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Ist eine Unverträglichkeit eine Krankheit?

Gefragt von: Karoline Albert-Henke  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Weil die Symptome ähnlich sein können, wird eine Unverträglichkeit oft mit einer Allergie verwechselt. Doch hinter beiden Erkrankungen stecken unterschiedliche Ursachen. Bei einer Allergie reagiert das Immunsystem auf bestimmte Stoffe, auch Allergene genannt.

Sind Unverträglichkeiten gefährlich?

Im schlimmsten Fall kommt es zu einem allergischen Schock mit Kreislaufproblemen und Atemnot. Nahrungsmittelunverträglichkeiten können aber auch nicht immunologische Reaktionen des Körpers bezeichnen, ausgelöst zum Beispiel durch einen Enzymmangel wie im Fall der Laktoseintoleranz.

Kann man Unverträglichkeiten heilen?

Meist mündet diese Stoffwechselstörung in eine langfristige Therapie bei der das fehlende Enzym in Form von Tabletten ersetzt wird. Knackpunkt: Allgemeine Intoleranzen kann man behandeln, aber nicht heilen. Mit Intoleranzen kann man jedoch gut leben, wenn man ein paar Punkte in seinen Tagesablauf einbaut.

Warum hat man Unverträglichkeiten?

Nahrungsmittelunverträglichkeiten sind meist hausgemacht: durch falsches oder zu schnelles Essen, zu viel Zucker und Salz in Fertiggerichten oder durch zu viele Medikamente. Die gute Nachricht ist allerdings: Sie lassen sich gut behandeln und oft sogar heilen!

Ist eine Unverträglichkeit eine Intoleranz?

Eine Intoleranz ist eine Unverträglichkeitsreaktion, die keine allergische Reaktion ist. Sie hat also andere Ursachen. Viele Intoleranzen werden durch Enzymdefekte bedingt. Ein Enzymmangel im Darm verursacht Beschwerden wie Blähungen, Krämpfe, Durchfall oder Verstopfung (zum Beispiel bei der Laktoseintoleranz).

Praxiskurs "Allergien auflösen" - Fallbeispiele 14 - 19 (Alkohol, Milcheiweiß-Unverträglichkeit...)

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Wie lange dauert eine Unverträglichkeit?

Meistens beginnt die allergische Reaktion auf Lebensmittel wenige Minuten bis zwei Stunden nach dem Essen. Auch halten die Beschwerden unterschiedlich lange an. Manchmal dauern sie nur einige Minuten, häufig aber mehrere Stunden oder sogar Tage.

Was kann man gegen Unverträglichkeit machen?

Therapie bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Der effektivste Behandlungsansatz besteht im kompletten Verzicht der auslösenden Speisen und Getränke. Besteht eine starke, durch Histamin vermittelte akute Reaktion, helfen Medikamente der Gruppe der Antihistaminika.

Kann eine Unverträglichkeit wieder verschwinden?

Die Allergien lösen sowohl am Magen-Darm-Trakt Beschwerden aus, als auch an der Haut, den Atemwegen und dem Kreislaufsystem. Wenn es gelingt, das Allergen zu identifizieren und zu meiden, kann die Nahrungsmittelallergie bei Kindern in bis zu 50 % und bei Erwachsenen in bis zu 30 % der Fälle wieder völlig verschwinden.

Welcher Arzt stellt Unverträglichkeiten fest?

Wer vermutet, unter einer Nahrungsmittelallergie zu leiden, sollte sich damit an seinen Hausarzt oder seine Hausärztin oder an Mediziner mit der Zusatzbezeichnung Allergologie wenden.

Kann man plötzlich Unverträglichkeiten bekommen?

In der heutigen Zeit kommt es durch eine Störung der Darmschleimhautbarriere immer öfter zu plötzlich auftretenden Nahrungsmittelunverträglichkeiten. In diesem Fall werden überraschend Lebensmittel nicht mehr vertragen, mit denen die Betroffenen früher nie Probleme hatten.

Wie reagiert der Körper auf Unverträglichkeiten?

Bei einer Allergie erkennt das körpereigene Immunsystem bestimmte Bestandteile im Essen als "Feind" und reagiert mit einer allergischen Reaktion darauf. Diese kann sich mit Hautausschlag, Juckreiz, laufender Nase, aber auch mit Magen-Darm-Beschwerden äußern.

Werden Unverträglichkeiten vererbt?

Haben beide Eltern eine Allergie, entwickeln die Kinder mit einer Wahrscheinlichkeit von über 50 Prozent allergische Beschwerden. Leiden Mutter und Vater zudem unter der gleichen Allergieform, ist das Erkrankungsrisiko mit 60 - 80 Prozent am höchsten.

Kann man Nahrungsmittelunverträglichkeit im Blut testen?

Alternativ können zur Diagnose eine Nahrungsmittelunverträglichkeit auch Bluttests mit Zuckermessung, Biopsien der Dünndarmschleimhaut (Messung der Enzymaktivität) oder ein Gentest im Blut verwendet werden.

Was passiert im Darm bei Unverträglichkeit?

Dabei arbeiten Transporteiweiße in der Dünndarmwand nicht richtig, die Fruchtzucker ins Blut schleusen. So landet er unverdaut im Dickdarm, wo sich Bakterien darüber hermachen. Beim Zersetzen bilden sie Gase, die Bauchgrimmen und Blähungen verursachen. Auch Durchfall tritt auf.

Wie stelle ich eine Unverträglichkeit fest?

Die häufigsten Anzeichen für eine Lebensmittelunverträglichkeit sind Verdauungsbeschwerden wie etwa Durchfall, Völlegefühl, Blähungen, Sodbrennen oder Bauchkrämpfe. Aber auch Hautausschläge, Schwindel, Kopfschmerzen oder allgemeine Abgeschlagenheit können auf eine Unverträglichkeit hinweisen.

Wie viele Menschen haben eine Unverträglichkeit?

17 Prozent der Menschen bundesweit haben mindestens eine Nahrungsmittelunverträglichkeit oder -allergie, wie die Kasse mitteilte. Unter den Betroffenen müssen die meisten auf Nüsse (28 Prozent), bestimmte Früchte (29 Prozent) und den Milchzucker Laktose (25 Prozent) verzichten.

Wie viel kostet ein Unverträglichkeit?

Die Kosten für Allergietests liegen im zwei- bis dreistelligen Euro-Bereich. Sie variieren je nach Testverfahren und Anbieter. In der Regel übernehmen die gesetzlichen und privaten Krankenkassen bei konkreten Verdachtsmomenten einer Allergie die Kosten.

Wie schnell reagiert der Darm auf Unverträglichkeit?

Meist treten die Beschwerden sofort auf: Schon winzige Mengen des allergieauslösenden Lebensmittels können zu heftigen Reaktionen führen. Bei einer Unverträglichkeit bildet der Körper keine Antikörper. Die Beschwerden treten zudem häufig erst einige Stunden nach dem Essen auf.

Welche lebensmittelunverträglichkeit macht müde?

Studien zeigten aber sogar, dass Menschen mit einer Lebensmittelunverträglichkeit, sogar stärker unter der Müdigkeit leiden als andere Menschen. Die häufigsten Allergien und Unverträglichkeiten sind gegen Gluten, Milchprodukte, Eier, Soja und Mais (2).

Was sind die häufigsten Lebensmittelunverträglichkeiten?

Laktose, Fruktose, Histamin und Gluten – diese in vielen Lebensmitteln enthaltenen Stoffe verursachen bei immer mehr Menschen gesundheitliche Probleme.

Was gibt es alles für Unverträglichkeiten?

Welche Nahrungsmittelunverträglichkeiten gibt es?
  • Laktoseintoleranz.
  • Fruktoseintoleranz.
  • Zöliakie (Glutenunverträglichkeit)
  • Histaminintoleranz.
  • Sorbitintoleranz.
  • Sacharoseintoleranz (Unverträglichkeit von Haushaltszucker)
  • Alkohol-Intoleranz.

Welche Unverträglichkeit führt zu Durchfall?

Eine Laktoseintoleranz ist häufig damit verbunden, dass Betroffene unter akutem Durchfall leiden, sobald sie Milchprodukte essen. Das liegt daran, dass die in Milchprodukten enthaltene Laktose (Milchzucker) nur teilweise oder gar nicht gespalten und vom Körper verwertet werden kann.

Was ist der Unterschied zwischen einer Allergie und einer Unverträglichkeit?

Im Gegensatz zu einer allergischen Reaktion ist bei Intoleranzen das Immunsystem nicht beteiligt. Die Ursachen sind vielfältig, die Beschwerden breit gefächert, die diagnostischen Möglichkeiten jedoch bislang limitiert.

Wie gut sind Unverträglichkeitstests?

Allergie und Unverträglichkeit: Finger weg von Selbsttests

Das Ergebnis ist fatal: Die meisten Selbsttests ergaben eine Unverträglichkeit, obwohl die Personen beim Essen der überprüften Lebensmittel keinerlei Beschwerden hatten.

Wann zeigt sich Unverträglichkeit?

Treten zeitverzögert nach dem Essen auf: die Beschwerden und Symptome zeigen sich häufig erst 6 bis 72 Stunden nach dem Verzehr bestimmter Lebensmittel. Symptome zeigen sich häufig wenig intensiv und treten eher schleichend auf, abhängig von der Menge des unverträglichen Nahrungsmittels.