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Ist FI und RCD das gleiche?

Gefragt von: Herta Singer  |  Letzte Aktualisierung: 11. September 2022
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RCD ist eine Abkürzung für den englischen Begriff "Residual Current Device". In Deutschland werden RCDs als Fehlerstrom-Schutz-Schalter oder FI-Schutz-Schalter bezeichnet.

Was ist ein FI-Schalter RCD Schalter?

Der RCD (FI-Schalter) trennt bei Überschreiten eines bestimmten Differenzstroms (in Hausanlagen meist 30 mA) den überwachten Stromkreis allpolig, d. h. alle Leiter bis auf den Schutzleiter, vom restlichen Netz.

Was bedeutet RDC bei FI?

Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen, bekannt unter dem Begriff „FI-Schutz“, werden nach den international harmonisierten Normen mit der Abkürzung RCD (residual current protective devices) bezeichnet.

Ist ein FI auch ein leitungsschutzschalter?

FI-Schutzschalter heißen nunmehr residual-current circuit breaker (RCCB), während Leitungsschutzschalter die Bezeichnung miniature circuit breaker (MCB) tragen.

Wann ist ein FI vorgeschrieben?

Seit 1984 gilt die Pflicht für RCDs in Räumen mit Badewanne und Dusche (Neubau). Ab 01.02.2009 werden die Vorgaben auf alle Steckdosen-Stromkreise (inklusive 16A CEE-Steckdosen) in Neubauten erweitert. Für Altanlagen besteht ein bedenklicher Bestandsschutz.

Fehlerstromarten und RCD-Typen - Fehlerstrom-Schutzeinrichtung - einfach und anschaulich erklärt

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Welche Geräte nicht an FI?

„Bei einigen Geräten wie Waschmaschine oder Wärmepumpe ist der herkömmliche FI-Schutzschalter übrigens nicht ausreichend“, erklärt der ELEKTRO+-Experte. Grund dafür sind die einphasigen Frequenzumrichter, die in den Geräten verbaut sind. Kommt es zu einem Defekt, können Fehlerströme mit Mischfrequenzen entstehen.

Ist ein FI-Schalter in Altbauten Pflicht?

Für alte Anlagen besteht in Deutschland keine Pflicht, einen FI-Schalter nachzurüsten – sofern diese die damals geltenden Normen und Richtlinien einhalten und diese den heutigen Regelungen entsprechen.

Was kommt zuerst Sicherung oder FI?

Ist der Fehler gegen Erde kommt als erstes der FI. Ist der Fehler zwischen zwei Phasen kommt als erstes (und hier einziges) die Sicherung. Ein FI schaltet nur einen Fehlerstrom zur Erde ab jedoch keinen Fehlerstrom zwischen zwei Phasen oder Phase und Neutralleiter.

Wie viele Sicherungen dürfen an einen FI?

Laut aktueller DIN sind max. 6 Leitungsschutzschalter pro 4 - poligen FI-Schutzschalter (30mA) zulässig.

Wie viele Stromkreise pro FI?

Anders als in den VDE-Vorschriften findet sich in der DIN 18015 eine genaue Angabe, wie viele Stromkreise pro Fehlerstromschutzschalter vorzusehen sind. Diese gibt die gleichen Werte wie oben bereits hergeleitet an: 1-Polige RCDs: Maximal 2 Stromkreise. 3-Polige RCDs: Maximal 6 Stromkreise.

Welcher FI ist verboten?

Typ AC-RCD: wechselstromsensitiver Fehlerstromschutzschalter; reagiert nur auf Wechselfehlerströme, ist in Deutschland seit 1985 nicht mehr zugelassen!

Was für FI für Normaler Haus?

FI-Schalter des Typs A bieten bei haushaltsüblichen Anwendungen ausreichenden Schutz vor Stromunfällen und erfassen die meisten der üblicherweise auftretenden Fehlerströme.

Welche FI Typen gibt es?

Hierbei verlagert sich das Schutzniveau immer mehr von den A-Typen zu den F- und B-Typen.
  • Typ B+ Vollständige Typ B Funktionalität. + Erkennung hochfrequenter Ströme bis zu 20 kHz, inklusive gehobenem, vorbeugendem Branschutz. ...
  • Typ B. Vollständige Typ F Funktionalität. ...
  • Typ F. Vollständige Typ A AP-R Funktionalität.

Was muss mit FI abgesichert werden?

Weil FI-Schalter im Problemfall Leben retten können, sind sie für alle Stromkreise mit Steckdosen und/oder Beleuchtungsanschlüssen vorgeschrieben. Das gilt nicht nur bei Neubauten, sondern auch für neuinstallierte Stromkreise im Rahmen einer Modernisierung.

Wann schaltet der FI ab?

Zum Personenschutz kommen FI-Schutzschalter mit einem Auslösestrom von 30mA zum Einsatz. Der Schutzschalter muss spätestens ab einem Fehlerstromfluss von 30mA auslösen. In der Regel löst er bereits ab ca. 20mA, jedoch nicht unterhalb des halben Fehlerstroms (hier: 15mA), aus.

Was ist eine RCD Sicherung?

FI-Schutzschalter werden auch als Fehlerstrom-Schutzschalter oder RCD („Residual-Current Device“) bezeichnet. Bei intakten elektrischen Geräten weisen die elektrischen Ströme in Hin- und Rückleiter stets die gleiche Stärke auf.

Welcher FI 25A oder 40A?

In Deutschland darf man normalerweise einen 40A-FI mit 40A absichern, sofern der Hersteller nichts anderes angibt. In Österreich muss man den großen Prüfstrom der Sicherung beachten, d.h. ein 40A-FI darf nur mit 25A abgesichert werden.

Wie viel FI benötigt man für eine Wohnung?

Laut aktueller DIN dürfen nur noch 6 Stromkreise pro FI-Schalter gelegt werden. Somit benötigt man bei einer kleinen Wohnung mit bis zu 12 Sicherungen 2 FI´s und bis 18 Sicherungen 3 FI´s usw.

Wie viel Ampere sollte ein FI haben?

In der Regel wird für die Absicherung eines Hauses 16 A verwendet.

Kann man einen FI falsch anschließen?

Nein, das kann nicht funktionieren und wird es auch nicht. Der so angeschlossene RCD müsste auslösen, sobald durch den Neutralleiter Strom fließt.

Was passiert ohne FI-Schalter?

Auch wenn ein FI- Schalter nicht in jedem Fall schützen kann, ohne dieses Sicherheitselement ist das Risiko für einen elektrischen Schlag um ein vielfaches höher – und das kann tödlich sein.

Kann ein FI kaputt gehen?

Löst der FI-Schalter immer wieder aus, so liegt auf jeden Fall irgendeine Art von Defekt vor. Diese Störung muss gefunden werden, bevor der Strom wieder wie gewohnt fließen kann. Die hier vorgestellte Methode arbeitet nach dem Ausschlussprinzip.

Wie alt darf eine Stromleitung sein?

Grundsätzlich haben Stromkabel eine Haltbarkeit von maximal 40 Jahren. Spätestens danach ist die Isolierung brüchig und es besteht die Gefahr vor Kurzschlüssen, Kabelbränden oder Stromschlägen. Die DIN-Norm 18015-2 empfiehlt, die Elektroinstallation früher auf aktuelles Sicherheitsniveau zu bringen.

Sind FI Steckdosen erlaubt?

Der Unterputz FI-Schalter wird aus Normensicht exakt gleich betrachtet wie ein DIN-Rail-Produkt im Elektro-Verteiler. Somit dürfen mit dem Unterputz FI-Schalter auch Steckdosen abgesichert werden, welche nicht unter einer gemeinsamen Abdeckung installiert sind.

Sind alte Sicherungskasten noch erlaubt?

Veralteter Sicherungskasten

Auch alte Drehsicherungen dürfen verwendet werden und werden auch noch verkauft. Aber: „Wenn man in den Sicherungskasten schaut und sieht dort noch alte Drehsicherungen, dann ist das ein klares Indiz dafür, dass die Anlage erneuert oder zumindest überprüft werden muss“, sagt Jung.

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