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Ist ein Warnstreik Arbeitszeit?

Gefragt von: Herr Eckard Funke MBA.  |  Letzte Aktualisierung: 10. September 2022
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Während des Streiks besteht keine Arbeitspflicht und somit keine Soll-Arbeitszeit. Umkehrschluss daraus ist, dass sich der Beschäftigte nicht ausloggen muss.

Kann man bei einem Streik zu Hause bleiben?

Das erklärt der Berliner Fachanwalt für Arbeitsrecht Alexander Bredereck. Ist das nicht möglich, muss der Arbeitgeber umgehend informiert werden und der Arbeitnehmer kann zu Hause bleiben. "Grundsätzlich besteht in diesem Fall auch ein Anspruch auf Vergütung", so der Fachanwalt.

Wird ein Warnstreik bezahlt?

Habe ich Anspruch auf Entgelt, wenn ich einem Warnstreik- oder Streikaufruf folge? Nein. Bei einem Streik gibt es keine Arbeitspflicht, aber eben auch keine Vergütungspflicht des Arbeitgebers. Er kann daher für Streikzeiten das Entgelt kürzen, ebenso die Ausbildungsvergütungen.

Was ist der Unterschied zwischen einem Streik und einem Warnstreik?

In der rechtlichen Bewertung gibt es keinen Unterschied zwischen Streik und Warnstreik. Warnstreiks können während der Verhandlungen durchgeführt werden.

Was passiert bei einem Warnstreik?

Warnstreiks sind räumlich und zeitlich eng begrenzt. Sie erfordern noch keine Urabstimmung, aber einen Streikaufruf der zuständigen Gewerkschaft. Meist gelingt es in mehreren Verhandlungsrunden, ein Ergebnis zu erzielen, so dass ein unbefristeter Streik vermieden werden kann.

Streik und Aussperrung

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Wie lange darf ein Warnstreik werden?

Warnstreiks werden von den Gremien der Gewerkschaften beschlossen. Sie dauern meist nur wenige Stunden oder eine Schicht und sind ohne Urabstimmung möglich. Regulären Streiks geht dagegen eine Urabstimmung aller Gewerkschaftsmitglieder voraus.

Ist ein Warnstreik rechtmäßig?

Ein Warnstreik kann ohne Urabstimmung stattfinden. Die Rechtsprechung hält Warnstreiks im Allgemeinen für rechtens. Warnstreiks müssen dem Arbeitgeber nicht vorab angekündigt werden. Bei einem Warnstreik wird i.d.R. kein Streikgeld gezahlt.

Wie oft darf man Warnstreiken?

Deshalb gibt es bei Warnstreiks kaum eine Begrenzung. Solange er also als verhältnismäßig eingeordnet wird, um Druck auf die Arbeitgeberseite auszuüben, kann beliebig lange und beliebig oft gestreikt werden. Anders ist dies, wenn ein Tarifvertrag noch nicht ausgelaufen ist.

Wie viel Vorher muss ein Warnstreik angekündigt werden?

Es besteht keine Verpflichtung einer Gewerkschaft, einem bereits bestreikten Arbeitgeber einen Warnstreik vorher anzukündigen. Eine Verpflichtung zur gezielten Vorankündigung von Streikmaßnahmen im Allgemeinen und von Warnstreiks im Besonderen ist bislang von der Rechtsprechung nicht anerkannt worden.

In welchem Fall spricht man von einem Warnstreik?

Der Warnstreik ist ein Unterfall der üblichen Arbeitsniederlegung von Arbeitnehmern in Form eines kurzen Streiks in einem Betrieb in sachlichem und zeitlichem Zusammenhang mit laufenden Tarifverhandlungen (BAGE 28,295).

Wie viel Geld bei Streik?

Bei einer Beitragsleistung über 3 Monate bis 12 Monate das 12-fache des Durchschnittsbeitrags der letzten 3 Monate* Bei einer Beitragsleistung über 12 bis 60 Monate das 13-fache des Durchschnittsbeitrags der letzten 3 Monate*

Wer zahlt Gehälter bei Streik?

Lohnbuchhalterisch kommt es beim Streik zu einer Unterbrechung der Beschäftigung. Die streikenden Arbeitnehmer arbeiten nicht und bekommen dafür in der Regel auch keinen Lohn. Die Gewerkschaften zahlen ihren Mitgliedern für die Dauer eines Streiks einen Teil des Lohns als Streikgeld.

Was muss ich beachten wenn ich Streike?

In einem Streik sind die wechselseitig bestehenden Rechte und Hauptpflichten aus dem Arbeitsverhältnis suspendiert. Es besteht somit keine Meldepflicht gegenüber dem Vorgesetzten und es muss nicht ausgestempelt werden.

Wie komme ich zur Arbeit bei Streik?

Viele behelfen sich, indem sie Fahrgemeinschaften bilden. Über Portale im Internet kann man sich zu Fahrgemeinschaften zusammentun. Auch die Benutzung eines Fahrrades kann unter Umständen sinnvoll sein, wenn die Entfernung nicht zu groß ist. Wenn alle Stricke reißen kann man zur Not auch ein Taxi rufen.

Welche Rechte hat der Arbeitgeber bei Streik?

Maßregelungen durch den Arbeitgeber wegen der Teilnahme an einem Streik sind verboten. Der bestreikte Arbeitgeber darf deshalb Streikenden nicht kündigen. Nach Ende des Streiks besteht ein Anspruch auf Weiterbeschäftigung. Während des Streiks ruht das Arbeitsverhältnis.

Ist Streik ein Kündigungsgrund?

Darf der Arbeitgeber wegen der Teilnahme an einem Streik abmahnen oder kündigen? Nein. Bei der Teilnahme am Streik sind solche Maßregelungen durch den Arbeitgeber rechtlich unzulässig.

Was ist bei Streik erlaubt?

Unter bestimmten Voraussetzungen sind Streiks nämlich rechtlich erlaubt, so dass es dem Arbeitgeber verwehrt ist, die Streikenden mit Abmahnungen oder Kündigungen zu maßregeln.

Wer darf an einem Warnstreik teilnehmen?

Ja, jede Kollegin und jeder Kollege – egal, ob gewerkschaftlich organisiert oder nicht – darf an einem (Warn)-Streik teilnehmen. Der Arbeitgeber darf das nicht verhindern. Benachteiligungen oder Maßregelungen wegen der (Warn)Streikteilnahme sind unwirksam.

Wann darf man nicht streiken?

Wer darf nicht streiken? Nach wie vor besteht kein Streikrecht für Beamte. Begründet wird dies unter anderem mit der Treuepflicht, die beidseitig für den Staat und seine Beamten, egal ob Lehrer oder andere Berufe, gilt.

Wer entscheidet ob gestreikt wird?

Vereinte. Dienstleistungs- gewerkschaft

di-Tarifkommission beantragt einen Streik beim Bundesvorstand, der prüft und entscheidet dann, ob er den Streik genehmigt. Bei der Beantragung muss eingeschätzt werden können, wie viele sich beteiligen und wie lange gestreikt werden soll.

Was passiert wenn ich nicht streiken will?

Erschweren und in Diskussionen verwickeln und mit Argumenten versuchen, Nicht-Streikende zur Streikteilnahme zu bewegen, ist zulässig. Es ist jedoch unzulässig, mit Gewalt oder Zugangssperren Nicht-Streikende am Zugang zum Betrieb zu hindern. Auf Grundlage der BAG Rechtsprechung ist ggf. eine Gasse zu bilden.

Was kostet ein Streiktag?

Da in Deutschland etwa die Hälfte der Bevölkerung erwerbstätig ist, könnte der Mittelwert zwischen den beiden Kostenschätzungen der sinnvollste Schätzwert sein. Die Kosten eines Streiktags liegen dann bei 58 Mio. Euro. Den Kosten des Streiks sind die potenziellen Gewinne der GDL durch den Streik gegenüberzustellen.

Welche Berufe dürfen nicht streiken?

Der Arbeitgeber stellt seine Beschäftigten formal frei (Aussperrung). Beamte dürfen laut Gesetz nicht streiken: Sie sind dem Staat als Arbeitgeber zur Treue verpflichtet und müssen jederzeit den reibungslosen Ablauf staatlicher Prozesse sicherstellen. Auch Kirchenmitarbeiter dürfen ihre Arbeit nicht niederlegen.

Ist Streikgeld brutto oder netto?

Das Streikgeld mag zwar geringer sein, als der Nettolohn, jedoch handelt es sich um Zahlungen, die weder steuerpflichtig sind, noch dem Progressionsvorbehalt unterliegen und auch sozialabgabenfrei sind.

Wann muss ich Streikgeld zurückzahlen?

Muss ich Streikgeld zurückzahlen, wenn ich nach dem Streik aus der GEW austrete? Streikunterstützung ist zurückzuzahlen, wenn das Mitglied vor Ablauf von zwei Jahren nach der Auszahlung aus der GEW austritt. Dies gilt nicht für Mitglieder, die aus dem Organisationsbereich der GEW ausscheiden.