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Ist es Diebstahl wenn man etwas findet und behält?

Gefragt von: Marta Schaller  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Darf man gefundene Sachen und Geld behalten? Rodegra: „Nein. Findet man mehr als 10 Euro oder eine Sache mit einem Wert über 10 Euro, muss man den Fund melden. Bei einem geringeren Wert muss man die Sache zwar nicht abgeben, aber dennoch an den Verlierer herausgeben, sollte der den Namen des Finders erfahren.

Ist es Diebstahl wenn man etwas findet?

Wenn Sie Geld oder eine Sache ab einem Wert von zehn Euro gefunden haben und diesen Fund nicht melden, begehen Sie eine Fundunterschlagung gemäß § 246 Strafgesetzbuch. Im Unterschied zum Diebstahl entwenden Sie den fremden Besitz zwar nicht aktiv, machen ihn sich aber rechtswidrig zu eigen.

Was passiert wenn man gefundene Sachen behält?

Achtung: Je nach Wert nach der Sache kann dies mit einer Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit einer Geldstrafe geahndet werden. Zwar besteht eine Verpflichtung, einen Fund ab einem Wert von 10 Euro anzuzeigen, es besteht allerdings keine Pflicht, eine Wertsache wie einen Geldbeutel an sich zu nehmen.

Ist es Diebstahl wenn man es zurück bringt?

Möchte der Täter die entwendete Sache später wieder zurückgegeben, scheidet ein Diebstahl mangels Zueignungsabsicht aus. Im Falle eines Kraftfahrzeugs oder Fahrrads kommt jedoch eine Strafbarkeit nach § 248b StGB in Betracht.

Ist es illegal gefundene Sachen zu behalten?

Behalten dürfen Sie Fundsachen nicht. Denn aus rechtlicher Sicht ist eine verlorene Sache zwar besitz-, aber nicht herrenlos. Anders als bei Sachen, die jemand absichtlich wegwirft, will der Eigentümer, wenn er etwas verliert, sein Eigentum daran nämlich nicht aufgeben.

Wie hoch ist die Strafe für Diebstahl? Fachanwalt für Strafrecht Benjamin Grunst informiert

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Was tun wenn man 100 Euro findet?

Das sollten Sie tun, wenn Sie Geld oder Gegenstände finden

Dürfen Sie beispielsweise einen Geldschein behalten, den Sie auf der Straße finden? Das hängt von der Höhe ab. Beträge bis 10 Euro dürfen Sie einfach einstecken. Ist der Betrag jedoch größer, gehört das Geld ins Fundbüro.

Was tun wenn man 50 Euro findet?

Laut § 965 BGB muss ein Finder seinen Fund unverzüglich melden – entweder dem Eigentümer oder, falls dieser ihm nicht bekannt ist, der zuständigen Behörde, etwa dem örtlichen Fundbüro oder einer Polizeidienststelle. Das gilt allerdings erst ab einem Sachwert von mehr als zehn Euro.

Was fällt alles unter Diebstahl?

Ein Diebstahl liegt entsprechend vor, wenn folgende Faktoren erfüllt sind: Es handelt sich um eine fremde bewegliche Sache. Das Tatobjekt muss entsprechend vollständig im Eigentum eines anderen stehen und tatsächlich beweglich sein. Dies bedeutet, dass das gestohlene Objekt transportierbar sein muss.

Wann kommt Anzeige wegen Diebstahl?

Die Antragsfrist beträgt hierbei drei Monate. Sie beginnt mit Ablauf des Tages, an dem der Berechtigte von der Tat und der Person des Täters Kenntnis erlangt.

Wie kann man einen Diebstahl beweisen?

Der Tatbestand des Diebstahls wird nicht allein durch die Wegnahme einer fremden beweglichen Sache verwirklicht. Hinzukommend muss Enteignungsvorsatz nachgewiesen werden. Dies ist der Vorsatz, den ursprünglichen Eigentümer dauerhaft aus seiner Eigentümerstellung zu verdrängen.

Wie hoch ist der Finderlohn bei 1 Million Euro?

Diese Rechte hat ein Finder

Der Paragraph 971 des BGB besagt, dass einem Finder bei einem Wert von bis zu 500 Euro ein Finderlohn von fünf Prozent zusteht. Ist der Fund mehr wert als 500 Euro, muss der Besitzer dem Finder für alles, was über den Wert von 500 Euro hinausgeht, einen Finderlohn von drei Prozent bezahlen.

Was tun wenn man was findet?

Wer etwas findet, muss es im Bürgeramt, Fundbüro oder bei der Polizei abgeben. Hinterlassen die Finder dort ihre Daten, können sie später ihre Fundrechte geltend machen. Belohnt werden. Meldet sich der Eigentümer binnen sechs Monaten nicht, dürfen die Finder die Sache behalten, ansonsten steht ihnen ein Finderlohn zu.

Ist Fundunterschlagung strafbar?

Nach § 246 I StGB (Strafgesetzbuch) macht sich strafbar, wer sich eine fremde bewegliche Sache rechtswidrig zueignet. Unterschlagung - auch die Fundunterschlagung - ist gem. § 12 Abs. 2 StGB ein Vergehen.

Wann ist Diebstahl nicht strafbar?

Wer einen Dieb bestiehlt, macht sich auch des Diebstahls strafbar. Wenn allerdings der Eigentümer dem Dieb seine ursprünglich ihm gehörende Sache wegnimmt, liegt kein Diebstahl vor, weil die Sache nicht fremd ist. Rechte Dritter an der Sache machen eine Sache nicht fremd.

Bis wann Diebstahl geringwertiger Sachen?

Die Geringwertigkeit der Sache bestimmt sich nach ihrem Verkehrswert und wen dieser als eher unbedeutend angesehen wird. Derzeit wird die Grenze der Geringwertigkeit zwischen 25 und 30 Euro angenommen. Der Diebstahl geringwertiger Sachen, gem. § 248 a Strafgesetzbuch ist ein sogenanntes Antragsdelikt.

Wie geht die Polizei bei Diebstahl vor?

Der Diebstahl geringwertiger Sachen wird nur auf Strafantrag verfolgt, diesen kann nur das Opfer selbst stellen. Bei einer Anzeige wegen Diebstahl leitet die Staatsanwaltschaft zunächst ein Ermittlungsverfahren ein. Erhärtet sich der Verdacht, kann es zum Strafverfahren kommen.

Was ist geringfügiger Diebstahl?

Nach § 248a StGB wird der Diebstahl einer geringwertigen Sache nur auf Antrag des Betroffenen verfolgt. „Geringwertig“ sind Sachen, die einen Wert von unter 50 € haben.

Ist ein versuchter Diebstahl strafbar?

Diebstahl. (1) Wer eine fremde bewegliche Sache einem anderen in der Absicht wegnimmt, die Sache sich oder einem Dritten rechtswidrig zuzueignen, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft. (2) Der Versuch ist strafbar.

Wie teuer ist Diebstahl?

Welche Strafe droht für einen Diebstahl? Ein Diebstahl wird mit einer Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder einer Geldstrafe bestraft.

Wann einfacher Diebstahl?

Von einem einfachen Diebstahl spricht man, wenn der Dieb kein Hindernis überwinden oder Gewalt anwenden musste, um an das Diebesgut zu kommen, wenn der Dieb also zum Beispiel über die offen gelassene Terrassentür ins Haus gelangt ist.

Welche Straftaten fallen unter Ladendiebstahl?

Der Ladendiebstahl ist kein eigenständiger Tatbestand des Strafrechts, sondern eine kriminologische Bezeichnung für das Vergehen des Diebstahls. Dazu tritt tateinheitlich ein Hausfriedensbruch, sofern der Dieb erkennbar in der Absicht zu stehlen das Geschäftslokal betritt.

Wann gilt man als Wiederholungstäter Diebstahl?

als Wiederholungstäter? Wiederholungstäter: Nach Verurteilung wegen Diebstahls erneut beim Stehlen erwischt worden.

Wie viel Geld darf man auf der Straße finden?

Generell gilt: Alles unter 10 Euro darf behalten werden, weil sich eine Meldung des Fundes nicht lohnen würde. Beträge darüber, also etwa ein 20 Euro-Schein, müssen bei der Polizei oder einem Fundbüro abgegeben werden. Diese Regel gilt auch für Gegenstände, deren Wert 10 Euro übersteigt.

Wie viel Geld darf man auf der Straße mitnehmen?

Jede Person, die mit Barmitteln im Gesamtwert von 10.000 Euro oder mehr aus einem Land, das kein Mitglied der Europäischen Union (EU) ist, nach Deutschland einreist oder aus Deutschland in ein solches Land ausreist, muss diesen Betrag bei der Ein- oder Ausreise unaufgefordert bei der zuständigen deutschen Zollstelle ...

Wie viel Finderlohn für Portemonnaie?

Finderlohn: Anspruch und Höhe

Bei Gegenständen mit einem Wert von bis zu 500 Euro steht Ihnen ein Finderlohn in Höhe von fünf Prozent zu. Wenn der Sachwert oder Geldwert 500 Euro übersteigt, beträgt der Finderlohn für den darüberliegenden Betrag drei Prozent.