Zum Inhalt springen

Ist es gut ständig erreichbar zu sein?

Gefragt von: Monique Großmann MBA.  |  Letzte Aktualisierung: 3. September 2022
sternezahl: 4.2/5 (6 sternebewertungen)

Das Thema der ständigen Erreichbarkeit gewinnt in unserer Gesellschaft immer mehr an Bedeutung – auch, weil es sich auf unsere Gesundheit auszuwirken scheint. So legen mehrere Studien nahe, dass es einen Zusammenhang zwischen psychischen Erkrankungen und dem ständigen "Online-sein" gibt.

Sollte man immer erreichbar sein?

Im Gesetz gibt es keine gesetzliche Grundlage, die Sie als Arbeitnehmer verpflichtet, auch nach Feierabend immer für Ihren Arbeitgeber erreichbar zu sein. Dies kann Ihr Arbeitgeber auch nicht mit dem Einfügen einer entsprechenden Klausel im Arbeitsvertrag regeln.

Warum sollte man nicht immer erreichbar sein?

Der allerwichtigste Grund dafür, nicht ständig erreichbar zu sein ist, wenn es dich stresst. Wer Laptop und Smartphone wirklich nie runter fährt und ausschaltet, weil ja jederzeit ein Anruf kommen könnte, der sofort irgendeine Reaktion verlangt, leidet darunter psychisch und körperlich.

Welche Folgen kann die ständige Erreichbarkeit für den Menschen haben?

Wer ständig erreichbar ist und auch tatsächlich angefordert wird, wird dadurch immer wieder aus begonnener Arbeit gerissen und kann seinen Zeiteinsatz und den Arbeitsablauf nicht planen. Dieser Verlust an Struktur im Arbeitsleben strengt an und macht Arbeitszufriedenheit schwierig.

Was bedeutet ständige Erreichbarkeit?

Ständige Erreichbarkeit – Definition

Unter ständiger Erreichbarkeit versteht man im allgemeinen Sprachgebrauch, dass Arbeitnehmer auch nach offiziellem Ende ihrer Dienstzeit für den Arbeitgeber erreichbar sind. Dabei ist es egal, ob das telefonisch oder per E-Mail der Fall ist.

Immer erreichbar - Arbeiten ohne Pause | Made in Germany

17 verwandte Fragen gefunden

Was tun gegen ständige Erreichbarkeit?

Dabei helfen die folgenden vier Strategien:
  1. Werden Sie sich bewusst, woher der Druck eigentlich stammt. Haben Sie das Gefühl, dass Sie immer erreichbar sein müssen? ...
  2. Schalten Sie bewusst ab und entwickeln Sie Rituale. ...
  3. Setzen Sie selbst Grenzen mit festen Zeiten. ...
  4. Deaktivieren Sie sämtliche Benachrichtigungen.

Wie wichtig ist telefonische Erreichbarkeit?

Mit telefonischer Erreichbarkeit ist die Kontaktierbarkeit eines Unternehmens per Telefon während der Geschäftszeiten gemeint. Für die Kundenzufriedenheit ist die telefonische Erreichbarkeit besonders dann wichtig, wenn Kunden beraten werden oder ein Problem melden möchten.

Warum macht ständige Erreichbarkeit krank?

Fakt ist: Es gibt einen direkten Zusammenhang zwischen ständiger Erreichbarkeit und psychischen Belastungen. Der Anteil der Beschäftigten mit Depressionserscheinungen liegt bei jenen, die in ihrer Freizeit nicht oder kaum erreichbar sind, bei 11,3 Prozent.

Ist Rufbereitschaft im Urlaub zulässig?

Kann der Arbeitgeber eine Rufbereitschaft im Urlaub vertraglich festlegen? Klare Antwort: „Nein“. Rufbereitschaft liegt dann vor, wenn sich der Arbeitnehmer verpflichtet, jederzeit für den Arbeitgeber erreichbar zu sein, um auf Abruf die Arbeit aufnehmen zu können.

Wann hat man Anspruch auf ein Diensthandy?

Anspruch auf Diensthandy

Einen Anspruch auf ein Diensthandy haben Ihre Mitarbeiter in der Regel nicht. Ein Arbeitnehmer hat auch dann keinen Anspruch auf ein Handy, wenn seine Kollegen eins bekommen. Wenn Ihre Angestellten Firmenhandys einfordern, sollten Sie sich die Gründe zumindest anhören.

Warum ist Erreichbarkeit wichtig?

Die telefonische Erreichbarkeit eines Unternehmens, egal in welcher Branche, entscheidet also über den ersten Eindruck, den ein Interessent von Ihnen hat. Erreichbarkeit ist aber auch wichtig, um die Zufriedenheit Ihrer Kunden zu steigern und diese dadurch langfristig an Ihre Unternehmen zu binden.

Bin ich dazu verpflichtet ans Telefon zu gehen wenn ich frei habe?

Grundsätzlich gilt: In der Regel sind Arbeitnehmer nicht verpflichtet, Anrufe nach Feierabend und im Urlaub anzunehmen, sagt Alexander Bredereck, Fachanwalt für Arbeitsrecht in Berlin. Arbeitnehmer schulden ihrem Chef keine Rund-um-die-Uhr-Erreichbarkeit.

Ist Telefondienst Arbeitszeit?

Kommt es zu einer tatsächlichen Inanspruchnahme, etwa infolge der Beantwortung von E-Mails oder der Teilnahme an Telefonaten nach Ende der regulären Arbeitszeit, stellen sich arbeitszeitrechtliche Folgefragen.

Kann man ein diensthandy ablehnen?

Darf man als Arbeitnehmer ein Geschäftshandy ablehnen? Wenn Ihre Firma darauf besteht, dass Sie ein Diensthandy verwenden, dann können Sie dies auch nicht ablehnen. Das Handy muss also gemäß der vertraglichen Bedingungen, mindestens aber während der Arbeitszeit, eingeschaltet sein.

Wie viele Rufdienste darf man im Monat machen?

Wie viele Rufbereitschaften darf ein Arbeitnehmer leisten? Das Arbeitszeitgesetz legt keine Obergrenze der Zahl der Rufbereitschaften fest. Eine Grenze ergibt sich jedoch mittelbar allerdings daraus, dass die Anordnung von Rufbe- reitschaft eine „Beschäftigung“ im Sinne des § 9 Abs.

Kann man Rufbereitschaft ablehnen?

Darf ich die Bereitschaft ablehnen? Gibt es eine klare Regelung – in Arbeits- beziehungsweise Tarifvertrag oder einer gültigen Betriebsvereinbarung – sind Mitarbeiter zur Rufbereitschaft verpflichtet. Auch wenn dieser Teil des Jobs Ihnen wenig Spaß macht, können Sie dann nicht ablehnen oder die Bereitschaft verweigern.

Wie viel Geld für Rufbereitschaft?

Rufbereitschaft Bezahlung und Vergütung

Eine typische Pauschale für eine Rufbereitschaft liegt bei einem Brutto-Lohn von 60 Euro für die ganze Nacht. Lediglich bei der Vergütung des Bereitschaftsdienstes gibt es seit 2016 durch das Bundesarbeitsgericht ein verbindliches Minimum, das in Höhe des Mindestlohn besteht.

Ist einspringen Pflicht?

Es gibt keine Pflicht einzuspringen

Grundsätzlich sind Arbeitnehmer nicht verpflichtet, außerhalb ihres einmal festgelegten Dienstplans einzuspringen. Der Arbeitgeber besitzt zwar ein sogenanntes Direktionsrecht zu Ort und Zeit der Arbeitsleistung.

Ist Rufbereitschaft Ruhezeit?

Nach dem Arbeitszeitgesetz ist die Rufbereitschaft keine Arbeitszeit, sondern Ruhezeit. Sobald Arbeitnehmende tätig werden müssen, zählt diese Zeit als Arbeitszeit. Ein Beispiel: Eine IT-Spezialistin hat zwischen 18 Uhr und 8 Uhr am nächsten Tag Rufbereitschaft.

Wie oft darf ich eine Rufbereitschaft machen?

Die Zeit der Rufbereitschaft zählt nicht zur Arbeitszeit und ist deshalb grundsätzlich ohne bestimmte Grenzen zulässig. Kommt es während der Rufbereitschaft zum Arbeitseinsatz, führt dies dazu, dass die Ruhezeit von elf Stunden erneut anläuft.

Bin krankgeschrieben Chef ruft an?

Ein Anruf des Chefs bei einem kranken Mitarbeiter ist nicht von vornherein verboten. Dies gilt vor allem dann, wenn er ihm gute Besserung wünschen möchte oder an ihn eine dringende Rückfrage hat. Der Arbeitnehmer braucht ihm jedoch nicht zu sagen, was er genau für eine Erkrankung hat bzw.

Kann man gekündigt werden wenn man zu oft krank macht?

Wann muss ich mit einer Kündigung rechnen? Die Gerichte prüfen immer die letzten drei Jahre vor der Kündigung. War der Beschäftigte in drei Jahren immer mehr als 30 Tage krank, so droht eine Kündigung. Hier spricht man von häufigen Kurzerkrankungen.

Was darf mein Chef Wenn ich krank bin?

Grundsätzlich darf der Chef nach dem Grund für die Arbeitsunfähigkeit fragen. Arbeitnehmer müssen allerdings keine Auskunft darüber geben. "Das unterliegt dem Schutz der Privatsphäre", weiß Roß-Kirsch. Der Arbeitnehmer kann also selbst entscheiden, ob er den Arbeitgeber einweiht oder nicht.

Kann mein Chef meine SMS lesen?

Unternehmen haben keinen Anspruch darauf, Verbindungdaten zu kontrollieren oder die Inhalte von SMS oder E-Mails zu lesen, wenn die Arbeitnehmerin oder der Arbeitnehmer das Mobiltelefon auch privat nutzen darf. Allerdings kann der Arbeitgeber jederzeit die Herausgabe des Handys fordern.

Kann der Chef sehen wann ich im Internet war?

Ein Arbeitgeber darf das Surfverhalten eines Arbeitnehmers auf einem Dienstrechner auswerten – auch ohne dessen Zustimmung. Dies ist jedenfalls dann rechtens, wenn Hinweise auf eine umfangreiche private Nutzung des Geräts vorliegen und dieses Verhalten im Arbeitsvertraguntersagt ist.