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Ist eine Dienstreise mobiles Arbeiten?

Gefragt von: Grete Großmann  |  Letzte Aktualisierung: 11. September 2022
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Telearbeit oder Homeoffice bezeichnet ja die übliche Büroarbeit – nur ohne die Anwesenheit im Unternehmen. Dafür gibt es gesetzliche Regelungen, allen voran die ArbStättV. In der Praxis mobiler Arbeit ist also eben nicht nur die Dienstreise oder das Arbeiten während einer Dienstreise gemeint.

Was fällt unter mobiles Arbeiten?

Unter mobilem Arbeiten ist die Möglichkeit zu verstehen, die Arbeitsleistung außerhalb der Betriebsstätte mittels Verbindung zum Betrieb durch mobile Endgeräte zu erbringen, und zwar an typischerweise wechselnden Orten, beispielsweise auf Reisen im Zug, im Hotel oder in der Wohnung.

Ist eine Dienstreise Arbeitszeit?

Gilt die Anreise zur Dienstreise bereits als Arbeitszeit? Grundsätzlich ja, auch wenn der Mitarbeiter in dieser Zeit nicht arbeitet. Muss er den Zug oder ein Taxi nehmen, um die Dienstreise antreten zu können, beginnt genau hier die Arbeitszeit.

Sind Fahrten vom Homeoffice zum Betrieb Dienstreisen?

Die Wegstrecke von der Wohnung zum Arbeitsplatz ist weder eine Dienstreise, noch stellt die Fahrzeit Arbeitszeit dar, wenn erste Tätigkeitsstätte das Büro des Arbeitgebers ist.

Was ist der Unterschied zwischen Homeoffice und mobiles Arbeiten?

Wer im Homeoffice tätig ist, leistet seine Arbeit in Voll- oder Teilzeit von zuhause aus. Wer mobil arbeitet, kann seine Arbeit theoretisch und auch praktisch von irgendwo aus erledigen, auch von zuhause aus.

Mobiles Arbeiten oder Home Office? - Betriebsrat TV (Folge 389)

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Wie viele Tage mobiles Arbeiten?

Im Oktober 2020 hat der Bundesarbeitsminister das Mobile-Arbeit-Gesetz als Entwurf vorgestellt. Dieser Gesetzentwurf zum Mobilen Arbeiten sieht einen Anspruch auf mindestens 24 Tage Mobilarbeit pro Jahr bei einer 5-Tage-Woche vor, sofern die Möglichkeit hierfür im Unternehmen gegeben ist.

Ist mobiles Arbeiten zeitlich begrenzt?

Die Höchstgrenze von zehn Stunden täglicher Arbeitszeit darf auch bei mobiler Arbeit nicht überschritten werden. Nach Beendigung der werktäglichen Höchstarbeitszeit muss der Arbeitnehmer eine Ruhezeit von elf Stunden einhalten.

Ist ein Homeoffice eine Betriebsstätte?

Dafür muss dem Arbeitgeber jederzeit Zutritt zu den privaten Räumen des Arbeitnehmers gestattet werden, was in den meisten Fällen nicht gegeben ist. Daher wird das Homeoffice eines Arbeitnehmers im nationalen deutschen Steuerrecht in den meisten Fällen keine Betriebsstätte begründen.

Kann das Homeoffice die erste Tätigkeitsstätte sein?

Das Homeoffice ist keine betriebliche Einrichtung des Arbeitgebers und kann somit auch nicht die erste Tätigkeitsstätte des Arbeitnehmers sein.

Wann ist Homeoffice erste Tätigkeitsstätte?

Das Homeoffice ist keine betriebliche Einrichtung des Arbeitgebers. Eine erste Tätigkeitsstätte ist eine ortsfeste betriebliche Einrichtung des Arbeitgebers. Da das Homeoffice keine betriebliche Einrichtung ist, kann es auch nicht erste Tätigkeitsstätte des Arbeitnehmers sein.

Wie zählt Reisezeit zur Arbeitszeit?

Die Reisezeit selbst ist nicht die Hauptleistung, sondern das Arbeiten vor Ort am Dienstort. Deshalb ist diese Arbeit vor Ort als Arbeitszeit im Sinne des ArbZG einzuordnen. Aufenthaltszeiten vor Ort sind dagegen als Ruhezeit zu werten, es sei denn es wurde vom Arbeitgeber Arbeit angeordnet.

Wann gilt Reisezeit als Arbeitszeit?

Reisezeit gleich Arbeitszeit:

Bereitest du deinen Termin am Nachmittag während der Zugfahrt am Morgen vor, gilt die Zeit der Anreise als Arbeitszeit. Dies gilt auch für alle beruflichen Gespräche mit Kollegen und Kolleginnen während der Dienstreise, etwa während eines Geschäftsessens.

Was zählt zu Dienstreisen?

Ein Arbeitnehmer, der für einen Arbeitseinsatz an einen Ort außerhalb der regulären Arbeitsstätte fährt, unternimmt eine Dienstreise.

Wer trägt Kosten für mobiles Arbeiten?

Kostentragung für das Home Office

Grundsätzlich trifft Arbeitgeber die Pflicht, Arbeitnehmern die erforderlichen Arbeitsmittel zur Verfügung zu stellen und die Kosten hierfür zu tragen. Diese Pflicht betrifft die Ausstattung des Arbeitsorts des Arbeitnehmers, unabhängig davon, ob im Home Office oder Unternehmen.

Wann liegt keine erste Tätigkeitsstätte vor?

Die wöchentliche Fahrt in die Firma begründet ohne arbeitgeberseitige Festlegung keine erste Tätigkeitsstätte, da die erforderlichen Zeitgrenzen nicht erreicht sind. Sämtliche Fahrten zu den Einsatzstellen, aber auch die Fahrt zum Arbeitgeber fallen unter den Reisekostenbegriff berufliche Auswärtstätigkeit.

Kann man mobiles Arbeiten von der Steuer absetzen?

Jeder Berufstätige, der daheim arbeitet, kann 600 Euro Homeoffice-Pauschale im Jahr geltend machen. Je Arbeitstag im Homeoffice zählen 5 Euro pauschal als Werbungskosten oder Betriebsausgaben – maximal für 120 Tage im Jahr. Das gilt bislang für die Steuerjahre 2020 und 2021.

Wann entfällt die 0 03 Regelung?

Wichtig ist sicherlich der Hinweis, dass der Zuschlag von 0,03 Prozent entfällt, wenn der Arbeitnehmer einen vollen Kalendermonat krank oder im Urlaub ist. Zur Frage, ob bei Homeoffice über einen vollen Kalendermonat etwas ähnliches gilt, empfiehlt sich eine Anfrage beim zuständigen Betriebsstättenfinanzamt.

Wann ist eine Betriebsstätte begründet?

Für steuerliche Zwecke erfordert eine Betriebsstätte eine feste Geschäftseinrichtung mit Verfügungsmacht des Unternehmens, in der die Unternehmenstätigkeit ganz oder teilweise ausgeübt wird. Die Erbringung von Dienstleistungen, die dem Unternehmenszweck dienen, erfüllt diese Voraussetzung.

Ist ein Büro eine Betriebsstätte?

auch das Büro eines Handwerksbetriebs, das eine Nähe zu den übrigen Betriebsräumen wie Backstube, Verkaufsraum oder Aufenthaltsraum für Personal aufweist, ist eine Betriebsstätte.

Wann ist es eine Betriebsstätte?

Eine Betriebsstätte muss auf Dauer angelegt sein; dies ist gegeben, wenn die feste Geschäftseinrichtung länger als sechs Monate besteht. Abgrenzungsfragen zwischen Stammhaus des Unternehmens und Betriebsstätte sind steuerlich relevant, wenn beide in unterschiedlichen Gebieten liegen.

Wie viel mobiles Arbeiten ist erlaubt?

Auch beim mobilen Arbeiten gilt das Arbeitszeitgesetz, was besagt, dass Arbeitnehmer werktags nicht mehr als acht Stunden arbeiten dürfen und zwischen den Arbeitseinheiten eine Ruhezeit von elf Stunden einhalten müssen.

Sind Reisezeiten Überstunden?

Das Bundesarbeitsgericht hat in einem Urteil klargestellt: Die Fahrt- oder Flugzeit auf Dienstreisen zählt zur Arbeitszeit und muss als solche vergütet werden.

Ist Anreise zum Kunden Arbeitszeit?

Fahren Arbeitnehmer von ihrem Wohnort mit dem Firmenfahrzeug direkt zum ersten Kunden und am Ende des Tages vom letzten Kunden nach Hause zurück, stellt die für die An- und Heimfahrt aufgewendete Zeit Arbeitszeit dar. Dies hat der EuGH mit Urteil vom 10. September 2015, C-266/14 entschieden.

Sind Dienstfahrten als Arbeitszeit zu vergüten?

Dienstreise während der Arbeitszeit

Bei allen anderen Arbeitnehmern sind Dienstreisen, die während der regulären Arbeitszeit stattfinden, ganz normal im Rahmen dieser zu vergüten. Das gilt auch dann, wenn die Dienstreise weniger als die reguläre Arbeitszeit in Anspruch nimmt.

Ist passive Reisezeit Arbeitszeit?

Reisezeiten gelten grundsätzlich als Arbeitszeiten. Sie können in die Normalarbeitszeit fallen oder Überstunden sein. Durch passive Reisezeit darf die Tagesarbeitszeit zwölf Stunden und die Wochenarbeitszeit 60 Stunden überschreiten.

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