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Ist eine UG Buchführungspflichtig?

Gefragt von: Sylvia Vogt  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Die Unternehmergesellschaft (UG) ist eine Sonderform der GmbH , für sie gelten alle Regeln, die auch für die herkömmliche GmbH gelten. Dazu gehört auch die Buchführungs- und Bilanzierungspflicht. Damit ergibt sich auch steuerlich eine Buchführungspflicht, welcher der Geschäftsführer einer GmbH nachkommen muss.

Welche Buchführung bei UG?

Da die UG als Kapitalgesellschaft den Regelungen des Handelsgesetzbuches (HGB) unterliegt, ist sie zur doppelten Buchführung samt Bilanz verpflichtet. Die doppelte Buchführung, die in zwei Büchern durchgeführt wird, soll alle anfallenden Handelsgeschäfte sowie die gesamten Vermögensgegenstände widerspiegeln.

Was kostet Buchhaltung für UG?

Bei einer inaktivem UG mit einem Stammkapital von Euro 1.000 zum Beispiel liegen die Kosten für die Erfüllung der Buchführungspflichten bei etwa Euro 1.000 pro Jahr und für die IHK-Mitgliedschaft bei Euro 250.

Ist eine UG zur doppelten Buchführung verpflichtet?

Da die UG den Regelungen des Handelsgesetzbuches unterliegt, sind Unternehmen zur doppelten Buchführung verpflichtet. Hier reicht keine einfache Einnahmen-Überschuss-Rechnung am Ende des Geschäftsjahres, sondern es muss eine genaue Bilanz erstellt werden. Es besteht eine UG Bilanzierungspflicht.

Wer ist nicht zur Buchführung verpflichtet?

Wer ein Kleingewerbe, Betriebe der Land- und Forstwirtschaft oder einen freien Beruf ausübt, betreibt keinen Gewerbebetrieb, der buchführungspflichtig ist. Jeder, der keinen vollkaufmännischen Geschäftsbetrieb besitzt, ist ein Nichtkaufmann und daher nicht buchführungspflichtig nach dem Handelsrecht.

Wer ist #buchführungspflichtig? | Einfach erklärt!

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Wann ist man von der Buchführung befreit?

Die handelsrechtliche Befreiung der Buchführungspflicht ist in § 241 a HGB geregelt. Hiernach sind Sie nicht zur Buchführung verpflichtet, wenn der Umsatz nicht mehr als 600.000 Euro (nicht 60.000 Euro !) bzw. der Jahresüberschuss nicht mehr als 60.000 Euro beträgt.

Welche Gesellschaften sind Buchführungspflichtig?

Wer ist buchführungspflichtig?
  • Aktiengesellschaften (AG)
  • Gesellschaften mit beschränkter Haftung (GmbH)
  • Gemeinnützige Gesellschaften mit beschränkter Haftung (gGmbH)
  • Gemeinnützige Unternehmergesellschaften (gUG)
  • Kommanditgesellschaften auf Aktien (KGaA)
  • Societas Europaea/Europäische Gesellschaften (SE)

Wie viel Steuern zahlt eine UG?

Die UG ist eine Kapitalgesellschaft und wird behandelt wie eine GmbH . Sie unterliegt mit ihren Erträgen (Gewinn) der Körperschaftsteuer und der Gewerbesteuer. Der Steuersatz bei der Körperschaftsteuer beträgt 15% + 5,5 Solidarzuschlag von dieser Körperschaftsteuer, also zusammen 15,83 % vom Einkommen.

Welche Steuererklärungen muss eine UG abgeben?

Eine Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt) muss i. d. R. eine Steuererklärung für die Körperschaftssteuer, die Gewerbe- sowie die Umsatzsteuer einreichen. Das zu versteuernde Einkommen von Kapitalgesellschaften wird anhand der Körperschaftssteuer besteuert.

Wer muss keine doppelte Buchführung machen?

Wer muss keine doppelte Buchführung machen? Bist du Freiberufler*in, selbstständig oder hast ein Kleinunternehmen und bist nicht im Handelsregister eingetragen, bist du von der Pflicht der doppelten Buchführung befreit.

Was kostet ein Buchhalter pro Monat?

Das heißt, Sie müssten mit Kosten zwischen 46,20 Euro (2/10) und 277,20 Euro (12/10) rechnen. Welchen Faktor der Steuerberater berechnet hängt mit dem Arbeitsaufwand zusammen, also unter anderen wie viele Belege und Rechnungen Sie im Monat haben.

Wie viel kostet ein Jahresabschluss beim Steuerberater?

Tabelle B schreibt bei einem Gegenstandswert von 750.000 Euro eine volle (10/10) Gebühr von 815 Euro vor. Somit hat der Steuerberater in diesem Beispiel, für die Erstellung des Jahresabschlusses ein Honorar in Höhe von 2.037,50 Euro (815 x 25/10) zuzüglich Mehrwertsteuer zu berechnen.

Wer ist Inhaber einer UG?

Als GmbH-Form ist auch die UG eine juristische Person (Kapitalgesellschaft) und hat damit eine eigenständige Rechtspersönlichkeit. Sie besitzt einen eigenen Namen (Firma) und wird durch ihre(n) Geschäftsführer vertreten. Als eigene Rechtspersönlichkeit ist sie getrennt von ihren Gesellschaftern zu betrachten.

Kann man eine Bilanz selbst erstellen?

Der Jahresabschluss kann entweder selbst oder von einem Steuerberater aufgestellt werden.

Wie viel Umsatz darf eine UG machen?

Fazit: Bei der Gründung einer UG (haftungsbeschränkt) sollten Existenzgründer bedenken, dass erwirtschaftete Gewinne maximal zu 75 Prozent an die Gesellschafter ausgeschüttet werden dürfen.

Wie viel Umsatz muss eine UG machen?

Überhaupt darf die UG nicht frei über Gewinne entscheiden, sondern muss bis zum Erreichen eines Stammkapitals von mindestens 25.000 Euro Rücklagen bilden. Eine UG muss zwingend bilanzieren und eine Körperschaftsteuer-, Gewerbesteuer- und Umsatzsteuererklärung einreichen.

Wann zahlt man Gewerbesteuer UG?

Ist die Gewerbesteuer einmal festgesetzt worden, leistest du in der Regel vierteljährliche Vorauszahlungen. Diese sind immer zur Mitte eines Quartals fällig – also zum 15. Februar, zum 15. Mai, zum 15. August und zum 15.

Was passiert mit dem Gewinn einer UG?

Anteilige Gewinnverteilung der UG

Als Sonderform der GmbH unterliegt die UG den Regelungen des GmbH-Gesetzes (GmbHG). Gemäß den Bestimmungen erfolgt die Ausschüttung an die Gesellschafter anteilig. Das heißt, der Gewinn verhält sich proportional zum Anteil der jeweiligen Gesellschafter.

Was passiert wenn man keine Buchführung macht?

Steuerhinterziehung wird mit hohen Geld- oder sogar Haftstrafen geahndet. Wer unter Verdacht gerät, Steuern hinterzogen zu haben, muss mit einer saftigen Geldstrafe oder schlimmstenfalls sogar mit einer Freiheitsstrafe von bis zu zehn Jahren rechnen.

Wann ist ein Unternehmen zur Buchführung verpflichtet?

Im Jahr 2009 wurden gewissen Vereinfachungen für Einzelunternehmen eingeführt: Seitdem sind diese nur dann zur Buchführung verpflichtet, wenn in zwei aufeinanderfolgenden Geschäftsjahren ein Gewinn von mindestens EUR 60.000 oder ein Umsatz von EUR 600.000 oder mehr erwirtschaftet wird.

Wer ist von der Bilanzierungspflicht befreit?

Bestimmte Einzelkaufleute sind von der handelsrechtlichen Buchführungs- und Bilanzierungspflicht befreit. Hierzu zählen Einzelkaufleute, die nicht mehr als 60.000 EUR Jahresüberschuss und nicht mehr als 600.000 EUR Umsatzerlöse erzielen. Entsprechendes gilt für die Steuerbilanz.