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Ist eine handschriftliche Nebenkostenabrechnung gültig?

Gefragt von: Kaspar Singer  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Nach einem Urteil des Bundesgerichtshofs muss die Abrechnung aber nicht vollständig handschriftlich sein: Die Schriftform ist danach auch bei einer mehrseitigen, mit einem Computer erstellten Nebenkostenabrechnung gewahrt, solange die einzelnen Bestandteile und Anlagen einander zweifelsfrei zugeordnet werden können ( ...

Welche Form muss eine Nebenkostenabrechnung haben?

Betriebskostenabrechnung: Formelle Anforderungen

Gesetzlich ist für die Abrechnung der Betriebskosten eine bestimmte Form nicht vorgeschrieben. Weil sie jedoch verständlich und nachvollziehbar sein muss, muss sie im Allgemeinen schriftlich erfolgen, weil nur dann diesen Anforderungen entsprochen werden kann.

Wann ist eine Nebenkostenabrechnung unwirksam?

Eine Betriebskostenabrechnung muss für den Mieter verständlich und nachvollziehbar sein. Wenn ein Laie die Kosten nicht selbst nachrechnen kann, ohne Veränderungen am Aufbau der Abrechnung vorzunehmen, liegt ein formeller Fehler vor. Ein typischer Mangel in Nebenkostenabrechnungen ist ein falscher Abrechnungszeitraum.

Welche Unterlagen muss der Vermieter der Nebenkostenabrechnung beifügen?

Vorlegen muss der Vermieter alle Nachweise, die zur Erstellung der Betriebskostenabrechnung genutzt wurden: dazu gehören Wartungsverträge, Versicherungsverträge, Rechnungen, Lieferscheine, Ablese-Protokolle und sonstige Verträge mit Dienstleistern und Lieferanten.

Wie detailliert muss die Nebenkostenabrechnung sein?

Mindestangaben in der Betriebskostenabrechnung

Angabe der abzurechnenden Wohnung. Kenntlichmachung des Vermieters oder Verwalters als Aussteller. Zusammenstellung der Gesamtkosten. Angabe und Erläuterung des Umlageschlüssels.

Nebenkostenabrechnung für Vermieter verständlich erklärt #FragSven

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Was darf der Vermieter nicht auf den Mieter umlegen?

Nicht zu den Nebenkosten zählen Verwaltungskosten, beispielsweise Kosten für Hausverwaltung, Bankgebühren, Porto, Zinsen und Telefon. Diese Kosten sind nicht umlagefähig. Auch Reparaturkosten, Instandhaltungskosten oder Rücklagen muss der Mieter nicht zahlen.

Wie schreibe ich als Vermieter eine Nebenkostenabrechnung?

Sehr geehrter **Vermieter, ihre Nebenkostenabrechnung vom **** (Datum) haben wir/ich** erhalten. Da es sich bei den Nebenkosten nicht gerade um unwesentliche Bagatellbeträge handelt, würde ich die Abrechnung gerne vollständig überprüfen, bevor ich sie aktzeptieren und zur Zahlung anweisen kann.

Ist der Vermieter verpflichtet die Nebenkostenabrechnung zu erklären?

Ist die Abrechnung nicht nachvollziehbar, ist sie nicht ordnungsgemäß und somit formell zu beanstanden. Insoweit ist der Vermieter nicht verpflichtet, eine ordnungsgemäß formelle Nebenkostenabrechnung auf Nachfrage des Mieters zu erläutern (AG Wiesbaden WuM 20014, 538).

Kann man Nebenkostenabrechnung selber machen?

Einmal im Jahr steht sie an – die Nebenkostenabrechnung. Sie dient Mieter wie Vermietern gleichermaßen zur Verrechnung der neben der Miete angefallenen Kosten. Vermieter können diese Nebenkostenabrechnung selbst erstellen – dazu müssen sie aber die Betriebskostenverordnung kennen.

Hat der Mieter Anspruch auf Einsicht in Nebenkostenabrechnung?

Möchte ein Mieter seine Betriebskostenabrechnung überprüfen, hat er grundsätzlich einen Anspruch auf Einsicht in die Originalbelege. Dazu bedarf es keiner weiteren Begründung. Der Vermieter dagegen darf den Mieter nur in Ausnahmefällen mit Kopien versorgen, wobei er die Ausnahme begründen muss.

Was sind formale Fehler in der Nebenkostenabrechnung?

Formeller oder inhaltlicher Fehler

Typische formelle Fehler sind ein falscher Abrechnungszeitraum, fehlende Abrechnungspositionen oder das Fehlen des Verteilerschlüssels. Inhaltliche Fehler können eine falsche Angabe bei der Wohnfläche, Rechenfehler oder das Aufführen nicht vereinbarter Nebenkosten sein.

Wie viel Prozent aller Nebenkostenabrechnungen sind falsch?

Laut einer repräsentativen Auswertung sind 88 Prozent aller Nebenkostenabrechnungen fehlerhaft. Für Mieter ist es nicht immer einfach, Unrichtigkeiten zu entdecken. Diese Checkliste hilft Ihnen bei der Fehlersuche. Rund 88 Prozent aller Nebenkostenabrechnungen in Deutschland enthalten offenbar Fehler.

Was passiert wenn Nebenkostenabrechnung falsch ist?

Der Mieter kann eine formell fehlerhafte Nebenkostenabrechnung zurückweisen. Als Vermieter können Sie diese allerdings korrigieren, solange Sie die Abrechnungsfrist von zwölf Monaten einhalten. Tun Sie dies nicht, muss der Mieter keine Nachzahlungen leisten.

Was passiert wenn man als Vermieter keine Nebenkostenabrechnung erstellt?

Wenn der Mieter einen laufenden Mietvertrag hat und der Vermieter nicht über die Betriebskosten abrechnet, dann hat der Mieter ein Zurückbehaltungsrecht nach § 273 BGB. Er kann also bis auf Weiteres die Zahlung der Vorschüsse auf Betriebskosten einstellen, bis der Vermieter eine Abrechnung vorlegt.

Können Nebenkosten pauschal abgerechnet werden?

Nebenkosten, die auf Mieter umgelegt werden, können gemäß § 556 Abs. 2 S. 1 BGB als pauschaler Betrag im Mietvertrag vereinbart werden.

Wo kann man die Nebenkostenabrechnung prüfen lassen?

Beim Mieterbund erhalten Sie viele Informationen rund ums Thema Nebenkosten. Auch die Prüfung ihrer Nebenkostenabrechnung kann der Mieterbund übernehmen. Voraussetzung ist, dass sie Mitglied werden und einen entsprechenden monatlichen Beitrag zahlen.

Wer darf eine Nebenkostenabrechnung erstellen?

Der Pflicht zur Erstellung einer Nebenkostenabrechnung steht das Recht des Vermieters gegenüber, eine solche zu erstellen. Rechtsgrundlage zur Vereinbarung von Nebenkostenvorauszahlung ist § 556 BGB. Voraussetzung ist, dass der Mieter mietvertraglich zur Zahlung von Nebenkosten verpflichtet ist.

Was kostet es eine Nebenkostenabrechnung erstellen zu lassen?

Grundsätzlich wird die Betriebskostenabrechnung dabei im Namen des Eigentümers/Vermieters erstellt, die Zustellung an die Mieter erfolgt durch Sie als Eigentümer/Vermieter. Die Kosten? Die Erstellung der Betriebskostenabrechnung kostet Sie als Mitglied in der Regel nur 41,65 € pro Abrechnung.

Wie erstelle ich eine Nebenkostenabrechnung kostenlos?

Ja, mit Hausakte24 können Sie kostenlos Ihre Nebenkostenabrechnungen erstellen. Die Erstellung ist kostenlos und Sie können im Folgejahr ohne Einschränkungen auf Ihre bereits erstellten Nebenkostenabrechnungen zugreifen und somit mit sehr geringem Aufwand Ihre zukünftigen Nebenkostenabrechnungen anfertigen.

Was darf eine Kopie Kosten?

Eine Hausverwaltung darf für die Anfertigung von Kopien der Belege einer Nebenkostenabrechnung nur Ersatz von Kosten in Höhe von 0,25 EUR pro Kopie verlangen. Ein Betrag von 0,51 EUR pro Kopie benachteiligt den Mieter unangemessen und ist daher unzulässig.

Wie viel Nebenkosten Nachzahlung sind normal?

Wenn man einmal die oben genannten Durchschnittswerte zugrunde legt, sollten die Nebenkosten nicht mehr als zehn Prozent höher sein, es sei denn, es gibt dafür gute Gründe, die dem Mieter auch bekannt waren bei Abschluss des Mietvertrags.

Wie lange dürfen Nebenkosten rückwirkend eingefordert werden?

Der Vermieter ist gesetzlich verpflichtet, die Nebenkostenabrechnung innerhalb von 12 Monaten nach Ablauf der Abrechnungsperiode dem Mieter zuzuleiten.

Wie schreibt man eine Abrechnung für Mieter?

Die Nebenkostenabrechnung muss folgende Punkte enthalten: Abrechnungszeitraum, Liste der Gesamtkosten, Anteil des Mieters an den Gesamtkosten, eine Erklärung zum Verteilerschlüssel und den Abzug der bereits vom Mieter geleisteten Vorauszahlung.

Wie hoch sind die Nebenkosten pro Person?

Wie hoch liegen die Nebenkosten für 1 Person? Die durchschnittlichen Mietnebenkosten liegen in den meisten Fällen bei mehr als 2 EUR pro qm Wohnfläche im Monat, für 2011 gibt die Statistik einen Wert von 2,20 EUR an. Dabei ist das Wohnen in den westlichen Bundesländern geringfügig teurer.

Wer trägt die Kosten für die Wartung der Heizung?

Die Wartungskosten der Heizanlage werden allen Mieter*innen als Teil der Heiznebenkosten in Rechnung gestellt. Abgerechnet werden dürfen lediglich die Wartungskosten für die Heizanlage – anfallende Reparaturen der Heizanlage muss der/die Eigentümer*in des Hauses selbst übernehmen.