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Ist Hypochonder eine Krankheit?

Gefragt von: Jacqueline Schön  |  Letzte Aktualisierung: 21. September 2022
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Hypochondrie ist eine psychosomatische Erkrankung
Die Hypochondrie gehört zu den sogenannten somatoformen Störungen. Diese Störungen, die auch als psychosomatische Erkrankungen bezeichnet werden, lösen nicht organische Erkrankungen, sondern seelische Probleme mit körperlichen Beschwerden aus.

Ist Hypochondrie eine psychische Krankheit?

Eine klinische Hypochondrie ist ein psychisches Problem, das zu einer erheblichen Einschränkung der Lebensqualität führen kann. Etwa ein Prozent der Bevölkerung ist davon betroffen. Symptome der Hypochondrie sind: Kreisende Gedanken um die eigene Gesundheit und Krankheiten.

Ist Hypochondrie eine schwere Krankheit?

Wie im Theaterstück "Der eingebildete Kranke" von Molière wird ein Hypochonder von seinem Umfeld oft nicht ernst genommen. Dabei sind Menschen mit klinischer Hypochondrie nicht wehleidig, sondern schwer psychisch erkrankt.

Ist Hypochonder heilbar?

Bei mehr als 70 Prozent lässt sich Hypochondrie heilen

Die gute Nachricht: Eine hypochondrische Störung ist unproblematisch behandelbar. Eine bestimmte Form der Psychotherapie, die kognitive Verhaltenstherapie, ist bei der hypochondrischen Störung die am besten untersuchte und wirksamste Behandlung.

Was sind Hypochonder für Menschen?

Der Begriff Hypochondrie bezeichnet die übertriebene Angst, krank zu sein oder zu erkranken. Der Hausarzt stellt die Diagnose und überweist den Patienten bei Bedarf an einen Psychiater oder Psychologen. Betroffene über- oder fehlinterpretieren körperliche Symptome.

Hypochondrie – Angst vor schweren Krankheiten | Die Ratgeber

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Warum wird man zum Hypochonder?

Typisch für Hypochondrie ist ein gesteigertes Angstempfinden. Experten gehen davon aus, dass dies durch frühere Erlebnisse und Erfahrungen, etwa in der Kindheit begünstigt werden kann: Zum Beispiel durch Krankheit oder Todesfälle in der Familie, aber auch durch eine überbehütete Erziehung.

Wie verhält sich ein Hypochonder?

Menschen mit Hypochondrie zeigen meist folgende Symptome: Sie haben Angst vor Krankheiten oder können sich schwere Krankheiten einbilden. Sie sind auf ihren Körper fixiert und deuten Kleinigkeiten als schwerwiegende Krankheit.

Warum bin ich ein Hypochonder?

Druck am Arbeitsplatz, knappe Freizeit, fehlender Ausgleich - Stress hat viele Ursachen.

Ist Hypochondrie eine Psychose?

Die Symptome der Hypochondrie treten nicht nur bei Neurosen, sondern auch Psychosen und Hirnkrankheiten auf. Wichtig ist, dass vor der Diagnosestellung der Hypochondrie organische Ursachen und Erkrankungen abgeklärt werden, denn natürlich kann ein von der Hypochondrie betroffener Mensch ernsthaft körperlich erkranken.

Ist Hypochondrie gefährlich?

Allerdings sind seine Beschwerden nicht lebensgefährlich, und jeder Gesunde würde sie als das abtun, was sie sind: normale körperliche Symptome, die jeder immer mal wieder an sich selbst beobachten kann. Sorge um die eigene Gesundheit kann zwar überlebenswichtig sein.

Wie beruhigt man einen Hypochonder?

Menschen mit einer Hypochondrie empfinden reale Symptome - und haben eine übergroße Angst, ernsthaft erkrankt zu sein. Das quält sie so, dass ihr Leben stark beeinträchtigt ist. Eine Psychotherapie kann helfen, die Ängste zu relativieren und mit dem eigenen Körper entspannter umzugehen.

Was kann man selbst gegen Hypochondrie tun?

Sich klar zu machen, dass wahrscheinlich eine harmlose Ursache der Auslöser der beobachteten Symptome ist, kann helfen, diesen Automatismus zu durchbrechen. Daher ist es sinnvoll, nach gutartigen Auslösern der Beschwerden zu suchen.

Wie oft gehen Hypochonder zum Arzt?

Nach den Ergebnissen einer Hausarztstudie in Düsseldorf sind 15 bis 30 Prozent der Patienten im Wartezimmer eines Hausarztes Hypochonder.

Ist Hypochondrie eine Angststörung?

Seit vielen Jahren behandelt er Menschen, die an schwerer Hypochondrie leiden. „Wenn der Alltag durch diese Angst beeinträchtigt ist, spricht man von einer krankhaften hypochondrischen Störung.

Ist Hypochondrie eine Zwangsstörung?

Hypochonder zeigen vielfach auch Symptome einer Depression oder einer Zwangsstörung, so dass Gemeinsamkeiten der Ursachen der Hypochondrie mit jenen Störungen zu vermuten sind.

Haben Hypochonder wirklich Schmerzen?

Über Hypochonder wird oft gelacht, aber die sogenannte "Gesundheitsangst" ist eine medizinische Diagnose. Zwar werden die Patienten nach den Untersuchungen als physisch gesund bezeichnet; aber ihre Symptome sind real, sie haben wirklich Schmerzen.

Warum sollte man nicht nach Krankheiten googeln?

Auch wenn man leichte Beschwerden googelt, die zunächst für sich genommen harmlos erscheinen und es tatsächlich im eigenen Fall auch sind, kann man schnell bei lebensgefährlichen Erkrankungen landen. Dass die Suchenden wirklich schwer erkrankt sind, ist in den seltensten Fällen so.

Was ist ein Hypochondrischer Wahn?

hypochondrischer Wahn, Überzeugung, unheilbar krank oder dem Siechtum oder Tode verfallen zu sein. Dieser Wahn ist entweder auf spezielle Krankheiten (z.B. Krebs) gerichtet oder existiert eher diffus, z.B. "geisteskrank geworden zu sein".

Ist Hypochondrie erblich?

Es gibt verschiedene Ursachen für Hypochondrie. Oft ist sie vererbt. Gefährdet sind auch Menschen, die tatsächlich ernsthafte Krankeiten oder eine Häufung von Todesfällen in der Familie oder im Freundeskreis haben.

Kann Angst vor Krankheiten krank machen?

Hypochondrie ist eine Angsterkrankung und zählt zu den psychosomatischen Störungen. Die Betroffenen erleben dabei körperliche Symptome, ohne dass organische Ursachen nachzuweisen sind. Meist befürchten sie Krankheiten wie Krebs, multiple Sklerose, Herzinfarkt oder Schlaganfall.

Warum habe ich so Angst vor Krankheiten?

Die Ursachen sind nicht im Detail bekannt. Vermutlich kommen verschiedene Faktoren zusammen, etwa eine genetische Veranlagung, Stress, ein geringes Selbstwertgefühl oder traumatische Erfahrungen mit Krankheiten in der Kindheit. Wer die Angst vor Krankheiten loswerden möchte, sollte eine Psychotherapie machen.

Kann man sich psychische Krankheiten einreden?

Bei der artifiziellen Störung gibt der Patient ohne ersichtlichen Grund körperliche oder psychische Symptome vor oder führt sie herbei. Die Ursache ist unbekannt, allerdings können Stress und eine schwere Persönlichkeitsstörung dazu beitragen. Die Symptome können dramatisch und überzeugend sein.

Können Kinder Hypochonder sein?

Der Großteil der Forschung bezieht sich auf das Erwachsenenalter, beispielsweise zu den Themen Krankheitsängste oder Hypochondrie. Retrospektive Studien berichten dann oft, dass die Krankheitsängste schon seit dem Kindes- und Jugendalter bestehen.

Ist eine Angststörung eine Krankheit?

Jeder Mensch hat Ängste und Sorgen. Manchmal sind sie jedoch unbegründet und nehmen überhand. In diesem Fall spricht man von einer Angststörung. Etwa ein Viertel aller Menschen macht einmal im Leben eine solche seelische Erkrankung durch.

Wie wird man krankheitsangst los?

Es gibt vieles, was Menschen mit Krankheitsangst hilft, ihr Leiden zu lindern. „Ich empfehle Entspannung und körperliche Aktivität“, sagt Psychotherapeut Beutel. Auch Gespräche können heilsam sein. „Es gibt Studien, die zeigen, dass Ängste allein durch das Aussprechen reduziert werden, indem man sie überhaupt benennt.