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Ist Kalium schädlich für die Nieren?

Gefragt von: Herr Prof. Dr. Jonas Köster MBA.  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Die rasche Verschiebung von Kalium aus den Zellen in das Blut kann die Nieren überfordern und zu einem lebensbedrohlichen Kaliumüberschuss führen. Eine überschüssige Kaliumzufuhr allein führt oft zu keinem Kaliumüberschuss, weil gesunde Nieren überschüssiges Kalium gut ausscheiden können.

Warum ist Kalium schlecht für die Nieren?

Steigt oder fällt der Kaliumwert im Blut zu sehr, belastet das vor allem das Herz und kann zu lebensbedrohenden Zuständen führen. Eine Einschränkung der Nierenfunktion reduziert die Ausscheidung von Kalium enorm, da es zu 95% über die Niere ausgeschieden wird.

Kann man Kalium bedenkenlos einnehmen?

Kaliumpräparate sollten nicht "ins Blaue hinein" eingenommen werden. Ein Zuviel an Kalium kann nämlich auch gefährlich werden: die Erregbarkeit der Zellen wird zu stark herabgesetzt, das Herz wird langsamer, es kommt im schlimmsten Fall zum Herzstillstand.

Warum ist zuviel Kalium schädlich?

Ist dagegen das Kalium zu hoch, kann es zu Missempfindungen vor allem im Mundbereich, Muskelzuckungen und Lähmungen sowie im schlimmsten Fall zu Herzrhythmusstörungen kommen. Auch generell bei akuten und chronischen Erkrankungen sowie bei der Einnahme bestimmter Medikamente gilt es, den Kaliumspiegel zu überwachen.

Ist Kalium Schädlich bei Niereninsuffizienz?

Wenig Kalium und Natrium

Vor allem im fortgeschrittenen Stadium der Niereninsuffizienz ernähren sich Betroffene am besten kaliumarm, um den durch die Nierenschwäche erhöhten Kaliumspiegel im Blut nicht noch weiter ansteigen zu lassen. Zu viel Kalium löst nämlich unter Umständen Herzrhythmusstörungen aus.

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Was schadet den Nieren am meisten?

Risikofaktoren für Nierenschwäche

Vor allem Bluthochdruck, Diabetes und Arteriosklerose schädigen auf Dauer die sehr feinen Gefäße der Nieren. Darüber hinaus setzt Übergewicht ihnen zu. Bei Menschen mit starkem Übergewicht (Adipositas) kommen oft mehrere Risikofaktoren für ein Nierenversagen zusammen.

Was darf man bei schlechten Nierenwerten nicht essen?

Lebensmittel, die viel Phosphat enthalten, sind:
  • Milchprodukte.
  • Fleisch.
  • Fisch.
  • Vollkornprodukte.
  • Bohnen und Linsen.
  • Nüsse/Mandeln.
  • Dunkle Schokolade/Kakao.
  • Softdrinks (z.B. Cola) und Bier.

Was hat Kalium für Nebenwirkungen?

Zu den möglichen Nebenwirkungen einer Kaliumanwendung zählen: Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen: Azidosen, Hyperkaliämie, Hyperchlorämie. Herzrhythmusstörungen. Übelkeit.

Wie wirkt Kalium auf den Blutdruck?

Kalium hingegen hat eine blutdrucksenkende Wirkung und gilt als besonders wichtig für die Herzzellen. Es stabilisiert diese und ist für die Bildung der elektrischen Impulse (wichtig für die Erregungsleitung im Herzen) und somit für eine rhythmische Aktivität des Herzens von entscheidender Bedeutung.

Ist Kalium gut für das Herz?

So wichtig sind Kalium und Magnesium fürs Herz

Die beiden Mineralien stabilisieren die Herzzellen elektrisch. Das ist wichtig für den Herzschlag. Die Pumptätigkeit des Herzens beruht nämlich im Wesentlichen auf Wechselwirkungen zwischen verschiedenen elektrisch geladenen Teilchen in den bzw. außerhalb der Zellen.

Ist Kalium gut für die Leber?

Im tierischen Organismus werden der Kohlenhydrat- und auch der Fettstoffwechsel durch Kalium beeinflusst: Kaliumionen steigern die Vorgänge der Glykolyse und auch das Glykogen in der Leber, der Lipolyse, der Gewebsatmung und auch der Synthese von Eiweißstoffen.

Wie merkt man Kaliumüberschuss?

Ein leichter Kaliumüberschuss verursacht selten Symptome, wenn überhaupt. Manchmal können die Patienten Muskelschwäche entwickeln. Bei einer seltenen Erkrankung, die familiäre periodische Lähmung genannt wird, erleiden die Betroffenen Schwächeanfälle, die zu einer Lähmung führen können.

Wie schnell senkt Kalium den Blutdruck?

Š Hypertoniker erreichen durch Kalium eine Blutdrucksenkung von 4,4 mmHg systolisch und 2,5 mmHg diastolisch, Normotoniker nur von 1,8 mmHg systolisch und 1,0 mmHg diastolisch. Š Auch Kochsalz spielt eine Rolle.

Wie viel Kalium am Tag zu sich nehmen?

Ab 15 Jahren sowie für Erwachsene und Schwangere beträgt der Schätzwert 4 000 mg/Tag. Bei Stillenden beträgt der Schätzwert für eine angemessene Kaliumzufuhr 4 400 mg/Tag (s. Tabelle Referenzwerte für die Kaliumzufuhr).

Wie gefährlich ist Kalium?

Der Normbereich des Serum-Kaliumspiegels liegt für Erwachsene bei 3,6-5,0 mmol/l. Ein Serum-Kaliumspiegel über 5,0 mmol/l ist zeitnah kontrollbedürftig. Ein Spiegel über 6,0 mmol/l ist bedrohlich, dann muss der Arzt eine rasche Kaliumsenkung einleiten.

Wann nimmt man Kalium am besten ein?

„Grundsätzlich sollten Kalium und Magnesium nur eingesetzt werden, wenn im Labor ein Mangel daran festgestellt wurde“, betont Götte. Können durch eine magnesium- und kaliumreiche Ernährung die Normwerte nicht erreicht werden, sollten nicht Nahrungsergänzungsmittel, sondern Medikamente zum Einsatz kommen.

Kann Kalium Blutdruck erhöhen?

Die Effekte der Mineralstoffe sind gegenläufig: Während Natrium den Blutdruck steigert, sorgt Kalium für eine Senkung des systolischen Blutdrucks (oberer Messwert) und des diastolischen Blutdrucks (unterer Messwert).

Wie viel Kalium maximal?

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) empfiehlt für den Zusatz von Kalium zu Nah- rungsergänzungsmitteln (NEM) eine Höchstmenge von 500 Milligramm (mg) pro Tagesver- zehrempfehlung eines NEM (Tabelle 1).

Was macht Kalium im Gehirn?

Das Wichtigste in Kürze: Kalium ist unentbehrlich für die Reizweiterleitung in Muskel- und Nervenzellen, das Zellwachstum und die Bildung von Eiweiß und Glykogen. Der Mineralstoff ist in vielen Lebensmitteln enthalten und eine Nahrungsergänzung beim Gesunden in der Regel nicht nötig.

Welche Krankheiten führen zu Kaliummangel?

Ein niedriger Kaliumspiegel kann viele Ursachen haben, entsteht jedoch hauptsächlich durch Erbrechen, Durchfall, Erkrankungen der Nebenniere oder Anwendung von Diuretika. Ein niedriger Kaliumspiegel kann zu Schwäche, Krämpfen, Zittern oder sogar Lähmung von Muskeln führen, und es kann zu Herzrhythmusstörungen kommen.

Kann man Kalium oral überdosieren?

Bei Überdosierung kann es zu Hyperkaliämie kommen, insbesondere bei gleichzeitiger Azidose oder Niereninsuffizienz. Symptome der Hyperkaliämie sind vor allem kardiovaskuläre Störungen.

Ist Kalium entwässernd?

Tatsächlich können wir mit unserer Ernährung dazu beitragen, unseren Körper sanft zu entwässern. Ganz oben stehen dabei kaliumreiche und harntreibende Lebensmittel.

Ist Joghurt gut für die Nieren?

Nierenerkrankte sollten nicht mehr als 1/8 Liter Milch, Joghurt oder Buttermilch pro Tag trinken, denn diese Produkte enthalten reichlich Kalium und Phosphor. Geeignete Nahrungsmittel sind z.B. Frischkäse, Topfen, Camembert, Mozzarella etc. Milch kann beim Kochen durch mit Wasser verdünntes Obers ersetzt werden.

Welches Gemüse dürfen Nierenkranke essen?

Kaliumreiche Gemüse sind z.B. Brokkoli, Kartoffeln, Spinat, Rosenkohl, Grünkohl, Hülsenfrüchte und Blumenkohl. Diese Gemüsesorten in reichlich Wasser gekocht sind kaliumärmer als gedämpftes. Wichtig ist das Kochwasser wegzuschütten und nicht etwa für Soßen zu verwenden.

Sind Bananen gut für die Nieren?

Für Nierenkranke seien Bananen deshalb so hochgradig toxisch, weil sie viel Kalium enthalten – und man sich bei Niereninsuffizienz schliesslich kaliumarm ernähren müsse. Doch selbst bei einer Niereninsuffizienz ist eine kaliumarme Kost erst im fortgeschrittenen Stadium nötig.