in Stahlbetonbauweise verwendet wurden, entstanden ab 1910 im Gartenstadtprojekt Forest Hills Gardens in Queens, einem Stadtteil von New York. Das erste Vorhaben in Tafelbauweise in Deutschland war das Projekt Neues Frankfurt (1925–1930).

Wann wurde der Plattenbau entwickelt?

Wer denkt, der Plattenbau sei eine Erfindung der DDR, liegt falsch. Vielmehr war es die USA, die im Jahr 1902 mit der Konstruktion von Platten begann.

Wie war das Wohnen in der DDR?

In der DDR war das Wohnen günstig. Die Miete lag zwischen 80 Pfennigen und 1,25 Mark pro Quadratmeter Wohnfläche. In nicht wenigen Plattenbauten waren – im Gegensatz zu Altbauwohnungen – die Kosten für Heizung, Kalt- und Warmwasser im Mietpreis inbegriffen.

Was hat ein Arzt in der DDR verdient?

So verdiente ein Arzt beim Berufseinstieg um die 830 DDR-Mark. Das durchschnittliche Arbeitseinkommen lag Mitte der 1980er-Jahre mit 1.140 DDR-Mark deutlich höher. In Westdeutschland konnten Ärzte locker mit einigen tausend D-Mark rechnen.

Hat in der DDR jeder gleich viel verdient?

In der sozialistischen Wirtschafts- und Gesellschaftsform der DDR waren zumindest offiziell alle Menschen gleich - auch beim Verdienst. Im kapitalistischen Westdeutschland wurde dagegen auch privater Reichtum angehäuft.

Wie hieß der Kaffee in der DDR?

Wie im Westen, tranken auch die Deutschen in der ehemaligen DDR gerne eine Tasse Kaffee. Doch mancher träumte dabei klammheimlich von West-Kaffee. Sie hießen Mona, Rondo oder Mokka-Fix-Gold.

Was kostet ein Liter Benzin in der DDR?

Für DDR-Bürger kostet Superbenzin 1,65 Mark, 1,50 Mark das Gemisch, das der Zweitaktmotor des Trabant braucht, der meistgefahrene Kleinwagen in der DDR, ein Auto aus Plastik. Diesel für 1,40 Mark wird fast ausschließlich von Lastwagen getankt.

Wie viel kostet ein Brot in der DDR?

Die Preise für Grundnahrungsmittel hatte die SED-Führung eingefroren. Ein Mischbrot kostete 78 bzw. 93 Pfennig, das Brötchen fünf Pfennig, 250 Gramm "gute" Markenbutter 2,50 Mark, ein Würfel Bratmargarine 50 Pfennig, 100 Gramm Jagdwurst 68 Pfennig, 250 Gramm Marmelade 54 Pfennig.

Wie teuer waren Farbfernseher in der DDR?

Die Bildschirmdiagonale betrug 59 cm, und der Apparat war für die Farbnorm SECAM ausgelegt. Der Preis im Einzelhandel der DDR lag bei 3700 Mark.

Wie nennt man 2 stöckige Wohnungen?

maisonette, von frz. maisonnette, „kleines Haus“, „Häuschen“) wird im Deutschen eine Wohnung bezeichnet, bei der die Wohnung zusammenhängend in mindestens zwei Geschossen eines Gebäudes angeordnet ist.

Wie gross sollte eine Wohnung für 2 sein?

1 Person ca. 45 - 50 qm. 2 Personen ca. 60 qm oder 2 Wohnräume.

Wie groß sollte eine Wohnung für 2 sein?

Angemessener Wohnraum liegt in der Regel vor, wenn die Wohnung nicht größer als 45 – 50 Quadratmeter für einen Single ist. Für zwei Personen gelten 60 Quadratmeter als angemessen. Für jede weitere Person sind 15 Quadratmeter zusätzlich einzurechnen.

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