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Ist eine Stellenbeschreibung bindend?

Gefragt von: Edgar Kopp  |  Letzte Aktualisierung: 23. August 2022
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Eine einseitig von Ihnen als Arbeitgeber vorgegebene Stellenbeschreibung für den Stelleninhaber ist mithin nur dann rechtlich bindend, wenn sie sich mit den im Arbeitsvertrag abstrakt formulierten Aufgaben oder Funktionsbezeichnungen deckt oder diese konkretisiert.

Sind Stellenbeschreibungen verpflichtend?

Ist eine Arbeitsplatzbeschreibung Pflicht? Für Unternehmen in Deutschland gibt es keine gesetzliche Verpflichtung zur Erstellung von ausführlichen Arbeitsplatzbeschreibungen.

Kann eine Stellenbeschreibung einfach geändert werden?

Dabei sei auch vereinbart worden, dass die Stellenbeschreibung nur einvernehmlich verändert werden kann. Das Weisungsrecht des Arbeitgebers umfasse daher nicht mehr das Recht, die Stellenbeschreibung einseitig zu verändern.

Was zählt Arbeitsvertrag oder Stellenbeschreibung?

Stellenbeschreibungen werden nur dann Inhalt des Arbeitsvertrags, wenn im Arbeitsvertrag ausdrücklich auf sie Bezug genommen wird. Bestandteil des Arbeitsvertrages können sie jedoch auch durch stillschweigende Handhabung im Betrieb werden.

Habe ich ein Recht auf Stellenbeschreibung?

Gemäß § 2 Abs. 1 Nr. 5 NachwG hat der Arbeitnehmer einen Anspruch auf eine kurze Charakterisierung oder Beschreibung der vom Arbeitnehmer zu leistenden Tätigkeit. Der Anspruch kann gerichtlich durchgesetzt werden.

Stellenbeschreibung versus Stellenanzeige

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Welche Nachteile hat eine Stellenbeschreibung?

Mögliche Nachteile einer Stellenbeschreibung

Die Stellenbeschreibungen verursachen einen höheren administrativen Aufwand. Die Beschreibungen müssen permanent aktualisiert werden, wenn sich Aufgabenbereiche oder Anforderungen an die Stelle ändern.

Was darf nicht in einer Stellenbeschreibung stehen?

Was darf nicht in eine Stellenbeschreibung? Nicht zur Stellenbeschreibung gehören die erwarteten Qualifikationen und Anforderungen, die ein Bewerber mitbringen soll sowie die Vorstellung und Werbung des Unternehmens (siehe: Employer Branding). Diese Inhalte gehören zur Stellenanzeige, nicht aber zur Jobbeschreibung.

Warum Stellenbeschreibung unterschreiben?

regeln sich durch eine Stellenbeschreibung. Die Aushändigung der Beschreibung und deren Bestätigung durch die Unterschrift des Arbeitnehmers sichern die Situation rechtlich ab.

Kann Arbeitgeber andere Aufgaben zuweisen?

Wenn der Arbeitgeber die nach dem Arbeitsvertrag geschuldete Arbeitsleistung lediglich modifiziert, kann der Arbeitgeber eine geänderte Tätigkeit kraft seines Direktionsrechts nach billigem Ermessen zuweisen.

Wer ist verantwortlich für die Stellenbeschreibung?

Ganz gleich ob im öffentlichen Dienst oder der freien Wirtschaft: Arbeitgeber sind rechtlich nicht dazu verpflichtet eine Arbeitsplatzbeschreibung zu erstellen oder diese in den Arbeitsvertrag aufzunehmen. Allerdings muss eine Charakterisierung der Stelle vorliegen.

Ist eine Stellenbeschreibung Mitbestimmungspflichtig?

Die Stellenbeschreibung ist Teil der Personalplanung, die nicht dem Mitbestimmungsrecht unterliegt, sondern über die der Betriebsrat nach § 92 Abs. 1 Satz 1 BetrVG nur zu unterrichten ist.

Was kann mein Chef von mir verlangen?

Allerdings mit Einschränkung: Grundsätzlich darf man nicht dauerhaft mehr als zehn Stunden pro Tag arbeiten, denn das wäre ein Verstoß gegen das Arbeitszeitgesetz. Der Arbeitgeber darf auch nicht verlangen, dass man vor und nach der Kernarbeitszeit im Büro ist, ohne dass diese Zeit erfasst wird.

Was ist eine Stellenbeschreibung und wozu dient sie?

Die Stellenbeschreibung ist die schriftliche, standardisierte Dokumentation und genaue Beschreibung der Merkmale einer Stelle. Sie definiert Aufgaben und Tätigkeiten, Ziele, Kompetenzen, Verantwortlichkeiten und Pflichten, die mit der Position einher gehen und ist somit ein wichtiges Instrument der Personalplanung.

Ist ein Arbeitsvertrag ohne Tätigkeitsbeschreibung zulässig?

Ist ein Arbeitsvertrag ohne Tätigkeitsbeschreibung zulässig? Zunächst ist ein Arbeitsvertrag auch ohne Beschreibung der Tätigkeiten zulässig, zum Beispiel wenn die Einstellung nur mündlich vereinbart wurde.

Wird eine Stellenbeschreibung unterschrieben?

Achtung: Die Stellenbeschreibung muss vom Stelleninhaber eingesehen und vom Arbeitnehmer zur Kenntnisnahme unterschrieben werden. Muster für Stellenbeschreibungen kann man sich zwar downloaden, die Ausgestaltung muss jedoch unternehmensspezifisch individuell durchgeführt werden.

Wer darf meine Stellenbeschreibung sehen?

Jeder Arbeitnehmer hat das Recht, in die eigene Personalakte Einsicht zu erlangen. So ist es im Paragraf 83 des Betriebsverfassungsgesetzes (BetrVG) festgesetzt: (1) Der Arbeitnehmer hat das Recht, in die über ihn geführten Personalakten Einsicht zu nehmen. Er kann hierzu ein Mitglied des Betriebsrats hinzuziehen.

Kann der Arbeitgeber dem Arbeitnehmer eine andere Arbeit als im Arbeitsvertrag vereinbart zuweisen?

Der Arbeitgeber kann dem Arbeitnehmer nicht einseitig durch Arbeitsanweisung eine andere Tätigkeit zuweisen und damit die vertraglich vereinbarte Leistungspflicht ändern.

Was passiert wenn ich Weisungen nicht ausführe?

„Es geht nur um unbillige Weisungen. Wenn der Arbeitgeber einen Arbeitnehmer auffordert, eine Aufgabe auszuführen, die durch das Direktionsrecht gedeckt ist, dann muss der Arbeitnehmer ihr nach wie vor nachkommen. Weigert er sich, kann der Arbeitgeber ihn abmahnen und gegebenenfalls kündigen.

Kann ein Mitarbeiter gegen seinen Willen versetzt werden?

Von einer Zwangsversetzung spricht man, wenn ein Mitarbeiter gegen seinen Willen in eine andere Abteilung oder an einen anderen Arbeitsort versetzt wird. „Auch wenn sich lediglich das Aufgabengebiet ändert, ist dies eine Zwangsversetzung“, so der Fachanwalt für Arbeitsrecht.

Wie lange ist eine Stellenbeschreibung gültig?

Stellenbeschreibungen sollten nur so lange Bestand haben, wie sie die Realität widerspiegeln, da sie einen augenblicklichen Zustand beschreiben.

Was ist der Unterschied zwischen einer Stellenbeschreibung und einer Stellenausschreibung?

Eine Stellenausschreibung wird vom Unternehmen veröffentlicht, um Bewerber zu finden und die Stellenbeschreibung ist die wie der Name schon erahnen lässt, die Beschreibung der Tätigkeit. Eine Stellenanzeige kann sowohl extern als auch intern (nur im Unternehmen) veröffentlicht werden.

Warum werden im Unternehmen Stellenbeschreibungen verfasst?

Vor- und Nachteile der Stellenbeschreibung

Sie beugen Missverständnissen und Kompetenzgerangel vor und sorgen für klare Regelungen während des Urlaubs oder im Krankheitsfall. Außerdem erleichtern sie die Einarbeitung neuer Mitarbeiter und helfen dabei, die Mitarbeiter für ihren Aufgabenbereich fit zu machen.

Welche Vorteile hat eine Stellenbeschreibung?

Neben den Vorteilen, dass eine Stellenbeschreibung ein wichtiges Instrument für das Personalmanagement ist, bietet sie auch den Mitarbeitern einige Vorteile: Anhand einer Stellenbeschreibung ist für den Mitarbeiter klar ersichtlich, welche Aufgaben, Kompetenzen und Pflichten er hat; des Weiteren erfolgt eine konkrete ...

Wie merke ich das mein Arbeitgeber mich loswerden will?

Wir zeigen dir wie du eine drohende Kündigung rechtzeitig erkennst und auf welche Warnsignale man besonders Acht geben sollte.
  • Straining & Boreout. ...
  • Vertrauensentzug & Mikromanagement. ...
  • Isolation. ...
  • Verteidigungsmodus & Rechtfertigung. ...
  • Abmahnung. ...
  • Klare Ansage. ...
  • Stasi 2.0. ...
  • Feedbackgespräche häufen sich.

Was darf der Chef nicht fragen?

  • Schwangerschaft. Die Frage des Arbeitgebers nach der Schwangerschaft einer Bewerberin ist eine unzulässige Diskriminierung aufgrund des Geschlechts. ...
  • Familienstand. ...
  • Glauben & politische Überzeugung. ...
  • Behinderung. ...
  • Krankheit. ...
  • Bisherige Berufsstationen & Qualifikation. ...
  • Vermögensverhältnisse. ...
  • Lohnpfändungen.