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Ist Karies das gleiche wie ein Loch?

Gefragt von: Natalia Haag  |  Letzte Aktualisierung: 20. September 2022
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Die meisten Patienten denken an ein „Loch im Zahn“, wenn sie von Karies hören. Doch Karies ist nicht einfach nur ein Loch, sondern eine bakterielle Infektion im Mundraum. Rund 95 Prozent aller in Industrieländern lebenden Menschen leiden unter Karies, auch Zahnfäule genannt.

Ist Karies und ein Loch das gleiche?

Was versteht man unter Karies? Die meisten kennen Karies als ein Loch im Zahn. Diese Beschreibung ist zwar zutreffend, aber nicht wirklich präzise. Genauer gesagt versteht man unter Karies die Zerstörung des Zahnhartgewebes, Zahnschmelzes und Dentins.

Ist ein Loch im Zahn immer Karies?

Besteht ein Loch im Zahn, bedeutet das, dass ein Zahn von Karies befallen ist. Jedoch entsteht nach einer bakteriellen Infektion mit Karies das Loch nicht sofort, vielmehr handelt es sich um einen Prozess, der solange voranschreitet, wie der Abbauprozess unbehandelt bleibt.

Wie sieht Karies Loch aus?

Dentin ist weicher als der Zahnschmelz. Oft dringt Karies deshalb durch ein kleines Loch im Schmelz ein und verbreitet sich schnell im Dentin. Dann sind deutlich bräunliche Löcher zu erkennen. Der Zahnschmelz kann in Plättchen abbrechen.

Wie erkenne ich ob ich ein Loch im Zahn habe?

Anzeichen für Karies: So erkennen Sie Löcher
  • Weiße, braune oder schwarze Flecken auf den Zähnen.
  • Kleine dunkle Punkte, die sich nicht entfernen lassen.
  • Dunkle Rillen auf den Zähnen.
  • Mundgeruch.
  • Sensible und schmerzempfindliche Zähne bei kalten und warmen Reizen.
  • Pochende Zahnschmerzen.

Karies: Wenn ein Loch kein Loch ist | Odysso – Wissen im SWR

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Kann ein Loch im Zahn wieder zuwachsen?

Bei kleinen Löchern bildet der Körper selbst Dentin, um diese zu schließen. Bei größeren Löchern muss der Zahnarzt helfen. Tideglusib wirkt wie ein Dentin-Booster. Es stimuliert die Stammzellen, die dann wiederum Dentin bilden.

Kann man Karies durch Zähneputzen weg?

Im Kampf gegen Karies ist eine gute tägliche Mundpflege die wirksamste Waffe. Regelmäßiges Putzen und Fluorid können sogar dabei helfen, dass Karies sich zurückbildet. Der Zahnschmelz kann sich selbst heilen, indem er Mineralien aus dem Speichel und das Fluorid aus der Zahnpasta oder anderen Quellen dafür nutzt.

Ist es normal Karies zu haben?

Karies ist auch in Deutschland die am weitesten verbreitete Infektionskrankheit. 99% der Erwachsenen sind von Karies betroffen. Der Anteil der Menschen mit vollkommen kariesfreien Zähnen, ist mit 1% verschwindend gering.

Was macht Zahnarzt bei Loch?

Was macht der Zahnarzt bei Karies? Wenn der Zahnarzt einen Kariesbefall feststellt, muss die geschädigte Zahnsubstanz entfernt und das entstandene Loch sorgfältig gereinigt werden, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Mithilfe eines kleinen Bohrers wird die Karies entfernt.

Ist ein Loch im Zahn schwarz?

Bei den schwarzen Punkten oder Stellen auf der Zahnoberfläche – dem Zahnschmelz – handelt es sich meist um verfärbte Grübchen oder Fissuren (Furchen zwischen den Höckern) bei den Seitenzähnen, aber auch um verfärbte Frontzähne. Für die Verfärbungen gibt es verschiedene Ursachen.

Wie lange dauert es bis man ein Loch im Zahn hat?

Wie schnell entsteht Karies? Karies entwickelt sich schleichend. Bis sich poröse Stellen und Löcher bilden, dauert es ein bis zwei Jahre. Wichtig sind daher regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen beim Zahnarzt, so kann die Ausbreitung von Karies verhindert werden.

Welche Zahnpasta entfernt Karies?

So sind in den elmex® Zahnpasten, Zahnspülungen sowie dem einmal wöchentlich anzuwendenden Zusatzschutz elmex® gelée besonders wirksame Inhaltsstoffe, die die Zähne remineralisieren und effektiv vor Karies schützen. Die elmex® Zahnbürsten ermöglichen eine effektive Plaqueentfernung bis in die Zahnzwischenräume.

Wie lange kann man mit einem Loch im Zahn warten?

Bis es soweit kommt, dauert es in der Regel zwei bis drei Jahre. Bedeutet: regelmäßige Kontrolluntersuchungen sind wirklich wichtig. Den Beginn einer Karies kannst du selbst nicht feststellen, sondern du bemerkst sie oft erst dann, wenn es schon zu spät ist.

Sind Löcher in den Zähnen normal?

Im Laufe Ihres Lebens können Sie Löcher in Ihren Zähnen zwar nicht vollständig vermeiden, das Risiko des Zahnverlustes durch eine Karies aber minimieren. Die richtige Zahnpflege ist der zweite wichtige Faktor, um Karies vorzubeugen. Jeder sollte sich mindestens zweimal täglich drei Minuten lang die Zähne putzen.

Was passiert wenn man ein kleines Loch im Zahn hat?

Handelt es sich um ein kleines Loch, ist die Behandlung kurz und schmerzlos. Ihr Zahnarzt nimmt den Bohrer zur Hand und entfernt die beschädigte Stelle. Auch wenn das bei Patienten zu den besonders unbeliebten Maßnahmen zählt, so ist sie doch notwendig. Denn Karies ist eine bakteriell bedingte Infektion.

Wie viel kostet es Karies zu entfernen?

Material und Herstellung sind vergleichsweise teuer – die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen lediglich die Kosten einer Standardversorgung. Eine Zahnfüllung aus Keramik kostet ca. 350 bis 550 Euro.

Welche Farbe hat Karies?

Weißliche bis bräunliche Verfärbungen auf den Zähnen sind erste Anzeichen für eine Karies, die behandelt werden sollte. Die Entstehung von Initialkaries beginnt mit dem Auslösen der Mineralien aus dem Zahnschmelz. Mit Fluorid und guter Mundhygiene kann dem Fortschreiten zu diesem Zeitpunkt noch entgegengewirkt werden.

Warum tut ein Loch im Zahn weh?

Warum tut es überhaupt weh? Wenn sich eine Karies durch den harten Zahnschmelz gefressen hat und das Innere des Zahns erreicht, führen diese tiefen Löcher in der Regel zu Entzündungen der so genannten Zahnpulpa, also des Innenlebens im Zahn – wo auch die Nerven liegen.

Kann man ein Loch im Zahn haben ohne Schmerzen?

Es gibt keine Symptome einer anfänglichen Karies. Solange die Karies nur die äußere Oberfläche des Zahns betrifft, sei es Zement, der die koronale Oberfläche bedeckt, oder Zahnschmelz, der die Wurzeloberfläche bedeckt, tut der Zahn nicht weh oder ist auch nicht empfindlich.

Ist es normal mit 20 Karies zu haben?

Die Häufigkeit von Karies in verschiedenen Altersgruppen im Überblick: Etwa 80 % der Zwölfjährigen haben keine Karies. Bei den übrigen 20 % dieser Altersgruppe sind ein oder mehrere Zähne von Karies betroffen.

Warum habe ich so viel Karies?

Karies kann immer wieder auftreten, wenn die Krankheitserreger, vor allem Streptococcus mutans und Laktobazillen über einen längeren Zeitraum im Mundraum mit zucker- bzw. kohlenhydratehaltigen Speiseresten zusammenwirken (siehe auch „Ursachen von Karies“).

In welchem Alter bekommt man Karies?

Von den sechs- bis siebenjährigen Kindern mit Milchzähnen hatte etwa die Hälfte schon einmal Karies. Bei Erwachsenen ist Karies häufiger: Im Alter zwischen 35 und 44 Jahren sind durchschnittlich etwa elf Zähne von Karies befallen, haben eine Füllung, sind überkront oder fehlen.

Wie kriegt man Karies ohne Bohren weg?

Eine Methode, kariesbefallenes Zahngewebe ganz ohne Bohren zu entfernen, ist das Lasern. Auch dabei sollen weniger Schmerzen auftreten. Außerdem tötet der Laser Bakterien ab. Sein Einsatz ist jedoch nicht immer möglich.

Ist Salz gut gegen Karies?

Man hört immer wieder, dass Salz gegen Karies hilft, doch das ist leider nur ein Gerücht: Versuchen Sie keinesfalls, bestehende Karies mit einer Paste aus Salz und Wasser „wegzureiben“, wie es gelegentlich empfohlen wird – das funktioniert nicht und kann zudem den Zahnschmelz zerstören!

Was tötet kariesbakterien ab?

Xylit (Birkenzucker) ist ein Zuckeraustauschstoff und hat sich als effektive Methode in der Kariesprophylaxe bewährt. Die Bakterien können Xylit nicht verwerten und sterben ab. Um die Wirkung von Xylit zu nutzen, können xylithaltige Kaugummis oder Bonbons nach dem Mittagessen und nach Zwischensnacks genossen werden.