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Ist Ferritin ein Tumormarker?

Gefragt von: Herr Prof. Knut Frank B.Eng.  |  Letzte Aktualisierung: 21. September 2022
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Ferritin im Serum – Ein «Tumormarker» bei malignen Lymphomen? An 535 Patienten mit malignen Lymphomen wurde der Wert der Serumferritinkonzentration als Tumormarker untersucht.

Wie hoch ist Ferritin bei Tumoren?

Als Grenzwert wird 400 ng/ml Ferritin verwendet. Erhöhte Ferritinwerte werden auch bei folgenden Tumoren gefunden: Akute Leukämien, Hodgkin-Lymphome, Lungenkarzinom, Kolonkarzinom, Leberkarzinom, Prostatakarzinom. Als wertvoll hat sich die Ferritinbestimmung bei Lebermetastasen erwiesen.

Welche Ferritinwerte sind gefährlich?

Welche Konsequenzen sollte dieser Befund haben? Antwort: Ein Ferritinwert von > 1.000 µg/l sollte bei der Häufigkeit der hereditären Hämochromatose Typ 1 immer Anlass sein, über eine erbliche Eisenspeicherkrankheit nachzudenken und dann ggf. eine Analyse auf die C282Y- und H63D-Mutation im HFE-Gen zu veranlassen.

Woher kommt ein zu hoher Ferritinwert?

Der Ferritinwert kann auch zu hoch sein:

Eisenüberladung bei Erkrankungen des Eisenstoffwechsels (Hämochromatose) bei Störungen der Blutbildung. als Begleiterscheinung anderer Erkrankungen. bei Überdosierung von Eisenpräparaten (!)

Was kann ich gegen erhöhtes Ferritin machen?

Bei nicht-genetisch erhöhten Ferritinwerten kann man eine moderate Aderlasstherapie anbieten (z. B. 5- bis 8-mal 400 ml im Abstand von 2 – 3 Wochen). In vielen Fällen normalisiert sich dadurch das Ferritin, was für eine leicht erhöhte Eisenspeicherung trotz normaler Regulation der Eisenaufnahme im Darm spricht.

Tumormarker: Was zeigen sie wirklich an?

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Was bewirkt zu viel Ferritin im Blut?

Liegt infolge einer Erkrankung zu viel Eisen im Blut vor, können die natürlichen Speicher im Körper das Eisen nicht mehr binden. In freier, das heißt ungebundener Form, ist Eisen sehr aggressiv und schädigt die Zellen lebenswichtiger Organe. Außerdem lagert sich das überschüssige Eisen unkontrolliert in Organen ab.

Was macht Ferritin im Körper?

Ferritin ist ein Eiweißstoff zur Speicherung von Eisen im Körper. Die Bestimmung von Ferritin im Blut ist eine wichtige labordiagnostische Messgröße zur Beurteilung des Eisenstoffwechsels.

Was ist der Unterschied zwischen Ferritin und Eisen?

Eisen wird im Körper durch Ferritin gespeichert, ein Hohlkugel ähnliches Eiweiß mit bis zu 4500 Eisenteilchen im Innern. Ferritin gilt als sensibelster Marker für die Eisensituation, denn die Werte im Blut repräsentieren die im Gesamtkörper vorhandenen Vorräte und die sinken sofort, wenn dem Körper Eisen fehlt.

Was darf man bei der eisenspeicherkrankheit nicht essen?

Die Ernährung spielt eine untergeordnete Rolle in der Behandlung der Hämochromatose. Vitamin C erhöht die Eisenaufnahme, schwarzer Tee hemmt sie. Der Genuss von Innereien, Blut- und Leberwurst sollte reduziert werden. Nahrungsergänzungsmittel sollten frei von Eisen und Vitamin C sein.

Welche Lebensmittel erhöhen den Ferritinwert?

Werden sie getrocknet, steigt dieser Wert sogar noch an.
  • Leber. Leber ist das tierische Lebensmittel mit dem höchsten Eisenanteil. ...
  • Weizenkleie. 100 g Weizenkleie enthalten rund 16 mg Eisen und liegen damit weit vor Haferflocken mit 4,6 mg. ...
  • Kürbiskerne. ...
  • Sesam. ...
  • Hülsenfrüchte. ...
  • Leinsamen. ...
  • Quinoa. ...
  • Pistazien.

Welcher Eisenwert ist kritisch?

Leichte Anämie: Hb-Wert zwischen 11,0 und 11,9 g/dl (Frauen) bzw. 11,0 und 12,9 g/dl (Männer) Mittelschwere Anämie: Hb-Wert zwischen 8,0 und 10,9 g/dl (Frauen und Männer) Schwere Anämie: Hb-Wert unter 8,0 g/dl (Frauen und Männer)

Ist es schlimm wenn der Eisenwert zu hoch?

Dass es aber auch ein Zuviel an Eisen im Körper geben kann mit weitreichenden Folgen wie Ablagerungen in Organen und Gelenken, das wissen nur wenige. Wenn die im Blut gemessenen Eisenwerte zu hoch sind, kann das beispielsweise an einer akuten Hepatitis liegen, an Eisenverwertungsstörungen oder an einer Eisenüberladung.

Bei welchen Entzündungen ist Ferritin erhöht?

Zu hohe Ferritin-Werte können auf eine Eisenspeicherkrankheit (Hämochromatose), Leberentzündung (Hepatitis), Blutarmut (Anämie), Infektionen oder Tumore hindeuten. Auch eine Überdosierung von Eisenpräparaten oder häufige Bluttransfusionen können zu einer Erhöhung der Werte führen.

Was sagt der Tumormarker aus?

Tumormarker sind Substanzen im Blut, die bei Tumorerkrankungen in erhöhter Konzentration auftreten können. Sie werden zum Beispiel von den Krebszellen selbst oder vom Körper als Reaktion auf den Krebs gebildet. Sie eignen sich dazu, den Verlauf und den Erfolg einer Krebstherapie zu beurteilen.

Welcher Arzt behandelt die Eisenspeicherkrankheit?

Wer behandelt Hämochromatose? Hämochromatose wird von Fachärzten für Innere Medizin mit Schwerpunkt Gastroenterologie oder Verdauungs- und Stoffwechselerkrankungen oder Fachärzten für Hämatologie behandelt.

Bei welchem Ferritinwert hört Haarausfall auf?

Ferritin-Werte unter 40 ng/ml sind von einem telogenen Effluvium begleitet (27, 28, 29). Aber auch bei Ferritin-Konzentrationen von 40 bis 70 ng/ml sind deutliche diffuse Haarverluste beobachtet worden. Erst bei einem Serum-Ferritin über 70 ng/ml stellt sich eine Normalisierung des Haarwachstums ein (27).

Welche Ernährung bei zu viel Eisen im Blut?

Fleisch, vor allem dunkles Fleisch ist ein besonders guter Eisenlieferant, ebenso wie Blutwurst und Leber. Auch verschiedene Gemüsesorten enthalten viel Eisen, wie etwa Hülsenfrüchte (Erbsen, Bohnen und Linsen). Eisen aus tierischen Lebensmitteln wird generell besser vom Körper aufgenommen.

Wo ist Ferritin enthalten?

Etwa 60 Prozent findet sich im Blut (Hämoglobin), 25 Prozent werden in Leber, Milz und Knochenmark (Ferritin und Hämosiderin) gespeichert und weitere 15 Prozent sind an Muskelprotein (Myoglobin) und Enzymen gebunden.

Wie merkt man dass man zu viel Eisen hat?

Typische Symptome sind allgemeines Schwächegefühl, wiederkehrende Müdigkeit und Gelenkbeschwerden. Bleibt die Eisenüberladung unbehandelt, kann sie sich auf verschiedene Organe, darunter Leber, Herz und Haut auswirken. Überschüssiges Eisen kann durch Aderlässe oder mit Medikamenten aus dem Körper entfernt werden.

Warum sinkt der Ferritinwert?

Ist der Vorrat an Eisen erschöpft, sinkt der Ferritin-Wert im Blutserum. Manche bezeichnen ihn umgangssprachlich auch als Eisenspeicherwert. Dieser Eisenmangel verläuft ohne Anämie (Blutarmut), da der Körper noch genügend rote Blutkörperchen bilden kann.

Welches Organ baut Eisen ab?

Da in jeder Körper-Zelle Eisen vorhanden ist, geht täglich durch die natürliche Hautabschilferung, mit dem Stuhl oder über den Schweiß ein bisschen Eisen verloren. Da der Darm nur ungefähr ein Zehntel des Eisens in der Nahrung aufnimmt, sollten täglich ca. 10- 30 mg Eisen zugeführt werden.

Was sagt der Ferritinwert aus?

Der Ferritin-Wert ist die wichtigste Messgröße, um sich einen Eindruck über den Eisenstoffwechsel zu verschaffen. Der Ferritin-Spiegel erlaubt Rückschlüsse, ob die Eisen-Speicher leer sind und der Patient einen Eisenmangel hat.

Wie hoch sollte der Ferritinwert bei Hämochromatose sein?

Für die Diagnose der Hämochromatose sind zwei Laborwerte wichtig: Der Ferritinspiegel im Serum (Ferritin ist ein Eisenspeicherprotein) ist ein Maß für die Menge des gespeicherten Körpereisens; er ist bei der Mehrzahl der symptomatischen Patienten deutlich erhöht (über 500 g/l).

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