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Ist eine EÜR Pflicht?

Gefragt von: Carsten Böttcher  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Steuererklärung für Selbstständige: Anlage EÜR ist für alle Pflicht. Selbstständige, die ihren Gewinn über eine Einnahmen-Überschuss-Rechnung (EÜR) ermitteln, sind verpflichtet, den Formular-Vordruck »Anlage EÜR« zu nutzen und abzugeben – unabhängig von der Höhe des Umsatzes!

Wann ist man zur Abgabe einer EÜR verpflichtet?

Gewerbetreibende die unter den berechtigten Personenkreis fallen und einen jährlichen Umsatz von höchstens 600.000 Euro und Gewinn von 60.000 Euro haben, können eine Einnahmen-Überschuss-Rechnung abgeben (Anlage EÜR). Sie müssen keine Bilanz erstellen.

Wer muss keine Anlage EÜR abgeben?

Das amtliche Formular zur Einnahmen-Überschussrechnung mit der Bezeichnung "EÜR" müssen inzwischen alle ausgefüllen. Die bisherige Regelung, nach der bei Betriebseinnahmen unter 22.000 EUR eine formlose Einnahmenüberschussrechnung reichte, gilt nicht mehr.

Was passiert wenn ich keine EÜR abgebe?

Gibt der Steuerpflichtige keine Steuererklärung und keine Einnahmen-Überschussrechnung ab, wird die Anlage EÜR zusammen mit den fehlenden Unterlagen angefordert. Als letztes Mittel droht ein Zwangsgeld, dessen Höhe im Ermessen des Finanzamts liegt, aber mindestens 100 € beträgt.

Wer muss alles eine EÜR machen?

Nach §4 Abs. 3 EStG (Einkommensteuergesetz) dürfen folgende Unternehmer und Selbstständige eine Einnahmenüberschussrechnung (EÜR) erstellen: Freiberufler. Gewerbetreibende mit einem Umsatz pro Jahr von weniger als 600.000 Euro und einem Gewinn pro Jahr von weniger 60.000 Euro.

EÜR einfach erklärt! Einnahmen-Überschuss-Rechnung ausfüllen (inkl Excel-Vorlage + Kleinunternehmer)

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Wann EÜR abgeben Kleinunternehmer?

Die Steuererklärung inklusive EÜR musst du bis zum 31. Juli des Folgejahres abgeben. Achtung: Früher durften Kleinunternehmer*innen statt der Anlage EÜR eine formlose Einnahmenüberschussrechnung einreichen. Das gilt jetzt nicht mehr.

Werden Kleinunternehmer vom Finanzamt geprüft?

Kleinunternehmern droht wie allen anderen Unternehmern eine Betriebsprüfung, wenn das Finanzamt feststellt, dass es Unregelmäßigkeiten bei der Buchführung gibt. Dazu zählen folgende Punkte: Ihre jährlichen Gewinne schwanken stark. Ihre Steuererklärung war nicht plausibel.

Was muss ich als Kleinunternehmer beim Finanzamt abgeben?

Kleinunternehmer kommen um eine Steuererklärung nicht herum. Vor allem die sogenannte Anlage EÜR, also die Einnahmen-Überschussrechnung, muss übermittelt werden. Seit dem Steuerjahr 2017 erfolgt die Übermittlung ausschließlich online. Mit der EÜR wird der Gewinn ermittelt.

Was ist der Unterschied zwischen GuV und EÜR?

Die EÜR unterscheidet sich grundlegend von der GuV, bei der nicht der Zeitpunkt der Zahlungsflüsse, sondern der Zeitpunkt der Entstehung von Forderungen und Verbindlichkeiten ausschlaggebend ist.

Ist EÜR Teil der Einkommensteuererklärung?

Der Vordruck »Anlage EÜR« wird von der Finanzverwaltung für jedes Kalenderjahr neu herausgegeben und ist Bestandteil Ihrer Einkommensteuererklärung.

Was kostet eine einnahmenüberschussrechnung?

für die Anlage EÜR: Gebühr nach StBVV: 221€ Steuerberater Kosten Mindestgebühr (5/10): 110,50€ Steuerberater Kosten Maximalgebühr (20/10): 442€

Wann muss ich die Anlage EÜR ausfüllen?

Wann musst du die Anlage EÜR ausfüllen? Die EÜR musst du jährlich abgeben, wenn du das aufgrund der Rechtsform deines Unternehmens darfst oder vielmehr musst und von der Bilanzierung befreit bist. Dann musst du die Anlage EÜR jährlich elektronisch ans Finanzamt übertragen.

Wie oft muss man EÜR machen?

Muss man die EÜR monatlich oder jährlich machen? Die EÜR ist Teil der Steuererklärung und wird jährlich beim Finanzamt abgegeben. Eine monatliche oder Quartals-fällige Abgabe ist nicht notwendig.

Wie detailliert muss die EÜR sein?

Im Gesetz (EStG, §4 (3)) findet sich die Formulierung „Überschuss der Betriebseinnahmen über die Betriebsausgaben“. Für die vereinfachte Aufzeichnungspflicht gibt es keine detaillierten Vorschriften.

Wie sieht eine formlose EÜR aus?

Eine formlose Gewinnermittlung, wie es bis 2017 gab, gibt es in der Form nicht mehr. Daher gibt es auch keine EÜR Vorlage zur formlosen Gewinnermittlung mehr. Und nur ganz wenige Ausnahmefälle dürfen weiterhin die EÜR aber in Papierform versenden.

Was ist bei der EÜR zu beachten?

Die entstehende Differenz von Einnahmen und Ausgaben ist der Gewinn, den der Freiberufler oder Kleingewerbetreibende versteuern muss. Da EÜR-Berechtigte keine Bilanz und somit auch keinen Betriebsvermögensvergleich durchführen brauchen, entfällt am Jahresende die Inventur.

Welche Pauschalen Kleinunternehmer?

Die pauschalen Betriebsausgaben betragen 45 Prozent der Betriebseinnahmen aus Umsätzen, maximal 18.900 Euro, bzw. 20 Prozent bei einem Dienstleistungsbetrieb, höchstens 8.400 Euro. Ob ein Betrieb als Dienstleistungsbetrieb anzusehen ist, ist in einer Verordnung des Bundesministers für Finanzen geregelt.

Welche Steuererklärung muss ich als Freiberufler machen?

Der Gesetzgeber schreibt vor, dass du jährlich eine Einkommensteuererklärung abgibst. Im Fall eines Freiberuflers oder einer sonstigen Tätigkeit ohne Gewerbeschein muss dies von der Anlage EÜR (Einnahmen-Überschuss-Rechnung) begleitet werden.

Wann Bilanz und wann EÜR?

Sobaldder Jahresumsatz 500.000 € oder einen Jahresgewinn von über 50.000 € übersteigt, ist ein Unternehmer verpflichtet, eine Bilanz aufzustellen. Freiberufler hingegen müssen unabhängig von Umsatz und Gewinn immer nur eine EÜR erstellen.

Ist eine EÜR ein Jahresabschluss?

Die EÜR ist für das Finanzamt gleichzeitig der Jahresabschlussbericht, der alle Einnahmen und alle Ausgaben eines Kalender- beziehungsweise Geschäftsjahres dokumentiert. Somit musst Du neben der EÜR kein weiteres Dokument als Jahresabschluss einreichen.

Wie lange dauert eine EÜR?

Erfahrungswerte zeigen, dass die Bearbeitung in der Regel zwischen 2 und 3 Monaten dauern kann. Im Zweifelsfall kann es sinnvoll sein, telefonisch bei Ihrem zuständigen Sachbearbeiter nachzuhaken. Wichtig: Auch das Finanzamt kann sich für Ihre Steuererklärung nicht beliebig lange Zeit lassen.

Welche Gewinnermittlung bei Kleingewerbe?

Als steuerpflichtigen Gewinn dürfen sie den „Überschuss der Betriebseinnahmen über die Betriebsausgaben ansetzen“. Deshalb wird die Gewinnermittlung von Selbstständigen und Kleinunternehmen auch als „Einnahmenüberschussrechnung“ (EÜR) bezeichnet.

Wann muss ich eine Gewinnermittlung machen?

Die Gewinnermittlung muss in der Regel bis zum 31. Mai im darauffolgenden Geschäftsjahr inklusive der Steuererklärung beim Finanzamt vorliegen.

Wie viel darf man als Kleingewerbe verdienen 2022?

Solange die Umsatzgrenze von 22.000 Euro pro Jahr nicht überschritten wird, kann die Kleinunternehmerregelung 2022 genutzt werden. Wer diese Grenze überschreitet, muss zum Anfang des nächsten Geschäftsjahres zur Regelbesteuerung wechseln.