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Ist eine konkurrenzklausel zulässig?

Gefragt von: Gertrud Pohl  |  Letzte Aktualisierung: 23. August 2022
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Hiernach ist eine Konkurrenzklausel sittenwidrig und damit nichtig, wenn sie nicht den berechtigten Geschäften des Arbeitgebers dient und die Berufsausübung und wirtschaftliche Tätigkeit des Geschäftsführers nach Ort, Zeit und Gegenstand unbillig erschwert.

Wann ist ein Konkurrenzverbot ungültig?

Wann fällt das Konkurrenzverbot weg? Das Konkurrenzverbot fällt weg, wenn der Arbeitgeber eine Kündigung ausspricht, ohne dass ihm der Arbeitnehmer dazu „begründeten Anlass“ gegeben hat.

Was besagt die konkurrenzklausel?

Eine Konkurrenzklausel legt fest, dass Sie als Arbeitnehmerin bzw. Arbeitnehmer für bis zu ein Jahr nach Ende des Dienstverhältnisses nicht in der Branche des bisherigen Arbeitgebers tätig werden dürfen – weder als Arbeitnehmerin bzw. Arbeitnehmer noch als Selbständige bzw. Selbstständiger.

Sind Wettbewerbsklauseln rechtens?

Das Wichtigste in Kürze: Ein Wettbewerbsverbot verbietet dem Arbeitnehmer, in direkte Konkurrenz mit dem Arbeitgeber zu treten. Für die Einschränkung der Berufswahl steht dem Arbeitnehmer eine Entschädigung zu. Das nachvertragliche Wettbewerbsverbot gilt maximal für 2 Jahre nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses.

Wie kann man ein Wettbewerbsverbot umgehen?

Wenn Sie sich mit Ihrem alten Arbeitgeber einig sind, dann können Sie durch eine entsprechende Vereinbarung aufheben. Außerdem hat der Arbeitgeber die Möglichkeit einseitig auf das Wettbewerbsverbot durch schriftliche Erklärung Ihnen gegenüber vor Beendigung Ihres Anstellungsverhältnisses zu verzichten.

45.000 Euro Strafe wegen Konkurrenzklausel

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Was zählt als Konkurrenz?

Der Arbeitgeber darf eine Nebentätigkeit allerdings nicht komplett verbieten. Dies beruht auf dem Grundsatz der Berufsfreiheit gemäß Art. 12 Grundgesetz. Die Konkurrenztätigkeit: Jede Tätigkeit, die in dem gleichen Geschäftsfeld angesiedelt ist, das auch ihr Arbeitgeber besetzt, macht Ihrem Arbeitgeber Konkurrenz.

Wann ist ein Wettbewerbsverbot zulässig?

Wettbewerbsverbote kraft Gesetz gibt es nur während eines bestehenden Vertragsverhältnisses. Dass Arbeitnehmer ihrem Arbeitgeber ohne dessen Einverständnis keine Konkurrenz machen dürfen, folgert sich dabei bereits aus den allgemeinen Treuepflichten (§ 242 BGB).

Welche Regelungen sind hierbei zu beachten Kündigungsfrist konkurrenzklausel?

Nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses

Es kann allerdings weiterhin ein Konkurrenzverbot bestehen. Dazu müssen der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer eine entsprechende Vereinbarung getroffen haben, in der die maximale Dauer von zwei Jahren nicht überschritten werden darf. Eine einseitige Vereinbarung ist unwirksam.

Was bedeutet Wettbewerbsverbot für Arbeitnehmer?

Das gesetzliche Wettbewerbsverbot verbietet Arbeitnehmern, während ihres Angestelltenverhältnisses für die Konkurrenz tätig zu sein. Ohne Einverständnis des Arbeitgebers dürfen sie nicht im Handelszweig des jeweiligen Unternehmens tätig werden, auch nicht durch das Betreiben eines eigenen Betriebs.

Kann Arbeitgeber auf Wettbewerbsverbot verzichten?

Der Arbeitgeber kann auch vor Beendigung des Arbeitsverhältnisses nach § 75 a HGB auf das Wettbewerbsverbot verzichten. Er muss diesen Verzicht allerdings schriftlich erklären. Dabei kann er den Verzicht zusammen mit einer Kündigung oder einen Aufhebungsvertrag verbinden.

Bei welchen Unternehmen gibt es ein Konkurrenzverbot?

Konkurrenzverbot
  • ein selbständiges kaufmännisches Unternehmen zu betreiben oder.
  • im Geschäftszweig des Arbeitgebers für eigene oder fremde Rechnungen Handelsgeschäfte zu machen.

Was darf nicht in einem Vertrag stehen?

Ausschlussfristen: Fristen, innerhalb derer ein Arbeitnehmer seine Rechte geltend machen muss. Konkurrenzklausel / nachvertragliches Wettbewerbsverbot. Vertragsstrafe, z.B. Summe, die der Arbeitnehmer zahlen muss, wenn er nicht zur Arbeit antritt.

Wann mache ich meinem Arbeitgeber Konkurrenz?

Nimmt der Arbeitnehmer während seines Arbeitsverhältnisses eine Tätigkeit auf, die er auch beim Arbeitgeber ausführt, handelt es sich um eine Konkurrenztätigkeit. Dadurch macht der Arbeitnehmer dem Arbeitgeber Konkurrenz, weil eine Wettbewerbssituation mit ihm entsteht.

Was ist eine Konkurrenzierende Tätigkeit?

Unter konkurrenzierender Tätigkeit ist das Anbieten gleichartiger Leistungen zu verstehen, die in einem sich mindestens teilweise überschneidenden Kundenkreis dasselbe Kundenbedürfnis befriedigen.

Was ist ein Abwerbeverbot?

Das Abwerbeverbot tritt häufig flankierend neben vertragliche Wettbewerbsverbote oder „Kundenschutzklauseln″. Derartige Regelungen sollen beispielsweise beim Unternehmenskauf gewährleisten, dass der Veräußerer nach der Transaktion nicht in Wettbewerb zu dem veräußerten Unternehmen tritt.

Was ist eine karenzentschädigung?

Die Karenzentschädigung ist die gesamte oder anteilige Vergütungsfortzahlung für die Dauer des Wettbewerbsverbots. Grundlage der Berechnung ist die zuletzt bezogene Vergütung des Arbeitnehmers vor seinem Ausscheiden. Die minimale Höhe der Karenzentschädigung liegt bei 50% der zuletzt bezogenen Vergütung (§ 74 Abs.

Unter welchen Voraussetzungen darf ein Angestellter auch nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses seinem bisherigen Arbeitgeber keine Konkurrenz machen?

Unmittelbar mit Beendigung des Arbeitsverhältnisses endet die Pflicht des Arbeitnehmers, nicht mit seinem bisherigen Arbeitgeber in Konkurrenz stehen zu dürfen. Der Arbeitnehmer kann deshalb in der Regel sofort bei einem Wettbewerber einen Job annehmen oder sich in derselben Branche selbstständig machen.

Wie lange darf mich ein Arbeitgeber binden?

Absolviert ein Mitarbeiter zwei Monate eine Fortbildung, sollte die Bindungsdauer nicht länger als ein Jahr sein. Bei vier Monaten Weiterbildung können Sie eine Bindungsdauer von maximal zwei Jahren vereinbaren. Dauert die Weiterbildung sechs bis zwölf Monate, sollte die Bindungsdauer nicht über drei Jahre gehen.

Wie lange darf mein Arbeitgeber mich binden?

Dennoch hat das Bundesarbeitsgericht in der Bindungsdauer von drei Jahren zu Recht eine unzumutbare Belastung gesehen. Der Arbeitnehmer kann sich auf seiner grundrechtlich geschützte Berufsfreiheit berufen, die einen Jobwechsel in zumutbarer Zeit garantiert.

Was ist die Treuepflicht des Arbeitnehmers gegenüber dem Arbeitgeber?

Die Treuepflicht ist die Pflicht des Arbeitnehmers, seine Verpflichtungen aus dem Arbeitsverhältnis so zu erfüllen, seine Rechte so auszuüben und die im Zusammenhang mit dem Arbeitsverhältnis stehenden Interessen so zu wahren, wie dies von ihm nach Treu und Glauben billigerweise verlangt werden kann.

Kann man zur Konkurrenz wechseln?

Dem Arbeitnehmer oder der Arbeitnehmerin steht es grundsätzlich frei, seinen Arbeitgeber zu wechseln. Nach dem Ende des Arbeitsverhältnisses darf er oder sie zur Konkurrenz gehen oder anderweitig als Wettbewerber auftreten und Kunden oder Mitarbeitende beim Ex-Arbeitgeber abwerben.

Welche 3 unfairen Klauseln sind häufig in Dienstverträgen zu finden?

Unfaire Klauseln in Arbeitsverträgen
  • Arbeitszeit.
  • Datenschutz.
  • Konkurrenzklausel.
  • Vertrags- bzw. Konventionalstrafe.

Was sind unzulässige Klauseln?

Es gilt also: Um unzulässige Klauseln im Arbeitsvertrag handelt es sich im Allgemeinen immer dann, wenn Arbeitnehmer dadurch unangemessen benachteiligt werden und gesetzlich vorgeschriebene arbeitsrechtliche Bestimmungen dadurch relativiert werden sollen.

Welche Vereinbarung im Arbeitsvertrag verstößt gegen ein Gesetz?

Gemäß § 3 MiLoG sind Vereinbarungen, die den Anspruch auf Mindestlohn unterschreiten oder seine Geltendmachung beschränken oder ausschließen, insofern unwirksam. Wegen Verstoßes gegen das Gesetz sind diese Vereinbarungen nichtig. Die arbeitsvertraglichen Regelungen im Übrigen bleiben bestehen.

Was ist eine einvernehmliche Auflösung?

Einvernehmliche Kündigung: Was bedeutet das? Bei einer einvernehmlichen Kündigung wird zwischen Ihnen als Arbeitnehmerin bzw. Arbeitnehmer und dem Unternehmen gemeinsam vereinbart, das Dienstverhältnis zu einem bestimmten Zeitpunkt aufzulösen.

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