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Ist Fotos machen von fremden strafbar?

Gefragt von: Aloisia Anders-Neumann  |  Letzte Aktualisierung: 28. August 2022
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§201a StGB: Fremde Personen zu fotografieren ist laut Gesetz verboten, wenn deren Einverständnis fehlt. Durch Handys und immer kleiner werdende Digitalkameras können wir praktisch jeden Moment unseres Lebens für die Nachwelt festhalten.

Was kann man machen wenn man ungewollt fotografiert wird?

Wenn jemand gegen seinen Willen abgelichtet worden ist, kann er gegen die Verbreitung zunächst (auch vorbeugend) auf Unterlassung klagen, und die Herausgabe oder Vernichtung bzw. Löschung des Bildmaterials fordern. Verstöße gegen § 201a StGB werden mit Geldstrafe oder Freiheitsstrafe von bis zu 2 Jahren geahndet.

Wann darf ich andere Menschen Fotografieren?

§ 22 KunstUrhG untersagt die Veröffentlichung und Verbreitung nämlich ausdrücklich, wenn die abgebildeten Personen – und zwar alle identifizier- und erkennbaren – hierin nicht ausdrücklich eingewilligt haben. Sie verstießen in diesem Fall gegen das Recht am eigenen Bild des Abgebildeten.

Wann dürfen Fotos ohne Einwilligung gemacht werden?

§ 22 KUG regelt zur Einwilligung Folgendes: „Bildnisse dürfen nur mit Einwilligung des Abgebildeten verbreitet oder öffentlich zur Schau gestellt werden. “ Das KUG enthält damit eine spezielle Vorschrift für die Veröffentlichung von Aufnahmen, auf denen erkennbar ein Mensch abgebildet ist.

Was kann mir passieren wenn ich Fotos von anderen ohne Erlaubnis veröffentliche?

Die Veröffentlichung von Fotos ohne Zustimmung kann gegen das KUG verstoßen. Wer Bildmaterial von anderen Personen anfertigt und dieses ohne Einverständniserklärung der Betroffenen veröffentlicht, verstößt damit möglicherweise gegen die Vorschriften aus dem Kunsturhebergesetz. Dieses normiert in §§ 22f.

Darf ich jemanden fotografieren oder filmen? | Rechtsanwalt Christian Solmecke

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Wann werden Bildrechte verletzt?

Dient die Verbreitung oder Veröffentlichung eines Bildnisses einem höheren Interesse der Kunst, ist ein Verzicht auf die Einwilligung des Abgebildeten möglich. Wann diese Ausnahme im Einzelfall tatsächlich greift, muss ggf. ein Gericht einschätzen.

Welche Bilder dürfen ohne Zustimmung veröffentlicht werden?

Einwilligung in das Anfertigen und Veröffentlichen von Fotos

Gemäß § 22 KUG dürfen Bildnisse nur mit Einwilligung des Abgebildeten verbreitet oder öffentlich zur Schau gestellt werden. Die Einwilligung muss sich dabei sowohl auf das Anfertigen als auch das Verbreiten der Aufnahmen beziehen.

Welche Strafe bei Verbreitung von Bildern?

Verbreitung von Bildaufnahmen. Nach § 33 KUG wird nämlich mit „Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe“ bestraft, wer entgegen den §§ 22, 23 KUG „ein Bildnis verbreitet oder öffentlich zur Schau stellt“. Es gibt Gerichtsurteile, in denen Personen in diesem Zusammenhang verurteilt wurden.

Wer hat das Recht am eigenen Bild?

Das Recht am eigenen Bild oder Bildnisrecht ist eine besondere Ausprägung des allgemeinen Persönlichkeitsrechts. Es besagt, dass jeder Mensch grundsätzlich selbst darüber bestimmen darf, ob und in welchem Zusammenhang Bilder von ihm veröffentlicht werden.

Wann sind beweisfotos erlaubt?

Fotos zu Beweiszwecken werden in der Regel nicht der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, sondern finden nur Verwendung bei Ermittlungen oder in einem Gerichtsprozess. Die Verletzung der Persönlichkeitsrechte bleibt deshalb in einem gewissen Rahmen.

Sind private Fotos zum Beweis von Ordnungswidrigkeiten erlaubt?

Nach Ansicht des Landgerichts Bonn dürfe eine Privatperson keine Fotoaufnahmen von anderen Personen anfertigen, die eine Ordnungswidrigkeit begehen. Privatpersonen stehe nämlich in der Regel kein schutzwürdiges Interesse an der Verfolgung von Ordnungswidrigkeiten zu.

Kann ich jemanden anzeigen wenn er Fotos von mir macht?

Unerlaubt Fotos machen: Als Strafe drohen bis zu zwei Jahre Freiheitsentzug. Das im Strafgesetzbuch (StGB) unter § 201a aufgeführte Vergehen mit der offiziellen Bezeichnung „Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen“ dient dem Schutz der Privatsphäre.

Ist es strafbar jemanden aufnehmen?

Wenn sie Ton- oder Bildaufnahmen, zum Beispiel mit ihrem Handy, von jemand anderen ohne dessen Zustimmung anfertigen, erfüllt diese Handlung den Straftatbestand des § 201 bzw. § 201a StGB. Strafbar ist es auch, solche unbefugten Aufnahmen zu gebrauchen oder Dritten zugänglich zu machen.

Welche Rechte stehen mir zu wenn mein Bild unberechtigt verbreitet wurde?

Wird dieses Recht am eigenen Bilde verletzt, haben Betroffene Ansprüche auf Löschung, Herausgabe, Unterlassung und Schadensersatz. Das Wichtigste in Kürze: Kinder, Jugendliche & Erwachsene haben ein Recht am eigenen Bild. Sie dürfen selbst entscheiden, ob und wo Aufnahmen von ihnen veröffentlicht werden.

Was passiert wenn man Bilder von anderen benutzt?

Haben Sie keine Genehmigung des Urhebers und veröffentlichen das Bild auf Ihrem Blog, müssen Sie mit einer Unterlassungsklage und mit einer Schadensersatzforderung rechnen. Kommt die Angelegenheit vor Gericht, dürfen Sie sich sicher sein, dass Sie bei einer Verletzung des Urheberrechts immer am kürzeren Hebel sitzen.

Ist eine Aufnahme ein Beweis?

Bild oder das Interesse an der Strafverfolgung überwiegt, was insbesondere bei schweren Straftaten der Fall ist. Darüber hinaus ist zu beachten, dass auch Ton- oder Bildaufnahmen entgegen einer weit verbreiteten Auffassung kein „ultimativer Beweis“ sind.

Ist belauschen strafbar?

Ein bloßes Belauschen fremder Gespräche ohne Gebrauch eines Abhörgeräts ist straflos. Der so genannte Lauschangriff von Privaten mit einem Abhörgerät, also mit einer verbotenen technischen Einrichtung, die das Wort über dessen natürlichen Klangbereich hinaus für den Täter hörbar macht, steht damit unter Strafe.

Sind Fotos vor Gericht gültig?

Fotos als Beweismittel - Rechtsportal. Nach der Zivilprozessordnung sind Fotos zwar kein zulässiges Beweismittel und können im Prozess allenfalls i.V.m. einer Zeugenaussage über die Identität zwischen dem dargestellten und dem tatsächlichen Zustand verwertet werden.

Was darf man nicht Fotografieren?

Straflos sind Aufnahmen, die zufällig oder unwissentlich militärische Anlagen zeigen. Neben dem Verbot, an bestimmten Orten zu fotografieren, ist auch das Fotografieren von Personen in bestimmten Situationen strafbar.

Was gilt als Beweis vor Gericht?

Hierzu gehören Zeugnis, Urkunde, Augenschein, Gutachten, schriftliche Auskunft und Parteibefragung sowie Beweisaussage. Das Gericht befindet nach seiner frei gebildeten Überzeugung (freie Beweiswürdigung), ob der Beweis für eine rechtserhebliche, streitige Tatsache erbracht ist oder nicht (Art. 157 ZPO).

Sind Fotos und Videos vor Gericht gültig?

Anerkennung als Beweismittel in der Regel möglich

Grundsätzlich sind derartige Aufnahmen wertvolle Beweismittel. In einem Strafverfahren kann eine Videoaufzeichnung als sogenanntes Objekt richterlichen Augenscheins nach § 86 der Strafprozessordnung (StPO) in den Prozess eingeführt werden.

Welche Beweise sind vor Gericht nicht zulässig?

Beweisverwertungsverbot: Ein Strafurteil darf nicht erfolgen, wenn die Beweise, anhand derer das Urteil erlassen wird, fehlerhaft sind. Besondere Bedeutung erlangt das Beweisverwertungsverbot im Strafverfahren.

Ist Abhören eine Straftat?

Nach § 201 StGB macht sich strafbar wer „das nicht öffentlich gesprochene Wort eines anderen auf einen Tonträger aufnimmt oder eine so hergestellte Aufnahme gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht. “ Verboten ist darüber hinaus auch das heimliche Abhören anderer Personen.

Wann darf man jemanden aufnehmen?

So dürfen Sie ganz legal ein Gespräch aufnehmen, wenn: Alle Gesprächspartner vorher eingewilligt haben – am besten schriftlich. Die Aufnahme durch das Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) legitimiert wird (zum Beispiel Notrufe). Sie sich in einer Notwehrsituation befinden – also beispielsweise gerade akut bedroht werden.

Ist es erlaubt ein Gespräch heimlich aufnehmen?

Strafrechtliche Dimension

Wer unbefugt das nicht öffentlich gesprochene Wort eines anderen auf einen Tonträger aufnimmt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft, § 201 Abs. 1 Nr. 1 StGB. Ein Telefongespräch ist ohne Zweifel ein „nicht öffentlich gesprochenes Wort“.