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Ist Erdung Pflicht?

Gefragt von: Edelgard Schüler B.A.  |  Letzte Aktualisierung: 22. August 2022
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Elektroanlagen in Ihrer Wohnung oder in Ihrem Haus müssen grundsätzlich geerdet werden. Der Begriff Erdung ist dabei eng mit dem Begriff Potentialausgleich verbunden. Beide Begriffe beschreiben elektrotechnische Schutzmaßnahmen gegen Funktionsausfall, gegen elektrischen Schlag oder auch gegen Blitzschlag.

Kann man eine Steckdose ohne Erdung anschließen?

Theoretisch schon. Wie eben beschrieben KANN man den Nulleiter auf den Anschluss für den Schutzleiter klemmen. Das wurde tatsächlich lange Zeit so gemacht, weil es immerhin etwas besser ist als den Schutzleiter komplett unbeschaltet zu lassen.

Wann muss ein Erder nachgerüstet werden?

Der Einbau des Fundamenterders ist seit 2007 bei jedem Neubau verpflichtend. Vorher waren auch Kompromisse möglich, indem Abwasserleitungen oder andere erdgebundene Metallrohre als Erdung verwendet werden konnten.

Wann ist eine Erdung erforderlich?

Fremde elektrische leitende Teile, wie z.B. metallische Unterlagen, müssen geerdet werden, wenn ortsfeste elektrische Betriebsmittel auf oder an ihnen befestigt sind. (Hinweise zu „Schutzpotenzialausgleich“ Abschn. 411.3.1.2 der VDE 0100-410 und „zusätzlicher Schutzpotenzialausgleich“ – Abschn.

Was passiert wenn man keine Erdung hat?

Ohne angeschlossene Erdung ist es übrigens kein Fehler der Sicherheitseinrichtungen (der Sicherung oder des FI-Schutzschalters), wenn diese den Fehler nicht vorab erkennen. Es fließt weder ein Fehlerstrom noch liegt ein Kurzschluss vor. Für die Elektroinstallation wäre in einem solchen Fall alles im grünen Bereich.

Schutzleiter / Erdung / PE? - Erklärung! ElektroM

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Kann man die Erdung weglassen?

eine Erdung ist nur erforderlich, wenn an der Leuchte berührbare Teile aus Metall vorhanden sind. Ist das nicht der Fall, kann die Erde einfach totgelegt werden. Unbedingt aber gegen Berührung mit den anderen Adern der Leitung sichern!

Was passiert wenn man eine Steckdose nicht erdet?

Wenn die Verbindung eines für Schutzerdung vorgesehenen metallischen Gerätegehäuses mit der Erde an irgendeiner Stelle unterbrochen wird, ist der Schutz nicht mehr gegeben. Dies ist auch dann der Fall, wenn an der Steckdose kein Schutzleiter angeschlossen ist oder ein Netzanschlusskabel ohne Schutzleiter benutzt wird.

Kann man Erdung nachrüsten?

Die allgemein als „Erdung“ bezeichnete Maßnahme muss standardmäßig geplant und durchgeführt werden. Bei Altbauten muss oft nachgerüstet werden. Wichtig Sämtliche Arbeiten am Stromnetz und Blitzschutz sind ausschließlich zertifizierten Fachunternehmen vorbehalten.

Warum erdet man Strom?

Die Erdung bewirkt im Fall eines unbeabsichtigten Einschaltens einen Kurzschluss, der zum Auslösen der Sicherung und damit zur Abschaltung der Spannung führt. Außerdem kann über die Erdung eine möglicherweise noch vorhandene Ladung von der Anlage abgeführt werden, zum Beispiel bei Arbeiten an Hochspannungsleitungen.

Wer darf Erdung verlegen?

Wer errichtet den Fundamenterder? Nach DIN 18014 ist ein Fundamenterder Bestandteil der elektrischen Anlage. Der Fundamenterder darf daher nur von Fachkräften oder unter deren Aufsicht errichtet werden, die die Anforderungen der DIN VDE 1000-10 oder DIN EN 62305-3 (VDE 0185-305-3) erfüllen.

Wie viel kostet eine Erdung?

Am teuersten ist dabei die Erdungsanlage, die Kosten von 500 EUR bis 1.500 EUR verursachen kann. Für eine Fangstange muss man meist Kosten im Bereich von 25 EUR bis 90 EUR rechnen, 100 kg Draht erhält man im Allgemeinen für rund 300 EUR bis 400 EUR.

Was tun wenn kein Fundamenterder vorhanden ist?

Ist ein Fundamenterder nicht vorhanden oder unwirksam, so bleibt nur die nachträgliche Verlegung eines Ringerders um das gesamte Gebäude. Ist der Arbeitsraum um das Gebäude noch nicht verfüllt, kann nicht rostender Stahl in einem Abstand von ca. 1 m und mind. 0,8 m tief um das Gebäude verlegt werden.

Ist jedes Haus geerdet?

Elektroanlagen in Ihrer Wohnung oder in Ihrem Haus müssen grundsätzlich geerdet werden. Der Begriff Erdung ist dabei eng mit dem Begriff Potentialausgleich verbunden.

Warum Steckdosen Erden?

Die Erdung ist ein Leiter aus Metall, der alle Elektrogeräte verbindet und Leckstrom zu der Erde rund um die Wohnung führt. Die Erdung ist also ein unerlässliches Unterteil jeder Elektroinstallation, da die Erdung das Risiko auf einem Stromschlag verhindert.

Warum haben manche Stecker keine Erdung?

Bis auf wenige Ausnahmen ist der Unterschied einfach am Stecker zu erkennen: 2-polige Gerätestecker haben 2 Stifte, 3-polige 3 Stifte. Anders ist das jedoch beim hauptsächlich in Europa üblichen Schuko-Stecker. Hier ist die Erdung nicht über einen 3. Stift, sondern über Kontaktflächen an den Steckerseiten realisiert.

Wie kann ich prüfen ob eine Steckdose geerdet ist?

Schalten Sie dazu zuerst die Hauptsicherung aus und schrauben Sie eine Steckdose auf. Sie werden feststellen, dass die Steckdose entweder mit zwei oder drei Kabeln verdrahtet ist. Wenn nur zwei Drähte (in der Regel braun und blau) vorhanden sind, dann ist die Steckdose nicht geerdet.

Wo muss ich die Erdung anschließen?

Wenn die Lampe ein grün-gelbes Kabel (Schutzleiter) besitzt, muss man auch die Erdung anschließen. In der Regel befindet sich der Anschluss für den Schutzleiter (Erdung) in der Mitte der Lüsterklemme, der Schutzleiter kann sich aber auch direkt an der Leuchte befinden.

Was kostet eine Hauserdung?

Je nach Dauer der Arbeiten und der Anzahl der eingesetzten Fachkräfte, kann es Sie mehrere tausend Euro kosten. Damit Sie einen guten Überblick erhalten, sollten Sie die Leistungen und Kosten von mehreren Anbietern vorab vergleichen.

Was kann passieren wenn eine Leuchte nicht geerdet wird?

Wäre jetzt tatsächlich ein Stromkreis da, also beide Strom-Leiter über das Gehäuse in Kontakt zueinander, wäre das ein Kurzschluss und die Sicherung würde sofort raus fliegen. Ohne Erdung müsste das Gehäuse im selben Moment im Stromkreis sein in der man es auch berührt um einen Stromschlag zu bekommen.

Wie macht man eine Erdung am Haus?

(stö) Bei Neubauten erfolgt die Erdung meistens in Form einer sogenannten Fundamenterdung. Dafür werden Stahlprofile oder –seile ringförmig mit ins Betonfundament gegossen und mit Anschlusspunkten für die Erdungsleitung der elektrischen Hausinstallation versehen.

Sind Kreuzerder noch erlaubt?

Ein einzelner 2 m oder 1,5 m langer Kreuzerder ist nicht erlaubt. Alternative Materialien zu dieser Installation sind nach DIN 18014 nach DIN VDE 0855-1: Bandeisen 30 x 3,5 mm, (100 mm²) V4A-Stahl (nicht rostender Stahl)

Wie tief muss geerdet werden?

Sie sollten mindestens eine Tiefe von 9 m im feuchten Erdreich erreichen. Ist die Tiefe zu gering, ergibt sich eine schlechte Potentialverteilung und somit eine erhöhte Schrittspannung am Erder bei Blitzeinschlag. Sofern es der Untergrund erlaubt, werden Tiefenerder in der Regel bis zu 30 Meter in die Erde getrieben.

Was mache ich mit dem Nullleiter?

Das dritte Kabel ist der Nullleiter (N), der meist blau, in Altbauten auch grau, ist. Dieses Kabel führt den Strom, vereinfacht gesagt, weg von der Lampe. Vor allem in Altbauten kommen häufig nur zwei Drähte aus der Decke: die stromführende Phase und der Nullleiter.

Wie findet man die Erdung?

Einfach mal einen Leiter und ein Anschluss am Stecker jeweils mit den beiden Polen am Multimeter verbinden. Ist der Widerstand 0 oder geringfügig drüber, dann gehört der Leiter zu dem Anschluss. Erdung ist grün/gelb, Neutralleiter ist blau und der Außenleiter ist schwarz oder braun.

Warum muss eine Wasserleitung geerdet sein?

Wasserleitung müssen in den Potentialausgleich eingebunden sein. Das ist wichtig, damit es in Verbindung mit der Elektroinstallation nicht zu starken Spannungsunterschieden an Metallteilen im Haus kommt. Die Erdung darf die Wasserleitung allerdings nicht darstellen.

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