Zum Inhalt springen

Ist entgangener Gewinn ein Schaden?

Gefragt von: Julian Haag  |  Letzte Aktualisierung: 11. September 2022
sternezahl: 5/5 (6 sternebewertungen)

Entgangener Gewinn ist ein Begriff aus dem Schadensersatzrecht und gehört zum zu ersetzenden Schaden. Dabei geht es nicht um die Beschädigung oder Entziehung von bereits vorhandenem Vermögen, sondern auf einen mit hoher Wahrscheinlichkeit zu erwartenden Gewinn, der nicht realisiert werden konnte.

Ist entgangener Gewinn ein Folgeschaden?

Entgangener Gewinn gehört zum zu ersetzenden Schaden und ist in § 252 BGB geregelt. Als entgangen gilt der Gewinn, der nach den besonderen Umständen oder dem gewöhnlichen Lauf der Dinge insbesondere nach den getroffenen Anstalten und Vorkehrungen, mit Wahrscheinlichkeit erwartet werden konnte.

Wann wird entgangener Gewinn ersetzt?

Entgangener Gewinn. 1Der zu ersetzende Schaden umfasst auch den entgangenen Gewinn. 2Als entgangen gilt der Gewinn, welcher nach dem gewöhnlichen Lauf der Dinge oder nach den besonderen Umständen, insbesondere nach den getroffenen Anstalten und Vorkehrungen, mit Wahrscheinlichkeit erwartet werden konnte.

Wann entgangener Gewinn?

Nach § 252 S. 1 BGB umfasst der zu ersetzende Schaden auch den entgangenen Gewinn. Als entgangen gilt der Gewinn, welcher nach dem gewöhnlichen Lauf der Dinge oder nach den besonderen Umständen, insbesondere nach den getroffenen Anstalten und Vorkehrungen, mit Wahrscheinlichkeit erwartet werden konnte, § 252 S. 2 BGB.

Ist entgangener Gewinn Schadensersatz statt oder neben der Leistung?

Ein entgangener Gewinn ist Teil des Verzögerungsschadens i.S.d. §§ 280 Abs. 1, Abs. 2, 286, soweit er auch bei Nachholung der Leistung nicht mehr realisiert werden kann.

Spitzer - Einführung in die Rechtswissenschaften - Verschuldenshaftung Schaden

20 verwandte Fragen gefunden

Wie berechnet man den entgangenen Gewinn?

Der entgangene Gewinn ergibt sich grundsätzlich aus den entgangenen Roherlösen. Von diesen werden dann die ersparten Betriebskosten abgezogen und etwaige Schadenminderungskosten hinzugerechnet. Wenn die Roherlöse geschätzt werden, ist von den durchschnittlichen Betriebsergebnissen der letzten Jahre auszugehen.

Wann ist ein Schaden Ersatzfähig?

Ersatzfähig sind gem. § 253 I BGB grundsätzlich nur diejenigen immateriellen Schäden, die vom Gesetz als ersatzfähig angeordnet werden. Ausdrücklich im Gesetz vorgesehen ist dies in den §§ 253 II, 651n, 844 III BGB für folgende Schäden: Verletzung des Körpers und der Gesundheit (§ 253 II BGB)

Ist Schmerzensgeld Schadensersatz?

Schadensersatz gleicht den materiell entstandenen Schaden, also den Sachschaden, aus. Schmerzensgeld soll den immateriell entstanden Schaden ausgleichen, also den der sich nicht in Geld beziffern lässt.

Wann 252 BGB?

Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) § 252 Entgangener Gewinn

Als entgangen gilt der Gewinn, welcher nach dem gewöhnlichen Lauf der Dinge oder nach den besonderen Umständen, insbesondere nach den getroffenen Anstalten und Vorkehrungen, mit Wahrscheinlichkeit erwartet werden konnte.

Wann Schadensersatz statt und neben der Leistung?

Bei einem Schadensersatzanspruch statt der Leistung erlischt die Pflicht zur Erfüllung (§ 281 IV) und an ihre Stelle tritt der Anspruch auf Schadensersatz. Schadensersatz neben der Leistung hingegen kann der Schuldner verlangen, auch wenn er daneben weiterhin die Leistung verlangt oder schon erfüllt wurde.

Was ist ein Schaden BGB?

Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) § 823 Schadensersatzpflicht

(1) Wer vorsätzlich oder fahrlässig das Leben, den Körper, die Gesundheit, die Freiheit, das Eigentum oder ein sonstiges Recht eines anderen widerrechtlich verletzt, ist dem anderen zum Ersatz des daraus entstehenden Schadens verpflichtet.

Wann ist ein Schadensersatz als Forderung zu erfassen?

Realisiert ist der Erfolg und damit die Forderung zu erfassen, wenn der zur Lieferung oder Leistung Verpflichtete seine Leistung im Wesentlichen vertragsgemäß erfüllt hat, d. h. z. B. wenn ein Gefahrübergang stattgefunden hat. Das ist auch der Fall, wenn nur noch unwesentliche Nebenleistungen ausstehen.

Was ist Schadensersatz statt der Leistung?

Unter den Schadensersatz „statt der Leistung“ fallen alle Schadenspositionen, die durch eine Nachholung der zunächst ausgebliebenen Leistung bis zum letztmöglichen Zeitpunkt hätten vermieden werden können und das Interesse des Gläubigers an der Leistung als solcher befriedigen.

Was versteht man unter Schadensminderungspflicht?

Die Schaden(s)minderungspflicht (genauer: Schadensminderungsobliegenheit) bezeichnet im Schadenersatzrecht die Pflicht des Geschädigten, den Schaden abzuwenden oder zu mindern oder den Schädiger auf die Gefahr eines ungewöhnlich hohen Schadens aufmerksam zu machen.

Wann 282 BGB?

Verletzt der Schuldner eine Pflicht nach § 241 Abs. 2, kann der Gläubiger unter den Voraussetzungen des § 280 Abs. 1 Schadensersatz statt der Leistung verlangen, wenn ihm die Leistung durch den Schuldner nicht mehr zuzumuten ist.

Was ist ein räuberischer Diebstahl?

Strafgesetzbuch (StGB) § 252 Räuberischer Diebstahl

Wer, bei einem Diebstahl auf frischer Tat betroffen, gegen eine Person Gewalt verübt oder Drohungen mit gegenwärtiger Gefahr für Leib oder Leben anwendet, um sich im Besitz des gestohlenen Gutes zu erhalten, ist gleich einem Räuber zu bestrafen.

Was fällt unter Schmerzensgeld?

Schmerzensgeld ist ein finanzieller Ausgleich für einen gesundheitlichen oder seelischen Schaden, für den ein Dritter verantwortlich ist. Welche Beträge der Geschädigte einfordern kann, hängt von der Schwere des Leidens ab. Einen Sonderfall bildet das Schmerzensgeld der Unfallversicherung.

Wann bekommt man kein Schmerzensgeld?

In diesen Fällen haben Geschädigte nach einem Autounfall keinen Anspruch auf Schmerzensgeld: Bei leichten bzw. oberflächlichen Verletzungen wie Prellungen, Schürf- und Schnittwunden, Kopfschmerzen, Schleimhautreizungen. Wenn ein Kind unter 10 Jahren der Unfallverursacher ist.

Wie lange kann man Schadensersatz geltend machen?

Schadensersatz: Fristen und Verjährung

Nach § 195 BGB haben Sie in der Regel drei Jahre Zeit, Ihren Anspruch auf Schadensersatz geltend zu machen. Dabei beginnt nach § 199 BGB die Frist stets mit dem Ende des Jahres, in dem der Schaden entstanden ist.

Welcher Schaden wird ersetzt?

Man spricht auch von Entschädigung oder Wiedergutmachung. Derjenige, der den Schaden verursacht, muss dem Geschädigten den Schaden ersetzen. Voraussetzung ist, dass der Schädiger den Schaden fahrlässig oder vorsätzlich verursacht hat oder aus anderen Gründen dafür haftet.

Wie viel Schadensersatz kann man fordern?

Für die Berechnung des Schadensersatzes gibt es aber keine pauschale Formel. Wie hoch die Entschädigung ausfällt, ist vom jeweiligen Fall, den Umständen und dem konkreten Schadensereignis abhängig.

Welche Arten von Schadensersatz gibt es?

Es sind 3 Arten von Ansprüchen zu unterscheiden: Schadensersatz wegen Pflichtverletzung des Schuldners (280 Abs.
...
Arten des Schadensersatzes
  • BGB, Details), Schadensersatz wegen Verzögerung der Leistung (280 Abs.
  • BGB, Details), Schadensersatz statt der Leistung (280 Abs.
  • BGB, Details) z.B. bei Nichtleistung.

Wann ist Schadensersatz umsatzsteuerpflichtig?

Zusammenfassung. Echte Schadensersatzleistungen unterliegen nicht der Umsatzsteuer, da es an einem Leistungsaustausch fehlt. Sie sind kein Entgelt für eine Gegenleistung.

Was ist der kleine Schadensersatz?

Kleiner Schadensersatz bedeutet demgegenüber, dass der Käufer den mangelhaften Kaufgegenstand behält und nur Schadensersatz in Höhe der Wertdifferenz zwischen dem Wert des Kaufgegenstandes im mangelfreien Zustand und seinem tatsächlichen Wert (nebst etwaigen Vermögensfolgeschäden) bekommt.

Was ist ein Mangelfolgeschaden?

Ein Mangelfolgeschaden ist ein Schaden, der dadurch entsteht, dass eine mangelbehaftete Sache infolge ihrer Mangelhaftigkeit einen (weiteren) Schaden an einer anderen Sache oder einem sonstigen Rechtsgut des Käufers, Mieters oder Bestellers, etc. herbeiführt.

Vorheriger Artikel
Welche Musen gab es?
Nächster Artikel
Wie viel kostet ein Visa?