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Ist man als Opfer auch Zeuge?

Gefragt von: Meinhard Wiese  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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9), müssen Sie den Antrag auch begründen, also erklären, warum Sie diese Informationen aus den Akten brauchen. Ausnahmen davon können im Einzelfall möglich sein. Als Opfer einer Straftat sind Sie Zeugin oder Zeuge und deshalb für das Verfahren sehr wichtig.

Ist man als Geschädigter Zeuge?

Eine Beschuldigte oder ein Beschuldigter kann nicht zugleich Zeugin oder Zeuge sein (anders im amerikanischen Strafprozess, in dem eine Beschuldigte oder ein Beschuldigter zugleich als Zeugin bzw. Zeuge vernommen werden kann); andererseits sind Anzeigende und Geschädigte stets zugleich auch Zeuginnen bzw. Zeugen.

Wann gilt man als Zeuge?

Zeuge kann jede Person sein, die etwas wahrgenommen hat, was in einem gerichtlichen Verfahren von Bedeutung sein kann. Dabei spielt es keine Rolle, aus welchem Anlass die Person die Wahrnehmungen gemacht hat. So kann es sogar auch ausreichen, wenn der Zeuge Schilderungen anderer Personen darstellen kann.

Welche Rechte habe ich als Opfer?

Das Opfer hat generell das Recht zu erfahren, ob ein Verfahren eingestellt wird und kann ggf. Einspruch einlegen. Außerdem kann man selbst Teile oder Abschriften aus den Akten anfordern oder der beauftragte Anwalt kann Akteneinsicht nehmen.

Was ist eine Vorladung als Opfer?

In der Regel werden Sie ein Ermittlungs- und Strafverfahren als Zeugin oder Zeuge erleben (auch als Opfer ist man sehr häufig Zeugin oder Zeuge). Ihre erste Vernehmung erfolgt üblicherweise bei der Polizei, zu welcher Sie schrift- lich oder mündlich als Zeugin oder Zeuge „vorgeladen“ werden.

Muss man als Zeuge vor Gericht aussagen? Darf man die Aussage verweigern? Ablauf?

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Wer zahlt die Kosten für einen opferanwalt?

Der Täter oder die Täterin schuldet Erstattung Ihrer Rechtsanwaltskosten, solange der geltend gemachte Schadensersatz berechtigt und angemessen ist. Der geltend gemachte Anspruch muss sorgfältig bestimmt werden.

Wer bekommt Opferschutz?

Wer hat Anspruch auf psychosoziale Prozessbegleitung? Einen Anspruch auf kostenfreie Beiordnung haben Minderjährige, die Opfer einer schweren Sexual- oder Gewaltstraftat geworden sind.

Habe Angst als Zeuge auszusagen?

Zeuginnen oder Zeugen, die belastende Einzelheiten nicht öffentlich aussagen wollen oder die Angst haben, sich mit einer Aussage in Gefahr zu bringen, können darüber offen mit der Polizei, der Staatsanwaltschaft oder einer eigenen Anwältin bzw. einem eigenen Anwalt sprechen.

Kann man als Geschädigter die Aussage verweigern?

Berufsgeheimnisträger) oder aber auch wenn sich das Opfer selbst oder einen nahen Angehörigen einer Straftat verdächtigen würde ein sog. Zeugnisverweigerungsrecht in Betracht, d. h. man muss dann nicht als Zeuge aussagen, weder bei der Polizei noch bei Gericht!

Was bezahlt der Weiße Ring?

Der WEISSE RING bekommt kein Geld vom Staat.

Das bedeutet: Er ist nicht abhängig vom Staat. Die Hilfe für Opfer ist kostenlos. Man muss dafür nicht bezahlen.

Wer wird als Zeuge geladen?

Wenn Sie einen Brief bekommen, in dem Sie aufgefordert werden, als Zeugin oder als Zeuge zu einer Verhandlung des Landgerichts Berlin zu erscheinen, so sind Sie als Zeugin bzw. als Zeuge „geladen“. Damit kommt Ihnen eine sehr wichtige Aufgabe zu.

Wann muss ein Zeuge nicht erscheinen?

Muss ich als Zeuge aussagen? Nach dem Gesetz sind Sie als Zeuge/in verpflichtet, vor Gericht zu erscheinen. Sie dürfen also nicht einfach wegbleiben. Auch wenn Sie glauben, nichts oder nichts Wichtiges zu dem Vorfall aussagen zu können, müssen Sie als Zeuge zu dem Ihnen vom Gericht mitgeteilten Termin kommen.

Was sollte man vor Gericht nicht sagen?

Muss man sich vor Gericht als Angeklagter „zur Sache einlassen“? Außer den Angaben zur Identitätsfeststellung müssen Sie vor Gericht nichts sagen. Schweigen darf auch nicht zu Lasten des Angeklagten durch das Gericht gewertet werden.

Was sollte man vor Gericht nicht sagen als Zeuge?

Wenn Zeuginnen oder Zeugen bei der Polizei, der Staatsanwaltschaft oder vor Gericht aussagen, müssen sie die Wahrheit sagen und dürfen auch nichts weglassen. In bestimmten Fällen ist es Zeuginnen und Zeugen aber erlaubt, die Aussage zu verweigern; sie müssen dann also gar nichts sagen.

Kann man eine Vorladung als Zeuge ablehnen?

Sollten Sie eine Vorladung von der Polizei in den Händen halten, sind Sie nicht verpflichtet, an diesem Termin teilzunehmen. Dies gilt für Zeugen wie Beschuldigte gleichermaßen. Sie müssen den Termin noch nicht einmal absagen.

Kann mich als Zeuge nicht mehr erinnern?

Auch wenn Sie glauben, zur Sache gar nichts sagen oder sich nicht mehr daran erinnern zu können, muss der Richter dies von Ihnen in der Verhandlung erfahren. Der Richter muss sich selbst ein Bild vom Zeugen machen können.

Wie lange dauert eine zeugen Aussage?

Sie kann von 15 Minuten bis zu einem ganzen Tag andauern. Das gesamte Strafverfahren kann sich über mehreren Monate ziehen und kann mehrere Hauptverhandlungstage beinhalten.

Kann mein Anwalt vor Gericht für mich sprechen?

Eine Beantwortung der Fragen des Richters kann der Mandant auch verweigern oder seinen Anwalt für sich sprechen lassen. Es ist auch nicht verboten, wenn der Anwalt das Wort ergreift. Das kann zwar unhöflich sein, aber den Mandanten auch vor unbedachten Äußerungen schützen.

Wer hat ein Aussageverweigerungsrecht?

§ 52 StPO trägt der engen Verbindung zwischen Zeugen und Beschuldigten Rechnung. So dürfen Verlobte, Ehegatten und Angehörige die Aussage verweigern. Nahe Verwandte sind zum Beispiel Eltern, Großeltern, Kinder, Geschwister, Onkel oder Tante. Auch Schwager oder Schwägerin dürfen die Aussage verweigern.

Wie viel Geld bekommt man als Zeuge vor Gericht?

Gemäß § 20 JVEG wird einem Zeugen ein Pauschalbetrag von 4 € pro Stunde für Zeitversäumnis gezahlt, soweit weder für einen Verdienstausfall noch für Nachteile bei der Haushaltsführung eine Entschädigung zu gewähren ist, es sei denn, dem Zeugen ist durch seine Heranziehung ersichtlich kein Nachteil entstanden.

Ist ein Zeuge ein Beweis?

Die Zeugenaussage ist vor Gericht oft das wichtigste Beweismittel. Das gilt für den Zivilprozess ebenso wie für das Strafverfahren. "Ich hab's genau gesehen!" Zeugen sind die Personen, die bei den Vorgängen, um die es geht, dabei waren, sie gesehen oder gehört haben.

Kann ich mir als Zeuge einen Anwalt nehmen?

Jede Zeugin bzw. jeder Zeuge hat ein Recht auf eine Anwältin bzw. einen Anwalt (Zeugenbeistand). Grundsätzlich müssen die Kosten aber selbst getragen werden.

Was versteht man unter Opfer?

Bedeutungen: [1] meist rituelle Gabe an einen Gott. [2] etwas, das man abgibt oder spendet, so dass man selbst darauf verzichten muss. [3] jemand, der durch etwas Schaden erlitten hat.

Warum ist Opferschutz wichtig?

Ziel ist es, den Opfern nach einer Straftat innerhalb und außerhalb des Strafverfahrens besser gerecht zu werden, die vertrauensvolle Zusammenarbeit zu fördern und schnell passende Hilfsangebote zu vermitteln.

Wie wird man zum Opfer?

Opfer werden z.B. als hilflos, gedemütigt, ausgeliefert, schwach, wehrlos, ohnmächtig, beschädigt und verletzt wahrgenommen, und zwar in der Gesamtheit ihrer Person. Und das nicht nur in der tatsächlichen Gewaltsituation, sondern lange darüber hinaus als dauerhafte Zuschreibung.