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Ist Pflegegeld für Angehörige steuerfrei?

Gefragt von: Valerie Reinhardt  |  Letzte Aktualisierung: 11. September 2022
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Wenn Sie das Pflegegeld von Ihrer Pflegeversicherung erhalten, ist es steuerfrei. So bleibt es auch, wenn Sie das Pflegegeld an einen Sie versorgenden Angehörigen weiterleiten, der Ihnen nahesteht und damit eine sogenannte „sittliche Pflicht“ zur Pflege erfüllt (§ 3 Nr. 36 EstG).

Wie viel Pflegegeld ist steuerfrei?

Steuerfrei sind die weitergeleiteten Erstattungen jedoch nur, soweit diese nicht das Pflegegeld des Pflegegrads 5 übersteigen, also maximal 901 Euro pro Monat.

Wann gilt Pflegegeld als Einkommen?

Dieses Pflegegeld steht ausschließlich der pflegebedürftigen Person selbst zur freien Verfügung zu und bleibt als Einkommen des Pflegebedürftigen bei Sozialleistungen, deren Gewährung von anderen Einkommen abhängig ist, unberücksichtigt. In der Regel wird das Pflegegeld aber an die Pflegeperson weitergegeben.

Wird Pflegegeld dem Finanzamt gemeldet?

Sie müssen das Pflegegeld bei der Steuererklärung angeben und auch Steuern dafür bezahlen. Personen, die die Pflege erwerbsmäßig betreiben. Wurde ein Arbeitsvertrag zwischen der zu pflegenden Person und der Pflegeperson geschlossen, ist die Pflegeperson verpflichtet, ihr Einkommen zu versteuern.

Wie ist Pflegegeld zu versteuern?

Sowohl der oder die Empfänger*in als auch pflegende Angehörige, an die das Geld weitergeleitet wird, sind von der Steuerpflicht befreit. Personen, die einen Arbeitsvertrag zur Pflege abschließen, erhalten das Pflegegeld als Lohn und müssen die Einnahme damit versteuern.

Ist Pflegegeld für einen Pflegebedürftigen steuerfrei?

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Ist Pflegegeld für pflegende Angehörige Einkommen?

Pflegegeld zählt nicht als Einkommen des Pflegebedürftigen. Wenn der Pflegebedürftige das Pflegegeld an die Pflegeperson weiterleitet, gilt dies ebenfalls nicht als Einkommen, außer die Pflegeperson wird im Rahmen eines Arbeits- oder Beschäftigungsverhältnisses für den Pflegebedürftigen tätig.

Wer versteuert das Pflegegeld?

Personenkreise fallen unter das sogenannte Steuerprivileg – sie müssen das Pflegegeld nicht versteuern. Das Pflegegeld ist für den Pflegebedürftigen selbst steuerfrei, da es zu den Sozialleistungen zählt. Diese müssen in Deutschland nicht versteuert werden.

Können Angehörige Pflegegeld bekommen?

Wird ein Pflegebedürftiger zuhause von Angehörigen, Bekannten oder Freunden gepflegt, so gewähren gesetzliche und private Pflegekassen Anspruch auf Pflegegeld. Die Höhe des Pflegegelds errechnet sich aus dem jeweiligen Pflegegrad, der dem Versicherten zugewiesen ist.

Wird Pflegegeld als Einkommen gewertet?

Pflegegeld ist demnach kein Einkommen, sondern zählt lt. den „Fachlichen Weisungen der Bundesagentur für Arbeit zu den §§ 11-11b SGB II“ zu den zweckbestimmten Einnahmen. Pflegegeld ist eine zweckgebundene Leistung aus dem Rechtskreis des SGB XI und fällt somit in den Zuständigkeitsbereich der Pflegeversicherung.

Wie hoch ist der Steuerfreibetrag bei Pflegestufe 2?

Der Pflegepauschbetrag kann ab einem Pflegegrad 2 geltend gemacht werden. Bei Pflegegrad 2 liegt der Pflegepauschbetrag bei 600 Euro. Bei Pflegegrad 3 liegt der Pflegepauschbetrag bei 1.100 Euro. Bei Pflegegrad 4 und 5 liegt der Pflegepauschbetrag bei 1.800 Euro.

Was muss ich als Pflegeperson beachten?

Die Pflegeperson muss folgende Voraussetzungen erfüllen: Die Pflege ist nicht erwerbsmäßig. Die Pflegeperson pflegt eine oder mehrere pflegebedürftige Personen mit mindestens Pflegegrad 2 bis 5. Die Pflege findet wenigstens zehn Stunden wöchentlich statt.

Wie wirkt sich ein Pflegegrad auf die Steuer aus?

Bei der Pflege von Personen mit den Pflegegraden 2 beziehungsweise 3 können Sie einen Pflege-Pauschbetrag in Höhe von 600 Euro beziehungsweise 1.100 Euro geltend machen. Bei der Pflege von Personen mit den Pflegegraden 4, 5 oder dem Merkzeichen „H“ erhöht sich der bisherige Pauschbetrag von 924 Euro auf 1.800 Euro.

Wie hoch ist das Pflegegeld für Angehörige?

Pflegegeld für Angehörige: Das Wichtigste in Kürze

Je nach Pflegegrad sind es 316 bis 901 Euro pro Monat. Angehörige müssen das Pflegegeld nicht versteuern, Bekannte häufig schon. Der Pflegebedürftige beantragt das Pflegegeld, indem er bei seiner Krankenkasse anruft.

Was ändert sich 2022 für pflegende Angehörige?

Um die finanzielle Belastung der pflegebedürftigen Menschen abzumildern, wird für die Pflegegrade 2 bis 5 seit 1.1.2022 ein Leistungszuschlag zu den Pflege- und Ausbildungskosten gewährt und der Eigenanteil an den Pflege- und Ausbildungskosten schrittweise verringert.

Können Familienangehörige den Entlastungsbetrag bekommen?

Haben Sie oder Ihr pflegebedürftiger Angehöriger Pflegegrad 1, können Sie den Entlastungsbetrag auch für körperbezogene Pflegemaßnahmen wie beispielsweise die Unterstützung bei der Körperpflege beziehen.

Ist das Geld für verhinderungspflege steuerfrei?

Zahlungen für die Verhinderungspflege sind Einnahmen und müssen in der Steuererklärung angegeben werden. Für alle Ersatzpflegepersonen sind die Zahlungen nach dem Einkommensteuergesetz (§3 Nr. 36 EStG) als Einkünfte zu betrachten.

Wie wirkt sich die Pflege von Angehörigen auf die Rente aus?

Wir zählen Ihre Pflegezeit als Beitragszeit und rechnen sie Ihnen für die sogenannte Wartezeit an. Dabei handelt es sich um die Mindestversicherungszeit für Leistungen aus der Rentenversicherung (Rentenanspruch). Zusätzlich zahlt die Pflegekasse Beiträge für Ihre Rente: Sie bezahlen nichts und Ihre Rente erhöht sich.

Was steht einem alles zu als pflegenden Angehörigen?

Wer sich entscheidet, eine pflegebedürftige Person Zuhause zu pflegen und zu betreuen, kann z.B. Pflegegeld beantragen und so finanzielle Leistungen erhalten. Darüber hinaus unterstützt die Pflegeversicherung pflegende Angehörige durch Sozialleistungen, Pflegekurse oder Urlaubsvertretung (Verhinderungspflege).

Kann das Pflegegeld direkt an Pflegeperson überweisen?

Das Pflegegeld kann auch an eine Pflegeperson weitergegeben oder direkt an diese überwiesen werden. Wer Pflegesachleistungen voll nutzt verliert den Anspruch auf Pflegegeld. Die Höhe richtet sich nach dem Pflegegrad.

Wem steht das Pflegegeld bei häuslicher Pflege zu?

Voraussetzung für den Bezug von Pflegegeld ist, dass die häusliche Pflege selbst sichergestellt ist, zum Beispiel durch Angehörige oder andere ehrenamtlich tätige Pflegepersonen, und mindestens Pflegegrad 2 vorliegt. Das Pflegegeld wird der pflegebedürftigen Person von der Pflegekasse überwiesen.

Welche Vorteile hat man als Pflegeperson?

Wer als Pflegeperson einen nahestehenden Menschen in seiner häuslichen Umgebung pflegt, ist beitragsfrei gesetzlich unfallversichert. Erfasst sind dabei die Tätigkeiten, die auch in der Pflegeversicherung selbst als pflegerische Maßnahmen berücksichtigt werden, sowie die Hilfen bei der Haushaltsführung.

Wird das Pflegegeld auf die Rente angerechnet?

Nein. Keine Rentenkürzung bei Pflegebedürftigkeit. Die Rente und das Pflegegeld (oder die Sachleistungen) aus der Pflegekasse sind zwei Paar Stiefel und werden nicht miteinander verrechnet. Somit muss niemand befürchten, dass er weniger Rente bekommt.

Wann muss ich Pflegegeld zurückzahlen?

Die Auszahlung des Pflegegeldes erfolgt immer zum 1. Werktag des Monats. Tritt der Tod des Pflegebedürftigen jedoch beispielsweise am 31.05. ein und die Pflegekasse hat das Pflegegeld für den Monat Juni bereits überwiesen, muss der gesamte Betrag zurückgezahlt werden.

Welche finanzielle Unterstützung gibt es für pflegende Angehörige?

Pflege zu Hause: Finanzielle Unterstützung und Leistungen für die ambulante Pflege
  • Finanzielle Unterstützung (Pflegegeld)
  • Pflegedienste und Pflegesachleistungen.
  • Kombinationsleistung.
  • Einzelpflegekräfte.
  • Urlaubs- und Krankheitsvertretung (Verhinderungspflege)
  • Tagespflege und Nachtpflege.

Wie weise ich nach Dass ich pflegender Angehöriger bin?

Ausweisdokument (Personalausweis / Pass) • Bestätigung der Alten- und Pflegeeinrichtung(en), dass man dort mindestens zweimal wöchentlich beruflich oder ehrenamtlich tätig ist. Arbeitgeberbescheinigung bzw. Berufsurkunde / Gewerbeanmeldung Page 3 Stand: 28. März 2021 5.