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Ist Karies gleich Loch?

Gefragt von: Herr Prof. Dr. Falko Rauch  |  Letzte Aktualisierung: 28. August 2022
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Die meisten Patienten denken an ein „Loch im Zahn“, wenn sie von Karies hören. Doch Karies ist nicht einfach nur ein Loch, sondern eine bakterielle Infektion im Mundraum. Rund 95 Prozent aller in Industrieländern lebenden Menschen leiden unter Karies, auch Zahnfäule genannt.

Ist ein Loch im Zahn immer Karies?

Besteht ein Loch im Zahn, bedeutet das, dass ein Zahn von Karies befallen ist. Jedoch entsteht nach einer bakteriellen Infektion mit Karies das Loch nicht sofort, vielmehr handelt es sich um einen Prozess, der solange voranschreitet, wie der Abbauprozess unbehandelt bleibt.

Wie sieht ein Karies Loch aus?

Der Zahn beginnt deutlich zu schmerzen. Dentin ist weicher als der Zahnschmelz. Oft dringt Karies deshalb durch ein kleines Loch im Schmelz ein und verbreitet sich schnell im Dentin. Dann sind deutlich bräunliche Löcher zu erkennen.

Ist es schlimm ein Loch im Zahn zu haben?

Von einem betroffenen Zahn kann Karies auch auf andere Zähne übergreifen. Mit zunehmendem Abbau der Zahnsubstanz nehmen dann auch die Schmerzen zu. Eine unbehandelte Kariesinfektion ist sehr gefährlich. Die Entzündung greift möglicherweise auf den Kieferknochen über und löst hier ebenfalls eine Entzündung aus.

Kann ein Loch im Zahn wieder zuwachsen?

Karies-Löcher können sich offenbar von selbst wieder schließen – das haben britische Forscher an Mäusen gezeigt. Sie entwickelten eine selbstauflösende Füllung, die Stammzellen stimuliert und die Zähne anregt, sich selbst zu heilen.

KARIES - Wie entsteht ein Loch im Zahn und ist Karies wirklich ansteckend?

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Ist es peinlich Karies zu haben?

Viele Betroffene entwickeln ein extremes Schamgefühl. Sie empfinden ihre von Karies befallenen oder abgebrochenen Zähne als unansehnlich und vermeiden es, sie beim Lachen und Sprechen zu zeigen. Manche Menschen ziehen sich sogar sozial zurück. Das schränkt die Lebensqualität stark ein.

Ist es normal Karies zu haben?

Karies ist auch in Deutschland die am weitesten verbreitete Infektionskrankheit. 99% der Erwachsenen sind von Karies betroffen. Der Anteil der Menschen mit vollkommen kariesfreien Zähnen, ist mit 1% verschwindend gering.

Ist es normal mit 20 Karies zu haben?

Die Häufigkeit von Karies in verschiedenen Altersgruppen im Überblick: Etwa 80 % der Zwölfjährigen haben keine Karies. Bei den übrigen 20 % dieser Altersgruppe sind ein oder mehrere Zähne von Karies betroffen.

Ist Karies immer schwarz?

Sie sorgen sich, ob sie Karies haben und das allfällige Loch gleich gebohrt und gefüllt werden muss. Die entsprechenden Patienten können wir erst einmal beruhigen: Ein schwarzer Punkt kann, aber muss nicht Karies sein. Und wenn es Karies ist, muss diese nicht in jedem Fall gleich mit einem Bohrer behandelt werden.

Kann man Karies riechen?

Bei Karies durchbrechen Bakterien den Zahnschmelz und zerstören den Zahn und den Zahnnerv. Auch ein entzündetes Zahnfleisch begünstigt Mundgeruch. Die Bakterien geben Säure und Giftstoffe ab und führen unbehandelt zu einer sich ausbreitenden Entzündung. Vor allem Eiter lässt dabei starken Mundgeruch entstehen.

Wie lange kann man mit einem Loch im Zahn warten?

Bis es soweit kommt, dauert es in der Regel zwei bis drei Jahre. Bedeutet: regelmäßige Kontrolluntersuchungen sind wirklich wichtig. Den Beginn einer Karies kannst du selbst nicht feststellen, sondern du bemerkst sie oft erst dann, wenn es schon zu spät ist.

Was macht Zahnarzt bei Loch?

Was macht der Zahnarzt bei Karies? Wenn der Zahnarzt einen Kariesbefall feststellt, muss die geschädigte Zahnsubstanz entfernt und das entstandene Loch sorgfältig gereinigt werden, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Mithilfe eines kleinen Bohrers wird die Karies entfernt.

Wie lange braucht Karies bis zur Wurzel?

Karies entwickelt sich schleichend. Bis sich poröse Stellen und Löcher bilden, dauert es ein bis zwei Jahre. Wichtig sind daher regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen beim Zahnarzt, so kann die Ausbreitung von Karies verhindert werden.

Kann man Karies durch Zähneputzen weg?

Im Kampf gegen Karies ist eine gute tägliche Mundpflege die wirksamste Waffe. Regelmäßiges Putzen und Fluorid können sogar dabei helfen, dass Karies sich zurückbildet. Der Zahnschmelz kann sich selbst heilen, indem er Mineralien aus dem Speichel und das Fluorid aus der Zahnpasta oder anderen Quellen dafür nutzt.

Wie schnell muss Karies behandelt werden?

Eine Kariesbehandlung ist nötig, wenn die Zahnsubstanz durch Bakterien beschädigt ist. Denn ohne Behandlung schreitet die Karies kontinuierlich fort. Die Bakterien können sogar auf den Zahnnerv und den Kieferknochen übergreifen und schwere Entzündungen verursachen.

Wie fängt Karies an?

Karies entsteht, wenn sich auf den Zähnen Zahnbelag (auch Plaque oder Mikrofilm genannt), ablagert. Bakterien, die sich im Zahnbelag ansiedeln, ernähren sich von zuckerhaltigen Speiseresten und scheiden dabei natürliche Säuren aus. Diese zerstören nach und nach den Zahnschmelz, der unsere Zähne schützen soll.

Warum tut Karies nicht weh?

Anzeichen für Karies

In den frühesten Stadien bemerken Sie unter Umständen nichts, da durch den Zahnschmelz keine Nerven verlaufen. Wenn sich die Karies lediglich dort befindet, ist es wahrscheinlich, dass Sie nichts davon wahrnehmen werden.

Kann man Karies schmecken?

Die Symptome von Karies

Ist der Zahnschmelz durchbrochen, treten Schmerzen auf. Wenn das Zahnmark erreicht ist, in dem sich die Nerven befinden, sind die Schmerzen oft sehr intensiv. Bildet sich eine Eiteransammlung in diesem Bereich, nehmen Betroffene auch den Geruch und Geschmack des Eiters wahr, wenn er aufplatzt.

Wie oft Karies ist normal?

Von den sechs- bis siebenjährigen Kindern mit Milchzähnen hatte etwa die Hälfte schon einmal Karies. Bei Erwachsenen ist Karies häufiger: Im Alter zwischen 35 und 44 Jahren sind durchschnittlich etwa elf Zähne von Karies befallen, haben eine Füllung, sind überkront oder fehlen.

Wie sieht tiefer Karies aus?

Weiße und bräunliche Flecken, oder gar Defekte auf offenliegenden Flächen sind mit bloßem Auge erkennbar und geben ggf. Hinweise für eine evtl. Karies. Auch die Entzündung des Zahnfleisches, sowie freiliegende kariöse Ränder von Füllungen oder Kronen werden vom Zahnarzt zuverlässig erkannt.

Wieso bin ich so anfällig für Karies?

Zahnbeläge, Zucker und Zeit.

Entsteht Karies trotz regelmäßigen Putzens und zuckerarmer Ernährung, können auch andere Risikofaktoren eine Rolle spielen. So fördert etwa Rauchen die Entstehung von Zahnbelag und schwächt die Reparaturfunktion des Speichels.

Welche Farbe hat Karies?

Weißliche bis bräunliche Verfärbungen auf den Zähnen sind erste Anzeichen für eine Karies, die behandelt werden sollte. Die Entstehung von Initialkaries beginnt mit dem Auslösen der Mineralien aus dem Zahnschmelz. Mit Fluorid und guter Mundhygiene kann dem Fortschreiten zu diesem Zeitpunkt noch entgegengewirkt werden.

Wo zeigt sich Karies am häufigsten?

Karies tritt bevorzugt in Bereichen auf, die nicht oder nur schlecht mit der Zahnbürste erreicht werden können. Dazu zählen vor allem die Vertiefungen der Zähne auf den Kauflächen (Fissuren), die Zahnzwischenräume, Füllungs- und Kronenränder und bei älteren Menschen auch die Zahnwurzelbereiche.

War 10 Jahre nicht beim Zahnarzt?

Fazit: Keine Angst vor'm ersten Zahnarztbesuch

Sie sehen: Auch wenn Sie schon seit langer Zeit nicht mehr beim Zahnarzt gewesen sind, gibt es beim ersten Besuch nichts zu befürchten. Er dient lediglich dazu, dass Sie sich mit der Praxis vertraut machen und den aktuellen Zustand Ihrer Zähne bestimmen lassen.

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