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Ist Hypochondrie eine Angststörung?

Gefragt von: Frau Prof. Gabriele Schröder  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Aufgrund dieser krankhaften Angst, welche die Lebensqualität der Betroffenen meist stark einschränkt, ähnelt die Hypochondrie oftmals einer Panik- oder Angst-Störung. Tatsächlich gehört sie aber zu den sogenannten somatoformen Störungen.

Ist Hypochondrie eine psychische Krankheit?

Eine klinische Hypochondrie ist ein psychisches Problem, das zu einer erheblichen Einschränkung der Lebensqualität führen kann. Etwa ein Prozent der Bevölkerung ist davon betroffen. Symptome der Hypochondrie sind: Kreisende Gedanken um die eigene Gesundheit und Krankheiten.

Warum wird man zum Hypochonder?

Typisch für Hypochondrie ist ein gesteigertes Angstempfinden. Experten gehen davon aus, dass dies durch frühere Erlebnisse und Erfahrungen, etwa in der Kindheit begünstigt werden kann: Zum Beispiel durch Krankheit oder Todesfälle in der Familie, aber auch durch eine überbehütete Erziehung.

Was tun bei Hypochondrie Panikattacke?

Ärzte behandeln Hypochondrie-Patienten in der Regel mit einer Psychotherapie. Es bietet sich vor allem die sogenannte kognitive Verhaltenstherapie (KVT) an. Dabei lernen die Betroffenen, dass Beschwerden wie etwa leichte Kopfschmerzen normal sind und keine schwerwiegenden Erkrankungen bedeuten.

Was ist die schlimmste Angststörung?

Menschen mit einer Generalisierten Angststörung können diese Sorgen jedoch nicht kontrollieren. Sie verfolgen die Betroffenen die meiste Zeit des Tages und schränken ihre Lebensqualität stark ein. Die Patienten machen sich deutlich mehr Sorgen als Menschen ohne diese Störung.

Hypochondrie – Angst vor schweren Krankheiten | Die Ratgeber

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Welcher Mangel löst Angstzustände aus?

Die Auslöser für die Angstzustände können körperlich oder psychisch sein. Mögliche körperliche Ursachen sind Schilddrüsenfehlfunktionen, Vitamin-B1-Mangel, Lebererkrankungen oder ein gestörter Kalziumhaushalt.

Wie verhalten sich Menschen mit Angststörung?

Menschen mit einer generalisierten Angststörung haben nahezu ständig Angst. Das Angstgefühl lässt sich nicht kontrollieren und schränkt den Alltag ein. Beschwerden wie Herzrasen oder Magenprobleme können hinzukommen. Psychotherapie und bei Bedarf Medikamente können helfen, die Angst wieder in den Griff zu bekommen.

Ist Hypochondrie eine schwere Krankheit?

Wie im Theaterstück "Der eingebildete Kranke" von Molière wird ein Hypochonder von seinem Umfeld oft nicht ernst genommen. Dabei sind Menschen mit klinischer Hypochondrie nicht wehleidig, sondern schwer psychisch erkrankt.

Ist Hypochondrie eine Psychose?

Die Symptome der Hypochondrie treten nicht nur bei Neurosen, sondern auch Psychosen und Hirnkrankheiten auf. Wichtig ist, dass vor der Diagnosestellung der Hypochondrie organische Ursachen und Erkrankungen abgeklärt werden, denn natürlich kann ein von der Hypochondrie betroffener Mensch ernsthaft körperlich erkranken.

Warum habe ich immer Angst krank zu sein?

Wenn die Angst vor Krankheiten Gedanken, Verhalten und das Leben bestimmt, kann es sich dabei um Hypochondrie handeln. Etwa jeder dritte Deutsche hatte im Jahr 2021 Angst vor einer schweren Erkrankung. Das besagt die Studie "Die Ängste der Deutschen", die die Versicherungsgesellschaft R+V seit 1992 jährlich durchführt.

Wie heilt man einen Hypochonder?

Die Therapie der Hypochondrie besteht hauptsächlich aus Verhaltenstherapie (Psychotherapie). Mit Medikamenten behandelt der Arzt die hypochondrische Störung nur in schweren Fällen. Meistens fällt die Wahl (wie auch bei Angst-Störungen) auf die kognitive Verhaltenstherapie.

Ist Hypochondrie eine Zwangsstörung?

Hypochonder zeigen vielfach auch Symptome einer Depression oder einer Zwangsstörung, so dass Gemeinsamkeiten der Ursachen der Hypochondrie mit jenen Störungen zu vermuten sind.

Haben Hypochonder wirklich Schmerzen?

Über Hypochonder wird oft gelacht, aber die sogenannte "Gesundheitsangst" ist eine medizinische Diagnose. Zwar werden die Patienten nach den Untersuchungen als physisch gesund bezeichnet; aber ihre Symptome sind real, sie haben wirklich Schmerzen.

Kann man Hypochondrie heilen?

Bei mehr als 70 Prozent lässt sich Hypochondrie heilen

Die gute Nachricht: Eine hypochondrische Störung ist unproblematisch behandelbar. Eine bestimmte Form der Psychotherapie, die kognitive Verhaltenstherapie, ist bei der hypochondrischen Störung die am besten untersuchte und wirksamste Behandlung.

Wie oft gehen Hypochonder zum Arzt?

Nach den Ergebnissen einer Hausarztstudie in Düsseldorf sind 15 bis 30 Prozent der Patienten im Wartezimmer eines Hausarztes Hypochonder.

Warum bin ich ein Hypochonder?

Druck am Arbeitsplatz, knappe Freizeit, fehlender Ausgleich - Stress hat viele Ursachen.

Wie beruhigt man einen Hypochonder?

Menschen mit einer Hypochondrie empfinden reale Symptome - und haben eine übergroße Angst, ernsthaft erkrankt zu sein. Das quält sie so, dass ihr Leben stark beeinträchtigt ist. Eine Psychotherapie kann helfen, die Ängste zu relativieren und mit dem eigenen Körper entspannter umzugehen.

Ist Hypochondrie gefährlich?

Allerdings sind seine Beschwerden nicht lebensgefährlich, und jeder Gesunde würde sie als das abtun, was sie sind: normale körperliche Symptome, die jeder immer mal wieder an sich selbst beobachten kann. Sorge um die eigene Gesundheit kann zwar überlebenswichtig sein.

Was ist ein Hypochondrischer Wahn?

hypochondrischer Wahn, Überzeugung, unheilbar krank oder dem Siechtum oder Tode verfallen zu sein. Dieser Wahn ist entweder auf spezielle Krankheiten (z.B. Krebs) gerichtet oder existiert eher diffus, z.B. "geisteskrank geworden zu sein".

Warum sollte man nicht nach Krankheiten googeln?

Wer Krankheitssymptome hat, sollte zum Arzt gehen – und möglichst nicht die Suchmaschine anschmeißen. Denn: Nach den Anzeichen einer möglichen Krankheit zu googeln, könnte die Angst davor erhöhen, tatsächlich ernsthaft erkrankt zu sein, so eine aktuelle Studie.

Was tun wenn man ständig Angst vor Krankheiten hat?

Die Psychotherapie ist die wichtigste Form der Behandlung. Medikamente werden vor allem eingesetzt, wenn die Hypochondrie ein Symptom einer anderen psychischen Erkrankung ist, etwa einer Depression. Dann wird der*die Arzt*Ärztin die Depressionen behandeln, eventuell mit Medikamenten.

Ist Hypochondrie erblich?

Es gibt verschiedene Ursachen für Hypochondrie. Oft ist sie vererbt. Gefährdet sind auch Menschen, die tatsächlich ernsthafte Krankeiten oder eine Häufung von Todesfällen in der Familie oder im Freundeskreis haben.

Kann man mit einer Angststörung normal Leben?

Eine generalisierte Angststörung kann das Leben stark einschränken – oft über längere Zeit. Es gibt aber verschiedene Methoden, mit denen man lernen kann, die Angst in den Griff zu bekommen und wieder ein normales Leben zu führen. Auch bestimmte Medikamente können helfen.

Ist eine Angststörung eine psychische Erkrankung?

Angsterkrankungen zählen neben Depressionen zu den häufigsten psychischen Erkrankungen. Die wichtigsten Formen sind: Panikstörung mit oder ohne Agoraphobie. Generalisierte Angststörung.

Was macht ein Psychiater bei Angststörung?

Gibt es Anzeichen, die auf eine generalisierte Angststörung hinweisen, sollte ein Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie aufgesucht werden. Zur Therapie generalisierter Angststörungen können psychotherapeutische Maßnahmen oder auch Medikamente wie beispielsweise Antidepressiva eingesetzt werden.