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Ist man als Freiberufler umsatzsteuerpflichtig?

Gefragt von: Annegret Eberhardt  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Als Freiberufler ist man oftmals per Gesetz vom Staat verpflichtet, seinen Kunden eine Umsatzsteuer zu berechnen. Diese beträgt momentan 19 % des Betrages, den man in Rechnung stellt.

Sind Freiberufler von der Umsatzsteuer befreit?

Für eine Umsatzsteuerpflicht muss jedoch auch die Unternehmereigenschaft erfüllt sein. Das ist dann der Fall, wenn eine gewerbliche oder berufliche Tätigkeit selbständig ausgeübt wird. Als Freiberufler ist also ihre Tätigkeit umsatzsteuerlich genauso zu behandeln wie eine gewerbliche Tätigkeit.

Wann ist man als Freiberufler umsatzsteuerpflichtig?

Grundsätzlich sind alle Unternehmer in Deutschland ab einer Umsatzgrenze von 22.000 Euro im Jahr umsatzsteuerpflichtig. Liegt der Umsatz eines Unternehmens unterhalb dieser Grenze, spricht man von Kleinunternehmen.

Wie hoch ist die Umsatzsteuer für Freiberufler?

In Deutschland liegt der Regelsatz für die Umsatzsteuer bei 19 %, der ermäßigte Satz für Bücher und eine Vielzahl an Lebensmitteln bei 7 %. Also schlägt auch der Freiberufler die Umsatzsteuer in Höhe von zumeist 19 % auf seine Leistungen drauf, indem er diese dem Rechnungsbetrag hinzurechnet.

Wer zahlt Umsatzsteuer Freiberufler?

Wer muss Umsatzsteuer zahlen? In Deutschland müssen alle Selbstständige und Unternehmer fällt für ihre verkauften Waren und Dienstleistungen Umsatzsteuer zahlen. Dabei gilt allerdings eine Ausnahme: Wer von der sogenannten Kleinunternehmerregelung Gebrauch macht, ist von der Zahlung der Umsatzsteuer befreit.

Welche Steuern musst du als Freiberufler zahlen?

15 verwandte Fragen gefunden

Wie viel darf man freiberuflich steuerfrei verdienen?

Wie bereits erwähnt darfst du neben deinem Hauptberuf freiberuflich oder gewerblich Einkünfte bis zu 410 € pro Jahr erzielen, ohne dass Steuern fällig werden. Als Einkünfte gelten dabei der Überschuss deiner Einnahmen über die Werbungskosten.

Was muss ich als Freiberufler versteuern?

Steuern müssen auf den Gewinn gezahlt werden, der sich aus der Einnahme-Überschuss-Rechnung ergibt (dazu weiter unter mehr). Bis etwa 15.000 Euro Gewinn muss mit 14 % Einkommenssteuer gerechnet werden. Bis knapp 60.000 Euro variiert der individuelle Steuersatz für Freiberufler zwischen 15 und 41 %.

Wie muss die Rechnung eines freiberuflers aussehen?

Die formalen Pflichtangaben jeder Rechnung

Folgende Angaben müssen verpflichtend gemacht werden: Vollständiger Name und Anschrift des Unternehmens sowie des Leistungsempfängers. Umsatzsteueridentifikationsnummer sowie die Steuernummer. Fortlaufende Rechnungsnummer.

Welche Berufe zahlen keine Umsatzsteuer?

Befreit sind z.B. die Seeschifffahrt und die Luftfahrt, alle möglichen Finanzdienstleistungen und der Grundstückshandel, Rennwetten und Lotterien, Versicherungsleistungen einschließlich der gesetzlichen Sozialversicherung, Krankenhäuser, Alten- und Pflegeheime sowie weitere Leistungen der allgemeinen Wohlfahrtspflege, ...

Wer unterliegt nicht der Umsatzsteuerpflicht?

Die Umsatzsteuerbefreiung bei Kleinunternehmern

Die ausschlaggebende Gesetzesgrundlage ist § 19 Abs. 1 UStG. Dort wurde festgelegt: Kleinunternehmer, deren Umsatz im vergangenen Jahr unter 17.500 Euro lag und im laufenden Jahr nicht höher als 50.000 Euro sein wird, sind von der Umsatzsteuerpflicht befreit.

Wer ist nicht umsatzsteuerpflichtig?

Wer also selbstständig tätig ist und für seine Leistungen oder Lieferungen Geld verlangt, muss dafür Umsatzsteuer berechnen. Eine Ausnahme ergibt sich aus § 19 UStG: Kleinunternehmer sind von der Umsatzsteuerpflicht befreit. Als Kleinunternehmer gelten Selbstständige mit einem Vorjahresumsatz nicht über 17.500 Euro.

Wann sind Honorare umsatzsteuerpflichtig?

Sie sind in der Regel umsatzsteuerpflichtige Freie. Das bedeutet: Sie müssen, wie jede:r andere Unternehmer:in auch, von jedem Honorar sieben Prozent Umsatzsteuer ans Finanzamt abführen. Normalerweise addiert man auf das jeweilige Netto-Honorar die Umsatzsteuer von sieben Prozent und weist das auf der Rechnung aus.

Wie stelle ich eine Rechnung als Freiberufler?

Anleitung: Rechnung ohne Gewerbe als Freiberufler schreiben
  1. Ihr Unternehmensname und Anschrift.
  2. Name und Anschrift Ihres Kunden.
  3. Ihre Steuernummer oder USt-ID.
  4. Rechnungsdatum.
  5. Rechnungsnummer.
  6. Ihre Leistung (Art und Umfang)
  7. Leistungsdatum.
  8. Umsatzsteuersatz, Nettobetrag und Bruttobetrag.

Wie kann ich die Umsatzsteuer umgehen?

Um die Kleinunternehmerregelung nutzen zu können, müssen seit 2022 die folgenden Kriterien erfüllt sein: Der Umsatz im vorherigen Jahr darf bei der Kleinunternehmerregelung seit dem Jahr 2022 die 22.000 Euro- Grenze nicht überstiegen haben. Der Umsatz im aktuellen Jahr darf 50.000 Euro nicht übersteigen.

Wie viel kann man als Freiberufler verdienen?

Laut Freelancer Kompass liegt der durchschnittliche Stundenlohn eines Freelancers bei 93,89 Euro netto, das Monatseinkommen dementsprechend bei rund 6.922 Euro. Bereits in Abhängigkeit des Bundeslandes kann die Entlohnung für Freiberufliche unterschiedlich ausfallen.

Welche Kosten kommen auf einen Freiberufler zu?

Von dem Honorar müssen mindestens die Betriebskosten finanziert werden. Es wird davon ausgegangen, dass ein Freiberufler zwischen 17.000 und 20.000 Euro pro Jahr als Betriebskosten einrechnen muss, natürlich gibt es Ausnahmen, die darüber oder darunter liegen.

Kann ein Freiberufler Kleinunternehmer sein?

Denn Freiberufler und ähnliche Selbstständige gelten per Definition nicht als Gewerbetreibende. Deshalb sind sie auch keine Kleingewerbetreibende. Und zwar auch dann, wenn sie nur geringfügige Umsätze und Gewinne erzielen. Freiberufler mit niedrigen Umsätzen können dagegen sehr wohl Kleinunternehmer sein.

Welche Steuernummer muss auf die Rechnung Freiberufler?

Hinweis für Freiberufler: Ihre geschäftliche Steuernummer ist gleichzeitig Ihre persönliche Finanzamtsnummer. Deshalb sollten Sie auf der Rechnung Ihre Umsatzsteuer-Identifikationsnummer angeben.

Kann man Rechnung ohne Mwst schreiben?

Demnach kann der Unternehmer Rechnungen ohne Umsatzsteuer-ID ausstellen. Diese Steuerbefreiung ist jedoch freiwillig und keine Pflicht für den Unternehmer. Unternehmen, die zwar alle Voraussetzungen für die Einstufung als Kleinunternehmer erfüllen, können die Umsatzsteuer auf ihren Rechnungen ausweisen.

Was versteht man unter Freiberufler?

Ein Freiberufler ist ein Selbstständiger, der kein Gewerbe anmelden muss und damit auch von der Gewerbesteuer befreit ist. Egal ob Freelancer, Freiberufler oder Kleinunternehmer: Ein gutes Rechnungsprogramm hilft Ihnen, professionell aufzutreten und Ihre Einnahmen jederzeit im Blick zu haben.

Was bleibt als Freiberufler übrig?

Der reguläre Steuersatz beträgt 19 Prozent, der ermäßigte Steuersatz 7 Prozent. Für die Leistung eines Freelancers fällt grundsätzlich der Steuersatz von 19 Prozent an.

Welche Vorteile hat man als Freiberufler?

Vorteile einer freiberuflichen Tätigkeit

✅ Als Freiberufler*in musst du kein Mitglied bei der IHK werden. ✅ Du musst als Freiberufler*in lediglich eine Einnahmen-Überschuss-Rechnung (EÜR) am Ende des Jahres machen. Eine Bilanzierung oder doppelte Buchführung ist also nicht notwendig.

Wann Einkommensteuer zahlen Freiberufler?

Die Einkommensteuer für Selbstständige und Freiberufler ist eine Jahressteuer, die für 2022 mit Frist bis spätestens 31. Juli des Folgejahres eines Steuerjahres gezahlt werden muss. Beantragst Du eine schriftliche Fristverlängerung, verlängert sich der Termin für die Abgabe in der Regel bis zum 30. September.

Kann man nebenberuflich Freiberufler sein?

Ob eine freiberufliche Tätigkeit als Nebentätigkeit eingestuft wird oder nicht, kommt primär auf den Umfang an, in dem sie betrieben wird. Generell gilt sie dann als Nebenjob, wenn ihr eure Selbstständigkeit neben der zeitlich überwiegenden Tätigkeit, wie beispielsweise einem Angestelltenverhältnis, ausübt.

Wie hoch darf eine Rechnung von privat sein?

Privatrechnungen können in unbegrenzter Höhe ausgestellt werden. Steuerfrei bleiben Privatleistungen allerdings nur, wenn der Gewinn weniger als 730 Euro beträgt. Eine Pflicht zur Versteuerung besteht dann nur, wenn es sich um wiederkehrende Einnahmen handelt.