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Ist eine Zahlungserinnerung eine Rechnung?

Gefragt von: Herr Dr. Karl Lange B.Sc.  |  Letzte Aktualisierung: 26. Februar 2023
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Die Zahlungserinnerung ist eine freundliche und höfliche Aufforderung vom Zahlungsempfänger an den Zahlungspflichtigen, eine offene Rechnung schnellstmöglich zu begleichen. Es handelt sich um die erste Reaktion des Leistungserbringers auf eine ausbleibende Zahlung seines Kunden.

Ist eine Mahnung auch eine Rechnung?

Eine Mahnung ist eine Zahlungserinnerung. Man muss den Gläubiger darin eindeutig auffordern, eine offene Rechnung zu bezahlen. Dem Kunden kann man mit der Mahnung rechtliche Schritte androhen, wenn er der Zahlungsaufforderung nicht nachkommt.

Ist eine Mahnung ohne Rechnung gültig?

Wer keine Rechnung bekommen hat, muss auch eine Mahnung nicht hinnehmen. Rechtlich im Vorteil ist der Kunde, wenn er trotz fehlender Rechnung eine Mahnung bekommt. Generell hat der Rechnungssteller das Recht, eine Mahnung inklusive Mahngebühren auszustellen, wenn die Rechnung nicht fristgerecht beglichen wird.

Ist eine Zahlungserinnerung eine 1 Mahnung?

Was ist der Unterschied zwischen Zahlungserinnerung und Mahnung? Es gibt keinen Unterschied. Wenn Sie in Ihrer Zahlungserinnerung deutlich zum Ausdruck bringen, dass Sie von Ihrem säumigen Kunden eine Zahlung erwarten, handelt es sich – rechtlich gesehen – um eine Mahnung.

Ist eine Zahlungserinnerung gesetzlich vorgeschrieben?

Gläubiger sind nicht verpflichtet, ihrem Schuldner eine Zahlungserinnerung vor der Mahnung zu schicken. Im Geschäftsverkehr ist es üblich, dass Gläubiger einer Geldforderung ihre Kunden zunächst nur höflich an die offene Rechnung erinnern.

Zahlungserinnerung + Vorlage | So forderst du Kunden richtig auf!

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Was kostet eine Zahlungserinnerung?

Die erste Mahnung ist normalerweise gratis, pauschale Mahngebühren muss man nicht hinnehmen. Mit einer Ausnahme: Steht in den allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) oder auch im Kaufvertrag, dass schon für die erste Mahnung pauschale Gebühren fällig werden, muss man diese auch zahlen.

Wann kann ich eine Rechnung mahnen?

Eine Mahnung kann prinzipiell ab dem ersten Tag nach dem Ende der Zahlungsfrist gesendet werden. Sind zum Beispiel 14 Tage vereinbart worden, kann die Mahnung am 15. Tag geschickt werden. Wann ihr die Mahnung tatsächlich senden möchtet, ist ab diesem Zeitpunkt eure Entscheidung.

Sind Mahngebühren bei Zahlungserinnerung zulässig?

Gerät ein Schuldner erst durch die Zahlungserinnerung in Verzug, muss er die Kosten, die dem Gläubiger bis dahin entstanden sind, nicht übernehmen. Erst die Kosten, die weitere Zahlungserinnerungen verursachen, muss er dem Gläubiger ersetzen. Daher kann der Gläubiger ab der zweiten Mahnung Mahngebühren erheben.

Was passiert wenn man eine Rechnung nach 14 Tagen nicht bezahlt?

Bleibt die Begleichung einer Rechnung trotz Zahlungserinnerung und Verlängerung der Zahlungsfrist aus, so folgt 20 bis 30 Tage nach Überschreiten der Zahlungsfrist die erste Mahnung. Damit drohen dem Schuldner zusätzliche Kosten in Form von Mahngebühren und anfallenden Verzugszinsen.

Was kommt nach der 2 Zahlungserinnerung?

Mahnstufe wird dann nach Nichteinhaltung der Frist aus dem 2. Mahnschreiben eine Kostennote beigefügt, die neben dem offenen Rechnungsbetrag die Mahngebühren und die Verzugszinsen auf den offenen Rechnungsbetrag enthält.

Ist eine Rechnung per E-Mail zulässig?

Seit dem Steuervereinfachungsgesetz von 2011 dürfen Rechnungen per E-Mail auch ohne digitale Signatur und ohne das sogenannte EDI-Verfahren versandt werden. Sie sind damit der Papierrechnung ebenbürtig und müssen dementsprechend auch dieselben Pflichtangaben wie eine Papierrechnung enthalten.

Was mache ich wenn ich keine Rechnung bekomme?

Sofern der Leistungserbringer keine Rechnung ausstellt, muss der Leistungsempfänger die Erteilung einer Rechnung auf dem ordentlichen Rechtsweg vor den Zivilgerichten einklagen. Anspruchsgrundlage für diese Verpflichtung ist das zugrundeliegende zivilrechtliche Rechtsverhältnis i.V.m. der sich aus § 14 Abs.

Was passiert wenn man keine Rechnung schreibt?

Wer entgegen seiner hiernach bestehenden Verpflichtung vorsätzlich oder leichtfertig eine Rechnung nicht oder nicht rechtzeitig ausstellt, handelt ordnungswidrig und kann mit einer Geldbuße bis zu 5.000 Euro belangt werden (§ 26a Abs. 1 Nr. 1 und Abs. 2 UStG).

Ist Zahlungsaufforderung eine Rechnung?

Die Rechnung ist eine gegliederte Aufstellung über einen Geldbetrag für eine Leistung. Eine Rechnung enthält eine Zahlungsaufforderung. Mit der Zahlungsaufforderung bringt der Geldgläubiger zum Ausdruck, dass er den in der Rechnung ausgewiesenen Geldbetrag einfordert.

Ist Zahlungserinnerung und Mahnung das gleiche?

Was ist der Unterschied zwischen einer Mahnung und einer Zahlungserinnerung? Mit einer Mahnung oder Zahlungserinnerung weist du säumige Zahler auf überfällige Zahlungen hin. Rein rechtlich gibt es keinen Unterschied zwischen einer förmlichen Mahnung und einer freundlichen Zahlungserinnerung.

Was folgt auf Zahlungserinnerung?

Wenn Sie eine Zahlungserinnerung schreiben, entstehen für den säumigen Kunden keine rechtlichen Folgen, während die verstrichene Zahlungsfrist einer Mahnung als Anstoß für ein gerichtliches Mahnverfahren gelten kann.

Ist ein Zahlungsziel von 7 Tagen zulässig?

Von Gesetzes wegen gilt eine Zahlungsfrist (auch Zahlungsziel genannt) von 30 Tagen. Eine Rechnung ist grundsätzlich immer sofort fällig. Die gesetzliche Zahlungsfrist räumt dem Kunden aber 30 Tage Zeit ein, eine Rechnung zu begleichen. Erst danach befindet er sich im Zahlungsverzug.

Was muss in einer Zahlungserinnerung stehen?

Damit eine Mahnung rechtsgültig ist, muss folgendes enthalten sein:
  • Name, Anschrift, Firma des Gläubigers und des Schuldners.
  • Aktuelles Datum zum Zeitpunkt der Ausstellung der Mahnung.
  • Rechnungs- und Lieferscheinnummer.
  • Höhe der ausstehenden Zahlung.
  • Fälligkeitsdatum der ursprünglichen Rechnung.
  • Höhe der Verzugszinsen inkl.

Wann gilt eine Rechnung als anerkannt?

Kann ich Widerspruch gegen eine bereits bezahlte Rechnung einlegen? Wenn Sie eine offensichtlich falsche Rechnung zunächst ohne entsprechenden Hinweis bezahlen und dann erst später etwas monieren, so gilt die Rechnung in der Regel als anerkannt.

Sind 5 € Mahngebühren zulässig?

Auf Bundesebene gilt das Verwaltungs-Vollstreckungsgesetz. Dort ist geregelt, dass Mahngebühren 0,5 Prozent des Mahnbetrages betragen dürfen, mindestens jedoch 5 Euro und höchstens 150 Euro.

Sind 10 Euro Mahngebühren zulässig?

In welcher Höhe sind Mahngebühren zulässig? Das ist gesetzlich nicht festgeschrieben. Der Gläubiger darf aber generell nur so viel Geld verlangen, wie ihm als Kosten durch die Mahnung entstanden sind – also meist nicht mehr als die Ausgaben für Papier und Porto.

Ist eine Mahnung per Email gültig?

1. Ist die Mahnung per E-Mail erlaubt? Mahnungen sind nicht an eine bestimmte Form gebunden (§ 286 BGB), müssen aber vom Schuldner empfangen werden. Daher kann die Mahnung per E-Mail, mündlich, schriftlich und per Fax oder sogar per WhatsApp/ SMS zugestellt werden.

Wann muss eine Rechnung nicht mehr bezahlt werden?

Bei Rechnungen gilt eine Frist von 3 Jahren nach der Rechnungserstellung. Allerdings erlischt nicht das Recht auf die Begleichung der offenen Rechnung, sondern nur das Recht auf die gerichtliche Klagbarkeit! Falls eine Rechnung beispielsweise nach 4 Jahren überwiesen wird, kann das Geld nicht zurückgefordert werden.

Was passiert wenn man viele Mahnungen ignoriert?

Wenn Sie die Forderung ignorieren droht der Vollstreckungsbescheid. Sollten Sie nicht auf den Mahnbescheid reagieren, kann als zweiter Brief ein Vollstreckungsbescheid folgen. Dies ist Ihre allerletzte Chance, einen Besuch vom Gerichtsvollzieher zu verhindern.