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Ist ein Steuerberater zur Verschwiegenheit verpflichtet?

Gefragt von: Herr Prof. Dr. Niels König MBA.  |  Letzte Aktualisierung: 10. September 2022
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(1) Die Pflicht zur Verschwiegenheit erstreckt sich auf alles, was Steuerberatern in Ausübung ihres Berufs oder bei Gelegenheit der Berufstätigkeit anvertraut worden oder bekannt geworden ist, und gilt gegenüber jedem Dritten, auch gegenüber Behörden und Gerichten.

Was sind die Pflichten eines Steuerberaters?

Pflichten des Steuerberaters. Im Rahmen seines Mandats hat der Steuerberater die Pflicht, seinen Mandanten umfassend zu beraten, ihn ungefragt über alle bedeutsamen steuerlichen Einzelheiten und deren Folgen zu unterrichten und ihn möglichst vor Schaden zu bewahren.

Was darf ein Steuerberater nicht?

Generell nicht genehmigungsfähig ist die Ausübung von Tätigkeiten nach § 33 StBerG in gewerblicher Form (§ 18 Abs. 2 BOStB) und Tätigkeiten, die nach der gefestigten Rechtsprechung zur BRAO mit dem Anwaltsberuf unvereinbar sind (insbesondere Vermittler- und Maklertätigkeit).

Ist der Steuerberater verantwortlich?

Denn aus Sicht des Fiskus ist unstrittig: Verantwortlich ist trotz Beauftragung eines Steuerberaters zuerst einmal derjenige, der die Steuererklärung unterschreibt. Der Steuerpflichtige bestätigt mit seiner Unterschrift, dass seine Angaben vollständig und korrekt sind.

Was tun bei Ärger mit dem Steuerberater?

Führen Gespräche mit Ihrem Steuerberater nicht zum Erfolg und sind Sie der Ansicht, dass Ihr Steuerberater/Ihre Steuerberaterin seine/ihre Berufspflichten verletzt hat, können Sie kostenfrei eine schriftliche Beschwerde bei der Steuerberaterkammer Westfalen-Lippe, Erphostraße 43, 48145 Münster einreichen.

Durch Beschluss zur Verschwiegenheit verpflichtet - Geht das?

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Wann muss der Steuerberater alle Unterlagen herausgeben?

Grundsätzlich ist spätestens bei Beendigung des Steuerberatungsvertrages an den Mandanten alles herauszugeben, was der Steuerberater zur Ausführung des Auftrages erhalten und was er aus der Geschäftsbesorgung erlangt hat (§§ 667, 675 BGB).

Können Steuerberater Fehler machen?

Fehler von Steuerberatern sind nicht selten. Genaue Zahlen sind dazu aber schwer zu bekommen. Einer gern zitierten Statistik nach meldet ein Steuerberater alle fünf bis sechs Jahre einen Haftungsfall.

Wer haftet für Fehler vom Steuerberater?

Jeder Steuerberater ist nämlich gegen Fehler versichert, und zwar mit einer Mindestsumme von 250.000 Euro pro Fall. Ist die Sache eindeutig, zahlt die Versicherung des Beraters den Schaden.

Welche Verantwortung trägt der Steuerberater?

Es ist Aufgabe der Steuerberater, im Rahmen ihres Auftrags ihre Mandanten in Steuersachen (§ 1 StBerG) zu beraten, sie zu vertreten und ihnen bei der Bearbeitung ihrer steuerlichen Angelegenheiten und bei der Erfüllung ihrer steuerlichen Pflichten Hilfe zu leisten (§ 33 StBerG).

Wer haftet für Fehler in der Buchhaltung?

Wenn es zu Fehlern in der Buchhaltung kommt, wer haftet? Beschäftigten haften für Fehlbeträge in der Kasse oder beim Warenbestand und, wenn ein wirksamer Mankovertrag besteht (im Fall der Mankohaftung steht der Arbeitnehmer für ein Manko in der Kasse oder im Warenbestand ein).

Wie viel kostet ein Steuerberater pro Stunde?

Zeitgebühren (laut StBVV darf der Steuerberater-Stundensatz zwischen 60 und 140 € betragen, die halbe Stunde darf entsprechend zwischen 30 und 70 € kosten)

Wie hoch ist der Stundenlohn eines Steuerberaters?

Als Zeitgebühr sieht die Steuerberater-Vergütungsverordnung eine Bandbreite von 30,-- € bis 70,-- € je angefangene halbe Stunde (= Zeiteinheit – ZE) vor (§ 13 StBVV) zuzüglich der Auslagenpauschale von max. 20,-- € pro Leistung (§ 16 StBVV). Hinzu kommt gemäß § 15 StBVV die gesetzliche Umsatzsteuer von derzeit 19%.

Warum ist der Steuerberater so teuer?

Hinter dem Begriff und den Gebührentabellen verbirgt sich das Grundprinzip, das in den meisten Fällen zum Einsatz kommt, wenn der Steuerberater eine Rechnung stellt: Je höher das Einkommen oder Vermögen, das versteuert wird, desto höher auch die Gebühr, die der Steuerberater abrechnen darf.

Wie lange haftet ein Steuerberater?

Für die Verjährung von Schadensersatzansprüchen von Mandanten gegenüber Steuerberatern gilt die Regelverjährung von 3 Jahren (§ 195 BGB).

Kann man Steuerberater vertrauen?

Steuerberater genießen sogar einen Vertrauensbonus

Als Steuerberater sind Sie beim Thema Vertrauen gegenüber anderen Branchen sogar im Vorteil. Die meisten Mandanten geben Steuerberatern einen kleinen Vertrauensbonus. Man verlässt sich darauf, dass ein Steuerberater sein Handwerk versteht.

Was tun wenn der Steuerberater zu spät abgibt?

Für jeden angefangenen Monat, den die Steuererklärung zu spät ankommt, fallen 0,25 % der festgesetzten Steuer als Verspätungszuschlag an, mindestens 25 EUR (bis einschließlich 2018 mindestens 10 EUR). Die Strafe kann sich auf bis zu 25.000 EUR summieren.

Kann man ein Steuerbüro verklagen?

Hat Ihr Steuerberater eine steuerliche Frist versäumt, hat die Betriebsprüfung wegen eines Fehlers Ihres Beraters mit erheblichen Steuernachzahlungen geendet oder hat Ihr Steuerberater aus Unwissenheit völlig falsch beraten? Dann könnten Sie ihn auf Schadensersatz verklagen.

Wie kann ich den Steuerberater prüfen?

75 Prozent der Mandanten finden ihren Steuerberater durch persönliche Empfehlung. Bei der Suche im Internet helfen auch die Bundessteuerberaterkammer unter www.bstbk.de und der Deutsche Steuerberaterverband (DStV) unter www.steuerberater-suchservice.de.

Kann man einfach den Steuerberater wechseln?

Wenn du deinen Steuerberater wechseln möchtest, ist das jederzeit möglich. Dazu brauchst du nur deinem bisherigen Steuerberater zu kündigen und musst dir einen neuen Steuerberater suchen. Die Probleme beim Steuerberaterwechsel sind eher praktischer Natur.

Wem ist der Steuerberater verpflichtet?

(1) Die Pflicht zur Verschwiegenheit erstreckt sich auf alles, was Steuerberatern in Ausübung ihres Berufs oder bei Gelegenheit der Berufstätigkeit anvertraut worden oder bekannt geworden ist, und gilt gegenüber jedem Dritten, auch gegenüber Behörden und Gerichten.

Wer überprüft Steuerberaterrechnung?

Tipp: Wenn Sie befürchten, dass Ihr Steuerberater zu viel Honorar abrechnet, können Sie die Rechnung von der zuständigen Steuerberater-Kammer kostenlos prüfen lassen. Die Steuerberater-Vergütungsverordnung (StBVV) finden Sie kostenlos im Internet.

Was darf ein Steuerberater was ein Rechtsanwalt nicht darf?

Der Steuerberater darf im Vergleich zum steuerberatenden Rechtsanwalt keine Rechtsberatung und -besorgung nach dem Rechtsberatungsgesetz durchführen. Die Grenzen der erlaubten Rechtsberatung für den Steuerberater (nicht für den steuerberatenden Rechtsanwalt!).

Welche Unterlagen vom Steuerberater?

Was braucht der Steuerberater für die Steuererklärung?
  • Lohnsteuerbescheinigung.
  • Werbungskosten.
  • Spendenbescheinigungen.
  • Riester- und/oder Rürup-Bescheinigung.
  • Steuerbescheinigungen (Banken)
  • Nebenkostenabrechnung.
  • Bescheinigung über erhaltenes Elterngeld/Mutterschaftsgeld/Krankengeld.
  • Haftpflichtbeiträge.

Wann muss Steuerberater Daten löschen?

Handelsrechtliche Aufbewahrungspflichten von Unternehmen werden idR vom Steuerberater im Mandatsverhältnis übernommen und stellvertretend erfüllt. Für Handakten iSv § 66 StBerG ergibt sich grundsätzlich eine Aufbewahrungsfrist von zehn Jahren nach Auftragsbeendigung.

Wie viel Geld darf ein Steuerberater nehmen?

Hier werden Gebühren beziffert, die je nach Jahresumsatz oder Jahreseinkommen höchstens anzusetzen sind. Die Maximalgebühr wird mit zehn Zehnteln bezeichnet. Bei einem Einkommen von 65.000 Euro liegt die Maximalgebühr bei 1.179 Euro.

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