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Ist ITER gefährlich?

Gefragt von: Ismail Lorenz  |  Letzte Aktualisierung: 11. Mai 2023
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Auch bei der Kernfusion fallen radioaktive Abfälle an. Nach Angaben von Verfechtern des ITER-Projektes strahlen diese Abfälle aber viel weniger stark als Atombrennstäbe. Nach hundert Jahren Lagerung soll der ITER-Müll die Umwelt weniger belasten als Abfälle aus Kohlekraftwerken.

Wie gefährlich ist ein Fusionsreaktor?

Es fallen keine direkten Schadstoff-Emissionen an. Gegenüber Kernspaltung hat die Kernfusion weniger direkte Nachteile: Eine unkontrollierte Kettenreaktion ist noch unwahrscheinlicher, es herrschen wesentlich kürzere Zerfallszeiten für den radioaktiven Rückstand (30-100 Jahre), der zudem schwächer strahlt.

Kann ein Fusionskraftwerk explodieren?

Bei der Fusion verschmelzen kleine Wasserstoff-Atome - wodurch Energie freigesetzt wird. Der Vorteil vom Sonnenfeuer: Fusionskraftwerke können nicht explodieren. Der Brennstoff reicht dafür nicht aus.

Was würde passieren wenn ein Fusionsreaktor explodiert?

Zudem entstehen radioaktive Abfälle, allerdings nur etwa die Hälfte dessen, was bei vergleichbaren Atomkraftwerken anfällt. Ein Vorteil gegenüber Atomkraftwerken: Fusionsreaktoren können nicht explodieren. Eine Katastrophe wie es in Tschernobyl kann nicht passieren.

Was ist das Problem bei der Kernfusion?

- Die Kernfusion ist mit extremer Neutronenstrahlung verbunden. Deshalb muss der Reaktor mit einem Schutzmantel umgeben sein, der die Strahlung abfängt. Diese Strahlung schädigt aber das Material des Mantels und verursacht außerdem induzierte Radioaktivität.

Neues vom Kernfusionsreaktor ITER

19 verwandte Fragen gefunden

Hat Kernfusion Zukunft?

Hat Kernfusion eine Zukunft? Kernfusion wird von den Forschenden als Energiequelle der Zukunft betrachtet. Derzeit ist die Technik aber noch nicht sehr rentabel.

Ist Wasserstoff radioaktiv?

Es hat mit einer relativen Häufigkeit von 99,99 % den weitaus größten Anteil am irdisch vorkommenden Wasserstoff. Es ist nicht radioaktiv, also stabil.

Hat Deutschland einen Fusionsreaktor?

Nach der Fertigstellung des Fusionsforschungsreaktors Wendelstein 7-X in Greifswald eröffnet Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) am kommenden Dienstag die nächste Phase der Experimente.

Ist Fusion radioaktiv?

Ein Fusionskraftwerk erzeugt radioaktiven Abfall, weil die energiereichen Neutronen, die bei der Fusion entstehen, die Wände des Plasmagefäßes aktivieren. Wie intensiv und wie lang andauernd diese Aktivierung ausfällt, hängt von den Materialien ab, auf welche die Neutronen auftreffen.

Wann soll der Iter fertig sein?

Claessens rechnet nicht damit, dass Iter vor 2028 in Betrieb geht. Laut Coblentz ist es das erklärte Ziel, zumindest den zweiten Termin einzuhalten. Nach dem Ende der Deuterium-Experimente soll Iter 2035 erstmals mit einem Brennstoffgemisch aus Deuterium und Tritium gefüllt werden.

Wann geht ITER in Betrieb?

Ende 2025 soll der Forschungsbetrieb beginnen. Seine volle Leistung unter Beweis stellen wird ITER nach jetzigen Planungen aber erst 2035. Noch ein paar Jahre später soll dann der bereits geplante ITER-Nachfolger DEMO beweisen, dass Kernfusionsreaktoren tatsächlich große Mengen an sauberer Energie liefern können.

Wann geht ITER ans Netz?

Wichtiges Etappenziel auf Europas größter Baustelle: Zwei Teile des Kryostaten des Fusionsforschungsreaktors International Thermonuclear Experimental Reactor, kurz Iter, sind fertig. Ende 2025 soll die Anlage ihren Betrieb aufnehmen.

Wie viel kostet der ITER?

Jetzt liegen die Zahlen auf dem Tisch – und sie sind ernüchternd: Frühestens im Jahr 2026 wird der Reaktor voll einsatzfähig sein. Und: Iter wird um das Dreifache teurer werden und statt fünf Milliarden 15 Milliarden Euro kosten.

Ist das der Durchbruch bei der Kernfusion?

In den USA ist Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern laut Regierungsangaben ein historischer Durchbruch auf dem Feld der Kernfusion gelungen. Beim Verschmelzen von Atomkernen sei erstmals mehr Energie gewonnen als verbraucht worden, sagte US-Energieministerin Jennifer Granholm in Washington.

Warum scheitert Kernfusion?

Daran scheitert es bislang

Bisher wird in die Kernfusion noch mehr Energie hineingesteckt, als man heraus bekommt. Der Grund: Das Plasma muss auf über 100 Millionen Grad Celsius erhitzt werden. Und diese Hitze muss konstant gehalten werden, damit sich das Plasma nicht abkühlt und die Reaktion aufhört.

Warum ist Kernfusion so schwierig?

Es ist jedoch schwierig, sie lange genug aufrecht zu erhalten, damit die Kernfusion in Gang kommt. Denn das Problem ist, dass der Reaktor, der die Wasserstoffkerne umgibt, keine 100 Millionen Grad heiß ist. Deshalb dürfen die Teilchen beispielsweise die Wände des Reaktors nicht berühren.

Ist Deutschland noch radioaktiv?

Bestimmte Pilz- und Wildarten sind in einigen Gegenden Deutschlands durch die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl noch immer stark mit Cäsium-137 belastet. Der Süden Deutschlands – vor allem Südbayern und der Bayerische Wald – ist vom Tschernobyl-Fallout 1986 besonders betroffen.

Was passiert wenn man radioaktiv verstrahlt wurde?

Wenn die Strahlendosis sehr hoch ist, kann das Gewebe oder auch der gesamte Organismus absterben. Die Strahlenschäden können aber auch repariert werden. Wenn die Reparatur aber fehlerhaft durchgeführt wird, kann dies langfristig zum Beispiel zur Entstehung von Krebs führen.

Ist Japan noch radioaktiv?

Der sagt: „Ganz Japan hat eine mittlere natürliche Strahlenexposition von 1,50 Millisievert pro Jahr. Das ist deutlich geringer als der deutsche Mittelwert von 2,10. Schweden und Finnland haben noch höhere Strahlenwerte.

Warum schmilzt ein Fusionsreaktor nicht?

Damit das Prinzip auch auf der Erde funktioniert, müssen Plasmen in Reaktoren auf mindestens 100 Millionen Grad Celsius erhitzt werden. Magnetfelder schließen das Plasma ein, sodass die Wand des Reaktors nicht schmilzt.

Wer ist an Iter beteiligt?

ITER wird als gemeinsames Forschungsprojekt der sieben gleichberechtigten Partner EU, welche die 27 EU-Staaten, das Vereinigte Königreich und die Schweiz vertritt, USA, China, Südkorea, Japan, Russland und Indien entwickelt, gebaut und betrieben.

Wie heiß wird es in einem Fusionsreaktor?

Mit diesen Verfahren werden in heutigen Fusionsanlagen Temperaturen von 100 Millionen Grad Celsius nahezu auf Knopfdruck erreicht. Das heiße Plasma ist zugleich extrem dünn: Auf einen Kubikmeter kommen nur 1020 Teilchen.

Warum Wasserstoff nicht die Zukunft ist?

Grund für die lange Wartezeit: Die aufwendige Herstellung des Gases. Wie Strom ist Wasserstoff kein Primärenergieträger, der einfach irgendwo abgebaut und verwendet werden kann. Wasserstoff muss zuerst erzeugt werden und dafür braucht es Rohstoffe wie Erdöl und Erdgas oder auch Biomasse und Wasser.

Wie gefährlich ist Tritium in Uhren?

Wird hier radioaktives Material vom Körper aufgenommen, kann es zu Gesundheitsschädigungen kommen. So lange die Leuchtmasse in der Uhr drin ist braucht man sich keine Gedanken machen. Absolut vorsichtig sollte man allerdings bei speziellen Militäruhren oder Instrumente, die vor 1965 hergestellt wurden, sein.

Ist Fukushima noch radioaktiv?

Durch den Reaktorunfall in Fukushima wurden radioaktive Stoffe in die Atmosphäre freigesetzt. Mit Wind und Niederschlägen verbreiteten sie sich in den Meeren und auf der Erdoberfläche. In das zur Kühlung der Reaktoren von Fukushima verwendete Wasser gelangen auch heute noch radioaktive Stoffe.

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