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Ist Horten eine Krankheit?

Gefragt von: Rosa Wiese-Gabriel  |  Letzte Aktualisierung: 29. August 2022
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Pathologisches Horten, umgangssprachlich oft „Messie-Syndrom

Messie-Syndrom
Das Messie-Syndrom ist eine Störung der Wertbeimessung (Wertbeimessungsstörung). Die Betroffenen haben Schwierigkeiten, Wert und Nutzen von Gegenständen zu beurteilen und entsprechend zu behandeln. Stattdessen wird vielen Dingen ein übersteigerter Wert beigemessen, der dazu führt, sich nicht davon trennen zu können.
https://de.wikipedia.org › wiki › Messie-Syndrom
“ genannt, ist eine psychische Erkrankung, die dem Spektrum der Zwangsstörungen zugeordnet wird. In einzelnen Studien zeigen sich Prävalenzenraten von bis zu 4,6 % für pathologisches Horten in der Bevölkerung.

Warum horten Menschen?

Hinter dem Horten steckt dagegen eine Zwangsstörung. Meist beginnt die Erkrankung schon in der Jugend und wird bis zum Alter immer ausgeprägter. Eine Erklärung könnte sein, dass Horter*innen in ihrer Kindheit wenig Bindungen hatten und dies mit dem Besitz von Dingen kompensieren.

Wie nennt man Menschen die alles horten?

Messies neigen zum Sammeln bzw. Horten von Sachen, die von den meisten Menschen als wertlos angesehen und weggeworfen würden. Die Betroffenen sind meistens unfähig, den realen Wert dieser Gegenstände einzuschätzen und zwischen wichtig und unwichtig, brauchbar und unbrauchbar zu unterscheiden.

Ist Sammeln eine Krankheit?

Solange ein Mensch sich das gut leisten kann, solange er genügend Platz dafür hat und solange er sich am Gesammelten längerfristig erfreut, ist das ein Hobby, eine Leidenschaft, vielleicht auch eine Wertanlage – und völlig unbedenklich. Und dann gibt es das krankhafte Sammeln, in Deutschland als Messie-Syndrom bekannt.

Kann man einen Messie heilen?

Nach Schätzungen von Selbsthilfegruppen leben rund 2,5 Millionen Menschen in Deutschland mit dem so genannten Messie-Syndrom. Heilung kann vor allem dann erfolgen, wenn die Erkrankung richtig erkannt wird und Betroffene und Angehörige sich mit dieser Thematik auseinandersetzen.

Messie-Beauftragte Veronika Schröter

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Wo fängt Messie an?

Die Symptome des Hortens beginnen oft im Jugendalter. Die Störung kann anfangs leicht sein, sich aber mit zunehmendem Alter verschlimmern und, wenn die Betroffenen Mitte Dreißig sind, erhebliche Probleme verursachen. Es wird vermutet, dass 2 bis 3 Prozent der Bevölkerung von dieser Störung betroffen sind.

Was sind Messies für Menschen?

Menschen, deren Leben durch das Anhäufen von Dingen bestimmt wird und die in ihrer Wohnung kaum noch Platz zum Leben finden, werden seit Ende der Neunzigerjahre als „Messies“ (abgeleitet vom englischen Wort „mess“ gleich Chaos, Durcheinander) bezeichnet.

Sind Sammler krank?

Es gibt Sammler, die zu Messies werden und dann leidet auch ihre Umgebung darunter. Wenn aber mindestens ein Mensch unter der Sammelwut leidet, dann ist sie mit Sicherheit krankhaft. Exzessives Sammeln ist eine Zwangshaltung, unter der die Betroffenen meist selber leiden.

Warum können manche Leute nichts wegwerfen?

Wenn Menschen nichts wegwerfen können, steht dahinter oft ein psychisches Leiden. In ihren Wohnungen leben die Betroffenen in Chaos und Unordnung. Ein Berliner Verein hilft Messies dabei, das Aufräumen wieder zu lernen.

Warum können Messies nicht aufräumen?

Die äußere Unordnung drückt das Chaos in ihrem Inneren aus. Messies können sich und ihre private Sphäre Wohnung nicht (mehr) selbst organisieren. Tätigkeiten im Haushalt wie Abspülen, Aufräumen oder Wäsche waschen sind durch vermeintlich unüberwindbare Hürden blockiert.

Kann nichts wegwerfen Krankheit?

Es gibt Menschen, die einfach nichts wegwerfen können – Experten sprechen von "zwanghaften Hortern". Allein in Deutschland beläuft sich die Zahl der Betroffenen auf bis zu 300 000. Nun konnten Forscher Auffälligkeiten im Gehirn von "Messies" feststellen.

Bin ich ein Messie oder nur faul?

„Messies sind nicht zu faul, um aufzuräumen. Sondern aus tieferliegenden psychischen Gründen fällt es ihnen extrem schwer, sich von Gegenständen zu trennen“, erklärt Birgit Lesch, Diplom-Psychologin bei der Krankenkasse AOK.

Ist das Messie-Syndrom vererbbar?

Der Psychologieprofessor Alfred Pritz hat außerdem beobachtet, dass auch „dynastische Erfahrungen“ eine große Rolle spielen. Die Sammelwut der Eltern oder Großeltern habe sich häufig übertragen.

Was ist ein Vermüllungssyndrom?

Menschen, die an einem Vermüllungssyndrom leiden, haben die Fähigkeit verloren, wertlose Gegenstände auch emotional als solche zu erkennen und sich von ihnen zu trennen. Vielmehr horten sie unterschiedslos nahezu alles, was einmal in die Wohnung gelangt, meistens mit dem Vorsatz, irgendwann einmal aufzuräumen.

Wie tickt ein Messi?

Der Messie verzettelt sich, räumt nach dem Frühstück das Geschirr nicht ab, später bleibt auch noch der Teller vom Mittagessen bis zum Abendbrot stehen. Er tut alles andere, nur nicht aufräumen. "Messies denken zwar die ganze Zeit daran, noch aufzuräumen, aber sie können die Gedanken nicht in die Tat umsetzen.

Was machen wenn der Partner ein Messi ist?

Wichtiger ist jedoch, mit dem Messie zusammen in seine Wohnung zu gehen, die Angst zuzulassen, dann mit ihm gemeinsam Dinge wegzuschmeißen und danach mit ihm darüber zu reden, wie er sich jetzt fühlt. Wenn der Messie es schafft, Dinge zu sortieren, auszusortieren und wegzuwerfen, ist er jedoch noch lange nicht geheilt.

Was sagt Unordnung über einen Menschen aus?

Neurowissenschaftler an der Princeton University fanden heraus, dass Unordnung in der Umgebung von Probanden zu deutlich schlechteren Ergebnissen, Leistungseinbußen und erhöhtem Stress führten – im Gegensatz zu den Menschen, die in einem aufgeräumten Bereich die Aufgaben erledigten.

Warum ist Ausmisten so schwer?

Hinderungsgrund 3: Es hat Geld gekostet

Vielfach fällt es schwer, Dinge auszusortieren, weil man vielleicht einmal viel Geld für sie bezahlt hat. Womöglich hat man das Gefühl, den Wert dieser Sachen mit Füßen zu treten, wenn man sie weggibt oder sogar wegwirft.

Warum fällt es mir so schwer Ordnung zu halten?

Warum fällt Ordnung halten so schwer? Die Gründe für Unordnung sind oft banal: Man hat keine Zeit oder ist überfordert! Extrem kreative Geister lieben / brauchen vielleicht das Chaos – aber diese Menschen leiden auch nicht unter ihrer Unordnung und erkennen sie gar nicht als solche.

Kann man mit einem Messie zusammenleben?

Er rät Angehörigen oder Nachbarn von Messies: - Als Partnerin oder Partner die Wohnung so weit aufräumen, dass sie auch für sie oder ihn noch bewohnbar bleibt - allerdings nicht ohne Rücksprache mit dem Betroffenen. - Niemanden drängen, etwas zu ändern.

Ist Sammeln ein Hobby?

Das Sammeln ist ein absoluter Klassiker unter den Hobbys, das jedoch einige Zeit eher als typisches Langweilerhobby angesehen wurde. Doch das ist heutzutage nicht mehr der Fall – eine neue Generation von Sammlern entdeckt die Begeisterung, die hinter dieser Leidenschaft steckt.

Was ist sammelsucht?

Menschen mit einem krankhaften Sammelzwang horten alle möglichen Sachen. Menschen, die eine Sammelsucht entwickelt haben, sind sich dessen oft nicht bewusst. Psychologen erläutern, welche Indizien auf ein obsessives Verhalten hinweisen können.

Wie erkenne ich ob ich ein Messie bin?

„Messies haben Schwierigkeiten damit, ihren Alltag räumlich und zeitlich zu strukturieren. “ Ihr inneres Chaos spiegelt sich schließlich in einem äußeren wider. Messies wollen aufräumen, können aber nicht. „Hinter ihrem Verhalten steckt also keine Faulheit“, sagt Pritz.

Welche Arten von messis gibt es?

Die sieben Messie-Typen
  1. Der perfektionistische Messie. Sie kümmern sich vorwiegend um Kleinigkeiten, dies aber perfekt. ...
  2. Der Sicherheitsmessie. ...
  3. Der idealistische Messie. ...
  4. Der rebellische Messie. ...
  5. Der sentimentale Messie. ...
  6. Der erholungsbedürftige Messie. ...
  7. Der reinliche Messie.

Ist das Messi hat Autismus?

Bei Twitter schrieb Romario, Weltmeister von 1994: „Wusstet ihr, dass Messi unter dem Asperger-Syndrom litt? Eine leichte Form von Autismus, der ihm die Gabe der Aufmerksamkeit und Konzentration gibt, die wichtigste überhaupt im Fußball. “