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Ist Fracking Gas giftig?

Gefragt von: Maike Ruf  |  Letzte Aktualisierung: 21. September 2022
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Vor dem Einleiten unschädlich machen. Das Ergebnis der Studie gab damit beiden Seiten ein wenig Recht – mit großen Vorbehalten: Fracking-Flüssigkeiten enthalten zwar in der Tat viele ungiftige Bestandteile, die sogar Lebensmittelstandards entsprechen, ganz wie die Hersteller versichern.

Ist Fracking Gas schädlich?

Der wichtigste Grund dafür besteht darin, dass beim Fracking bis zu acht Prozent des Erdgases unkontrolliert entweichen. Erdgas enthält viel Methan, das ein hochwirksames Treibhausgas ist und etwa die 20-fache Klimaschädlichkeit von CO2 aufweist.

Was macht Fracking so gefährlich?

Mögliche Umweltbeeinträchtigungen entstehen für das Grund- und Oberflächenwasser laut Umweltbundesamt vor allem durch die Lagerung und den Umgang mit Wasser gefährdenden Chemikalien und die Bohrungen selbst, welche in der Regel durch Grundwasser leitende Schichten führen.

Was ist problematisch an Fracking?

Zu den Risiken gehören vor allem Belastungen des Grund- und Trinkwassers, der hohe Flächenverbrauch und die Zerstörung von Natur und Landschaft. Das belegt auch ein Gutachten des Umweltbundesamtes (UBA).

Welche Chemikalien beim Fracking?

Tonnenweise Chemikalien bei jedem einzelnen Fracking-Vorgang

Die Frac-Flüssigkeit enthält demnach krebserregende, hormonverändernde und stark wassergefährdende Toxine, nämlich: Tetramethylammoniumchlorid, Petroleumdestillate, Octylphenol und Biozide aus der Gruppe der Isothiazolinone.

Erdgas per Fracking - gefährliches Verfahren, Faszination Wissen BR 05.07.2012

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Hat Deutschland eigenes Gas?

Die Erdgasproduktion in Deutschland belief sich im Jahr 2021 auf rund 5,7 Milliarden Kubikmeter Rohgas. Mit rund 5,4 Milliarden Kubikmeter wird am meisten Rohgas in Niedersachsen gefördert. Der Rest der Produktion findet sich in Sachsen-Anhalt und zu kleinen Teilen in Schleswig-Holstein, Thüringen und Bayern.

Warum ist Fracking in Deutschland verboten?

Fracking bedeutet, die Umwelt und die menschliche Gesundheit erheblichen Risiken auszusetzen. Deshalb kämpft der BUND für ein generelles Frackingverbot in Deutschland. Beim Fracking werden unter hohem Druck Millionen von Litern mit Chemikalien versetzten Wassers in den Untergrund verpresst.

Warum ist Fracking eigentlich so umstritten?

Beim Schiefergas-Fracking können mehr als 1100 Chemikalien zum Einsatz kommen. Die verwendeten Stoffe werden teilweise als krebserregend eingestuft, einige können das Erbgut verändern oder die Fruchtbarkeit beeinträchtigen – wenn etwa das Grund- oder Trinkwasser mit diesen Chemikalien verunreinigt würde.

Ist Fracking sinnvoll?

Die KfW-Studie schließt sogar mit einer klaren Absage an das Fracking in Deutschland, denn nach ihren Erkenntnissen wögen die wirtschaftlichen Aspekte nicht die Bedenken hinsichtlich des Umweltschutzes auf: "Wir sind skeptisch, ob unter Energieeffizienz- und Umweltgesichtspunkten Fracking eine lohnenswerte Alternative ...

In welchen Ländern ist Fracking nicht erlaubt?

Gesetzlich verbieten

Bulgarien, Tschechien und andere Ländern sind Frankreichs Beispiel gefolgt. Selbst dort, wo Fracking national erlaubt ist, haben sich Regionen dagegen ausgesprochen. In Großbritannien etwa: In England wird bald kräftig gefrackt, Schottland und Wales hingegen haben ein Verbot beschlossen.

Welche Risiken sind mit Fracking verbunden?

Risiko: Verunreinigung des Grundwassers

Teilweise haben die Stoffe kanzerogene, erbgutverändernde oder reproduktionstoxische Eigenschaften. Auf besonders besorgniserregende Stoffe sollte konsequenter verzichtet werden, so die Beratungskommission. Gleichzeitig müsse aber vor allem das fertige Gemisch betrachtet werden.

Was ist Fracking für Kinder erklärt?

Fracking ist eine Technik, mit der man Risse im Gestein erzeugt. Dies macht man tief unten im Erdboden. Durch die Risse können dann Flüssigkeiten herausgepumpt werden. Früher hat man mit Fracking vor allem Wasser gewonnen.

Wie viel Fracking Gas hat Deutschland?

Fracking in NiedersachsenDie Sorge ums Trinkwasser

Die größten Vorräte liegen in Niedersachsen, erklärt der Geologe. Es gibt sie jedoch beispielsweise auch im Oberrheingraben oder Nordrhein-Westfalen. Die Menge an Schiefergas, die sich daraus fördern ließe, schätzt er mit 380 bis 2340 Milliarden Kubikmeter ab.

Warum nicht Fracking?

In vielen Staaten Europas ist Fracking verboten. Doch nun will die EU russisches Gas durch Flüssiggas aus den USA ersetzen. Fracking-Gas könnte so durch die Hintertür in die EU gelangen - und Klimaziele zunichtemachen.

Wie wird Fracking Gas gewonnen?

Vor dem Fracking wird daher zunächst bis zu fünf Kilometer in die Tiefe gebohrt, dann horizontal in die gasführende Gesteinsschicht. Anschließend wird in die horizontale Bohrung mit einem enormen Druck von bis zu 1000 bar ein Gemisch aus Wasser, Quarzsand oder Keramikkügelchen und diversen Chemikalien gepresst.

Wo gibt es Fracking in Deutschland?

Die betreffenden Standorte verteilen sich auf zwei der drei bevorzugten deutschen Geothermieregionen – den Oberrheingraben (Landau, Insheim, Soultz-sous-Forêt) und das Norddeutsche Becken (Horstberg, Hannover, Groß Schönebeck).

Hat Fracking eine Zukunft?

"Hydraulic Fracturing", kurz "Fracking" bezeichnet das gewaltsame Aufbrechen von öl- und gashaltigen Gesteinsschichten mittels einem unter hohem Druck in die Erde gepressten Gemischs aus Wasser, Sand und zum Teil hochgiftigen Chemikalien.

Warum wird in Deutschland nicht nach Gas gebohrt?

Warum Fracking in Deutschland verboten wurde

Der Widerstand war groß. Es gab vor allem Bedenken in Bezug auf das Trinkwasser. Damit das zum Fracking nötige Gemisch aus Sand und Wasser im Untergrund stabil funktioniert, müssen Chemikalien beigemischt werden. Sie sind teilweise krebserregend und giftig.

Wer hat das Fracking erfunden?

Die Pioniere, welche die Fracking-Technologie schliesslich so weiterentwickelten, dass Schiefergas mehrere Kilometer unter der Erdoberfläche gefördert werden kann, sind George Mitchell und seine Firma Mitchell Energy & Development. 1991 führte Mitchell zunächst horizontale Erdgasbohrungen ein.

Wie teuer ist Fracking Gas?

In Deutschland liegt diese Schwelle in jedem Fall höher, weil die Reserven hier schwerer zu erschließen sind. A.T. Kearney-Experte Kurt Oswald schätzt, dass die Schiefergas-Förderung in Europa erst ab einem Großhandelspreis von 11,5 Dollar je Million BTU profitabel ist. Derzeit liegt er aber weit unter zehn Dollar.

Wann wurde Fracking in Deutschland verboten?

Für mehr Transparenz und eine bessere Beteiligung der Öffentlichkeit trat bereits am 6. August 2016 eine erste Verordnung in Kraft.

Wie lange dauert Fracking?

Die eigentliche Maßnahme dauert in der Regel etwa ein bis zwei Stunden. Anschließend kann bis zu mehrere Jahrzehnte Erdgas gefördert werden. Die eingesetzte Flüssigkeit besteht zu einem sehr geringen Anteil auch aus Chemikalien, die u.a. dazu dienen, Reibung zu verhindern.

Hat Ukraine Gasvorkommen?

Aktuell bezifferte er die Gasvorräte des Landes auf etwa 10,5 Milliarden Kubikmeter, was über dem Schnitt der Jahre 2016-2018 liege. Den Importbedarf hofft er über US-amerikanische oder europäische Kredite zu finanzieren. Dabei werden 87 Prozent des ukrainischen Heizbedarfs über Erdgas gedeckt.

Wie lange hat die Erde noch Gas?

Für Erdgas liegen die entsprechenden Werte bei 64 bzw. 149 Jahren. Für Kohle werden die Reserven auf rund 200 Jahre und die Ressourcen auf weit mehr als tausend Jahre geschätzt (siehe Grafik).

Wo liegen die größten Erdgasreserven der Welt?

Die Erdgasreserven der Welt

Die größten Reserven liegen in Russland, Iran und Katar. Zu beachten ist der dritte Rang des kleinen Golfstaates Katar und der vierte Rang von Turkmenistan, dessen Reserven sich im Vergleich zu 2007 fast versiebenfacht haben.