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Ist nachhaltige Fischzucht möglich?

Gefragt von: Britta Fröhlich B.Sc.  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Eine nachhaltige Alternative kann die Fischzucht in Aquakultur sein, insbesondere, wenn sie möglichst umweltfreundlich betrieben wird. Bislang stammen nur etwa zwei Prozent des in Deutschland verspeisten Fischs aus heimischer Aquakultur. Und auch diese bietet noch Potenzial für mehr Nachhaltigkeit.

Ist Fischzucht nachhaltig?

Ökologisch bedenklich

Diese Fischereien sind oftmals nicht nachhaltig. Außerdem verursachen Aquakulturen in der Regel große Umweltschäden, wenn Chemikalien, Nahrungsreste, Fischkot und Antibiotika aus den offenen Netzkäfigen in die Flüsse und Meere gelangen.

Ist eine nachhaltige Fischerei möglich?

Die Fischerei kann dauerhaft nur bestehen, wenn der Zustand der Umwelt zu ihrem Kernthema wird. Nur eine nachhaltige Fischerei kann unsere Meere gesund und die Ressource Fisch langfristig erhalten. Der WWF mit seinem gesamten europäischen Netzwerk hat sich der Umsetzung dieses Ziels verschrieben.

Warum sind Aquakulturen nachhaltig?

Viele Aquakulturen halten Fische in Netzgehegen im Meer - dort gelangen die Abfälle durch die Netze direkt in die Umgebung. Von den eingetragenen zusätzlichen Nährstoffen profitieren vor allem Algen, die sich dann in Massen entwickeln.

Ist Angeln nachhaltig?

Man kann angeln definitiv als nachhaltiges Hobby angehen. Nicht umsonst gibt es Schonfristen, zu denen man nicht fischen darf. Oder generelle Entnahmeverbote bestimmter Arten, wenn diese einen gefährdeten Bestand erreicht haben.

Nachhaltige Fischzucht: Verantwortungsvoll Fisch kaufen? | Quarks

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Welche Fangmethode ist nachhaltig?

Nachhaltige Fangmethoden sind nicht alles – ein umweltfreundlicher Fischer geht sparsam mit Treibstoff, Energie und seinen Materialien um, er vermeidet den Einsatz von Chemikalien, produziert so wenig Müll wie möglich und entsorgt Abfälle und Abwässer ordnungsgemäß an Land.

Welche Fischfangmethoden sind nachhaltig?

Die Fischerei mit Angeln (hook & line), also kurzen, mit beköderten Haken versehenen Leinen gehört zu den selektivsten und schonendsten Fischfangmethoden überhaupt. Ihre Beifangrate liegt bei durchschnittlich nur 0,7 % der Gesamtfangmenge und es treten keine Schäden am Meeresboden auf.

Ist Fischzucht gut?

Vorteile von Aquakulturen im Überblick

Aquakulturen in natürlichen Gewässern. Geschmack & Qualität: Gezüchtete Fische aus Aquakulturen haben in der Regel eine bessere Qualität.

Sind Aquakulturen eine nachhaltige Alternative?

Eine nachhaltige Alternative kann die Fischzucht in Aquakultur sein, insbesondere, wenn sie möglichst umweltfreundlich betrieben wird. Bislang stammen nur etwa zwei Prozent des in Deutschland verspeisten Fischs aus heimischer Aquakultur. Und auch diese bietet noch Potenzial für mehr Nachhaltigkeit.

Ist Fisch essen umweltfreundlich?

Aquakultur ist Massentierhaltung

Inzwischen stammt laut FAO rund die Hälfte des weltweit verzehrten Fischs aus Aquakulturen. Diese werden zwar häufig als ökologische Alternative genannt, sie sind aber oft genauso wenig nachhaltig wie der Wildfang.

Ist nachhaltige Fischerei ein Mythos?

Mythos 4) Legaler Fischfang ist nachhaltiger Fischfang

Das wäre schön, stimmt aber leider nicht. Viel zu hohe Fangquoten, wie sie auch in der EU lange üblich waren, bedeuteten völlig legale Überfischung.

Wie sieht die Zukunft der Fische aus?

Er geht davon aus, dass bis zum Jahr 2030 38 Prozent des weltweiten Fischkonsums auf das Land der Mitte und 70 Prozent auf Asien als Ganzes entfallen werden. China und viele andere Nationen investierten daher hohe Summen in Aquakultur, um diese wachsende Nachfrage decken zu können.

Wie erkenne ich nachhaltigen Fisch?

ASC-Siegel

Fisch aus konventioneller Zucht trägt immer häufiger das Siegel des Aqua Stewardship Council (ASC). Bei diesem Standard darf das Fischfutter nicht von überfischten Beständen stammen, der Einsatz von Chemikalien ist streng reglementiert, und ökologisch wertvolle Naturräume wie Mangroven müssen bewahrt werden.

Wie nachhaltig ist Forelle?

Wildlachs kann ebenfalls eine ökologisch vertretbare Alternative sein. Händler:innen sollte wissen, woher ihr Wildlachs stammt. Forelle: Am häufigsten kommen die herkömmlich angebotenen Forellen aus nicht nachhaltiger, nicht zu empfehlender Aquakultur aus Südosteuropa, für die das Gleiche gilt wie für Lachs.

Wie gesund ist Fisch aus Aquakulturen?

Lachs aus Aquakultur ist nicht so gesund wie viele Verbraucher vermuten. Diese Frage beantwortet Ulfert Focken vom Thünen-Institut für Fischereiökologie mit einem klaren Nein. So enthalte Zuchtlachs nur halb so viel der gesunden Omega-3-Fettsäuren wie Wildlachs und sei damit schlicht nicht so gesund.

Ist Aquakultur eine Lösung?

Ist Aquakultur, also Fischzucht die Lösung? Ja und nein. Fischzucht kann die Umwelt durch Abwasser, eingesetzte Chemikalien und Medikamente schwer belasten sowie den Druck auf überfischte Wildfischbestände weiter erhöhen, weil zur Fütterung der Zuchtfische Fisch aus den Meeren verwendet wird.

Welche Fische können gezüchtet werden?

Weltweit werden immer mehr Fische auf kommerziellen Fischfarmen (»Aquakulturen«) in Teichen, Zuchtbecken und Netzgehegen gezüchtet. Darunter fallen Süßwasserfische wie Karpfen, Forellen, Buntbarsche (Tilapia) oder Welse (Pangasius, Clarias) sowie Meeresfische wie Lachs, Dorade, Wolfsbarsch oder Thunfisch.

Wie viel Fisch kommt aus Aquakultur?

Es ist ein weltweiter Trend: Aquakultur liefert heute jeden zweiten Fisch, 82 Millionen Tonnen. Seit 1990 hat die Erzeugung der Fischfarmen um gewaltige 527 Prozent zugenommen, schreibt die Welternährungsorganisation FAO.

Welche Fische kann man nicht züchten?

Klinkhardt: „Kabeljau, Seelachs und Hering sind Wildfänge. Manche Sorten können Sie auch nicht züchten. Hummer zum Beispiel: Das sind Kannibalen. Wenn Sie 100 Hummer in ein Becken packen, haben Sie am Ende noch exakt einen. Auch Aale müssen gefangen werden.

Was ist besser Aquakultur oder Wildfang?

Stiftung Warentest untersucht Lachsfilets: Aquakultur ist besser als Wildfang. Insgesamt schnitt Lachs aus Aquakulturen im Warentest-Urteil besser ab als der in der Regel günstigere Wildlachs. Lachs ist einer der beliebtesten Fische in Deutschland. Die Stiftung Warentest hat 25 abgepackte Lachsfilets genauer untersucht ...

Warum keine Lachs aus Aquakultur?

Konventionelle Aquakulturen sind auch keine gute Alternative: Die Lachse aus den Zuchtfarmen sind häufig mit Antibiotika und umstrittenen Konservierungsmitteln belastet oder von Lachsläusen befallen. Die Gewässer werden durch Fischkot, Bakterien oder Chemikalien belastet.

Wie viel Fisch pro Woche ist nachhaltig?

Am nachhaltigsten ist es deshalb, nur selten Fisch zu essen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt für die optimale Nährstoffversorgung, insbesondere mit langkettigen Omega-3-Fettsäuren, ein bis zwei Fischmahlzeiten pro Woche.

Sind Meeresfrüchte nachhaltig?

Fische und Meeresfrüchte können als nachhaltig betrachtet werden, wenn die Artenbevölkerung natürlich reichlich vorhanden ist und durch verantwortungsvolle und regulierte Praktiken gepflegt wird. Ernte- und Fangmethoden haben weder den natürlichen Lebensräumen noch den Arten und der Umwelt geschadet.

Welche Fangmethoden sind noch am besten für Fische?

Fangmethoden
  • "Flexnetze"
  • Elektrofischen.
  • Treibnetze.
  • Stellnetze und Reusen.
  • Ringwaden.
  • Schleppnetzfischerei.
  • Langleinen.
  • Schonender fischen.

Was sind die Probleme bei der Fischerei?

Beifang. Schätzungsweise 300.000 Wale und Delfine ertrinken jedes Jahr weltweit in Fischernetzen. Auch Schildkröten und Seevögel verenden jedes Jahr sinnlos aufgrund nicht selektiver Fischereimethoden. Doch neben vielen gefährdeten Arten werden durch die Fischerei auch Unmengen von Fischen unnötig mitgefangen.