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Ist Insulin auf Dauer schädlich?

Gefragt von: Herr Prof. Hans-J. Witte  |  Letzte Aktualisierung: 3. September 2022
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Insulin ist ein körpereigenes Hormon, dessen Gabe zu unerwünschten Nebenwirkungen wie Gewichtszunahme führen kann. Außerdem kann sich der Körper an das Insulin gewöhnen, sodass eine immer höhere Dosis erforderlich wird. Mögliche Folgen sind Übergewicht, das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall kann steigen.

Wie viel langzeitinsulin spritzen?

Bei der Verwendung des Langzeit-Analoginsulins Insulin glargin (Handelsname: Lantus) ist meist nur eine Einmalgabe täglich erforderlich. Üblicherweise wird es abends zwischen 18 und 22 Uhr unter die Haut (subkutan, kurz: s. c.) in den Oberschenkel oder Bauch injiziert.

Kann zu viel Insulin gefährlich sein?

Gelegentlich, wenn auch zum Glück äußerst selten, hört man von Menschen, die an einer Überdosis Insulin gestorben sind. Manchmal handelt es sich um einen Mord wie der an Betty Barlow, manchmal um Suizid oder ein Versehen. Das ist tragisch.

Kann man von Insulin süchtig werden?

Ein unbegründeter Gedanke, denn bei Insulin handelt es sich um ein körpereigenes Hormon, an dem es Diabetikern mangelt und das deshalb oft von außen zugeführt werden muss. Die Gefahr für eine Abhängigkeit besteht hier nicht.

Wie oft kann man Insulin spritzen?

Supplementäre Insulintherapie (SIT)

Bei der ergänzenden oder supplementären Insulintherapie wird ein kurz wirksames Insulin meist ein- bis dreimal täglich vor den Mahlzeiten gespritzt. Es können Human-Insuline oder Insulin-Analoga zum Einsatz kommen.

Insulin: Zuckerkrank und lebenslang spritzen? Alles zum Hormon & Medikament bei Diabetes Mellitus

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Sind 8 Einheiten Insulin viel?

Bei einem BE-Faktor von 2,0 sind es 8 Einheiten Insulin für 4 BE. Vor dem Spritzen muss der Blutzucker gemessen werden. Ist der Wert im Zielbereich, wird genau die Menge gespritzt, die man zur Abdeckung der BE benötigt.

Was ist das beste langzeitinsulin?

Sie heißen auch Intermediärinsuline. NPH-Insulin (Neutral Protamin Hagedorn) ist Humaninsulin, das durch den Zusatz von Protamin verspätet seine Wirkung entfaltet. Es besitzt einen ausgeprägteren Wirkhöhepunkt als echtes Langzeitinsulin.

Was löst Insulin im Gehirn aus?

Glückshormon Dopamin wird durch Insulin vermehrt ausgeschüttet. Glücksgefühl durch Zucker: Das Hormon Insulin beeinflusst offenbar unser Belohnungszentrum. Steigt nach einer zuckerreichen Mahlzeit der Insulinspiegel, so schüttet das Gehirn auch mehr Dopamin aus.

Was ist besser Metformin oder Insulin?

Nach einer Erstbehandlung mit Insulin erwies sich eine Folgebehandlung mit Metformin einer weiteren Behandlung mit Insulin in dieser kleinen Studie überlegen. Die Behandlung mit Metformin erzielte günstigere Effekte auf die Funktion der Insulin-produzierenden Zellen und den Langzeitblutzuckerwert (HbA1c-Wert).

Bei welchen Werten muss Insulin gespritzt werden?

1. Nicht zu lang mit Insulin warten! HbA1c-Werte über 8,0 % sollten unbedingt Anlass sein, die Therapie entsprechend zu überdenken.

Wann sollte man langzeitinsulin Spritzen?

Das Langzeitinsulin Lantus, vor dem Frühstück gespritzt, in Kombination mit dem kurzwirksamen Insulin Lispro vor den Mahlzeiten wirkt in Bezug auf die Stoffwechseleinstellung vergleichbar wie zu anderen Spritzzeiten (vor dem Abendessen oder dem Zubettgehen).

Was ist besser Insulin Spritzen oder Tabletten?

In der Regel gilt: Je jünger und dünner der Diabetes Patient ist und je höher seine Blutzuckerwerte sind, desto eher sollte eine Insulinbehandlung beginnen. Ein Ersatz für gesunde Ernährung und Bewegung ist Insulin jedoch ebenso wenig wie blutzuckersenkende Tabletten.

Was ist das beste Medikament gegen Diabetes?

Medikamente zur Behandlung des Typ-2-Diabetes sind: Metformin: Dieser Wirkstoff verringert die vom Körper hergestellte Glukosemenge und wird schon lange verwendet. Metformin ist am besten in Studien untersucht und mit am verträglichsten.

Ist ein zuckerwert von 140 Schlimm?

Wer nach 2 Stunden einen Blutzucker über 200 mg/dl (11,1 mmol/l) hat, ist zuckerkrank. Zwischen 140 mg/dl und 200 mg/dl (7,7 und 11,1 mmol/l) liegt der Bereich des Prädiabetes/pathologische Glucosetoleranz.

Bei welchem Wert kein Insulin Spritzen?

Bei einer Überzuckerung liegt der Wert über 7,8 mmol/l (140 mg/dl). Der Grund ist meist, dass Insulin fehlt oder nicht ausreichend wirkt.

Warum langzeitinsulin in den Oberschenkel?

Wir empfehlen nach wie vor, Langzeitinsulin (NPH-Insulin) in den Oberschenkel subkutan (s.c.) zu injizieren, weil es dort in der Regel langsamer und gleichmässiger resorbiert wird.

Ist ein Blutzuckerwert von 300 gefährlich?

Von Hyperglykämie spricht man bei einem Blutzuckerwert von über 250 mg/dl (13,8 mmol/l). Bedrohlich werden die Werte ab 400 mg/dl, Werte ab 600 bis 1.000 mg/dl können zu Bewusstseinstrübungen bis hin zum lebensgefährlichen diabetischen Koma führen.

Warum Metformin statt Insulin?

Wie wirkt Metformin? Metformin hindert die Leber daran, zu viel Zucker zu bilden. Muskeln und Fettgewebe nehmen dadurch mehr Traubenzucker aus dem Blut auf, ohne dass der Insulinspiegel im Körper steigt. Wenn Sie nur Metformin-Tabletten einnehmen, bekommen Sie davon keine Unterzuckerung.

Wie heißt das neue Medikament gegen Diabetes?

Tirzepatid ist ein neues Medikament zur Behandlung von Typ-2-Diabetes. Es kann dank einer zweifachen Wirkweise eine deutliche Gewichtsabnahme bewirken und die Blutzuckerwerte besser stabilisieren als ältere Medikamente – inklusive Insulin.

Kann Diabetes den Charakter verändern?

Ein zu niedriger Blutzucker (eine sogenannte Hypoglykämie) kann sich in Form von Nervosität, innerer Unruhe, Angstgefühlen oder Reizbarkeit äußern. Bei einem ausgeprägten Zuckermangel können sogar vorübergehende Wesensveränderungen wie plötzliche Aggressivität oder Albernheit auftreten.

Wie lange kann man mit Diabetes 2 leben?

„ Bereits Menschen mit einem hohen Risiko, an Diabetes Typ 2 zu erkranken, haben eine um 13 Jahre verkürzte Lebenserwartung – und dies unabhängig von Alter und Geschlecht“, betont Professor Dr. med.

Wird man bei Diabetes vergesslich?

Bei einer Insulinresistenz reagieren die Zellen nicht ausreichend auf das Hormon. Passiert das im Gehirn, scheinen Lernvermögen und Gedächtnis beeinträchtigt zu werden.

Wie hoch sollte der Blutzucker nachts sein?

Ziel sollte sein, dass der Blutzucker vor dem Schlafengehen nicht unter 120 mg/dl (6,7 mmol/l) liegt.

Was ist der Unterschied zwischen Langzeit und Kurzzeit Insulin?

Wobei wir wieder beim Thema „schnell oder langsam“ angelangt wären. Es wird zwischen kurz und lang wirksamen Insulinen unterschieden: Bei den kurz wirksamen Insulinen, auch Bolus-, Kurzzeit- oder Normal-Insulin genannt, setzt die Wirkung schnell ein, ebbt allerdings nach wenigen Stunden wieder ab.

Was passiert wenn sich ein Diabetiker kein Insulin spritzt?

Ohne Insulin kann der Zucker im Blut nicht genutzt werden und sammelt sich an. Eine sehr hohe Zuckerkonzentration im Blut verursacht eine Reihe von Beschwerden. Menschen mit Typ-1-Diabetes müssen täglich Insulin spritzen, denn ihre Bauchspeicheldrüse produziert kein oder nur sehr wenig Insulin.

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