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Ist Konkubinat ein Zivilstand?

Gefragt von: Herr Prof. Luigi Nagel  |  Letzte Aktualisierung: 20. September 2022
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Wortbedeutung in der Schweiz
Das Zusammenleben von zwei Personen, unabhängig vom Geschlecht, welche jedoch keinen Trauschein besitzen, wird als Konkubinat bezeichnet, sofern die betreffenden Personen nicht miteinander verwandt sind. Im Konkubinat leben Menschen aller Altersgruppen mit oder ohne Kinder zusammen.

Wann zählt man als Konkubinat?

Konkubinat: Was ist das? Wenn Sie als Paar zusammenleben und dafür weder eine Ehe noch eine eingetragene Partnerschaft eingehen, leben Sie in einem Konkubinat. Dies gilt für heterosexuelle Paare ebenso wie für homosexuelle Paare.

Was ist ein Konkubinat einfach erklärt?

Als Konkubinat gilt eine familienähnliche Lebensgemeinschaft zweier Personen, die nicht miteinander verheiratet sind. Konkubinatspaare sind nicht als Unterstützungseinheit zu erfassen, es wird für beide Personen ein eigenes individuelles Konto geführt.

Welche Vorteile hat ein Konkubinat?

Ausserdem haben Konkubinatspaare auch steuerliche Vorteile, da ihre Einkommen einzeln versteuert werden. Bei Verheirateten hingegen werden die Einkommen zusammengezählt. Das Einkommen wird aus steuerlicher Sicht höher und die Steuerprogression schluckt einiges an Geld.

Was ist der Unterschied zwischen Konkubinat und Ehe?

Im Gegensatz zur Ehe ist das Konkubinat auch heute noch keine gesetzlich normierte Lebensgemeinschaft. Die Konsequenz ist, dass Konkubinatspaare im Falle einer Trennung, im Todesfall sowie auch bei der Altersvorsorge weniger gut geschützt sind.

Leben im Konkubinat, einfach erklärt!

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Welche gesetzlichen Vorschriften gelten bei Konkubinat?

Das Konkubinat ist im Gesetz nicht geregelt; daher ist es sinnvoll, eine schriftliche Vereinbarung zu erstellen. Sofern diese keine erbvertraglichen Anordnungen enthält, muss sie auch nicht von einer Notarin oder einem Notar beurkundet werden.

Wie wird ein Konkubinat aufgelöst?

Für die Auflösung eines Konkubinats hat der Gesetzgeber weder ein be- stimmtes Verfahren noch inhaltliche Bestimmungen vorgesehen. Trotz- dem gilt es in dieser Situation Fragen der Wohnung, des Wohneigen- tums, des Vermögens, und bei gemeinsamen Kindern den Unterhalt und die künftige Betreuung zu regeln.

Ist ein fester Freund ein Lebenspartner?

(1) Zwei Personen gleichen Geschlechts begründen eine Lebenspartnerschaft, wenn sie gegenseitig per- sönlich und bei gleichzeitiger Anwesenheit erklären, mit- einander eine Partnerschaft auf Lebenszeit führen zu wollen (Lebenspartnerinnen oder Lebenspartner).

Wie nennt man den Partner wenn man nicht verheiratet ist?

nennt man das auf Dauer angelegte Zusammenleben eines unverheirateten Paares. Viele Paare entscheiden sich für eine Beziehung ohne Trauschein. Oft leben gemeinschaftliche Kinder oder Kinder aus früheren Ehen mit im Haushalt.

Warum Konkubinatsvertrag?

Ein im Konkubinat lebendes Paar kann finanzielle Vorteile gegenüber einem Ehepaar haben. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Lebensgefährten getrennt besteuert werden. Ebenso können sie je eine AHV-Rente beziehen, deren Gesamtbetrag höher sein kann als der eines Ehepaares.

Ist eine Freundin eine Lebenspartnerin?

[1] Lebenspartnerin, Partnerin, Frau, Ehefrau, Gattin, Freundin. Männliche Wortformen: [1] Lebensgefährte.

Wer erbt im Konkubinat?

Konkubinatspartner sind keine gesetzlichen Erben

Ohne Vorkehrungen zu Lebzeiten kommt die gesetzliche Erbfolge zur Anwendung. Der hinterbliebene Konkubinatspartner geht in so einem Fall leer aus, weil er nicht wie Ehepartner oder Nachkommen zum Kreis der gesetzlichen Erben gehört.

Ist Lebenspartner gleich Ehepartner?

Bis zur Öffnung der Ehe für alle im Jahr 2017 begründeten gleichgeschlechtliche Paare die eingetragene Lebenspartnerschaft. Seitdem gehen jedoch alle Paare die Ehe ein. Eine Lebenspartnerschaft wird aufgehoben, eine Ehe hingegen wird geschieden. Die rechtlichen Voraussetzungen unterscheiden sich nicht.

Ist ein Konkubinat eine einfache Gesellschaft?

Das Konkubinat wird rechtlich grundsätzlich als sogenannte einfache Gesellschaft betrachtet, weshalb vor allem auch die Folgen einer Trennung gestützt auf die entsprechenden Bestimmungen geregelt werden.

Was ist ein stabiles Konkubinat?

Von einem stabilen Konkubinat ist auszugehen, wenn es mindestens zwei Jahre andauert oder die Partner mit einem gemeinsamen Kind zusammenleben (SKOS-Richtlinien, Kap. F. 5–1).

Welche Leistungen erhalten konkubinatspartner im Todesfall aus der Pensionskasse?

Im Konkubinat: Das Bundesgesetz über die berufliche Vorsorge sieht keine Leistungen vor, wenn der Konkubinatspartner oder die Konkubinatspartnerin stirbt.

Ist Lebensgemeinschaft ein Familienstand?

Von einer Lebensgemeinschaft spricht man dann, wenn zwei Personen länger andauernd in einer Wohn-, Wirtschafts- und Geschlechtsgemeinschaft zusammenleben. Die häufigste Form einer Lebensgemeinschaft ist die Ehe. Dabei handelt es sich um einen Vertrag, der gesetzlich geregelt ist (Eherecht).

Wie nennt man eine Ehe ohne Trauschein?

Ehe ohne Trauschein · eheähnliche Gemeinschaft · zusammenleben wie Mann und Frau ● nichteheliche Lebensgemeinschaft Amtsdeutsch · wilde Ehe veraltend · Konkubinat geh.

Welche Rechte hat Lebensgefährtin bei Todesfall?

Der Überlebende hat praktisch keine Rechte. Die Lebensgefährtin erbt nichts, sofern es kein Testament gibt. Sie bekommt auch keine Witwenrente, und die Erben müssen nicht für ihren Unterhalt sorgen. Sie sind in der recht komfortablen Situation, dass Ihr verstorbener Partner Sie in seinem Testament bedacht hat.

Wann sagt man Lebenspartner?

Definition: Was ist "Lebenspartnerschaft"? Familienrecht: Partnerschaft auf Lebenszeit zwischen zwei Personen gleichen Geschlechts (Lebenspartner) nach dem Gesetz über die Eingetragene Lebenspartnerschaft vom 16.2.2001 m.

Was sollten unverheiratete Paare regeln?

Unverheiratete Paare In „wilder Ehe“ leben: Das müssen Sie beachten
  • Den Partner im Krankenhaus besuchen dürfen und Auskunft im Krankheitsfall erhalten. ...
  • Versorgungslücken bei nichtehelichen Partnerschaften schließen oder vermeiden. ...
  • Finanzielle Angelegenheiten gemeinsam regeln. ...
  • Versicherungen abschließen.

Wann besteht eine Lebenspartnerschaft?

Zwei Personen gleichen Geschlechts können eine Lebenspartnerschaft nach dem Lebenspartnerschaftsgesetz (LPartG) begründen. Diese Rechtsform gibt es also nur für lesbische oder schwule Paare. Durch eine entsprechende Erklärung vor der jeweils zuständigen Behörde werden sie zu Lebenspartnerinnen bzw. Lebenspartnern.

Wie hoch ist der gesetzliche Erbteil Überlebender konkubinatspartner?

Das Recht kennt Pflichtteile

Hat ein Konkubinats-Paar Kinder, eigene oder gemeinsame, so gehen ¾ des gesamten Vermögens an diese. Gibt es keine direkten Nachkommen, haben die eigenen Eltern Anrecht auf einen Pflichtteil in der Höhe von ¼. Die frei verfügbare Quote von ¼ bzw. ¾ kann dem Partner vermacht werden.

Bis wann war das Konkubinat in der Schweiz verboten?

Das Konkubinatsverbot war eine gesetzliche Vorschrift in Teilen der Schweiz und Deutschlands, welche die wilde Ehe verbot und der Strafbarkeit unterstellte. Das Konkubinatsverbot wurde 1970 in Bayern, 1972 im Kanton Zürich, 1992 im Kanton Schwyz und 1995 im Kanton Wallis aufgehoben.

Was für Rechte habe ich als Lebensgefährtin?

"Die Lebenspartner sind einander zu Fürsorge und Unterstützung sowie zur gemeinsamen Lebensgestaltung verpflichtet. Sie tragen füreinander Verantwortung" (§ 2 LPartG). Aus dieser und anderen Leitvorstellung können auch konkrete Ansprüche abgeleitet werden.